Die Analysten von "Die Telebörse-online" raten vom Einstieg in die DEAG-Aktie ab. (WKN 551390) Seit Jahresbeginn sei der Titel nach Gerüchten um Liquiditätsengpässe von acht auf unter drei Euro gestürzt. Heute habe Konzernchef Peter Schwenkow die Gerüchteküche noch einmal richtig angeheizt. Er befürchte eine feindliche Übernahme durch einen Aufkäufer, der die DEAG zerschlagen wolle. Die Analysten würden nicht glauben, dass den DEAG-Aktionären ein Übernahmeangebot ins Haus stehe. Vielmehr sei zu vermuten, dass Schwenkows wiederholt geäußerte Übernahmeängste in Wirklichkeit Nebelkerzen seien, mit denen er von den anderen Gerüchten, die sich derzeit um die DEAG ranken würden, ablenken wolle. Der Kurssturz sei nämlich durch Spekulationen ausgelöst worden, wonach die DEAG Geldprobleme habe und von der Insolvenz bedroht sei. Ebenso gebe es Gerüchte über eine bevorstehende Gewinnwarnung. Im Zuge der Enthüllung des ComROAD-Skandals sei zudem die Qualität des DEAG-Jahresabschlusses angezweifelt worden. Die Insolvenzgerüchte seien vor allem durch die Probleme bei zwei Tochterunternehmen ausgelöst worden und in der Bilanz fänden sich tatsächlich einige Posten, die ungewöhnlich und erklärungsbedürftig seien. So hätten sich trotz eines deutlich gestiegenen Jahresgewinns die kurzfristigen Bankverbindlichkeiten von 15 auf 27,7 Millionen Euro erhöht. Besonders beunruhigend seien jedoch zwei Elemente der Gewinn- und Verlustrechnung -die beiden Posten "Sonstige betriebliche Erträge" und "Sonstige betriebliche Aufwendungen". Hier würden hauptsächlich einmalige Transaktionen abseits des operativen Geschäfts verbucht - ein sehr intransparenter Posten. Im Jahr 2001 hätten sich die sonstigen Erträge von 22 auf mehr als 44 Millionen Euro verdoppelt, die Aufwendungen seien hingegen von 18,4 auf 15,2 Millionen geschrumpft. Das EBIT habe bei 11,9 Millionen gelegen. Bei konstanten Erträgen und Aufwendungen wäre unterm Strich ein EBIT-Verlust von 7 Millionen Euro heraus gekommen. Ohne Sonderfaktoren habe die DEAG operativ sogar einen Verlust von 17 Millionen Euro eingefahren. Auf Nachfrage habe Schwenkow die Herkunft der Erträge zwar transparent machen können, zugleich habe er aber prognostiziert, dass die DEAG im laufenden Jahr nicht annähernd so hohe Sondereinnahmen verbuchen werde. Dennoch habe er auf seiner Prognose beharrt, dass das EBIT in 2002 zweistellig wachsen werde. Es sei aber offen, wie er dies schaffen wolle. Ohne hohe Sondererträge könnten jedoch tiefrote Zahlen drohen. Die hohen Umsätze der letzten Tage würden darauf hindeuten, dass sich diverse Fonds und Großanleger von dem Wert getrennt hätten. Selbst wenn irgendein Aufkäufer die Hand aufgehalten habe - die Verkäufe hätten die Käufe bei weitem überwogen. Das relativiere die Übernahmegerüchte. Die Analysten würden erwarten, dass sich die Börsianer schon bald wieder auf die Negativgerüchte stürzen würden. Da die Analysten von "Die Telebörse-online" nach derzeitigem Wissensstand nicht ausschließen können, dass in den kommenden Wochen noch Negativnachrichten aus dem Hause DEAG nach außen sickern werden, raten sie vom Einstieg in die Aktie ab.
Quelle: AKTIENCHECK.DE AG
Quelle: AKTIENCHECK.DE AG