Der Börsen 1x1 Thread!

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madschuh:

Der Börsen 1x1 Thread!

5
17.02.09 16:03
Ich eröffne hiermit einen Thread für Anfänger die Fragen über Börse,Aktien,Derviate usw... haben! Hier sollten Profis Tipps dem Anfänger an der Börse geben!
Auf regen Austausch und Viel Spaß freut sich Madschuh!
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madschuh:

Dynamische Kennzahlen: Optionschein!!

 
19.02.09 10:12
Dynamische Kennzahlen erfassen Veränderungen des Optionspreises in Abhängigkeit von Veränderungen etwa des Kurses des Basiswertes, der Laufzeit oder der Volatilität. Sie erlauben, im Gegensatz zu statischen Kennzahlen, eine zeitpunktbezogene Abschätzung zukünftiger Preisentwicklungen von Optionsscheinen. Zu ihrer Bestimmung verwendet man im allgemeinen Optionsbewertungsmodelle. Sie sind stets nur für einen kurzen Zeitraum gültig und müssen neu ermittelt werden, wenn sich maßgebliche Einflußfaktoren verändern.
Das Delta

Eine dieser Kennzahlen ist das Delta. Mit dem Delta taucht eine der modernen Bewertungskennzahlen auf, die man auch "Griechen" nennt, weil sie nach Buchstaben aus dem griechischen Alphabet benannt sind. Es ist in der modernen Optionspreistheorie die Kennzahl für die Sensitivität eines Optionsscheins gegenüber Kursveränderungen des Basiswertes. Die exakte Berechnung des Deltas wird mit Hilfe von finanztheoretischen Optionsbewertungsmodellen angestellt. Das Delta nimmt für Call-Optionsscheine die Werte zwischen 0 und 1, für Put-Optionsscheine zwischen -1 und 0 an. Ein Delta von 0,70 bedeutet, dass ein Schein mit einem Optionsverhältnis von 1:10 um 0,07 Euro steigt, falls sich der Basiswert um einen Euro nach oben bewegt, und um diesen Betrag fällt, wenn der Basiswert um einen Euro fällt. Zudem kann man es als Näherungswert für die Wahrscheinlichkeit verwenden, dass ein Optionsrecht am Laufzeitende einen inneren Wert aufweisen und somit nicht wertlos verfallen wird. Der Schein aus obigem Beispiel wird also mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent nicht wertlos verfallen. Mathematisch ist Delta die erste Ableitung des Optionsscheinpreises nach dem Kurs des Bezugswertes.
Das Omega

Auch der theoretische Hebel, der die prozentuale Veränderung des Optionsscheinpreises in Abhängigkeit von der prozentualen Veränderung des Kurses des Basiswertes angibt, wird mit einem griechischen Buchstaben bezeichnet, dem Omega. Er setzt sich aus der Multiplikation von Delta und Hebel zusammen. Er ist eine nutzvolle Kennzahl, unter der Einschränkung allerdings, dass er nur eine Momentaufnahme darstellt, da sich das Delta im Laufe der Zeit verändert. Mit Hilfe der dynamischen Kennzahlen wurde in den vergangenen Jahrzehnten eine Reihe von Optionspreis-Bewertungsmodellen entwickelt. Neben dem Binomialmodell hat vor allem das "Fair Value"-Modell der beiden amerikanischen Wissenschaftler Fisher Black und Myron Scholes für Aufsehen gesorgt. Mit dem nach ihnen benannten und später weiterentwickelten Black/Scholes-Modell soll es möglich sein, den "fairen Wert" von Optionsrechten zu ermitteln. Dabei handelt es sich um den theoretisch gerechtfertigten Wert, bei dem sich Gewinn- und Verlustwahrscheinlichkeit exakt die Waage halten. Leider beruhen solche Bewertungsmodelle auf Grundannahmen, die in der Realität der Optionsmärkte oft nicht gegeben sind; zum Beispiel ein konstanter Zinssatz, der für Guthaben- und Schuldzinsen gleich ist, oder die uneingeschränkte Möglichkeit von Leerverkäufen. Das Black/Scholes-Modell hat, trotz seiner Schwächen, für eine neue Sichtweise bei der Bewertung von Optionsrechten gesorgt.
Das Theta

Wir haben schon erörtert, dass der Kurswert eines Optionsrechts aus dem inneren Wert und dem Zeitwert besteht und dass dieser Zeitwert kontinuierlich geringer wird, je näher das Laufzeitende rückt. Das Theta misst nun den Zeitwertverlust pro Zeiteinheit, also zum Beispiel pro Tag oder pro Woche, und zwar unter der Prämisse, dass sich der Kurs des Basiswertes und alle anderen Parameter bis zum Laufzeitende nicht bewegen. Meist wird das Theta in Prozentwerten angegeben. Ein wöchentliches Theta von 1,5 Prozent bedeutet, dass das Optionsrecht pro Woche 1,5 Prozent an Wert verliert, wenn der Basiswert im Kurs stagniert, der innere Wert also konstant bleibt. Das Theta ist stark davon abhängig, ob das Optionsrecht im Geld, am Geld oder aus dem Geld notiert. Bei Scheinen mit hohem inneren Wert ist das Theta am niedrigsten. Bei Optionsrechten "am Geld" verläuft der Zeitwertverlust gegen Ende der Laufzeit am rasantesten. Generell ist die Abnahme des Zeitwertes in den letzten drei Monaten der Laufzeit eines Optionsscheines am größten. Der Anleger muß diesen Wertverlust, der allein aus der kürzer werdenden Restlaufzeit herrührt, stets berücksichtigen. Je näher die Endfälligkeit des Optionsscheins rückt, umso höher müssen die für den Anleger positiven Kursbewegungen des Basiswertes ausfallen, um den größer werdenden Zeitwertverlust zu kompensieren und letztlich einen Gewinn zu ermöglichen. Mathematisch ist Theta die Ableitung des Optionsscheinpreises nach der Zeit.
Das Gamma

Eine weitere wichtige Kennzahl ist das Gamma. Es bezeichnet die Sensitivität des Deltas gegenüber Kursveränderungen des Basiswertes. Je höher der Gamma-Wert, desto stärker reagiert das Delta auf solche Bewegungen. Ein Gamma von 0,02 bedeutet: Steigt oder fällt der Kurs des Basiswertes um einen Euro, so verändert sich das Delta um 0,02 Einheiten. Den höchsten Wert erreicht das Gamma bei Optionsscheinen, die am Geld notieren, und dieses Maximum fällt umso höher aus, je kürzer die Restlaufzeit des Optionsrechts ist. Mathematisch ist Gamma die erste Ableitung von Delta nach dem Kurs des Basiswertes und damit die zweite Ableitung der Entwicklung des Optionspreises in Abhängigkeit von Kursänderungen des Basiswertes.
Das Vega

Das Vega ist die Kennzahl, die den Einfluss von Volatilitätsschwankungen des Basiswertes auf den Optionsscheinkurs angibt. Sie erinnern sich: Die Volatilität ist die Kursschwankungsbreite des Basiswertes innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Sie ist neben dem Kurs des Basiswertes der wichtigste Einflussfaktor für den Wert von Optionsrechten. Das Vega gibt an, in welchem Maß sich der Kurs des Scheins verändert, wenn die implizite Volatilität um einen Prozentpunkt steigt oder fällt. Ein Vega von 0,25 besagt: Wenn sich die Volatilität des Basiswertes um ein Prozent verändert, dann steigt oder fällt der Wert des Optionsrechts um 0,25 Währungseinheiten, bereinigt um das Bezugsverhältnis. Ebenso wie das Gamma ist auch das Vega bei solchen Optionen am höchsten, die am Geld notieren. Im Gegensatz zum Gamma fällt das Vega-Maximum aber umso höher aus, je länger die Restlaufzeit des Optionsrechts ist. Mathematisch gesehen ist Vega die erste Ableitung des Optionsscheinpreises nach der Volatilität.
Das Rho

Das Rho ist die Maßzahl für den Einfluss von Zinsveränderungen auf den Wert von Optionsrechten. Bei der Berechnung von Optionspreisen wird nicht der aktuelle Kurs, sondern der Terminkurs des Basiswertes zugrunde gelegt. Dieser Terminkurs setzt sich aus dem aktuellen Kurs und einem Faktor, den man Costs of carry nennt, zusammen. Er gibt die Gesamtheit der Kosten zur Finanzierung des Basiswertes bis zum vereinbarten Fälligkeitstermin der Option an. Diese Kosten hängen in erster Linie vom Zinsniveau ab. Ein Rho von 0,50 bedeutet, dass sich der Optionskurs - bereinigt um das Bezugsverhältnis - um 0,50 Euro verändert, wenn der inländische Zinssatz um einen Prozentpunkt steigt oder fällt. Im Bereich der Devisenoptionen muss auch der ausländische Zinssatz beachtet werden. So haben zum Beispiel Euro/US-Dollar-Optionsscheine zwei Rho-Kennzahlen: eine für den Eurozins und eine für den Dollarzins. Bei den meisten anderen Optionen kann das Rho aber vernachlässigt werden, denn extreme Veränderungen des Zinsniveaus innerhalb kurzer Zeit sind sehr selten. Rho ist mathematisch die Ableitung des Optionsscheins nach dem Zins.
madschuh:

Volatilitäts-Gradmesser VDAX Wichtig für OS

 
19.02.09 10:16
Aus dem gleichen Grund kann es zu empfindlichen Verlusten führen, wenn man Optionsscheine kauft, die außergewöhnlich hohe Volatilitätswerte haben. Bleiben wir bei unserem Beispiel: Die Aktie ist von 100 auf 200 Euro gestiegen. Nun kaufen Sie, weil Sie mit weiteren starken Kursgewinnen rechnen. Die Aktie aber verharrt für Wochen auf dem erreichten Niveau. Obwohl der Basiswert nicht an Kurswert verliert, werden Calls auf diese Aktie wegen der nun wieder sinkenden Volatilität erhebliche Einbußen verzeichnen. Im Extremfall kann es sogar passieren, dass die Aktie zwar marginal steigt, die Calls aber dennoch an Wert verlieren, weil die implizite Volatilität sinkt. Natürlich spielt hier auch der Zeitwertverlust eine Rolle. Dasselbe gilt mit umgekehrten Vorzeichen für Börsenphasen nach starken Kursverlusten. Hier sogar noch mehr, denn in Baissephasen steigt die Volatilität in der Regel schneller an als in freundlichen Börsenzeiten. Das liegt daran, dass Abwärtsbewegungen oft schneller und heftiger verlaufen als Aufwärtstrends. Als anerkannter Volatilitätsgradmesser gilt der VDAX. Er misst die implizite Volatilität von Optionen, die am Geld notieren und eine Restlaufzeit von 45 Tagen haben. Entscheidend für die Entwicklung des VDAX ist die Volatilitätserwartung der Marktteilnehmer. Grundsätzlich gibt es große Unterschiede zwischen den Volatilitätswerten verschiedener Basiswerte. So ist die implizite Volatilität des DAX stets deutlich niedriger als die der einzelnen Aktien, aus denen sich der Index zusammensetzt. Eine Aktie steigt, eine andere fällt, womit es bezüglich der Volatilität im DAX insgesamt zu einem Ausgleich kommt.
madschuh:

Strategiemöglichkeiten

 
19.02.09 10:36
Optionsscheine lassen sich für eine ganze Anzahl von Anlagestrategien einsetzen. Im Vordergrund stehen natürlich die Erwartungshaltung und die Ziele des Anlegers. Man kann Optionsscheine für sehr konservative Zwecke verwenden, zum Beispiel zur Absicherung vorhandener Wertpapierbestände. Man kann damit aber auch aggressive Spekulationen auf steigende oder fallende Kurse des Basiswertes durchführen. Und man kann einem konservativen Wertpapierdepot einen gewissen Renditekick verleihen, indem man einen kleinen Prozentsatz seines Kapitals in Optionsscheine investiert.

90/10-Strategie

Wer Letzteres vorhat, kann die so genannte 90/10-Strategie anwenden. Die Bezeichnung ist so zu verstehen, dass der Anleger in seinem Depot festverzinsliche Wertpapiere und Optionsscheine kombiniert. Der Depotanteil der Festverzinslichen beträgt 90 Prozent, 10 Prozent werden in Optionsscheine investiert. Die Idee dahinter: Die Zinserträge der Anleihen müssen so hoch sein, dass sie einen möglichen Totalverlust der Warrants kompensieren. Ein Anleger, der 100.000 Euro zur Verfügung hat, kann also 90.000 Euro in Bundesanleihen mit zwei Jahren Restlaufzeit und einer Rendite von 5,5 Prozent stecken. In zwei Jahren werden die Anleihen getilgt und er vereinnahmt insgesamt elf Prozent Zinsen, also 9.900 Euro. Er hat somit in zwei Jahren 99.900 Euro zur Verfügung, selbst wenn sich das Optionsschein-Engagement als völliger Flop erweisen sollte. Andererseits besteht natürlich die Möglichkeit, dass die Warrants attraktive Kursgewinne bringen, wodurch die Gesamtperformance des Depots deutlich höher ausfallen würde, als wenn unser Anleger sein gesamtes Geld in Festverzinsliche gesteckt hätte. Die Anwendbarkeit dieser Strategie hängt natürlich vom allgemeinen Zinsniveau ab. Je höher der risikolos erzielbare Zins erstklassiger Anleihen liegt, desto sinnvoller ist sie.

Long Call

Die wohl bekannteste Strategie an den Optionsscheinmärkten ist der Kauf von Kaufoptionsscheinen (Calls), im Fachjargon "Long Call" genannt. Der Anleger setzt dabei auf einen Kursanstieg des Basiswertes bis zum Verfallstag des Scheins. Zum Erfolg führt diese Strategie nur dann, wenn der Break-even-Punkt erreicht wird: Der Kurs des Basiswertes muss auf ein höheres Niveau steigen als die Summe von Basispreis plus Optionsscheinkurs mal Bezugsverhältnis zum Kaufzeitpunkt. Transaktionskosten bleiben außen vor.

Long Put

Die gegenteilige Strategie, den Kauf eines Verkaufsoptionsscheins (Put), nennt man "Long Put". Man setzt dabei darauf, dass der Kurs des Basiswertes kräftig sinkt. Der Break-even-Punkt ist hier erreicht, wenn der Kurs des Basiswertes weniger beträgt als Basispreis minus Optionsscheinkurs zum Kaufzeitpunkt mal Bezugsverhältnis. Ein Beispiel: Sie kaufen einen Put auf eine Aktie mit Basispreis 100 Euro und einem Bezugsverhältnis von 1,0. Pro Warrant zahlen Sie zehn Euro. Der Break-even-Punkt liegt bei 90 Euro. Sollte die Aktie bis zum Laufzeitende Ihres Optionsrechts noch tiefer sinken, führt Ihr Engagement zu einem Gewinn. Auch hier sind Transaktionskosten außen vor gelassen.

Hedging

Optionsscheine lassen sich allerdings auch für sehr konservative Zwecke einsetzen; zum Beispiel zur Absicherung (Hedging) von Wertpapierbeständen gegen drohende Kursverluste.
Wer etwa große Aktienbestände im Depot hat und mit einer Abwärtsbewegung rechnet, kann auf den Gedanken kommen, die Aktien zu verkaufen. Eventuell sprechen aber steuerliche oder sonstige Erwägungen gegen einen Verkauf. Auch die hohen Transaktionskosten für den Verkauf und eventuell für den späteren Rückkauf sind in diesem Zusammenhang zu bedenken. Ein Verkauf ist aber gar nicht erforderlich, denn der Anleger kann sich mit Verkaufsoptionen (Puts) wirkungsvoll gegen Kursverluste seiner Aktien "versichern". Der Grundgedanke: Falls es tatsächlich zu Kursverlusten der Aktien kommt, steigt der Wert der Verkaufsoptionen, so dass unter dem Strich keine Werteinbußen entstehen.

Wie jede andere Versicherung kostet jedoch auch diese Absicherungsstrategie Geld: Der Kaufpreis für die Puts ist quasi als Versicherungsprämie zu verstehen. Wenn der Kursrutsch ausbleibt, ist diese Prämie zwar verloren, aber der Anleger kann beruhigt agieren.
Es ist zwischen einem statischen und einem dynamischen Hedge zu unterscheiden.

Der statische Hedge eignet sich als 100-Prozent-Absicherung zum Laufzeitende, der dynamische während der Laufzeit. Beim statischen wird nur zu einem Zeitpunkt berechnet, welche und wie viele Puts nötig sind, um das Depot abzusichern. Die Anzahl bleibt konstant, daher auch der Zusatz "statisch". Bei einem dynamischen Hedge wird hingegen die Put-Position je nach Kursentwicklung der Aktien regelmäßig angepasst. Die Position ist also "dynamisch". Profis wie Fondsmanager oder Vermögensverwalter ziehen meist den dynamischen Hedge vor.
Für die Zwecke von Privatanlegern reicht der statische Hedge oftmals aus, zumal die laufende Anpassung hohe Transaktionskosten nach sich ziehen würde.

Am leichtesten fällt der Hedge, wenn im Depot nur hochkapitalisierte Aktien enthalten sind, auf die es Puts gibt. Oder wenn die Zusammenstellung des Depots recht genau einem Index entspricht, auf den ebenfalls zahlreiche Puts gehandelt werden. In diesen Fällen kann man entweder jede einzelne Position oder das gesamte Depot mit entsprechenden Verkaufsoptionsscheinen absichern.
Je wertvoller das Depot, desto höher wird natürlich die Versicherungsprämie ausfallen. Außerdem hängt sie davon ab, wie umfangreich der angestrebte Schutz sein soll, ob der Anleger also quasi eine Vollkasko-Police oder Teilkasko mit Selbstbeteiligung haben will.

Hat ein Anleger ein Depot, das in hohem Maß dem DAX entspricht, und will sich absichern, kann er wie folgt agieren: Gesetzt den Fall, der DAX steht bei 3.000 Punkten und der Anleger befürchtet ein Absinken auf 2.000 Punkte. Er kann sich nun eine entsprechende Zahl von Puts mit einem Basispreis von 3.000 Punkten kaufen, um Vollkaskoschutz zu genießen. Diese Absicherung ist aber sehr teuer. Puts mit einem Basispreis von #2.800 Punkten und identischer Laufzeit sind erheblich billiger. billiger. Wenn der Anleger letztere kauft, muss er einen Teil der Verluste selber tragen, falls es tatsächlich zum befürchteten Kurseinbruch kommt. Der Versicherungsschutz greift erst bei DAX Ständen von weniger als 2.800 Punkten. Der Bereich zwischen 2.800 und 3.000 Punkten entspricht also der Selbstbeteiligung bei einer Teilkaskoversicherung. Natürlich kann der Anleger auch je zur Hälfte Scheine mit Basispreisen von 2.800 und von 3.000 Punkten kaufen, eine noch höhere Selbstbeteiligung wählen und alle Möglichkeiten, je nach seiner Erwartungshaltung, beliebig kombinieren.
Diese Entscheidung ist nicht leicht und muss in jedem Einzelfall sorgfältig abgewogen werden. Beim dynamischen Hedge lässt sich die Anzahl der benötigten Optionsrechte am besten über das Delta ermitteln, also anhand der Sensitivität eines Optionsscheins gegenüber Kursveränderungen des Basiswertes. Bei Puts steht vor dem Prozentwert des Delta ein Minusvorzeichen. Hat ein Put einen Deltawert von -50 (-25) Prozent, dann sind zur Absicherung einer Aktie zwei (vier) Puts erforderlich, denn der Put vollzieht eine Kursveränderung der Aktien ja nur im Verhältnis von 0,5 (0,25) nach.
madschuh:

Wie funktionieren Knock-Outs

 
19.02.09 11:04
Die wichtigen Daten zu einem Knock-Out sind:

   * Basiswert (auf den sich der Knock-Out bezieht)
   * Bezugsverhältnis (z.B. 0,1: ein Knock-Out bezieht sich auf 0,1 Basiswerte)
   * Strike (Basispreis)
   * Knock-Out-Schwelle (Barriere)
   * Laufzeit

Preis und Handel

Die Funktionsweise lässt sich am Besten am Laufzeitende beschreiben. Dann erhalten Anleger den Geldbetrag entsprechend der Differenz zwischen dem Kurs des Basiswertes und dem Strike.
Während der Laufzeit stellt der Emittent Kurse für den Knock-Out, zu denen Anleger das Wertpapier kaufen oder verkaufen können.

Bei Calls entspricht der gestellte Kurs ( Kurs des Basiswertes - Strike ) zzgl. eines Aufgeldes, das über die gesamte Laufzeit abgebaut wird. Bei Puts entspricht der gestellte Kurs ( Strike - Kurs des Basiswertes ) abzgl. eines Abgeldes, das über die gesamte Laufzeit abgebaut wird.
Erreichen der Knock-Out-Schwelle

Wenn die Knock-Out-Schwelle berührt oder unterschritten (Call) bzw. überschritten (Put) wird, verfällt der Knock-Out vorzeitig.
In diesem Fall wird der der Knock-Out entweder zu seinem Restwert zurückgezahlt (wenn Strike != Knock-Out) oder er verfällt wertlos (wenn Strike = Knock-Out) und die Anleger verlieren ihre eingesetzte Prämie.
Hebeleffekt am Beispiel eines Calls
Der Anleger partizipiert 1:1 an der Entwicklung des Basiswertes, setzt aber nur einen Teil des eigentlich dafür nötigen Kapitals ein, er bezahlt für den Knock-Out ja nur ( Kurs des Basiswertes - Strike). Wenn der Basiswert nun um 1 EUR steigt, dann steigt auch der Kurs des Knock-Outs um 1 EUR. Durch den weitaus geringeren Kapitaleinsatz ergibt sich ein Hebeleffekt im Vergleich zum Direktinvestment.
Aufgeld am Beispiel eines Calls
Als Kompensation für den verringerten Kapitaleinsatz muss der Anleger ein Aufgeld hinnehmen. Das Aufgeld errechnet sich aus den Zinsen für den nicht eingesetzen Kapitalanteil (Strike) und den erwarteten Dividenden. Mit fortschreitender Laufzeit verringert sich das Aufgeld täglich entsprechend der aktuellen Zinssätze um die Finanzierungskosten für einen Tag.
madschuh:

5 Tipps für den richtigen Umgang mit Knock-Outs

 
19.02.09 11:05
Damit Ihr Investment mit Knock-Out-Produkten erfolgreich bleibt, sollten Sie folgende Tipps beachten:

   * Nie direkt an der Barriere kaufen

   * Mit Limiten arbeiten (Stop Loss-Management)

   * Marktgeschehen aufmerksam verfolgen

   * Handelszeiten der Börsen beachten

   * Je höher der Hebel, desto höher das Risiko

Knock-Outs eignen sich nur für erfahrene Anleger. Denn bei Erreichen oder Unterschreiten (Call) bzw. bei Erreichen oder Überschreiten (Put) des Knock-Out-Schwelle kann die Wertlosigkeit eintreten. Wer also in Knock-Outs investiert, muss damit rechnen, dass sein Knock-Out wertlos wird.Egal, ob es sich um einen Knock-Out auf Aktien, Indices oder Wechselkurse handelt - wir raten dem Anleger, mit Stopp-Kursen zu arbeiten, um so die Wahrscheinlichkeit eines Knock-Outs zu reduzieren.
madschuh:

Die Rolle der Börsenhandelszeiten

 
19.02.09 11:07
Die Wertlosigkeit kann nur während der Handelszeit der Aktie oder des Index an der jeweils festgelegten Börse eintreten. Wie sich außerhalb dieser Handelszeit der DAX oder eine europäische Aktie in New York oder Tokio entwickelt, spielt für den tatsächlichen Knock-Out keine Rolle.

Umgekehrt kann jedoch beispielsweise einen Knock-Out auf den Dow Jones oder auf den Nasdaq-Index nur zu den dortigen Handelszeiten zwischen 15.30 Uhr und 22.00 Uhr MEZ ausgeknockt werden. Beim Nikkei 225 Index kann es über Nacht passieren: Unterschreitet der Japan-Index irgendwann zwischen 1.00 Uhr und 8.00 Uhr MEZ in Tokio einen bestimmten Punktestand, wird er über Nacht ausgeknockt.
Zur nächtlichen bösen Überraschung muss es aber nicht kommen. Indikatoren wie Nikkei-Futures weisen zumeist bereits tagsüber auf mögliche Bewegungen hin.
Besonderheit bei Knock-Outs auf Devisen
Bei Knock-Outs auf Wechselkurse ist Folgendes zu beachten: Wechselkurse werden 24 Stunden am Tag durch die Zeitzonen in Asien, Europa und Amerika gehandelt. Somit besteht die Möglichkeit, dass es auch außerhalb der deutschen Börsenzeiten zu einem Knock-Out des WAVEs kommen kann. Als Referenz für den Knock-Out-Event dient uns die Reutersseite EUR=EBS - sie zeigt die Höchst- und Tiefkurse eines Wechselkurspaares, das unter Großbanken in den verschiedenen Zeitzonen gehandelt wurde.
madschuh:

Mögliche Handelsstrategien

 
19.02.09 11:09
Erfolgstipp: Indextracking mit Hebel nicht größer als drei wählen
Die einfachste Art der Anwendung ist das so genannte "Indextracking mit Hebel". Hier versucht der Anleger, die Bewegung des Index zu "hebeln". Steigt der DAX zum Beispiel um 5 Prozent und der Knock-Out-Call hat einen Hebel von zwei, dann steigt der Kurs des Knock-Out um 10 Prozent.

Jedoch sollten Sie auch in diesem Fall die Kurse besonders sorgfältig verfolgen! Denn Bewegungen des DAX nach unten werden ebenfalls mit Hebel nachvollzogen. Unabhängig davon, ob der Anleger auf steigende (Call) oder fallende (Put) Kurse des Index spekuliert, er sollte Knock-Outs wählen, deren Hebel nicht größer als drei sind.

Immer beliebter: Das Daytrading

Eine weitere Einsatzmöglichkeit ist das Daytrading. Es erfreut sich immer größerer Beliebtheit bei erfahrenen Anlegern. Sie spekulieren auf sehr kurzfristige Trends des Basiswertes. Dabei wählen sie Knock-Outs, deren Knock-Out-Barriere nahe am aktuellen Indexstand oder Aktienkurs liegt.
Der Grund ist einleuchtend, birgt aber auch ein hohes Risiko: Die Knock-Outs weisen nämlich Hebel von über 10, teilweise sogar über 20 auf. Die Folge: Die Bewegung des Index wird überproportional nach oben nachvollzogen - aber eben auch nach unten!

Bewegt sich der DAX nur um 1 Prozent, steigt beziehungsweise fällt der WAVE Call mit Hebel 20 um ganze 20 Prozent. Diese Strategie, wie Daytrading überhaupt, ist daher nur für sehr erfahrene Anleger empfehlenswert, die das Börsengeschehen täglich aufmerksam verfolgen.
Elegante Variante: Mit Knock-Outs Portfolios absichern

Knock-Outs können jedoch auch der Absicherung von Portfolios dienen. Durch die Ausstattung mit einer Knock-Out-Schwelle sind etwa Knock-Out-Puts günstiger als die vergleichbaren normalen Put-Optionsscheine.
Somit verbilligt sich die Absicherung eines DAX-ähnlichen Portfolios für den Anleger. Zusätzlich bieten Knock-Out-Puts den Vorteil, dass die Bewegung des Index nahezu 1:1 nachvollzogen wird und somit die Berechnung der benötigten Anzahl Knock-Outs zur Absicherung einfach ist.

Sollte es dennoch passieren und der Knock-Out-Put verfällt wertlos, kann der Anleger trotzdem lächeln: Sein Portfolio wird zu diesem Zeitpunkt zwangsläufig im Plus notieren.
madschuh:

Guiness

 
19.02.09 11:26
Wolltest du was wissen??
madschuh:

Guiness fragen mußt schon!

 
19.02.09 11:36
sblo:

45, ETF ja, ETC in der Regel nicht

2
19.02.09 11:39
bei ETFs wird in der Regel in den Basiswert investiert, d.h. bei einem ETF auf den DAX in die entsprechenden Aktien. Daher entfällt idR das Emittentenrisiko. Das passiert bei ETCs idR nicht, d.h. die oben genannten Brent-ETCs tragen ein Emittentenrisiko, also vorsichtig mit den Aussagen. Mir ist kein (wahrer) ETF auf Öl bekannt, der in Deutschland gehandelt werden kann - dass sind alle ETCs...
-
L'analyse graphique est mort, vive l'analyse graphique.
madschuh:

Öl und ETF??

 
19.02.09 11:45
Exchange Traded Commodities sind börsengehandelte Wertpapiere, die Anlegern eine Investition in die Anlageklasse Rohstoffe (engl.: Commodities) erlauben. Es handelt sich um eine Sonderform von Zertifikaten, genauer um unbefristete, besicherte Schuldverschreibungen des jeweiligen Emittenten
madschuh:

Hab ich vergessen zum dazu schreiben danke sblo

 
19.02.09 11:47
Abgrenzung von ETFs

Wie die nahen Verwandten, die Exchange Traded Funds können auch die ETCs während der gesamten Handelszeit auf XETRA gehandelt werden. Während ETCs jedoch rechtlich betrachtet Schuldverschreibungen sind, sind ETFs Sondervermögen in Form einer Fondsstruktur. Durch das Bonitätsrisiko des jeweiligen Emittenten sind ETCs daher per se riskanter zu betrachten als ETFs, da bei Insolvenz des jeweiligen Emittenten kein Anspruch besteht.
madschuh:

Munsel

 
19.02.09 12:35
da wird ihnen geholfen!
munsel:

na dann....

 
19.02.09 13:12
saget mir doch eina bitte die DAX - Prognose für ab 14-15 uhr....lol (nicht unbedingt ernst gemeint, aba ne antwort wär dennoch interessant ;-)

kann mir bitte einer sagen wann und wo man die erwarteten us-zahlen für heute zuerst bekommt....thx
madschuh:

Munsel

 
19.02.09 13:32
da uninintressant bekommst für den ersten Teil deines Posting!!!

Aber nun zu deiner Frage
Versuchs hiermit:
www.aktiencheck.de/news.de/news/
tools.godemode-trader.de/newswatcher.de
www.finanznachrichten.de/nachrichten/index.asp
madschuh:

Sorry

 
19.02.09 13:34
tools.godmode-trader.de/newswatcher.de
madschuh:

Sorry nochmal Fehler

 
19.02.09 13:37
tools.godmode-trader.de/newswatcher/
madschuh:

Undankbarer Haufen!

 
19.02.09 14:41
Guinness.ie:

Danke Madschuh,

 
19.02.09 14:58
- wenn du nicht mein experiment kaputt gemacht hättest, würde ich jetzt sagen: -
du bist so gut zu uns
     - aber weil du mein eperiment kaputt gemacht hast, sage ich es nicht. -
madschuh:

Für Kostenlose Realtimekurse

 
19.02.09 15:07
www.godmode-trader.de/tools/overview/
www.finanzen.net/aktien/realtimekurse.asp oder
ttp://www.forexpf.ru/_quote_show_/java/
watergate:

Eine steigende Flut

2
19.02.09 17:27
hebt alle Schiffe, und umgekehrt. Folgen Sie der Flut und nicht den Schiffen.

Gegen den fortlaufenden „Trend" zu handeln ist generell ein Rezept für ein Desaster. Die Aktien fallen tiefer als Sie denken und steigen höher, als Sie es sich vorstellen können.
Ich möchte hiermit darauf hinweisen, dass dieses posting ein zitat darstellt, lesenwert sein kann und bei weiterem Interesse, der beigefügte link weiteren inhaltlichen aufschluss annehmen lassen darf.
watergate:

einmaleins

 
20.02.09 10:39
in sachen etf kann man hier unter umständen finden:

http://www.ariva.de/ETF_vs_Aktie_t351816
madschuh:

Danke Watergate

 
20.02.09 11:39
wenigstens einer beteiligt sich dran!!!
Wie wärs mal mit Chart-Technik-Basics???
ohp_plus:

warum...

 
27.02.09 15:10
leck mich Fett WARUM geht des so runter?  *kopfschüttel*

Das ist kein fallendes Messer mehr!
Das ist ein Fallbeil!
--  a bissla was geht immer  --
publicaffairs:

Xetra Auktion

 
09.12.09 13:24
Kann mal bitte jemand erklären wie eine Xetra Auktion verläuft? Idealerweise aus der Perspektive eines Traders. Besteht hier begrifflich eine Gemeinsamkeit zur Kassa Auktion?
Danke
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