DER DAX SCHLÄGT ALLE !!!!!!!!!!!!

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mothy:

DER DAX SCHLÄGT ALLE !!!!!!!!!!!!

 
19.03.02 08:06
Nach dem Kurstief im September 2001 gewinnt der Dax überdurchschnittlich hinzu

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Nach den Tiefständen vor sechs Monaten gewinnen deutsche Standardwerte mehr als 40 Prozent hinzu


ruh. FRANKFURT, 18. März. Deutsche Aktien haben von der Erleichterung über das absehbare Ende des wirtschaftlichen Abschwungs überdurchschnittlich profitiert. Seit dem Erreichen des Baisse-Tiefs am 21. September 2001 hat der Deutsche Aktienindex Dax deutlich mehr gewonnen als alle anderen bedeutenden Aktienindizes in den Industrieländern. Der Dax verzeichnete seither einen Gewinn von 44 Prozent, während zum Beispiel der amerikanische S & P-500-Index im selben Zeitraum nur 22 Prozent und der Euro Stoxx 50 rund 32 Prozent an Wert gewann.

Vor sechs Monaten fürchteten viele Anleger noch, die Terroranschläge von New York könnten der Auftakt zu einer Ära der Instabilität an den Märkten sein. Deshalb verringerten sie ihr Engagement an den Aktienbörsen. Inzwischen hat sich jedoch gezeigt, daß die Finanzmärkte trotz der Schrecken reibungslos funktionieren. Außerdem wächst die Hoffnung, daß die amerikanische Wirtschaft das Schlimmste hinter sich hat und schon bald wieder ansehnliche Wachstumsraten verzeichnen wird. Dieser Optimismus hat die Risikofreude der Anleger gestärkt. Sie investieren wieder mehr Geld in Aktien.

Doch erstaunlicherweise richtete sich das Interesse zuletzt mehr auf Europa als auf Amerika. Dadurch haben die europäischen Aktien den Rückstand mehr als wettgemacht, den sie zu Beginn des vergangenen Jahres erlitten hatten. Vom Januar bis zu den Terroranschlägen im September 2001 hatten Dax und Euro Stoxx 50 jeweils mehr als 20 Prozent an Wert eingebüßt. Das ist fast doppelt soviel wie die amerikanischen Indizes verloren. Dies erklärt für den Dax allerdings nur einen Teil der überdurchschnittlichen Gewinne in den vergangenen sechs Monaten.

Der Dax profitiert derzeit vor allem von seiner starken zyklischen Gewichtung. Besonders groß sind die Kursgewinne zum Beispiel bei Werten wie Infineon und Siemens, deren Halbleitergeschäft von einer konjunkturellen Erholung profitieren würde. Die Aktien haben seit dem 21. September vergangenen Jahres 85 beziehungsweise 106 Prozent an Wert gewonnen. Noch größer war der Anstieg nur bei Lufthansa-Aktien, die 112 Prozent seit dem absoluten Kurstief zulegten. Auch andere Zykliker wie Thyssen-Krupp und MAN sind heute fast 80 Prozent mehr wert als zum Zeitpunkt der größten Unsicherheit. Ähnlich erfreulich entwickelten sich die drei Automobilwerte BMW, VW und Daimler-Chrysler.

"Eine Übergewichtung des Dax ist eine Wette auf die Erholung der Konjunktur", sagt Bernd Meyer, Aktienstratege bei der Deutschen Bank. Allerdings stelle sich die Frage, ob das derzeitige Kursniveau noch angemessen ist. Auf den ersten Blick scheinen Zweifel tatsächlich angebracht. Analysten hoffen, daß die Gewinne der 30 im Dax vertretenen Unternehmen 2002 um 54 Prozent und 2003 um weitere 42 Prozent steigen werden. Trotz dieser hohen Wachstumsraten ergeben sich Kurs-Gewinn-Verhältnisse für die Jahre 2002 und 2003, die mit 28 und 20 deutlich über dem Niveau in Amerika und auf den anderen europäischen Märkten liegen. Dieses scheinbare Ungleichgewicht müsse die Anleger aber nicht schrecken, meint Bernd Meyer.

Gerade wegen der zyklischen Abhängigkeit des Dax seien die Gewinne im vergangenen Jahr besonders stark gefallen, sagt Bernd Meyer, Aktienstratege der Deutschen Bank. Eine zu kurzfristige Betrachtung führe in die Irre, wenn sich die wirtschaftliche Lage bessere. Um den Konjunktureffekt bereinigte Gewinnschätzungen zeigten, daß europäische Indizes und vor allem der Dax im Vergleich zu den amerikanischen Indizes immer noch unterbewertet sind.

Roland Ziegler, Aktienstratege der BHF-Bank hält die Schätzungen vieler Aktienanalysten zwar für übertrieben, denn eine Verdoppelung der Unternehmensgewinne sei unwahrscheinlich. Aber selbst wenn die Analysten ihre Prognosen nach unten korrigieren würden, sei für dieses Jahr dennoch mit einem freundlichen Trend auf den Aktienmärkten zu rechnen. Die Konjunktur zeige in Amerika mehr Schwung, als zu erwarten gewesen sei.

Allerdings lockt der wachsende Optimismus die Anleger nur in kleinen Schritten zurück auf die Aktienmärkte. Die Umsätze an den deutschen Börsen erholen sich nur langsam. Nach dem Ende des großen Ausverkaufs waren die Tagesumsätze mit Aktien im Oktober auf unter 3 Milliarden Euro und knapp 100 Millionen Stück gesunken. Inzwischen liegen die Tageswerte wieder deutlich über 4 Milliarden Euro und rund 120 Millionen Stück. Das ist ein Niveau, das mit der Zeit vor dem 11. September vergleichbar ist. Das Börsengeschäft ist trotzdem noch Welten entfernt von den Summen, die zu den Hochzeiten der Internet-Euphorie umgesetzt wurden. Während des Höhepunkts der Hausse, im März 2000, lagen die Tagesumsätze in Deutschland bei bis zu 9 Milliarden Euro.

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.03.2002, Nr. 66 / Seite 29


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