DER ARBEITSAMTs SKANDAL

Beiträge: 16
Zugriffe: 717 / Heute: 1
flexo:

DER ARBEITSAMTs SKANDAL

 
06.02.02 13:42
Das ist ein echter Behörden-Schocker wie es ihn nur in Deutschland geben kann. Hier gibts es erstens genug Behörden und 2. den Glauben an die Loyalität eines Mitarbeiters oder eines ganzen Apparates.
Interessant war auch die Pressekonferenz von Herrn Riester, der u.a. auch dafür dafür steht, das ein Arbeitnehmer in Deutschland 3,25% an die Schulungs- und Verschleierungsmafia in Nürnberg abdrückt.
So stand das Thema "Mainzer Modell, nun bundesweit" nicht gerade im Visier der vertretenen Presseleute: Nach einem zweiteiligen Vortrag von AM Riester (1. Mainzer Modell, ca 30%/2. Stellungnahme zum Skandal im Arbeitsvernichtungsamt, ca.70%)wurde gefragt: "So nun fragen bitte zunächst zum Mainzer Modell!", "Keiner? Gut!"
Das ist auch recht klar, wenn der Arbeitsminister allen ernstes über ein Arbeitsamt in Brandenburg berichtet, in dem 87 (oder was weiß ich) Personen nun zur einen staatlichen Unterstützung nun noch die nächste dazu bekommen. Dazu gibts auch noch mehr Kindergeld...in welchem logischen Zusammenhang das steht, das werde ich in 100 Jahren nicht herausfinden. Allerdings logisch verknüpft findet Riester die Umsetzung des Mainzer Modells mit dem "Einarbeitungszuschuß für Arbeitgeber", der sehr gerne von Unternehmer-Ehegattinen genommen wird. Auch Verwandte und Freunde lassen sich nicht 2-mal bitten.
Ein richtiger Ansporn allerdings für die Länder noch mal schnell Scheinstellen zu schaffen, (wie auch immer) ist die Tatsache, das der Zuschuß (des Kombilohns) direkt vom Steuerzahler übernommen wird (Man kann den Ländern aber schon trauen...denke ich).
Also ich hätte glatt 50 Euro gegeben, wenn ich dem Riester heute mal meine Frage hätte stellen dürfen:"Herr Riester, was halten sie von der Privatisierung des Arbeitsamtes?"

Willkommen in der Öffentlich Rechtlichen Republik
taos:

Was machen die 5000 Leute

 
06.02.02 13:47
in der Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit.

Selbst Leute, die dort arbeiten, konnten mir diese Frage nie beantworten.

Taos
darkday:

SPD

 
06.02.02 13:50
Soziale
Plünderer
Deutschlands

schröder: nur ein paar kratzer

heute in der zeitung: grinsender schröder in demoliertem wagen, der vors arbeitsamt gefahren ist, ampel vor arbeitsamt zeigte rot-rot-grün,die räder des autos (defizite) rollten am wagen vorbei, von oben kam ein vorschlaghammer (npd/v-männer) und von hinten flog ihm der airbus in die kiste
maxperforma.:

wenn das so weiter geht

 
06.02.02 13:51
ist man als Steuerzahler bald in der Minderheiten.

Ergo: dann kann es nur noch aufwärtsgehen, denn Minderheiten haben's gut
hierzulande (siehe Schächturteil).
Vielleicht entscheidet, dann das BVG die Abschaffung der Steuerpflicht.
darkday:

max: gut analysiert

 
06.02.02 13:53
überlege auch noch, ob ich aktiengewinne angeben soll, aber man ist halt doch zu ehrlich
Elend:

@darkday: Bloss nicht bildlich vorstellen ...

 
06.02.02 13:54
Bekomme dabei nen Lachkrampf *g*
darkday:

oder so

 
06.02.02 14:00
darkday:

Bekanntgabe ARBEITSlosenzahlen

 
06.02.02 14:09
darkday:

pardon urheberrecht

 
06.02.02 14:10
urheber
...
..
.
..
...
www.tomicek.de
darkday:

keine grünen-flut für witzich????

 
06.02.02 14:16
gute nacht
darkday:

jagoda bleibt in schröders auto

 
06.02.02 14:27
Jagoda sucht die Offensive - »Ich gehe nicht stiften«



Nürnberg (dpa) - Es war ein schwerer Gang für Bernhard Jagoda. Fast 4,3 Millionen Arbeitslose hatte er am Mittwoch zu vermelden - doch nicht deshalb sieht sich der Präsident der Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit urplötzlich scharfem Gegenwind ausgesetzt. Angeblich geschönte Vermittlungsstatistiken haben die Arbeitsämter ins Gerede gebracht. Jagoda suchte bei seiner monatlichen Pressekonferenz die Offensive: »Ich gehe nicht stiften«, beschied er kurz und knapp alle diejenigen, die seinen Rücktritt fordern.

Routiniert lieferte der Präsident zunächst sein gewohntes Statement zu den Arbeitslosenzahlen ab, referierte über Verbleibsquoten und Eingliederungszuschüsse, während die in weit größerer Zahl als sonst angereisten Journalisten doch nur auf seine Äußerungen zum angeblichen Skandal warteten. Dann hob Jagoda die Stimme: »Wir werden nichts beschönigen«, erklärte er kämpferisch, »aber Konsequenzen wird es nur geben, wenn eine Schuld nachgewiesen wird.«

Die Prüfergebnisse des Bundesrechnungshofs, wonach viele Jobvermittlungen durch die Arbeitsämter in Wahrheit gar keine sind, werden in der Bundesanstalt angezweifelt. So hätten die Rechnungsprüfer beispielsweise moniert, dass ein Vermittlungserfolg im Oktober gebucht worden sei, obwohl der Arbeitssuchende die neue Stelle erst im November aufgenommen habe. »Man muss differenziert hingucken und auch mit den Mitarbeitern sprechen«, mahnte Jagodas Stellvertreter Heinrich Alt und warnte vor »vorschnellen massiven Schlussfolgerungen«.

Über die Kriterien, mit denen ein Vermittlungserfolg überhaupt gemessen wird, werden sich die Experten jetzt wohl streiten. So viel steht nach Jagodas Ansicht fest: Neue Formen der Arbeitsvermittlung machen verlässliche statistische Aussagen nicht einfacher. So veröffentlichen die Arbeitsämter offene Stellen heute auch im Internet, etwa im »Stellen-Informations-Service« SIS. Wenn sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber daraufhin auf direktem Wege finden - gilt dies noch als erfolgreiche Vermittlungsleistung der Arbeitsämter?

Jagoda glaubt, dass in der Statistik nicht einmal alle Vermittlungserfolge auftauchen. »Wer auf Grund von SIS eine Stelle findet, kommt ja nicht mit einem Blumenstrauß aufs Arbeitsamt, um sich zu bedanken.« Auf der anderen Seite, so räumen die Behördenchefs ein, stehen ihre Mitarbeiter auch unter Druck. »Unsere Hauptaufgabe besteht darin, Leute in Arbeit zu bringen«, sagte Alt. Wenn auf dem Flur schon der nächste Arbeitslose warte, könne es vorkommen, dass der Arbeitsvermittler nicht genug Sorgfalt auf die statistischen Angaben verwende. Aus diesem Zwiespalt könnten manche der vom Rechnungshof monierten fehlerhaften Buchungen stammen.

Bis Mitte Februar soll die Innenrevision der Bundesanstalt mehr Klarheit in die Vorgänge bringen. Jagoda gab sich jedenfalls entschlossen, die laut werdenden Rücktrittsforderungen zu überhören: »Der Kapitän geht nicht von der Brücke, wenn Sturm ist - und jetzt ist Sturm.«

06.02.2002   dpa  
maxperforma.:

*lol* - darf aber keine Sterne vergeben o.T.

 
06.02.02 14:27
darkday:

spiegel

 
06.02.02 14:34
Der Höhepunkt steht noch bevor

Der drastische Anstieg der Arbeitslosenzahlen auf 4,29 Millionen im Januar bedeutet offenbar noch nicht das Ende. Der Februar könnte noch schlimmer ausfallen.
 
Im Februar wird's noch schlimmer: Arbeitsamt Stralsund


Nürnberg - Eine "marginale Erhöhung im Februar kann nicht ausgeschlossen werden", sagte der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, am Mittwoch in Nürnberg. Erfahrungsgemäß nehme die Arbeitslosigkeit in den Wintermonaten um 500.000 zu. Er zeigte sich jedoch optimistisch, dass mit der üblichen Frühjahrsbelebung auch die Zahl der Erwerbslosen wieder deutlich abnehmen werde.
In diesem Punkt ist der Wirtschaftsweise Horst Siebert pessimistischer. Die Zeichen für eine Erholung der Konjunktur mehrten sich zurzeit, doch der Aufschwung werde nicht sehr dynamisch ausfallen. "Die Konjunkturerholung wird sich nicht nennenswert auf den Arbeitsmarkt auswirken, jedenfalls nicht in diesem Jahr", sagte der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel. Insgesamt werde die Bundesregierung ihr ursprünglich anvisiertes Ziel dennoch weit verfehlen. "Wir müssen im Jahresdurchschnitt 2002 mit vier Millionen Arbeitslosen rechnen", sagte Siebert am Mittwoch.

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Januar nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit saisonbereinigt deutlich um 31.000 gegenüber Dezember gestiegen. Die unbereinigte Zahl der Arbeitslosen stieg binnen Monatsfrist um 326.000 auf rund 4,29 Millionen und lag damit ähnlich hoch wie vor zwei Jahren, wie die Bundesanstalt am Mittwoch in Nürnberg mitteilte.






JOHN MILLNER:

wie meinte das gerhard eigentlich ...

 
06.02.02 14:39
... vor 4 jahren .... halbierung der arbeitslosenzahlen ?????  
flexo:

Jede konjunkturelle Erholung

 
06.02.02 14:46
muß flacher ausfallen als die vorherige. Das ist das Produkt der Mißwirtschaft. Das allerdings wäre ja noch keine Katastrophe: Man würde eben in jedem Jahr auch eine Erhöhung der Staatsquote haben mit höheren Belastungen für alle. Das Problem:
Die Öffentlich Rechtliche Republik ist keine Insel und so werden sich die aggressiven Kapitalverwalter (in erster Linie aus den USA und GB) die Perlen der staatsunabhängigen Deutschen Wirtschaft herauspicken, die Folge davon: Das Geld der Welt wird in wenigen Jahrzehnten schon nur in New York City verdient. Ein Horrorszenario - ich geb´s zu, aber man muß Visionen haben ;-)
Pichel:

ARBEITSAMTS-LUFTNUMMERN

 
06.02.02 16:56



Mitarbeiter sprechen von gezielten Manipulationen

Von Michael Kröger

Zur Entschuldigung der Luftbuchungen verweisen die Verantwortlichen der Arbeitsämter gerne auf die unscharfen Vorschriften zur Erfassung einer Vermittlung. Eine ehemalige Arbeitsamts-Mitarbeiterin spricht dagegen von gezielten Manipulationen.

 
AP

Tatort Arbeitsamt: Luftnummern haben Methode, besonders in Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen


Hamburg - In der Öffentlichkeit schlug die Nachricht ein wie eine Bombe. In den Arbeitsämtern dagegen scheint sie weniger Überraschung ausgelöst zu haben. Wie SPIEGEL ONLINE von Mitarbeitern erfuhr, sind die geschönten Zahlen in der Vermittlungsstatistik keineswegs auf Fehler zurückzuführen, die auf Grund der Überlastung entstanden sind.
In Arbeitsämtern unionsgeführter Bundesländer wie Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg hatten sie vielmehr Methode, wie eine Arbeitsvermittlerin versichert, die seit Januar 2002 nicht mehr im Staatsdienst arbeitet: "Das hat allgemein sehr viel Frust unter den Kollegen ausgelöst", sagt die Verwaltungsfachfrau, die anonym bleiben möchte. Der Druck gehe von den Vorgesetzten aus, die monatlich die Statistiken verglichen: Dabei bekämen nicht die Teams den Rüffel, die ihre Zahlen manipulierten, sonder diejenigen, die hinter den Konkurrenten zurücklägen.

  Manipulierte "Erfolge"? Diskutieren Sie mit anderen SPIEGEL-ONLINE-Usern!


Dass die Vorgesetzten von den Manipulationen nichts mitbekommen, schließt die Mitarbeiterin dagegen aus: "Die meisten haben selbst einmal als Vermittler gearbeitet. Außerdem kennen sie viele der einzelnen Vorgänge."

Für die Manipulation böten sich einige wohlfeile Tricks an, sagt die ehemalige Arbeitsvermittlerin weiter. So würden zum Beispiel die Stellenanzeigen im hauseigenen Netzwerk zwischendurch immer einmal wieder mit neuen Texten versehen. Im Netz stehe dann dieselbe Stelle, aber eine zusätzliche Vermittlung würde gebucht. Die Gefahr, bei Manipulationen erwischt zu werden, sei im Übrigen nicht sehr groß, denn sie könnten nicht zu dem einzelnen Verursacher zurückverfolgt werden.

Dass derartige Manipulationen möglich sind, bestreitet ein Sprecher der Bundesanstalt für Arbeit rundweg: "Bei der Bewertung der Mitarbeiter steht die Qualität der Beratung im Mittelpunkt", sagte der Sprecher. Auch halte er Manipulation an der Stellenbörse im Netzwerk des jeweiligen Arbeitsamts für ausgeschlossen. Man werde aber allen möglichen Problemen im Zusammenhang mit der Erstellung der Statistik nachgehen.

Auch Ottmar Schade, Sprecher des Arbeitsamts München, schloss gegenüber SPIEGEL ONLINE für sein Haus jede Manipulation kategorisch aus: "Wir haben hier ganz andere Probleme, als es vielleicht andere Arbeitsämter haben, denn wir haben Mühe, überhaupt genug Interessenten für unsere offenen Stellen zu finden."

Am Vormittag hatte auch der Präsident des Landesarbeitsamtes Thüringen, Alois Streich, den Vorwurf von Luftbuchungen zurückgewiesen. Der Begriff der Vermittlung sei relativ unscharf definiert, deshalb könne man im Einzelfall geteilter Meinung sein, ob sich um eine Vermittlung handle.

Dennoch scheinen die Anschuldigungen der Arbeitsvermittlerin nicht ganz ohne Hintergrund zu sein. Immerhin bestätigt sie damit auch einen Bericht des ARD-Politmagazins "Panorama", das einen Arbeitsvermittler aus Westdeutschland hatte zu Wort kommen lassen. Fazit des Befragten: "Wenn wir nur die Hälfte von dem, was in der Statistik erscheint, wirklich gemacht haben, dann können wir stolz sein."

So wollte der Schweriner Arbeitsamtschef Bernhard Faß nicht ausschließen, dass auch in seinem Bezirk die Statistiken zur Vermittlung von Arbeitslosen falsch sind. Der Bericht des Bundesrechnungshofes werde derzeit in Nürnberg geprüft, die einzelnen Arbeitsämter seien über Details jedoch nicht informiert, sagte Faß. Die Vorschriften zur Erfassung von Vermittlungen würden von den Ämtern unterschiedlich ausgelegt.

Der Bundesrechnungshof hatte kritisiert, dass bis zu 70 Prozent der Vermittlungen bei den Arbeitsämtern falsch gebucht worden seien. Die Prüfer hatten daraus den Schluss gezogen, dass die Arbeitsämter weit weniger Stellenangebote besetzt hätten, als die Vermittlungszahlen auswiesen.

Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--