DAX: Der zukünftige Weg des Fabeltiers

Market Track / Kommentar:

Welcome back to Bullcity...

…und entgegen der Annahme, dass ich mich in Wischiwaschiland niederlassen werde, möchte ich Euch wissen lassen, dass ich auch in Zukunft eine klare und offene Meinung vertreten werde. Mein Wochenendartikel auf W/O sollte lediglich darstellen, dass ich in Zukunft wieder etwas öfter über die Kehrseite der Medaille sprechen werde. Nein, ich werde Euch nicht mit diesem...wenn nicht das passiert, dann kommt es eben anders - Gewäsch peinigen, no way...ich werde lediglich Alternativszenarien aufzeigen, doch erwartet bitte nicht von mir, dass ich jeden Tag über Alternativszenarien spreche!

Der DAX ist heute über die 3000 gelaufen...

...und nun stehen wir da und müssen uns überlegen, ob wir die jüngsten Hochs aushebeln werden, oder vielmehr ein doppeltes Hoch bilden. Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie weit die Reise wohl gehen wird, falls wir die jüngsten Hochs deutlich nach oben durchbrechen sollten. Der Jahrmarkt der Kursziele bietet uns Niveaus von 3100, 3150, 3200, 3300 und sogar 3400 Punkte. So mancher Zauberer aller Klassen spricht sogar von Kurszielen bei 4250, wo der langfristige Abwärtstrend im DAX liegt.

Meine Meinung ist, dass in den kommenden 5-8 Wochen nicht viel passieren wird!

Ich denke weder, dass es uns wie ein Stein zu Boden strecken wird, noch bin ich der Ansicht, dass wir uns vom aktuellen Punkt aus überschlagen werden. Nein, damit meine ich nicht, dass wir nicht weiter nach oben laufen können! Ich meine vielmehr, dass Rallyes wie Rückgänge limitiert sein werden und weder auf der kurzen, noch auf der langen Seite nachhaltig Geld zu verdienen ist.

Das ist sicherlich nur bedingt richtig!

Meine Meinung ist nämlich, dass wir uns in einem TOPPING OUT befinden und auch in dieser Phase läßt sich Geld verdienen. Man muss Stärke kaufen und Schwäche meiden, bzw. verkaufen. Aktien bilden in dieser Phase neue Hochs, während ganz andere Aktien beginnen, einen Abwärtstrend zu etablieren. Vergleicht beispielsweise Microsoft (MSFT) mit Broadcom (BRCM). Seht Ihr den Unterschied? Broadcom bildet mittelfristige Hochs, während Softie im Begriff ist mittelfristige Tiefs zu markieren.

Betrachten wir den DAX,

sehen wir, dass sich unser Fabeltier in der dritten Aufwärtsbewegung seit dem Märztief befindet. Nun haben wir eine interessante Schnittstelle, denn sowohl als Bulle wie als Bär steht an einem gewissen Punkt ein weiterer Test der 2800er Marke aus! Sollten wir jedoch jetzt deutlich über 3070 laufen, ließen sich 5 Wellen zählen und an dieser Stelle stünde eine Impulsbewegung im Raum, sprich nach einem Rückfall auf 2800 könnten wir einen weiteren Aufwärtsimpuls kassieren, der im besten Fall bis 4200 im DAX laufen könnte.

Das war die supersymmetrische Variante...

...und ich verspreche Euch hoch und heilig, dass wir die Sache symmetrisch spielen werden. Der Tenor ist, dass wir zunächst einen Abwärtsimpuls sehen sollten, der praktisch jeden Moment beginnen kann. In Amerika sehen wir massive Distribution, aber wir sehen auch echte Kaufpanik, die sich nicht zuletzt in einer sehr überzeugenden Marktbreite äußert. So wie sich der NASDAQ in den letzten 2 Tagen verhalten hat, müsste es in der laufenden Woche ein Top hageln, was auch für den SPX gilt.

Die Stimmung ist schon sehr angeheizt...

...und wenngleich vieles dagegen spricht, ist der Bär von nahezu allen großen Häusern zu Grabe getragen worden. Ich möchte nochmals wiederholen, dass es untypisch für den Markt ist, an aktueller Stelle nachhaltig in die Binsen zu gehen. Mit NACHHALTIG meine ich beispielsweise einen DAX von 2400 in 6 Wochen oder einen SPX von 800 Punkten in der gleichen Zeitspanne. Es ist jedoch gleichermaßen untypisch für den Markt, an aktueller Stelle zu explodieren!

Es gibt eben kaum FREE TICKETS...

...an der Börse und am aktuellen Punkt haben sich schon eine Menge Akteure auf die lange Seite geschlagen. Würde der Markt nun 20 % zulegen, wäre alles wie Ende 1999, denn fast jeder würde Geld verdienen. Das entspricht nicht dem Charakter der Börse, da sie sich meist für den Weg des größten Schmerzes entscheidet und das ist spätestens jetzt auf der kurzen Seite der Fall. Ich bin also nach wie vor der Ansicht, dass wir im SPX eine Bewegung auf 912-920 Punkte sehen werden, was im DAX einem Niveau von 2800 entspricht.

Anschließend werden wir...

...sicherlich erneut einen Rallyeversuch sehen und aus diesem Grund sehe ich uns in 4-6 Wochen auf den heutigen Niveaus. In dieser Zeit werden wir am Kleingedruckten ablesen können, ob es sich um ein TOPPING OUT handelt, oder ein BASING vor dem nächsten Bein nach oben! Ich verspreche Euch die Sache symmetrisch zu betrachten und für beide Varianten offen zu bleiben. Ich weiß, dass ich einiges gut zu machen habe, wenngleich ich nicht leugnen kann, dass ich ganz klar auf ein TOPPING OUT setze!

Was den heutigen Tag betrifft,

liegt der DAX aktuell bei 3035 und die US-Futures signalisieren eine feste Eröffnung in Amerika. Aus superkurzfristiger Sicht ist sicherlich das Put/Call Ratio entscheidend, was den Verlauf von SPX, COMPX & Dow betrifft. Am vergangenen Freitag lag es zur Eröffnung unter 0,5 und gegen 16 h schnellte es plötzlich über 0,7. Es hat gezeigt, dass der Markt der Aufwärtsbewegung misstraut und das hat den Markt ironischerweise gehindert, in die Binsen zu gehen. Es war Grund genug für mich, meine kurzfristigen Shorts aufzulösen.

Heute wird es darauf ankommen,

ob sich das Ratio nachhaltig unter 0,55 halten kann und falls das der Fall sein sollte, könnten wir entweder einen weiteren Distributionstag sehen, oder einen langen Schatten (Candlestick) auf Tagesbasis in den US-Indizes. Ansonsten werde ich Euch nun wieder verlassen und melde mich morgen wieder!

Viel Erfolg!