Der 0190er-Ärger geht weiter

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Nassie:

Der 0190er-Ärger geht weiter

 
19.04.03 13:08

Verbraucherverbände kritisieren neues Gesetz gegen Missbrauch von Service-Nummern

Neugier kann teuer werden: Das Handy klingelt, verstummt aber noch vor dem Abheben. Es wird ein „Anruf in Abwesenheit“ angezeigt. Wer zurückruft, hört aber nur Knacken und Rauschen, das sich später jedoch als kostspielig erweist: Selbst ein kurzer Rückruf kann je nach Netz bis zu 1,21 Euro kosten oder mehr, wenn der Anbieter noch einen Minutenpreis verlangt. Verbraucherzentralen warnen inzwischen davor, Nummern, die mit 0137-7 beginnen, zurückzurufen. Denn einige dubiose Anbieter nutzen die Nummern, die sonst meist von Fernsehsendern für Gewinnspiele verwendet werden, für betrügerische Zwecke.

Ein neues Gesetz soll noch in diesem Sommer für mehr Transparenz und besseren Verbraucherschutz im Geschäft mit 0190- und 0900-Nummern sorgen, doch der Entwurf wird von Verbraucherschützern kritisiert.

Das Regelwerk soll den Missbrauch von Nummern erschweren, mit denen Dienstleistungen über die Telefonrechnung bezahlt werden können. Das können so verschiedene Angebote wie Rechtsberatung oder Telefonsex sein, aber auch besonders günstige Ferngespräche (siehe Tabelle). Die bekanntesten sind 0190-Nummern, doch auch andere Ziffernfolgen wie die 0137 werden zur Abrechnung von Diensten genutzt. Weiß der Kunde über den Preis des Gesprächs Bescheid, können 0190-Nummern eine gute Sache sein. Schwarze Schafe in der Branche versuchen aber, die zum Teil sehr hohen Gebühren zu verschleiern. Der Kunde muss am Ende die überteuerte Rechnung zahlen.

Maximal 30 Euro

Nach Einführung des neuen Gesetzes sollen die Verbindungen zu den Service-Nummern nicht mehr als drei Euro pro Minute oder 30 Euro pro Einwahl kosten dürfen. Nach einer Stunde wird die Verbindung zudem automatisch gekappt. Die Diensteanbieter sind auch verpflichtet, vor jedem Gespräch und in der Werbung deutlich auf den Preis aufmerksam zu machen. „Immerhin ist endlich der Einstieg geschafft, um die Verbraucher vor erheblichen finanziellen Schäden zu schützen“, lobt Edda Müller, Chefin des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen (vzbv), nur verhalten. In dem Beispiel oben hätte das Gesetz nicht gegriffen: Es bezieht sich nur auf Nummern, die mit 0190 oder 0900 beginnen. Doch das reicht nicht: Auch andere Nummern können missbraucht werden, etwa die mit 0136, 0137 und 0138 beginnen, aber auch 0191-, 0192 und 0193-Nummern. Der vzbv warnt, das Problem könne sich einfach verlagern.

Die Pflicht zur Preisansage greift bei Handys darüber hinaus erst ein Jahr nach Inkrafttreten des Gesetzes. Das Wirtschaftsministerium, von dem der Vorschlag zum Gesetz stammt, begründet das mit dem höheren technischen Aufwand der Preisnennung im Mobilfunkbereich, doch Verbraucherschützerin Müller sieht in diesen beiden Punkten „zwingenden Nachbesserungsbedarf“.

Weiter sieht der Gesetzesentwurf vor, dass die Regulierungsbehörde in Bonn auf Antrag eines Betroffenen den Anbieter eines 0190-Dienstes ausfindig machen muss. Das ist heute aus Datenschutzgründen nur schwer möglich. Für Geschädigte ist es daher schwierig, sich zur Wehr zu setzen. Für die neuen 0900-Nummern soll dagegen eine Datenbank eingerichtet werden, in der Betroffene selbstständig recherchieren können. Dialer, das sind automatische Wählprogramme, die für einen Großteil des Internet-Betrugs mit 0190-Nummern benutzt werden, müssen zukünftig bei der Regulierungsbehörde registriert werden. Der Betreiber eines unregistrierten Programmes kann mit einer Geldbuße bestraft werden. Als weitere Sanktionsmöglichkeit soll dem Anbieter das Recht zur Nutzung einer Nummer entzogen werden können.

Am eigentlichen Kern des Problems gehe das Gesetz aber vorbei, sagt Sascha Borowski, der eine Beratungs-Homepage für Dialer-Geschädigte im Internet betreibt. Noch immer müssen die Betroffenen nämlich nachweisen, dass ihre Telefonkosten nicht rechtskonform entstanden sind, sondern sie falsch informiert wurden oder – typisch für Internetbetrug – die Nummer gegen ihren Willen genutzt haben, „Eine sinnvolle Regelung“, sagt Borowski, „nämlich, dass im Streitfall der Dienstanbieter nachweisen muss, dass er das Geld zu Recht verlangt, wird es offenbar auch in Zukunft nicht geben.“  
Nassie:

Betrug per Handy, Fax, Internet

 
19.04.03 13:12

Die neuesten 0190-Tricks und wie man sich schützen kann

Verführerische Botschaft:

Ein Unbekannter schickt Ihnen ungefragt eine SMS-Botschaft, zum Beispiel: „Jemand den Du kennst, steht auf Dich. Finde heraus, wer es ist, und ruf an: 01908...“. Der Rückruf wird dann teuer – in der Regel 1,86 Euro pro Minute. Und natürlich gibt es den heimlichen Verehrer nicht. Viele Betrüger suchen sich die Nummern ihrer Opfer, indem sie Kleinanzeigen auswerten.

Tipp: Auf jeden Fall immer die Antwortnummer prüfen: Beginnt sie mit 0190, 0900, 0136, 0137 oder 0138, Vorsicht! Die erste Null kann auch ersetzt sein durch die deutsche Auslandskennzahl, im Display erscheint die Nummer dann zum Beispiel so: +4913 77 199.

Falscher Klick:

Verspricht Ihnen eine E-Mail aus heiterem Himmel traumhafte Gewinne? Zu schön, um wahr zu sein: Sie sollen nur auf eine bestimmte Seite im Netz gelockt werden, wo ein harmlos aussehendes Einwahlprogramm, ein Dialer, zum Download bereit steht. Dieser Dialer stellt dann eine sündhaft teure Verbindung über eine 0190-Nummer her. Oft kopieren sich die Programme sogar automatisch auf Ihren PC, ohne dass Sie es merken, und stellen danach alle Internetverbindungen über die teure Nummer her.

Tipp: Ignorieren oder löschen Sie grundsätzlich E-Mails von Unbekannten. Einfach nur Erotik-Seiten zu meiden, wo die Dialer oft lauern, ist kein sicherer Schutz. Die Betrüger tarnen die Internetseiten auch als Gewinnspielseite oder Einladung zum Model-Wettbewerb. Erhöhen Sie die Sicherheitsstufe Ihres Web-Browsers und besorgen Sie sich ein Warnprogramm wie zum Beispiel „YAW“. Ausführliche Informationen zum Schutz vor Dialern und anderen Tricks gibt's im Internet bei www.dialerschutz.de.

Lästiges Fax:

Spamming, also das ungefragte Versenden von Massen-Post, gibt's auch per Fax. Unerwünschte Werbesendungen sind zwar lästig, doch sollten Sie sich nicht leichtfertig aus dem Mail-Verteiler austragen. Auch das kann eine 0190-Falle sein.

Tipp: Bevor Sie antworten, gilt wie beim Handy oder Telefon: Überprüfen Sie die Nummer und seien Sie grundsätzlich skeptisch bei unerwünschten Angeboten. Auch das Faxen an eine 0190-Nummer ist meistens teuer.

Wenn die Rechnung kommt:

Legen Sie schriftlich Einspruch ein. Kürzen Sie die Telefonrechnung um den fraglichen Betrag und informieren Sie Ihre Telefongesellschaft darüber. Fordern Sie einen Einzelverbindungsnachweis sowie Namen und Anschrift des Betreibers. Falls Sie die Nummer sicher nicht gewählt haben oder niemand einen Dialer gestartet hat, erstatten Sie Anzeige bei der Kriminalpolizei. Informieren Sie sich im Internet und suchen Sie Hilfe bei einer Verbraucherzentrale. ueb
Nassie:

Nicht an vermeintlichen Fax-Umfragen teilnehmen

 
19.04.03 19:43
Berlin (dpa/gms) - Verbraucherschützer warnen vor der Teilnahme an vermeintlichen Umfragen per Fax. Zuletzt seien vermehrt Faxe mit der Frage «Sind Sie für eine Öffnung des Einzelhandels am Nachmittag des 1. Mai?» unaufgefordert in Privathaushalten eingegangen. Das teilt die Verbraucherzentrale Berlin mit. Antwortfaxe, die an eine 0190-Nummer gesendet werden müssen, schlagen mit 1,86 Euro zu Buche.

Das hinter der Umfrage stehende Unternehmen greife für seine Fax-Aktionen, deren Ergebnisse angeblich verschiedenen Spitzenpolitikern zur Verfügung gestellt werden, immer wieder politische Themen auf.

 
Dope4you:

Und auch kleine Hanwerkbetriebe

 
20.04.03 08:35
und Hotels werden abgezockt. Es wird ein sehr lukrativer Auftrag in Aussicht gestellt und um einen Kostenvoranschlag oder bei Hotels um ein Angebot für einen Aufenthalt gebeten. Dieses soll per Fax (wegen des Umfangs wird gebeten Möglichst Nachts zu senden damit der Betrogene Möglichst nicht neben dem Faxgerät steht)gesendet werden der Empfänger stellt auf Fotoqualität um die Übertragungszeit zu verlängern und dann kann das ganze bis zu 2 Std dauern.
Kam vor kurzen in einem Verbrauchermagazin. Mit Rechnungen von über 100 Euros und das bei einigen 1000 Betrieben ist die Sache für den Betreiber sehr rentabel.

Dope4all
 
Der 0190er-Ärger geht weiter 1010458

     
Prosecco:

Und mit ADSL ?

 
20.04.03 10:17
Da ist man doch raus der Sache - oder? Oder anders rum wo lauert hier die Gefahr.
Unerwünschte Mails soll man sich austragen und entprechende Internetseite aufrufen oder entwickelt sich das zu einer Hydra? Danke wenn der eine oder andere mir eine Antwort hat

schöne Ostern noch

Prosecco  
Dope4you:

DSL

 
20.04.03 10:56
Einzige Gefahr die ich bei DSL sehe sind die noch vorhandenen Modemanschlüße bzw. Karten die im PC sind. Wenn du deinen PC vorher mit Modem im Internet hattest und die alten Geräte nicht deaktiviert dann kann es teuer werden.
Nur DSL gibts nach meinen Wissen keine Gefahr(Viren Spy usw ausgenommen) von Dailern.

Dope4all    

Der 0190er-Ärger geht weiter 1010479

     
Prosecco:

Modemleitung ist nicht mehr angeschlossen

 
20.04.03 13:46
Das müsste ja genügen?
Arbeiter:

Das Problem löst ihr mit SpyBot o. T.

 
20.04.03 17:13
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