Cashflow - Der fundamentalen Stärke einer Aktie auf der Spur
Von Thomas Bopp, CMT-Charttechniker
24. Feb. 2002 Der Jahresgewinn einer Aktiengesellschaft sagt wenig über ihre Finanzkraft aus. Etwa eine Aussage, ob Investitionen ohne Kredite getätigt werden können. Der Cashflow dagegen lässt erkennen, wie ein Unternehmen für die Zukunft gewappnet ist. Ob es die Fähigkeit hat, seine Weiterentwicklung aus eigener Kraft zu finanzieren.
Die Kennzahl erlaubt Rückschlüsse, ob Geld für „Notfälle“ zurückgelegt wurde. Ob Forschung und Entwicklung finanziert werden können oder ob man andere Unternehmen aufkaufen kann. Sie ist schwerer zu manipulieren als der Gewinn eines Unternehmens. Daher gewinnt sie immer mehr an Bedeutung für die Aktienanalyse.
Grundlage des Cashflow und des Kurs-Cashflows
Der Cashflow stellt den Umsatzüberschuss eines Unternehmens dar. Eine brauchbare Abschätzung der Größenordung ergibt sich durch folgende Formel:
Jahresüberschuss (Gewinn)
+ Abschreibungen
+ Erhöhung der langfristigen Rückstellungen
----------------------------------
= Cashflow
Demzufolge ist der Gewinn pro Aktie (siehe Unterlink: Charttechnik 40 - Gewinn KGV) nur die Spitze des Eisbergs. Vom Cashflow wird das Kurs-Cashflow-Verhältnis, abgekürzt KCV, abgeleitet. Der aktuelle Kurs wird durch den Cashflow pro Aktie geteilt. Je niedriger das KCV ist, desto attraktiver ist die betrachtete Aktie.
Einsatzmöglichkeiten
Die Einsatzmöglichkeiten dieser beiden Kennzahlen sind begrenzt, da meist mit den Daten des vergangenen Jahres gearbeitet werden muss. Erst jeweils im neuen Geschäftsbericht sind aktuelle Zahlen zu finden.
Die Analyse beschränkt sich darauf, Cashflow zusammen mit dem Gewinn pro Aktie zu betrachten. Ist das Jahresergebnis, also der Gewinn einer AG gesunken, der Cashflow aber gestiegen, kann von einer bedeutenden Investition mit entsprechender Abschreibung ausgegangen werden. Steigt der Gewinn in den beiden folgenden Jahren, so war die Investition erfolgreich.
Steigender Gewinn, bei gleichzeitig sinkendem Cashflow - da heißt es aufpassen. Denn dafür sind möglicherweise rückläufige Investitionen der Grund. Die Gesellschaft verpasst eventuell irgendwann den Anschluss, wenn so etwas mehrere Jahre hintereinander auftritt. Das Unternehmen ruht sich auf seinen Lorbeeren aus. In solchen Fällen sollte man wachsam sein, da die steigende Gewinnentwicklung eventuell auf Kosten der Zukunft stattfindet.
Nutzung am Beispiel Preussag
Beide oben genannten Beispiele waren in der Preussag-Aktie zu beobachten. Im Jahre 2000 stieg der Gewinn, während der Cashflow fiel. Resultat: Im nachfolgenden Jahr kam es zum Gewinnrückgang. Allerdings drehte sich da schon wieder der Spiess um und führte zu einem Gewinnrückgang bei gleichzeitigem Anstieg des Cashflows. Ein Zeichen für eine bedeutende Investition, die in der Zukunft vielleicht Gewinne abwirft. Und prompt stieg der Gewinn im Jahre 2001 leicht an.
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Von Thomas Bopp, CMT-Charttechniker
24. Feb. 2002 Der Jahresgewinn einer Aktiengesellschaft sagt wenig über ihre Finanzkraft aus. Etwa eine Aussage, ob Investitionen ohne Kredite getätigt werden können. Der Cashflow dagegen lässt erkennen, wie ein Unternehmen für die Zukunft gewappnet ist. Ob es die Fähigkeit hat, seine Weiterentwicklung aus eigener Kraft zu finanzieren.
Die Kennzahl erlaubt Rückschlüsse, ob Geld für „Notfälle“ zurückgelegt wurde. Ob Forschung und Entwicklung finanziert werden können oder ob man andere Unternehmen aufkaufen kann. Sie ist schwerer zu manipulieren als der Gewinn eines Unternehmens. Daher gewinnt sie immer mehr an Bedeutung für die Aktienanalyse.
Grundlage des Cashflow und des Kurs-Cashflows
Der Cashflow stellt den Umsatzüberschuss eines Unternehmens dar. Eine brauchbare Abschätzung der Größenordung ergibt sich durch folgende Formel:
Jahresüberschuss (Gewinn)
+ Abschreibungen
+ Erhöhung der langfristigen Rückstellungen
----------------------------------
= Cashflow
Demzufolge ist der Gewinn pro Aktie (siehe Unterlink: Charttechnik 40 - Gewinn KGV) nur die Spitze des Eisbergs. Vom Cashflow wird das Kurs-Cashflow-Verhältnis, abgekürzt KCV, abgeleitet. Der aktuelle Kurs wird durch den Cashflow pro Aktie geteilt. Je niedriger das KCV ist, desto attraktiver ist die betrachtete Aktie.
Einsatzmöglichkeiten
Die Einsatzmöglichkeiten dieser beiden Kennzahlen sind begrenzt, da meist mit den Daten des vergangenen Jahres gearbeitet werden muss. Erst jeweils im neuen Geschäftsbericht sind aktuelle Zahlen zu finden.
Die Analyse beschränkt sich darauf, Cashflow zusammen mit dem Gewinn pro Aktie zu betrachten. Ist das Jahresergebnis, also der Gewinn einer AG gesunken, der Cashflow aber gestiegen, kann von einer bedeutenden Investition mit entsprechender Abschreibung ausgegangen werden. Steigt der Gewinn in den beiden folgenden Jahren, so war die Investition erfolgreich.
Steigender Gewinn, bei gleichzeitig sinkendem Cashflow - da heißt es aufpassen. Denn dafür sind möglicherweise rückläufige Investitionen der Grund. Die Gesellschaft verpasst eventuell irgendwann den Anschluss, wenn so etwas mehrere Jahre hintereinander auftritt. Das Unternehmen ruht sich auf seinen Lorbeeren aus. In solchen Fällen sollte man wachsam sein, da die steigende Gewinnentwicklung eventuell auf Kosten der Zukunft stattfindet.
Nutzung am Beispiel Preussag
Beide oben genannten Beispiele waren in der Preussag-Aktie zu beobachten. Im Jahre 2000 stieg der Gewinn, während der Cashflow fiel. Resultat: Im nachfolgenden Jahr kam es zum Gewinnrückgang. Allerdings drehte sich da schon wieder der Spiess um und führte zu einem Gewinnrückgang bei gleichzeitigem Anstieg des Cashflows. Ein Zeichen für eine bedeutende Investition, die in der Zukunft vielleicht Gewinne abwirft. Und prompt stieg der Gewinn im Jahre 2001 leicht an.
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