An den Märkten herrscht Weihnachtsstimmung. Kurz vor den Feiertagen erwarten Händler nur noch geringe Umsätze. Im Blick behalten sie die Pharmawerte, die in der vergangenen Woche negativ auffielen. Für Aufregung dürfte auch die Telekom-Aktie sorgen, sollte der Bund erneut ein milliardenschweres Aktienpaket abstoßen.
Frankfurt am Main - Uneinheitliche Eröffnungen erwarten Teilnehmer an den europäischen Aktienbörsen am Montag vor Weihnachten. Die übliche Jahresendrallye scheine gelaufen zu sein, so dass es zu Gewinnmitnahmen komme, sagt ein Beobachter. Händler rechnen für den Handelsbeginn mit einem leichten Minus des Deutschen Aktienindex. Am Freitag hatten negative Nachrichten aus dem Pharmasektor die Stimmung belastet, während der dreifache Verfallstag an den Terminbörsen nur geringe Volatilität verursachte.
An der Wall Street hatte der Dow Jones Chart zeigen um 0,5 Prozent leichter bei 10.650 Punkten geschlossen. Der S&P-500 fiel um 0,7 Prozent 1194 Zähler. Der Nasdaq Composite Chart zeigen gab 0,5 Prozent ab auf 2135.
Verfalltag und Konjunkturdaten standen im Schatten der Meldungen aus der Pharmabranche. Teilnehmer sagten allerdings, der Verfall habe möglicherweise die Kursbewegungen noch verstärkt. Wenig beachtet wurden die Verbraucherpreise, die im November um 0,2 Prozent gestiegen waren, was den Erwartungen von Analysten entsprach. Daneben sei der Markt von Positionsbereinigungen zum Jahresende geprägt gewesen, in der nächsten Woche sei mit geringer Liquidität zu rechnen, hieß es.
Kurz vor dem Handelsstart hatte Pfizer Chart zeigen die Ergebnisse von zwei neuen Studien zum Schmerzmittel "Celebrex" mitgeteilt. Eine der Studien ergab erhöhte kardiovaskuläre Risiken bei der Einnahme. Die Aktien büßten beim Achtfachen der normalen Umsätze 11,1 Prozent auf 25,75 Dollar ein, in der Spitze verloren sie fast 20 Prozent.
Von der Nachricht wurde die gesamte Branche belastet. Die Titel von Merck & Co. Chart zeigen konnten sich im Verlauf aber wieder fangen, nachdem sie zwischenzeitlich bis zu 4,4 Prozent verloren hatten. Schließlich gaben sie 0,6 Prozent auf 31,59 Dollar ab. Es gab aber noch weitere Hiobsbotschaften aus der Branche. So hat Eli Lilly bei ihrem Medikament "Strattera" vor möglichen Leberschäden gewarnt. Der Kurs reduzierte sich um 2,4 Prozent auf 56,02 Dollar. Und bereits im europäischen Handel hatten die Titel der britischen Astrazeneca Chart zeigen nachgegeben, nachdem das Lungenkrebsmittel "Ivressa" keine lebensverlängernde Wirkung gezeigt hat.
Diese negativen US-Vorgaben dürften auch die deutschen Märkte belasten. Aufmerksamkeit könnten dabei heute Banktitel auf sich ziehen. Die Deutsche Bank Chart zeigen hat bekannt gegeben, dass die beiden Schweizer Großbanken UBS Chart zeigen und Credit Suisse Chart zeigen für eine Fusion nicht in Frage kommen. "Die Überlappungen wären vor allem im Investment-Banking zu groß. Dabei würden viele Abbaumaßnahmen notwendig", betonte Deutsche-Bank-Vorstandssprecher Josef Ackermann in einem Zeitungsinterview.
Bund will erneut T-Aktien abstoßen
Unter Druck geraden könnte die Aktie der Deutschen Telekom Chart zeigen, sollten sich Medienberichte über einen erneuten Verkauf von Staatsanteilen bewahrheiten. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) wolle an diesem Montag ein weiteres Telekom-Aktienpaket an die KfW Bankengruppe verkaufen. Er werde sich voraussichtlich von Aktien des Bundes im Wert von 1,3 Milliarden Euro trennen. Am Mittwoch hatte KfW-Chef Hans Reich gesagt, der Bund reiche noch 2004 Aktien im Wert von weniger als zwei Milliarden Euro weiter.
Für Schlagzeilen sorgt auch der Technologiekonzern Siemens Chart zeigen. Der Konzern verzichte darauf, beim Europäischen Gerichtshof gegen die von der EU-Kommission im vergangenen Juli genehmigten Finanzspritzen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro für den Konkurrenten Alstom Chart zeigen zu klagen, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf einen Konzernsprecher.
In den Fokus der Anleger rückt auch der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport Chart zeigen hat den Zuschlag als neue Betreibergesellschaft für den Internationalen Flughafen Kairo erhalten. Das gab ein Sprecher des Ministeriums für Zivilluftfahrt am Sonntagabend in Kairo bekannt. Der Vertrag soll acht Jahre laufen. Die Fraport AG werde den Kairoer Airport, der derzeit stark expandiert, ab Mitte Februar managen.
Die asiatischen Aktienmärkte sind am Montag uneinheitlich in die Handelswoche gestartet. Von den erneut gestiegenen Ölpreisen konnten Aktien von Energieunternehmen profitieren. Der Euro zeigte sich zum Dollar wenig verändert.
Der 225 Werte umfassende Nikkei Index Chart zeigen schloss rund 0,2 Prozent im Plus bei 11.103 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index lag 0,1 Prozent im Minus bei 1109 Punkten.
Kaum verändert zeigt sich der Euro zum Dollar. Die Devisenmärkte suchen laut Teilnehmern nach richtungweisenden Impulsen. Am Freitag hatte der Dollar unter geringen Umsätzen nachgegeben, wobei der wieder zulegende Ölpreis den Greenback belastet hatte. "Eine weitere moderate Erholung beim Dollar kann vor dem Jahresende nicht ausgeschlossen werden, zumal Teilnehmer bei Short-Positionen Gewinne mitnehmen dürften", sagt ein Händler in London.