Bei den deutschen Aktien brechen am Freitag alle Dämme, in Panik werfen Anleger ihre Papiere auf den Markt. Der DAX rutschte am Morgen zeitweise unter die Marke von 3.600 Punkten. Hier verläuft der seit 1982 etablierte Aufwärtstrend - aus charttechnischer Sicht ein verheerendes Signal. Gegen 11.15 Uhr schaffen die Standardwerte wieder den Sprung über die 3.600-Hürde - trotz des Abschlags von 3,3 Prozent keimt ein wenig Hoffnung auf.
Besonders schlimm erwischt es erneut die deutschen Wachstumswerte. Der Nemax 50 verliert aktuell 8,5 Prozent und notiert bei 686 Zählern, zeitweise war der Index mehr als elf Prozent unter dem Vortageswert gehandelt worden. Der Nemax-All-Share büßt 6,6 Prozent auf 720 Stellen ein. Damit hat der Gesamtindex seit dem Terroranschlag in den USA vom 11. September rund ein Viertel an Wert eingebüßt, seit dem Hoch vom Frühjahr 2000 bei rund 8.550 Punkten belaufen sich die Verluste auf kaum vorstellbare 92 Prozent.
Das einst viel beachtete Börsensegment wird zunehmend zu einer Handelsplattform für Privatanleger. Für institutionelle Investoren ist die Liquidität und die Marktkapitalisierung der meisten Titel inzwischen zu gering. Nur noch bei sechs Unternehmen liegt die Börsenbewertung bei über einer Milliarde Euro. Mehr als ein Drittel aller Firmen weist einen Börsenwert unter 20 Millionen Euro auf und erfüllt damit eines der Ausschlusskriterien der Deutschen Börse, die ab Oktober gelten.
Die größten Verlierer
Bei den Standardwerten setzt Infineon [ Kurs/Chart ] seinen seit Wochen anhaltenden Abwärtstrend fort und nähert sich bedrohlich der Marke von 10 Euro. Der Vorstandsvorsitzende Ulrich Schuhmacher hatte gesagt, dass sich die Chip-Branche in der größten Krise aller Zeiten befinde. Auch bei Bayer [ Kurs/Chart ] setzt sich die Talfahrt fort, ebenso wie bei MLP [ Kurs/Chart ].
Am Neuen Markt trifft es Qiagen [ Kurs/Chart ] besonders stark. Wegen logistischer Probleme nach den Terroranschlägen in den USA hat das Biotech-Unternehmen am Donnerstagabend eine Umsatz- und Gewinnwarnung ausgesprochen. Der Kurs brach zeitweise mehr als 25 Prozent ein.
Kräftige Verluste gibt es auch bei MorphoSys [ Kurs/Chart ]. Das Unternehmen hat am Freitagmorgen seit Tagen kursierende Spekulationen bestätigt, dass der Wettbewerber CAT eine weitere Klage auf Patentverletzung eingereicht hat. Weiter unter Druck auch die Discount-Broker, die von dem anhaltend schwachen Börsenumfeld besonders stark betroffen sind.
Der am Morgen gemeldete ifo-Geschäftklima-Index bewegte die Märkte nicht. Marktteilnehmer lobten zwar, dass das Konjunkturbarometer zum zweiten Mal in Folge leicht gestiegen sei, allerdings blieb die Stimmung der gewerblichen Wirtschaft sowohl in West als auch in Ost leicht hinter den Prognosen zurück. Die Beurteilung der Daten fällt schwer: Nach Angaben des ifo-Instituts sind nur bis zu einem Drittel der Antworten der befragten Unternehmen nach den Anschlägen in den USA eingegangen. Erst der nächste Index wird daher das ganze Ausmaß des Terrors in den Vereinigten Staaten widerspiegeln.
© 21.09.2001 www.stock-world.de
Besonders schlimm erwischt es erneut die deutschen Wachstumswerte. Der Nemax 50 verliert aktuell 8,5 Prozent und notiert bei 686 Zählern, zeitweise war der Index mehr als elf Prozent unter dem Vortageswert gehandelt worden. Der Nemax-All-Share büßt 6,6 Prozent auf 720 Stellen ein. Damit hat der Gesamtindex seit dem Terroranschlag in den USA vom 11. September rund ein Viertel an Wert eingebüßt, seit dem Hoch vom Frühjahr 2000 bei rund 8.550 Punkten belaufen sich die Verluste auf kaum vorstellbare 92 Prozent.
Das einst viel beachtete Börsensegment wird zunehmend zu einer Handelsplattform für Privatanleger. Für institutionelle Investoren ist die Liquidität und die Marktkapitalisierung der meisten Titel inzwischen zu gering. Nur noch bei sechs Unternehmen liegt die Börsenbewertung bei über einer Milliarde Euro. Mehr als ein Drittel aller Firmen weist einen Börsenwert unter 20 Millionen Euro auf und erfüllt damit eines der Ausschlusskriterien der Deutschen Börse, die ab Oktober gelten.
Die größten Verlierer
Bei den Standardwerten setzt Infineon [ Kurs/Chart ] seinen seit Wochen anhaltenden Abwärtstrend fort und nähert sich bedrohlich der Marke von 10 Euro. Der Vorstandsvorsitzende Ulrich Schuhmacher hatte gesagt, dass sich die Chip-Branche in der größten Krise aller Zeiten befinde. Auch bei Bayer [ Kurs/Chart ] setzt sich die Talfahrt fort, ebenso wie bei MLP [ Kurs/Chart ].
Am Neuen Markt trifft es Qiagen [ Kurs/Chart ] besonders stark. Wegen logistischer Probleme nach den Terroranschlägen in den USA hat das Biotech-Unternehmen am Donnerstagabend eine Umsatz- und Gewinnwarnung ausgesprochen. Der Kurs brach zeitweise mehr als 25 Prozent ein.
Kräftige Verluste gibt es auch bei MorphoSys [ Kurs/Chart ]. Das Unternehmen hat am Freitagmorgen seit Tagen kursierende Spekulationen bestätigt, dass der Wettbewerber CAT eine weitere Klage auf Patentverletzung eingereicht hat. Weiter unter Druck auch die Discount-Broker, die von dem anhaltend schwachen Börsenumfeld besonders stark betroffen sind.
Der am Morgen gemeldete ifo-Geschäftklima-Index bewegte die Märkte nicht. Marktteilnehmer lobten zwar, dass das Konjunkturbarometer zum zweiten Mal in Folge leicht gestiegen sei, allerdings blieb die Stimmung der gewerblichen Wirtschaft sowohl in West als auch in Ost leicht hinter den Prognosen zurück. Die Beurteilung der Daten fällt schwer: Nach Angaben des ifo-Instituts sind nur bis zu einem Drittel der Antworten der befragten Unternehmen nach den Anschlägen in den USA eingegangen. Erst der nächste Index wird daher das ganze Ausmaß des Terrors in den Vereinigten Staaten widerspiegeln.
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