Wie die Handelsexperten der Deutschen Bank in der taktisch kurzfristigen Beurteilung festhalten, richten sich die Blicke derzeit auf die Chartoberseite im DAX bei 3.235 und 3.295.
Wie erwartet hätte der gestrige Widerstand bei ca. 3.058 im DAX seinem Namen nur wenig Ehre gemacht und fiel bereitwillig. Wie an der Schnur gezogen hätten die Kurse den ganzen Vormittag nach oben getobt, nur um sich dann auf höchstem Niveau in die Warteschleife zu begeben bis die amerikanischen Börsen öffneten. Der Nachmittag wäre zwar eher von Gewinnmitnahmen geprägt gewesen, aber zum Schluss wäre beinahe wieder das Topniveau erreicht worden. Die Technologiewerte, die am Tag zuvor noch auf die Stimmung gedrückt hätten, wären gestern die Auslöser für neue Kurssprünge gewesen, allen voran SAP mit einem sagenhaften Kursanstieg von über 25 %.
Auf der Suche nach Widerständen und Unterstützungen falle auf, dass der Anstieg der letzten Tage so geradlinig gewesen wäre, dass aus dieser Bewegung heraus keine neuen Unterstützungen entstanden seien. Vielmehr bleibe aus den Tagen des Abschwungs im Bereich zwischen 2.774 und 2.719 eine Unterstützungszone erkennbar, die aber aufgrund der damaligen dünnen Umsätze im Ernstfall relativ wenig Bedeutung haben sollte. Wahrscheinlicher sei, dass sich bei einer Korrektur neue Unterstützungen herausbildeten. Auf der Oberseite könne der DAX in Kürze in einen Bereich vorstoßen, der zwischen Juli und September mehrfach tapfer die damaligen Verkäufer aufgehalten habe. Dieser Bereich liege zwischen 3.235 und 3.295. Es bleibe aber abzuwarten, inwiefern hier tatsächlich noch Verkauforders von ehemaligen Käufern lägen, die zwischenzeitlich still gehalten hätten auf eine Position, die bis zu 750 Indexpunkten unter Wasser gelegen hätte und die nun hofften, ohne Verlust aus dieser Position zu entkommen. Dennoch sei diese Zone für jeden Chartbenutzer offensichtlich und das Augenmerk richte sich zunächst dorthin.