US-Hypothekenkrise belastet weiter
Dax-Ausblick: Starke Nerven gefragt
Die US-Hypothekenkrise wird den deutschen Aktienmarkt aller Voraussicht nach auch in der kommenden Woche in Atem halten. Selbst die auf Hochtouren laufende Berichtsaison dürfte eher eine Nebenrolle an der Börse spielen.
HB FRANKFURT. „Thema Nummer eins bleibt die von den USA ausgehende Kreditkrise. Da wird es den Unternehmen schwer fallen selbst mit extrem positiven Zahlen gegen zu halten“, sagt Marktstratege Achim Matzke von der Commerzbank. Die Verunsicherung sitzt tief: Seit Mitte Juli hat der Dax bis zu 750 Punkte verloren. Tiefpunkt war der vergangene Montag, als der deutsche Leitindex bis auf knapp unter 7400 Punkte einbrach.
„Ob das schon der Tiefpunkt war, bleibt abzuwarten“, sagt Aktienexperte Bernd Meyer von der Deutschen Bank. Er hält weitere Hiobsbotschaften für möglich. „Das Thema ist eher eine Frage von Wochen oder gar Monaten, nicht von Tagen.“ Auslöser für die Aufregung sind immer neue Nachrichten über Schieflagen bei Fonds, Baufinanzierern und Banken, die faule US-Hypotheken in ihren Depots haben. Seit vergangenem Montag erschüttert der Fall der Düsseldorfer Mittelstandbank IKB die Branche.
Die IKB hatte milliardenschwere Risiken angehäuft und versucht nun fast schon verzweifelt, ihre Portfolios zu bereinigen. „Die Frage ist nun, welche Banken noch betroffen sind. Da ist auch die eine oder andere negative Überraschung von den Banken aus den USA nicht auszuschließen“, meint Matzke. In den Vereinigten Staaten steht offenbar der Hypothekenfinanzierer American Home Mortages vor der Pleite und hat deswegen fast 90 Prozent seines Personals entlassen.
„Die Anleger müssen in den kommenden Tagen weiter starke Nerven beweisen“, sagt Matze. „Die Schwankungen an den Märkten werden anhalten.“ Nach seiner Einschätzung wird der Dax zwischen 7300 und 7700 Punkten pendeln. „Aussichten auf eine starke und nachhaltige Erholung bis in den Bereich von über 8000 Punkten sind praktisch nicht vorhanden“, resümiert der Experte. Deutsche-Bank-Experte Meyer kann diesem Szenario jedoch auch etwas Positives abgewinnen: „Wir sind mittlerweile in einem Terrain angekommen, wo sich ein Einstieg in den Aktienmarkt schon wieder lohnt“, rät er den Anlegern.
Ungeachtet der Turbulenzen am Kreditmarkt erwartet die Börse in der neuen Handelswoche wieder eine Fülle an frischen Quartalsberichten. Während in den USA die Berichtssaison schon wieder ausläuft, lassen sich in Deutschland noch einmal acht Dax-Werte in die Bücher schauen, nebst einer Fülle an Firmen aus der zweiten und dritten Reihe. Im Kalender stehen die Münchner Rück, Bayer, Adidas, die Commerzbank, die Deutsche Telekom, RWE, TUI und ThyssenKrupp. In der vergangenen Woche sorgten 13 von 30 Dax-Firmen mit ihren Quartalsberichten für meist positive Nachrichten. „Das Dumme ist nur, dass sie in dieser Gemengelage meist kaum Gehör finden. Die Schlagzahl bleibt aber weiter hoch“, sagt ein Frankfurter Aktienhändler.
Daneben stehen vergleichsweise wenige Konjunkturdaten auf dem Programm. Lediglich einen Seitenblick wert sein dürfte am Dienstag der Zinsentscheid der US-Notenbank (Fed). Analysten rechnen damit, dass Fed-Chef Ben Bernanke den Leitzins für die Versorgung der US-Finanzwirtschaft mit frischem Geld unverändert bei 5,25 Prozent belassen wird.
¡hasta pronto!
Einsamer Samariter
Dax-Ausblick: Starke Nerven gefragt
Die US-Hypothekenkrise wird den deutschen Aktienmarkt aller Voraussicht nach auch in der kommenden Woche in Atem halten. Selbst die auf Hochtouren laufende Berichtsaison dürfte eher eine Nebenrolle an der Börse spielen.
HB FRANKFURT. „Thema Nummer eins bleibt die von den USA ausgehende Kreditkrise. Da wird es den Unternehmen schwer fallen selbst mit extrem positiven Zahlen gegen zu halten“, sagt Marktstratege Achim Matzke von der Commerzbank. Die Verunsicherung sitzt tief: Seit Mitte Juli hat der Dax bis zu 750 Punkte verloren. Tiefpunkt war der vergangene Montag, als der deutsche Leitindex bis auf knapp unter 7400 Punkte einbrach.
„Ob das schon der Tiefpunkt war, bleibt abzuwarten“, sagt Aktienexperte Bernd Meyer von der Deutschen Bank. Er hält weitere Hiobsbotschaften für möglich. „Das Thema ist eher eine Frage von Wochen oder gar Monaten, nicht von Tagen.“ Auslöser für die Aufregung sind immer neue Nachrichten über Schieflagen bei Fonds, Baufinanzierern und Banken, die faule US-Hypotheken in ihren Depots haben. Seit vergangenem Montag erschüttert der Fall der Düsseldorfer Mittelstandbank IKB die Branche.
Die IKB hatte milliardenschwere Risiken angehäuft und versucht nun fast schon verzweifelt, ihre Portfolios zu bereinigen. „Die Frage ist nun, welche Banken noch betroffen sind. Da ist auch die eine oder andere negative Überraschung von den Banken aus den USA nicht auszuschließen“, meint Matzke. In den Vereinigten Staaten steht offenbar der Hypothekenfinanzierer American Home Mortages vor der Pleite und hat deswegen fast 90 Prozent seines Personals entlassen.
„Die Anleger müssen in den kommenden Tagen weiter starke Nerven beweisen“, sagt Matze. „Die Schwankungen an den Märkten werden anhalten.“ Nach seiner Einschätzung wird der Dax zwischen 7300 und 7700 Punkten pendeln. „Aussichten auf eine starke und nachhaltige Erholung bis in den Bereich von über 8000 Punkten sind praktisch nicht vorhanden“, resümiert der Experte. Deutsche-Bank-Experte Meyer kann diesem Szenario jedoch auch etwas Positives abgewinnen: „Wir sind mittlerweile in einem Terrain angekommen, wo sich ein Einstieg in den Aktienmarkt schon wieder lohnt“, rät er den Anlegern.
Ungeachtet der Turbulenzen am Kreditmarkt erwartet die Börse in der neuen Handelswoche wieder eine Fülle an frischen Quartalsberichten. Während in den USA die Berichtssaison schon wieder ausläuft, lassen sich in Deutschland noch einmal acht Dax-Werte in die Bücher schauen, nebst einer Fülle an Firmen aus der zweiten und dritten Reihe. Im Kalender stehen die Münchner Rück, Bayer, Adidas, die Commerzbank, die Deutsche Telekom, RWE, TUI und ThyssenKrupp. In der vergangenen Woche sorgten 13 von 30 Dax-Firmen mit ihren Quartalsberichten für meist positive Nachrichten. „Das Dumme ist nur, dass sie in dieser Gemengelage meist kaum Gehör finden. Die Schlagzahl bleibt aber weiter hoch“, sagt ein Frankfurter Aktienhändler.
Daneben stehen vergleichsweise wenige Konjunkturdaten auf dem Programm. Lediglich einen Seitenblick wert sein dürfte am Dienstag der Zinsentscheid der US-Notenbank (Fed). Analysten rechnen damit, dass Fed-Chef Ben Bernanke den Leitzins für die Versorgung der US-Finanzwirtschaft mit frischem Geld unverändert bei 5,25 Prozent belassen wird.
¡hasta pronto!
Einsamer Samariter