Dell will 40 Prozent Marktanteil
Michael Dell: "Nicht über Nacht, aber wir sind geduldig" - US-Computerhersteller sieht vor allem außerhalb der USA Wachstumschancen
München - Der PC Markt schrumpfte 2001 zum ersten Mal in seiner Geschichte, Firmen kämpfen mit Rückgängen und Verlusten, Hewlett Pachard und Compaq wollen in die Fusion flüchten. All das hindert Michael Dell nicht an einer stolzen Kampfansage: "Wir wollen einen weltweiten Marktanteil von 40 Prozent erreichen", sagte er bei einem Pressegespräch Mittwoch abend in München. "Nicht über Nacht, aber wir sind geduldig."
Zur Zeit ist der PC-Bauer aus Texas davon noch weit entfernt: In den USA ist er mit 27 Prozent unangefochtener Marktführer, weltweit hält er mit 14 Prozent Platz eins. Aber es ist der anhaltende Erfolg, mit dem Dell seiner Ansage Nachdruck verleiht. Bei großen US-Unternehmen hat Dell mit 45 Prozent Anteil bereits mehr als seine drei Hauptkonkurrenten Compaq, IBM und Hewlett Packard zusammen.
"Schwäche" als Chance
Und was Dell als Schwäche angelastet wird, seine einstweilen geringe Präsenz auf dem Weltmarkt, sieht er als die Basis für sein Wachstum: "Wir haben außerhalb der USA, das sind 55 Prozent das Welt-PC-Markts, nur sechs Prozent Anteil", und das will Dell auf US-Maßstäbe steigern.
Dabei führe er keinen "Preiskrieg", wie ihm immer wieder vorgehalten wird, sondern "einen Kostenkrieg", sagt Dell. Der PC-Markt würde immer mehr ein Commodity (Rohstoff)-Markt mit höheren Stückzahlen und sinkenden Preisen: Dafür sei das Geschäftsmodell von Dell gemacht. Während andere dabei verlieren, könnte Dell seine Profitabilität steigern. Seine operativen Kosten würden mit rund 10 Prozent des Aufwands nur die Hälfte der Konkurrenz betragen und in den Fabriken gebe es nichts was älter als vier Tage sei, gegenüber einem vielfachen Inventarbestand bei anderen. Dadurch könnten die sinkenden Preise für Bauteile laufend an Kunden weitergegeben werden.
Der Direktverkauf würde auch in Europa sehr gut angenommen: Das Wachstum Dells liege ganz deutlich über dem rückläufigen Gesamtmarkt und sei in einzelnen Ländern bei 100 Prozent.In Deutschland erreichte Dell erstmals den Spitzenplatz bei Business Notebooks. Weltweit ist Dell auch Notebook-Marktfuhrer.
Server und Speicher gewinnen an Bedeutung
Bei seiner Expansion setzt Dell neben PCs zunehmend auf Server, Speicher (Storage) und Netzwerk-Bauteilen. Im Server Bereich sieht Dell den Trend, Windows durch Linux auf Intelbasis zu ersetzen. So seien vergangenes Jahr Oracle sowie eine Reihe anderer Kunden völlig auf Linux-Server von Dell anstelle teurer Sun-Server auf Solarisbasis umgestiegen. Neu ist das Engagement bei Speichern, wo Dell eine fünfjährige Kooperation mit EMC abschloss, dessen Produkte es unter Dell/EMC Label verkauft. In den USA beginnt jetzt die Auslieferung von Netzwerkschaltern, was bisher vor allem eine Cisco-Domäne ist. Zehn Prozent ihres Umsatzes macht die rund 31 Milliarden Dollar große Dell inzwischen mit Services, ein Geschaft das Dell noch vor wenigen Jahren ausließ."Die meisten flüchten mit Services aus dem Hardwaregeschäft, weil sie dort keine Gewinne mehr machen. Bei uns ist jedes für sich profitabel". begründet Dell die Entwicklung.
Fokus auf private Konsumenten
Dennoch bleiben private Konsumenten klar im Blickfeld des Unternehmens, das mit überraschend starker Nachfrage in diesem Segment das laue Business-Geschäft im letzten Quartal ausgleichen konnte. Derzeit sorgen sie für 15 Prozent des Umsatzes, und dieser Anteil soll steigen,wenn auch nicht spektakulär. Geschäfte "zum Angreifen" braucht er dafür keine, sagt der 34jährige, der mit einem Vermögen von 16 Mrd Dollar der reichste Amerikaner unter 40 ist. "Wenn in ihren Büros alle unsere Maschinen benutzen" sei das auch die beste Empfehlung für den privaten Einkauf, und "dafür ist das Internet der ideale Eingang". Der Geschäftsmarkt soll nach Dell im zweiten Halbjahr wieder ein Schwung komme. 30 Prozent der Desktops. 25 Prozent der Notebooks seien älter als drei Jahre und bedürfen einer Erneuerung, freut sich Dell, in Summe ein Bedarf von über 200 Millionen Geräten.
Michael Dell: "Nicht über Nacht, aber wir sind geduldig" - US-Computerhersteller sieht vor allem außerhalb der USA Wachstumschancen
München - Der PC Markt schrumpfte 2001 zum ersten Mal in seiner Geschichte, Firmen kämpfen mit Rückgängen und Verlusten, Hewlett Pachard und Compaq wollen in die Fusion flüchten. All das hindert Michael Dell nicht an einer stolzen Kampfansage: "Wir wollen einen weltweiten Marktanteil von 40 Prozent erreichen", sagte er bei einem Pressegespräch Mittwoch abend in München. "Nicht über Nacht, aber wir sind geduldig."
Zur Zeit ist der PC-Bauer aus Texas davon noch weit entfernt: In den USA ist er mit 27 Prozent unangefochtener Marktführer, weltweit hält er mit 14 Prozent Platz eins. Aber es ist der anhaltende Erfolg, mit dem Dell seiner Ansage Nachdruck verleiht. Bei großen US-Unternehmen hat Dell mit 45 Prozent Anteil bereits mehr als seine drei Hauptkonkurrenten Compaq, IBM und Hewlett Packard zusammen.
"Schwäche" als Chance
Und was Dell als Schwäche angelastet wird, seine einstweilen geringe Präsenz auf dem Weltmarkt, sieht er als die Basis für sein Wachstum: "Wir haben außerhalb der USA, das sind 55 Prozent das Welt-PC-Markts, nur sechs Prozent Anteil", und das will Dell auf US-Maßstäbe steigern.
Dabei führe er keinen "Preiskrieg", wie ihm immer wieder vorgehalten wird, sondern "einen Kostenkrieg", sagt Dell. Der PC-Markt würde immer mehr ein Commodity (Rohstoff)-Markt mit höheren Stückzahlen und sinkenden Preisen: Dafür sei das Geschäftsmodell von Dell gemacht. Während andere dabei verlieren, könnte Dell seine Profitabilität steigern. Seine operativen Kosten würden mit rund 10 Prozent des Aufwands nur die Hälfte der Konkurrenz betragen und in den Fabriken gebe es nichts was älter als vier Tage sei, gegenüber einem vielfachen Inventarbestand bei anderen. Dadurch könnten die sinkenden Preise für Bauteile laufend an Kunden weitergegeben werden.
Der Direktverkauf würde auch in Europa sehr gut angenommen: Das Wachstum Dells liege ganz deutlich über dem rückläufigen Gesamtmarkt und sei in einzelnen Ländern bei 100 Prozent.In Deutschland erreichte Dell erstmals den Spitzenplatz bei Business Notebooks. Weltweit ist Dell auch Notebook-Marktfuhrer.
Server und Speicher gewinnen an Bedeutung
Bei seiner Expansion setzt Dell neben PCs zunehmend auf Server, Speicher (Storage) und Netzwerk-Bauteilen. Im Server Bereich sieht Dell den Trend, Windows durch Linux auf Intelbasis zu ersetzen. So seien vergangenes Jahr Oracle sowie eine Reihe anderer Kunden völlig auf Linux-Server von Dell anstelle teurer Sun-Server auf Solarisbasis umgestiegen. Neu ist das Engagement bei Speichern, wo Dell eine fünfjährige Kooperation mit EMC abschloss, dessen Produkte es unter Dell/EMC Label verkauft. In den USA beginnt jetzt die Auslieferung von Netzwerkschaltern, was bisher vor allem eine Cisco-Domäne ist. Zehn Prozent ihres Umsatzes macht die rund 31 Milliarden Dollar große Dell inzwischen mit Services, ein Geschaft das Dell noch vor wenigen Jahren ausließ."Die meisten flüchten mit Services aus dem Hardwaregeschäft, weil sie dort keine Gewinne mehr machen. Bei uns ist jedes für sich profitabel". begründet Dell die Entwicklung.
Fokus auf private Konsumenten
Dennoch bleiben private Konsumenten klar im Blickfeld des Unternehmens, das mit überraschend starker Nachfrage in diesem Segment das laue Business-Geschäft im letzten Quartal ausgleichen konnte. Derzeit sorgen sie für 15 Prozent des Umsatzes, und dieser Anteil soll steigen,wenn auch nicht spektakulär. Geschäfte "zum Angreifen" braucht er dafür keine, sagt der 34jährige, der mit einem Vermögen von 16 Mrd Dollar der reichste Amerikaner unter 40 ist. "Wenn in ihren Büros alle unsere Maschinen benutzen" sei das auch die beste Empfehlung für den privaten Einkauf, und "dafür ist das Internet der ideale Eingang". Der Geschäftsmarkt soll nach Dell im zweiten Halbjahr wieder ein Schwung komme. 30 Prozent der Desktops. 25 Prozent der Notebooks seien älter als drei Jahre und bedürfen einer Erneuerung, freut sich Dell, in Summe ein Bedarf von über 200 Millionen Geräten.