Deka Commoditys CF A

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nekro:

Deka Commoditys CF A

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08.03.11 12:18
WKN: DK0EA3.....scheint ja die totale Ver***sche zu sein.

Traders Daily-Leser Klaus L. schrieb mir:

„Ich bin schon langjähriger Leser Ihrer Newsletter Traders Daily (Anmerkung M.V.: Recht so!). Heute habe ich eine Frage (...). Ich habe Mitte 2007 in den Fonds Deka Commodities investiert. Der Grund war, dass ich mich gegen steigende Inflation und Rohstoffpreise absichern wollte. Insbesondere gegen einen steigenden Ölpreis, da ich noch eine Ölheizung besitze. Bis Mitte 2008 hat der Fonds gut performt und ziemlich genau den Anstieg des Ölpreises abgebildet. Leider hat das Fondsmanagement wohl noch nie was von `Gewinne absichern gehört, so dass der Fonds den Absturz des Ölpreises voll mitgemacht hat."

Und weiter:

„Nun zu meinem Problem: Seit die Rohstoffpreise wieder angestiegen sind, hat der Fonds diesen Anstieg nur noch abgeschwächt mitgemacht und deutlich underperformt, und das in einem Rohstoff-Bullenmarkt. Da habe ich mich ernsthaft gefragt, wie viel Inkompetenzman besitzen muss, um so einen Fonds managen zu dürfen."

Meine Antwort:

Je nun - da war man = Ihr Autor in der Tat baff. Und zwar, als ich mir den Jahresbericht des Deka Commodities (WKN: DK0EA3) angesehen hatte! Zunächst hatte ich in der „Fondsphilosophie" diesen Satz gefunden: „Deka-Commodities beabsichtigt indirekt die Entwicklung an den internationalen Rohstoff- und Warenterminmärkten zu nutzen."

Also ein Rohstoff-Fonds. Erlaubte Instrumente? Geeignete Derivate, Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Optionsscheine etc. pp. Also ziemlich die gesamte Bandbreite. Doch wie gesagt...ein Rohstoff Fonds. Das Wort „Commodity" heißt genau das...Rohstoff.

Der Leser wies mich auf eine Stelle im Jahresbericht hin,....als ich das gelesen hatte, machte ich ein Geräusch wie eine Kuh, welche ansetzt, zu muhen - es sich dann aber doch anders überlegt. Stichwort „Die Vermögensaufstellung"!

Was ich da bei einem Rohstoff-Fonds erwartet hätte: Rohstoff Futures. Vielleicht auch einige physische Metalle und auf jeden Fall Edelmetalle. Minen-Aktien. Bonus-Zertifikate.

Und was findet sich in der Vermögensaufstellung dieses Fonds?

Gesamtes Fondsvermögen am Stichtag waren 310.130.424,44 Euro. Gut 310 Mio. Euro, das ist doch schon mal eine Ecke. Wie angelegt?

Satte 47,01% des Fondsvermögens waren in Anleihen angelegt! (Quelle: Letzter Jahresbericht, Seite 10). Anleihen der LB Baden-Württemberg (Kupon 1,2050%), des Landes Nordrhein-Westfalen oder der Staaten Belgien oder Italien.

Und dann das: Weitere 41,37% des Fondsvermögens ruhten auf „Bankguthaben, Geldmarktpapieren und Geldmarktfonds".

Da 10 Mio. bei der Landebank Hessen-Thüringen, Festgeld zu sage und schreibe 0,25% Verzinsung. Da 15 Mio. Euro bei der NORD/LB, Zinssatz 0,28%. Nochmal 10 Mio. bei der NORD/LB als Festgeld, Zinssatz 0,82%. Und so weiter, und so fort. Insgesamt über 128 Mio. Euro, angelegt entweder unverzinslich bei der Depotbank (DekaBank) oder deutschen öffentlich-rechtlichen Instituten.

Und das bei einem Rohstoff-Fonds! Wo wir mitten drin sind in einem Rohstoff-Bullenmarkt!

Insgesamt über 88% des Fonds-Vermögens in Anleihen und Tagesgeld! Und dann noch weitere knapp 10% in Nullkupon-Anleihen!

Was bleibt eigentlich für Rohstoffe? Diverse Swap-Geschäfte...mit einem Anteil am Fondsvermögen von sage und schreibe 2,19%!

Bei einem Rohstoff-Fonds!

Da braucht sich der Leser über die schlechte Performance nicht zu wundern. Per saldo hat der Fonds im letzten Geschäftsjahr (bis 31.8.2010) ein Minus von 2,86 Mio. Euro erzielt.

Ist ja auch klar: Bei einem TER (Total Expense Ratio) von 1,67%....

Was nichts anderes bedeutet als: 1,67% des Fondsvermögens gehen als Kosten drauf. Da ist die Verwaltungsvergütung, die Depotbankvergütung, die Vertriebsprovision, und die beliebten „sonstigen Aufwendungen".

Bei 1,67% Kosten pro Jahr ist es doch abzusehen, dass dieser Fonds ein Minus machen wird, wenn der weitaus größte Teil des Fondsvermögens zu Verzinsungen angelegt wird, welche GERINGER sind als die Kosten. Wie soll ich das bezeichnen...wenn das Fondsmanagement weiß, dass es Kosten von 1,67% pro Jahr produziert...dann aber Fondsvermögen zu z.B. 0,28% Zinssatz anlegt?

Und das ist noch nicht alles....bzw. doch, für heute schon, der Versandtermin naht in wenigen Minuten...bis morgen!

Und sehr ärgerliche Grüße! Auf wen? Das Fondsmanagement dieses Deka Commodities Fonds! Hoffentlich sind nicht mehr Mitglieder der Gemeinde betroffen.

Michael Vaupel

Diplom-Volkswirt / M.A.

Chefredakteur Traders Daily
BOC - Auf dem Weg zum MULTIBAGGER, die ersten 500% sind schon erreicht  ;-))))))))))))
nekro:

Inkompetentes Management bei diesem Deka Fonds

 
08.03.11 12:28
Ich möchte auf den gestrigen Beitrag „Rohstoff-Fonds" Deka Commodities zurückkommen.

Ein „Rohstoff-Fonds", welcher laut Vermögensaufstellung weit über 90% in Festgeld und Renten anlegt. Zu Zinssätzen, welche per saldo noch nicht einmal die Kosten des Fonds hereinspielen. Und das mitten in einem Rohstoff-Bullenmarkt. Juchuh.

Der Leser Klaus L., welcher mich auf diesen Fonds aufmerksam gemacht hatte, schrieb mir dazu noch:

„Wie kann man andere Anleger auf so einen Missstand aufmerksam machen?"

Genau so. Durch den Traders Daily, denn dieser ist ein Sprachrohr der Gerechtigkeit und des Anprangerns der Schlechten in dieser Welt.

Dann schrieb der Leser noch: „Da habe ich mich ernsthaft gefragt, wie viel Inkompetenzman besitzen muss, um so einen Fonds managen zu dürfen."

Dazu meine Überlegung:

Inkompetent ist das Fonds-Management wahrscheinlich nicht.

Denn überlegen Sie einmal...jemand profitiert von diesem Fonds ganz erheblich.

Nein, leider nicht die Käufer des Fonds. Aber ganz offensichtlich arbeitet das Fonds-Management auch nicht für die.

Es arbeitet meiner Einschätzung zufolge für jemand ganz anderen. Es bringt den Anlegern, welche den Fonds kaufen, Verluste (im letzten Geschäftsjahr schloss der Fonds mit Verlust ab).

Doch es bringt seinen Eignern kräftige Gewinne.

Konkret:

Wer gibt diesen Fonds „Deka Commodity" heraus? Antwort: Die DekaBank.

Frage: Bei wem wird das Depotkonto unterhalten?

Antwort: Bei der DekaBank. Diese kann mit dem geparkten Geld unentgeltlich arbeiten.

Nicht nur das: Als „Depotbankvergütung" erhielt sie im letzten Geschäftsjahr genau 298.259,41 Euro. (Noch alles durchaus üblich.)

Was geschieht mit dem Geld der Anleger?

Wie ich gestern mitteilte: Unter anderem waren per Stichtag Ende Geschäftsjahr über 128 Mio. Euro als Tagesgeld oder Termingeld angelegt. Und zwar ausschließlich bei deutschen öffentlich-rechtlichen Instituten. AUSSCHLIESSLICH.

Bei der NORD/LB, bei der Landesbank Hessen-Thüringen, bei der Dekabank selbst.

Kurzes Innehalten...wem gehört noch mal die Dekabank?

Antwort: Unter anderem der NORD/LB, der Landesbank Hessen-Thüringen.

Fazit: Die Dekabank gibt einen Fonds heraus..."Deka Commodities". Die Anleger denken offensichtlich, sie setzen auf Rohstoffe.

In Wahrheit wird der Löwenanteil des Geldes der Anleger bei öffentlich-rechtlichen Instituten geparkt. Zu niedrigen Zinssätzen. Diese Institute können mit diesem Geld sehr günstig arbeiten. Die DekaBank selbst verwendet die Zinseinnahmen in erster Linie, um sich selber zu bezahlen. Die Zinseinnahmen reichen dafür noch nicht einmal aus, der Fonds selbst macht ein Minus. In einem Rohstoff-Bullenmarkt.

Als Krönung des Ganzen genehmigt sich das Fonds-Management noch eine Verwaltungs-Vergütung von rund 3,78 Mio. Euro.

Inkompetentes Management, wie der Leser fragte?

Ich finde: Alles sehr durchdacht. Doch leider keineswegs zum Vorteil der Anleger - sondern zum Vorteil der Eigner.

Bleiben Sie wachsam!

Und wenn Sie diesen Fonds selber im Depot haben und Ihnen von Ihrem Anlageberater dazu geraten worden ist: Ich rate Ihnen dringend, sich zu beschweren! Diese Vorgehensweise ist das, was ich nur im kleineren Kreis beim Namen nennen würde.

Rückmeldungen von Betroffenen und Reaktion auf Beschwerde erwünscht (info@investor-verlag.de)

Trotz dieses Ärgers: Schönes Wochenende! Und den Karnevalisten unter Ihnen viel „Spaß und Freud". Den nächsten Traders Daily gibt es dann kommenden Dienstag....am Montag ist in Bonn inoffizieller Feiertag, Rosenmontag.

Bis Dienstag also! Ihr

Michael Vaupel

Diplom-Volkswirt / M.A.

Chefredakteur Traders Daily

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