DAX-Prognose. Was wirklich Sache ist .

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Monika:

DAX-Prognose. Was wirklich Sache ist .

 
07.02.02 18:12
Nachdem die Börsen Anfang 2000 (DAX> 8000 Pkt.)ihre bisherigen Allzeithochs erreicht hatten, ging es mit der Wirtschaft und den Märkten nur noch in eine Richtung: abwärts. Dieser Abschwung weist jedoch eine Besonderheit auf, die wir seit 25 Jahren nicht mehr erlebt haben: In der Boomphase seit 1982 ging es beständig aufwärts, begleitet von einzelnen scharfen Korrekturen von 2-3 Tagen !
Legendär: 1987, 25% Verlust. Diesmal ist die Lage jedoch anders. Im November 1999 stand der DAX bei 5100 Punkten (die Zahl kommt einen bekannt vor) um bis März 2000 auf 8000 (!!!) Punkte zu steigen, der schnellste Anstieg in der Geschichte der dt. Börse.

Nach dem Höchststand begann eine quälend lange Korrektur, die ein Jahr brauchte um die 6000 zu unterschreiten. Dann ging es jedoch immer schneller, in den Tagen nach den 11.09. dann im freien Fall auf 3700 Punkte, wenn auch nur sehr kurzfristig. Also ein Verlust von über 50% zum Höchststand. Einmalig? Falsch !
Durchaus nicht einmalig, aber ein klarer Indikator für das Ende der Boomphase.

In der Geschichte der deutschen Börse (Wie auch im Dow Jones) gab es bisher nur drei Phasen:

I.  1.Boomphase ab 1949 (leider gabs noch keinen DAX30-Index);im Dow ab 1942.

II. 1.Baissephase von 1961 - 1982. Über 20 Jahre ging es unter enormen Schwankungen seitwärts: Das Hoch von 61 wurde erst 1970 (knapp) überboten, das Hoch von 1970 erst 1983 (!), was die nächste Phase einläutete.

III. 2.Boomphase(83-2000). 1983 stand der Dax bei 500 (!) bis 2000 stieg er auf 8000 Punkte an.
Das besondere hierbei: Die zweite Boomphase war keinesfalls einmalig sondern

in Dauer und Umfang genau gleich mit der ersten, noch besser lässt sich dies am Dow Jones ablesen, der bereits ab 1942 anstieg und sich in den nächsten 20 Jahren verzehnfachte ( von 100 auf 1000 ). Ab 1982 ging es im Dow dann von
1000 auf 10.000 ).

Jetzt, Anfang 2002 , fragen sich alle wie es mit der Börse weitergeht, die Antwort scheint klar: Wir beginnen mit Phase IV . Dazu müsste der seit 1982
geltende Trendkanal verlassen werden. Und dies ist im Sept. geschehen: Das Tief im Dax lag mit 3700 Pkt. deutlich unter dem Tief von 4000 Pkt. der Korrektur von 1998. In einem aufsteigenden Trend darf ein Korrekturtief jedoch niemals unter dem vorherigen Korrekturtief liegen. Wir sind in eine neue Phase eingetreten. Dies bedeutet: Das Hoch von März 2000 wird über die nächste Dekade eine (schwer zu überwindende) Richtmarke darstellen.

Die gute Nachricht: Der DAX ist im Gegensatz zum Dow viel volatiler. Die Seitwärtsbewegung von 61-83 war eine Achterbahnfahrt im Dax, dreimal mit Verlusten (und anschließenden Gewinnen !!) von 50% (!) im Gesamtindex; im Dow war diese Schwankungsbreite viel geringer ausgeprägt. D.h. es wird auch in Zukunft gute Gewinnmöglichkeiten geben.

Die Zeitachse: Zwischen einem Hoch und Tief lagen bisher max. 2 Jahre.
Zwischen 2000 und Sept.2001 waren es 18 Monate, also ein üblicher Zeitrahmen.
Nach Erreichen eines Tiefpunktes gibt es aus der Geschichte des DAX  (und der Vorgänger ab 49) heraus betrachtet nur drei Möglichkeiten für die weitere Entwicklung:

1. Schneller,dauerhafter Anstieg in Richtung (und ggf. darüber) des alten Hochs.

2. Schneller Anstieg mit darauffolgender Korrektur von max. 50% des Anstiegs. Danach dauerhafter Anstieg in Richtung des alten Hochs.

3. Schneller Anstieg mit folgender Korrektur, die ein neues Tief ausbildet.

Möglichkeit 1 ist bereits nicht mehr gegeben, der Dax hat nach schnellem Anstieg auf 5300 Pkt. bis auf 4800 Pkt. korrigiert.

Für Möglichkeit 2 beträgt die Maximalkorrektur (50% des Anstiegs) im DAX 4550 Pkt. Sollten diese unterschritten werden, so droht die Ausbildung eines neuen Tiefs unterhalb von 3700 ( charttechnische Logik).

Heute (07.02.2002) stehen wir also vor der Wahl von Möglichkeit 2 oder 3 wenn es um die Abschätzung der Zukunft geht. Es bleibt jedem selbt überlassen diese Wahl zu treffen, ich sehe jedoch keinen Grund zu der Annahme für die Ausbildung eines neuen Tiefs unter 3700, es verbleibt also Variante 2 als Zukunftsprognose meinerseits.

Alle anderen theoretisch möglichen Kursverläufe haben eine historische Wahrscheinlichkeit (im Vergleich der letzten 50 Jahre) von Null, deshalb möchte ich mich dazu nicht äußern.

Als Ziel für den DAX sehe ich hier einen Wert von ca. 7000 Pkt. , da ich nicht davon ausgehe, das die alte Marke von 8000 Punkten bereits im ersten Anlauf genommen wird und nehme einen Abschlag von 10-15 % (ausgehend von 8000 Pkt.)vor.
Als Zeitrahmen sehe ich etwa 18 Monate, etwas weniger als der bislang längste historische Aufstiegszyklus von 2 Jahren.

Soweit meine Prognose.
Für Anregungen, Fragen und Kritik bin ich wie immer dankbar.

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M



pfennig:

@Monika wo bleibt denn nun der Chart???????

 
07.02.02 18:26
:-)
Gruß pfennig

     
Monika:

@ Zit: eine andere Prognose

 
07.02.02 18:27
zit1:

Sehr interessant, Danke!

 
07.02.02 18:40
Aber höchst unrealistisch in Anbetracht der fehlenden Konjunkturimpulse und Wachstumsraten.
Fest steht: Ein neuer Boom kann nicht folgen bevor der Markt sauber = bereinigt ist und die amerikanische Blase endgültig geplatzt ist. Künstliche Marktbelebungen haben kurze Beine, ebenso wie Steigerungen des BIP auf Kosten unverhältnismaßig hoher Überschuldung. Also noch ein langer Weg.
Ich persönlich präferiere andere Szenarien.
Gruß,
Zit
Monika:

@ Zit

 
07.02.02 19:31
... du kannst ja mal deine persönliche
Prognose für 18 Monate abgeben und
wer gewinnt darf sich als Guru feiern
lassen ... ;)

be inspired

M
lackilu:

@zit

 
07.02.02 19:47
was soll denn noch platzen,????????ich muss Monika recht geben,nicht nur weil ich es so gern hätte,ja doch natürlich warte ich darauf das endlich was positives kommt,wird schon werden.neue Tiefststände wird es nicht geben.alte Hochs,na ja schau mer mal,sie werden kommen,nur den Zeitraum festzulegen fällt halt schwer,hoffe aber das es schneller geht,wie allgemein geglaubt wird.
alles GUTE an alle.und MONI danke für deinen Beitrag.
mfg lacki
FloridaUSA:

Denke die Angst Verluste einzufahren

 
07.02.02 19:50
hat die gesamte Anlagestrategie verändert. Es regiert nur noch die Kurzfrist,
die widerum lösen Kurse nach unten aus, bzw. schnell nach oben. Die Internetwelt hat alles verändert. These
Gruss - flori
zit1:

Eine solche Prognose ist pure Raterei

 
07.02.02 19:53
Aber wenn Dein DAX-Kurziel von 7000 Punkten im Sommer 2003 erreicht wird, werde ich Dich gerne anreden wie Du es Dir wünscht und obendrein auf meine Kosten mit Dir feiern.  
lackilu:

@Zit

 
07.02.02 19:57
dann leg für die Feier schon mal ein paar Mäuse zur Seite.sag rechtzeitig,wo die Fete startet...  
Monika:

Ich dachte eigentlich,

 
07.02.02 19:59
meine Prognose wäre streng wissenschaftlich,
soweit Charttechnik wissenschaftlich sein kann.

M
zit1:

PS

 
07.02.02 20:12
Ca. 35% meines Portfolios bestehen immer noch aus DAX Werten (konservative Langfristanlagen), welche ich bereits seit 1992 kaufe/verkaufe.
DTE kaufe ich seit einiger Zeit in vielen Tranchen ebenfalls dazu (Zeithorizont 10 Jahre).
Meine Anlagestrategie habe ich dahingehend geändert, daß ich mich neben diesen Anlagen den neuen Zeiten (short term trades) angepaßt habe.
Ich kenne keinen klugen, erfolgreichen Investor, der in diesen Zeiten Kapitalerhalt nicht als wichtigstes Ziel erachtet.

Kurz nach Bildung und allmählicher Auflösung der größten irrationalen Blase in der Menschheitsgeschichte bereits wieder von neuen Höchstkursen zu sprechen halte ich für Utopie und Schwachsinn.

zombi17:

Hier ist wiedermal viel Wunschdenken......

 
07.02.02 20:21
...zu entdecken .
Fakt ist : Amerika ist Gnadenlos überbewertet.
Meine Prognose : Es wird noch viel Wasser den Rhein herunterfließen, bevor
wieder Freudentänze zu sehen sind.
z
Monika:

Zur Ausweitung der Diskussion stelle

 
07.02.02 20:38
ich einmal mein Depot vor, freilich mit nur einem
Dax-Titel:

Barbestand 20%      Aktien 80%

Name              Kaufkurs in €

Centrotec          10,00

ce consumer         5,50 / 5,90

d.logistics         5,69

mg technologies     5,50

Preussag           20,20

Thiel Log.         15,70 / 18,60

NM50 Index bei    911,-


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M
Depothalbierer:

Tja Monika, am Anfang der Analyse dachte ich noch,

 
07.02.02 20:48
daß am Ende eine Vorhersage von 3000 bis 4000 Punkten kommt.
Daß die Prognose streng wissenschaftlich ist, will ich gern glauben, aber wer verdient an der Börse das meiste Geld, Wissenschaftler etwa??
Meine  Prognose für 18 Mon. wäre 4000-4500.
7000 werden es nicht.
Monika:

@ Depothalbierer

 
07.02.02 21:19
Der Prognose von 4500 kann ich mich
durchaus anschließen, allerdings entweder in den
nächsten Tagen, oder nach dem Aufschwung, also
in etwa 36 mon. . Das ist schließlich das Wesen der
vierten Phase, das die (alten) Höchstkurse nicht
überwunden werden und dann wieder ein Rückfall
von ca. 50% erfolgt.

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M
Monika:

weitere Anregungen ?

 
08.02.02 12:11
be inspired

M
Stox Dude:

also im Februar '02

 
09.10.02 17:39
war ich bereits draussen, leider stieg ich Ende Mai zu frueh ein
und realisierte meine Verluste sofort.
Rechne stark mit positiven Kursbewegungen im November & Dezember '02
dann ab Januar '03 wieder mit starker Gewinnmitnahme.

Anyway, selbst ein kleiner Gewinn ist besser als Verlust ;-)


PS: Monika, bist Du immer noch bearish ? Du warst ja mal sehr bullish
   in diesem Jahr.
patznjeschniki:

@Monika: Super Beitrag

 
09.10.02 18:55
Wirklich, ich muss sagen, dass ich voll des Lobes bin für Monika. Das ist so krass analysiert, dass man fast Angst bekommen kann. Diese muss man aber bekommen, wenn man Monikas Zyklenanalyse glaubt. Ich finde, man soltte es durchaus nicht von der Hand weisen, dass eine neue Abwärtsphase über einen Zeitraum einer Dekade oder darüber hinaus begonnen hat. Die Wirtschaft hat sich totgeboomt. Neue Technologien werden nötig sein, um einen Kursanstieg herbeizuführen, der über das Hoch bei 8ooo Punkten im Dax reicht.

Diese könnte geprägt sein, von der Wasserstofftechnik oder revolutionären Entwicklung in der Stromerzeugung mit regenerativen Energien. Vielleicht gibt es ja auch einen Massenprodukt aus den Reihen der Biotechnologie oder Nanotechnologie. Die verbreitete Meinung ist jedoch, dass der nächste Kontrtieff-Zyklus durch Informationstechnologie herbei geführt wird. Es steht in den Sternen und ist von vorn bis hinten spekulativ. Fakt ist, dass dieser neue Wirtschaftsmotor erst etabliert werden muss.


patzi
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