Schwache US-Daten belasten kaum
Dax büßt Vorwochengewinne ein
Trotz eines Rückgangs des Euro-Kurses und niedrigerer Ölpreise legte der Leitindex in der abgelaufenen Woche den Rückwärtsgang ein. Auch am Freitag wollte bis zum Handelsschluss keine rechte Kauflaune aufkommen.
HB FRANKFURT. Der Deutsche Aktienindex (Dax) beendete die Freitagssitzung mit 4275,70 (plus 8,65) Punkten fast unverändert. Der MDax mittelgroßer Werte sank um 0,17 Prozent auf 5700,61 Zähler. Der Technologie-Index TecDax stieg um 0,22 Prozent auf 512,74 Punkte. Im späten Parketthandel gaben die Indizes nur leicht nach. Zur Vorwoche hat das Börsenbarometer damit 40 Punkte oder rund ein Prozent an Wert verloren.
Händler verwiesen darauf, dass der unerwartete Rückgang des US-Verbrauchervertrauens nach Lesart der Universität Michigan unter anderem durch den unerwarteten Anstieg der US-Einzelhandelsumsätze am Vortag aufgewogen worden sei. Als Ursache für die schlechte Stimmung nannten Händler weiter schwelende Gerüchte über die Schieflage eines Hedge-Fonds, wofür es aber keinerlei Anhaltspunkte gab. Unterstützung bekamen die Aktien im Spätgeschäft von den steigenden US-Börsen. Die Flut der Unternehmensdaten in dieser Woche hatten dem Gesamtmarkt keine Richtung gegeben. Die meisten Händler erklärten, die Zahlen seien insgesamt im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. „Es gab weder nach unten noch nach oben viele größere Ausreißer“, sagte ein Händler.
Zu den größten Verlierern zählten am Freitag die Aktien der Deutschen Börse, die nach der Ablösung des langjährigen Börsenchefs Werner Seifert zum Wochenbeginn unter Gerüchten litten, wonach Hegde-Fonds wie Atticus oder TCI ihre Beteiligungen verringern wollten. Dementis von Atticus am Freitag und TCI am Donnerstag halfen dem Aktienkurs aber kaum, obwohl Händler ohnehin die unmittelbaren Verkaufsabsichten der großen Hedge-Fonds als weniger hoch einstuften. So führten Händler die Verluste auch auf Gewinnmitnahmen und technische Faktoren zurück. Mit einem Zuwachs von fast 38 % im bisherigen Jahresverlauf weisen die Aktien der Deutschen Börse mit großem Abstand die beste Kursentwicklung im Dax auf.
Die Quartalszahlen der Stahlunternehmen Thyssen-Krupp und Salzgitter wurden an der Börse sehr unterschiedlich aufgenommen. So enttäuschte Thyssen-Krupp die Investoren mit seinem Quartalsgewinn, was die Aktie um gut drei Prozent auf 13,91 € drückte. Analysten bezeichneten den Quartalsausweis als solide, obwohl der Gewinn unter den Prognosen lag. Da zugleich aber Salzgitter sein Ergebnis verzehnfachte und die ohnehin schon hochgesteckten Erwartungen der Analysten auch noch übertraf, verkauften einige Investoren ThyssenKrupp-Aktien und deckten sich mit Salzgitter ein. Die Aktien von Salzgitter, die im MDax gelistet sind, verteuerten sich um 3,5 % auf 17,47 €.
Erneut zählten die Bankenwerte zu den Verlieren im Dax. Händler führten dies vor allem auf die nicht abreißenden Gerüchte über die Probleme eines Hedge-Fonds vermutlich mit Anleihen und Aktien von GM und Ford zurück. Die Aktien der Deutschen Bank, die in dieser Woche jegliche Beteiligung an Hedge-Fonds zurückgewiesen hatte, fielen um 0,8 %. Auch die Versicherungswerte gaben am Freitag weiter nach. Allianz verloren 0,5 %, obwohl Analysten das Zwischenergebnis als positiv einstuften.
Die Dax-Gewinnerliste wurde von den Aktien des Halbleiterherstellers Infineon mit einem Plus 3,2 % angeführt. Händler sagten, die Titel profitierten von den überzeugenden Zwischenberichten der US-Technologiekonzerne Dell und Nvidia.
Eine Hochstufung des europäischen Autosektors durch die Investmentbank CSFB half den Aktien von VW und Daimler-Chrysler nach oben, die 1,1 beziehungsweise 1,7 % an Wert gewannen.
Quelle: HANDELSBLATT, Freitag, 13. Mai 2005, 20:09 Uhr
...be invested
Der Einsame Samariter
Dax büßt Vorwochengewinne ein
Trotz eines Rückgangs des Euro-Kurses und niedrigerer Ölpreise legte der Leitindex in der abgelaufenen Woche den Rückwärtsgang ein. Auch am Freitag wollte bis zum Handelsschluss keine rechte Kauflaune aufkommen.
HB FRANKFURT. Der Deutsche Aktienindex (Dax) beendete die Freitagssitzung mit 4275,70 (plus 8,65) Punkten fast unverändert. Der MDax mittelgroßer Werte sank um 0,17 Prozent auf 5700,61 Zähler. Der Technologie-Index TecDax stieg um 0,22 Prozent auf 512,74 Punkte. Im späten Parketthandel gaben die Indizes nur leicht nach. Zur Vorwoche hat das Börsenbarometer damit 40 Punkte oder rund ein Prozent an Wert verloren.
Händler verwiesen darauf, dass der unerwartete Rückgang des US-Verbrauchervertrauens nach Lesart der Universität Michigan unter anderem durch den unerwarteten Anstieg der US-Einzelhandelsumsätze am Vortag aufgewogen worden sei. Als Ursache für die schlechte Stimmung nannten Händler weiter schwelende Gerüchte über die Schieflage eines Hedge-Fonds, wofür es aber keinerlei Anhaltspunkte gab. Unterstützung bekamen die Aktien im Spätgeschäft von den steigenden US-Börsen. Die Flut der Unternehmensdaten in dieser Woche hatten dem Gesamtmarkt keine Richtung gegeben. Die meisten Händler erklärten, die Zahlen seien insgesamt im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. „Es gab weder nach unten noch nach oben viele größere Ausreißer“, sagte ein Händler.
Zu den größten Verlierern zählten am Freitag die Aktien der Deutschen Börse, die nach der Ablösung des langjährigen Börsenchefs Werner Seifert zum Wochenbeginn unter Gerüchten litten, wonach Hegde-Fonds wie Atticus oder TCI ihre Beteiligungen verringern wollten. Dementis von Atticus am Freitag und TCI am Donnerstag halfen dem Aktienkurs aber kaum, obwohl Händler ohnehin die unmittelbaren Verkaufsabsichten der großen Hedge-Fonds als weniger hoch einstuften. So führten Händler die Verluste auch auf Gewinnmitnahmen und technische Faktoren zurück. Mit einem Zuwachs von fast 38 % im bisherigen Jahresverlauf weisen die Aktien der Deutschen Börse mit großem Abstand die beste Kursentwicklung im Dax auf.
Die Quartalszahlen der Stahlunternehmen Thyssen-Krupp und Salzgitter wurden an der Börse sehr unterschiedlich aufgenommen. So enttäuschte Thyssen-Krupp die Investoren mit seinem Quartalsgewinn, was die Aktie um gut drei Prozent auf 13,91 € drückte. Analysten bezeichneten den Quartalsausweis als solide, obwohl der Gewinn unter den Prognosen lag. Da zugleich aber Salzgitter sein Ergebnis verzehnfachte und die ohnehin schon hochgesteckten Erwartungen der Analysten auch noch übertraf, verkauften einige Investoren ThyssenKrupp-Aktien und deckten sich mit Salzgitter ein. Die Aktien von Salzgitter, die im MDax gelistet sind, verteuerten sich um 3,5 % auf 17,47 €.
Erneut zählten die Bankenwerte zu den Verlieren im Dax. Händler führten dies vor allem auf die nicht abreißenden Gerüchte über die Probleme eines Hedge-Fonds vermutlich mit Anleihen und Aktien von GM und Ford zurück. Die Aktien der Deutschen Bank, die in dieser Woche jegliche Beteiligung an Hedge-Fonds zurückgewiesen hatte, fielen um 0,8 %. Auch die Versicherungswerte gaben am Freitag weiter nach. Allianz verloren 0,5 %, obwohl Analysten das Zwischenergebnis als positiv einstuften.
Die Dax-Gewinnerliste wurde von den Aktien des Halbleiterherstellers Infineon mit einem Plus 3,2 % angeführt. Händler sagten, die Titel profitierten von den überzeugenden Zwischenberichten der US-Technologiekonzerne Dell und Nvidia.
Eine Hochstufung des europäischen Autosektors durch die Investmentbank CSFB half den Aktien von VW und Daimler-Chrysler nach oben, die 1,1 beziehungsweise 1,7 % an Wert gewannen.
Quelle: HANDELSBLATT, Freitag, 13. Mai 2005, 20:09 Uhr
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