Dax am Nachmittag: 5000-Punkte-Marke im Visier
Von Thorsten Kramer und Heino Reents, Hamburg
Die deutschen Standardwerte haben sich am Donnerstagnachmittag weiter in der Gewinnzone bewegt. Auf den Kauflisten standen Infineon, Siemens und Linde. Deutsche Post verbuchte dagegen Abschläge.
Der Dax legte 0,7 Prozent auf 4972 Punkte zu und hielt sich damit weiterhin deutlich oberhalb der charttechnisch wichtigen Marke von 4870 Punkten. Der Euro Stoxx gewann 1,2 Prozent auf 3587 Zähler. Der Nebenwerteindex MDax fiel dagegen um 0,3 Prozent auf 4336 Punkte. "Die Anleger haben Angst, einen Aufschwung zu verpassen und wollen unbedingt am Anfang schon dabei sein", sagte Norbert Empting, Aktienhändler beim Börsenmakler Schnigge. "Die pessimistische Grundhaltung weicht ein wenig", sagte Empting. Eine Trendwende sei jedoch noch lange nicht erreicht.
Bei den Einzelwerten rückten Infineon in den Blickpunkt, deren Papiere ein Plus von zwei Prozent auf 26,12 Euro notierten. Der Halbleiterkonzern hält am Ende der Gespräche mit dem verschuldeten koreanischen Konkurrenten Hynix fest. Hynix-Chef Park Chong Sup hatte allerdings zuvor gesagt, Infineon sei weiterhin an einer Kooperation im Nicht-Speicher-Geschäft interessiert. Dazu wollte sich die Infineon-Sprecherin nicht äußern.
Die Infineon-Aktie schnitt derweil bei einer strategischen Betrachtung europäischer Aktienwerte durch die Investmentbank Merrill Lynch positiv ab. Neben BMW, KarstadtQuelle, Royal Dutch/Shell und dem Rückversicherer Swiss Re wurde das Papier des Münchener Technologiekonzerns als "sehr attraktiv" bewertet. Als wenig attraktiv stuften die Analysten BP, den Telekom-Ausrüster Alcatel, die Medienkonzerne Pearson und Mediaset sowie die Bank Mediobanca ein. In die Untersuchung flossen die Unternehmenskennzahlen, die Bewertung an der Börse, der Quotient von Auf- und Abwertungen von Analysten sowie die Stimmung bei den Händlern hinsichtlich der Einzelwerte ein.
Siemens verteuerten sich um 1,9 Prozent auf 67,40 Euro. Nach Händler-Angaben profitierten Siemens von den positiven Geschäftszahlen des US-Computerkonzerns Hewlett-Packard.
Linde heraufgestuft
Linde verbesserten sich nach einer Heraufstufung durch die Deutsche Bank auf "Buy" um zwei Prozent auf 53,42 Euro. Die Aktien der Deutsche Bank (plus 1,9 Prozent auf 69,63 Euro) stemmten sich mit Erfolg gegen den Verkaufsdruck, den eine negative Bewertung der Bank-Aktie durch Lehman Brothers ausgelöst hatte. Die US-Investmentbank stufte die Deutsche Bank von "Buy" auf "Market perform" herab. Das Kursziel liege bei 70 Euro.
DaimlerChrysler (minus 0,5 Prozent auf 43,76 Euro) drehten am Nachmittag ins Minus. Der kanadische Bahnbauer Bombardier will den Automobilkonzern auf Schadensersatz in Höhe von rund einer Mrd. Euro verklagen. Bombardier begründete dies damit, dass es bei den Verhandlungen mit DaimlerChrysler keine Einigung über die Vermögenswerte des Schienenfahrzeugbauers Adtranz gegeben habe. Adtranz gehört seit 1. Mai 2001 zu Bombardier.
Aktie Gelb gibt Gewinne zurück
Deutsche Post fielen 3,4 Prozent auf 15,18 Euro und büßten damit die Vortagesgewinne weitgehend ein. Fresenius Medical Care , die schon am Vortag deutlich abgegeben hatten, nachdem der Dialyse-Spezialist die Bildung von Rückstellungen wegen rechtlicher Streitigkeiten in den USA angekündigt hatte, verloren weitere 5,3 Prozent auf 61,85 Euro und waren damit schwächster Wert im Dax.
Lufthansa verbilligten sich um 1,2 Prozent auf 17,49 Euro. Die Fluggesellschaft hat vor einer Einstellung des Flugbetriebs gewarnt, falls keine Ersatzregelung für die in sieben Wochen auslaufende Staatsgarantie für die Folgen von Terroranschlägen getroffen wird. Morgen endet bei der Tochter City-Line die Urabstimmung über einen Streik.
Epcos gaben 0,3 Prozent auf 44,89 Euro nach. Die Aktien waren im frühen Handel um über vier Prozent gefallen, nachdem Epcos-Chef Gerhard Pegam für das laufende Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang um 20 bis 30 Prozent angekündigt hatte. "Die Aussagen zum Umsatz waren für uns nicht so überraschend", sagte Analyst Michael Bahlmann von M.M. Warburg und verwies auf eine Analystenkonferenz Ende Januar.
Puma profitiert von positiven Zahlen
Der fränkische Sportartikelhersteller Puma hat im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben den Vorsteuergewinn im Vergleich zum Jahr 2000 von 25,5 auf 57,4 Mio. Euro gesteigert. Die konsolidierten Umsätze seien zugleich um 29,3 Prozent auf 598,1 Mio. Euro gestiegen. Die Zahlen lagen deutlich oberhalb der Erwartungen der Analysten. Die im MDax geführte Puma-Aktie stieg 3,4 Prozent auf 39,26 Euro.
AWD (plus 2,6 Prozent auf 25,13 Euro) hat im vergangenen Jahr das Ergebnis um 29 Prozent auf 52 Mio. Euro verbessert. Beim Umsatz legte der Finanzdienstleister um 11,2 Prozent auf 381 Mio. Euro zu. Für 2002 erwartet AWD ein weiterhin zweistelliges Wachstum bei Umsatz und Ergebnis.
Und noch ein MDax-Mitglied legte Zahlen vor: Heidelberger Druckmaschinen hat nach eigenen Angaben in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres bei nahezu konstanten Umsätzen einen Ergebniseinbruch erlitten. Das Ergebnis nach Steuern sank von April bis Dezember 2001 um 49,4 Prozent auf 84 Mio. Euro. Sowohl Händler als auch Analysten zeigten sich enttäuscht von den Zahlen des Druckmaschinenherstellers. Der Titel der RWE-Tochter rutschte um 5,1 Prozent auf 44,84 Euro ab.
Euro schwächer
Der Kurs des Euro ist am Donnerstag gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs bei 0,8693 (Mittwoch: 0,8731) $ fest. Der Dollar kostete damit 1,1504 (1,1453) Euro.
Quelle: FTD.de
Von Thorsten Kramer und Heino Reents, Hamburg
Die deutschen Standardwerte haben sich am Donnerstagnachmittag weiter in der Gewinnzone bewegt. Auf den Kauflisten standen Infineon, Siemens und Linde. Deutsche Post verbuchte dagegen Abschläge.
Der Dax legte 0,7 Prozent auf 4972 Punkte zu und hielt sich damit weiterhin deutlich oberhalb der charttechnisch wichtigen Marke von 4870 Punkten. Der Euro Stoxx gewann 1,2 Prozent auf 3587 Zähler. Der Nebenwerteindex MDax fiel dagegen um 0,3 Prozent auf 4336 Punkte. "Die Anleger haben Angst, einen Aufschwung zu verpassen und wollen unbedingt am Anfang schon dabei sein", sagte Norbert Empting, Aktienhändler beim Börsenmakler Schnigge. "Die pessimistische Grundhaltung weicht ein wenig", sagte Empting. Eine Trendwende sei jedoch noch lange nicht erreicht.
Bei den Einzelwerten rückten Infineon in den Blickpunkt, deren Papiere ein Plus von zwei Prozent auf 26,12 Euro notierten. Der Halbleiterkonzern hält am Ende der Gespräche mit dem verschuldeten koreanischen Konkurrenten Hynix fest. Hynix-Chef Park Chong Sup hatte allerdings zuvor gesagt, Infineon sei weiterhin an einer Kooperation im Nicht-Speicher-Geschäft interessiert. Dazu wollte sich die Infineon-Sprecherin nicht äußern.
Die Infineon-Aktie schnitt derweil bei einer strategischen Betrachtung europäischer Aktienwerte durch die Investmentbank Merrill Lynch positiv ab. Neben BMW, KarstadtQuelle, Royal Dutch/Shell und dem Rückversicherer Swiss Re wurde das Papier des Münchener Technologiekonzerns als "sehr attraktiv" bewertet. Als wenig attraktiv stuften die Analysten BP, den Telekom-Ausrüster Alcatel, die Medienkonzerne Pearson und Mediaset sowie die Bank Mediobanca ein. In die Untersuchung flossen die Unternehmenskennzahlen, die Bewertung an der Börse, der Quotient von Auf- und Abwertungen von Analysten sowie die Stimmung bei den Händlern hinsichtlich der Einzelwerte ein.
Siemens verteuerten sich um 1,9 Prozent auf 67,40 Euro. Nach Händler-Angaben profitierten Siemens von den positiven Geschäftszahlen des US-Computerkonzerns Hewlett-Packard.
Linde heraufgestuft
Linde verbesserten sich nach einer Heraufstufung durch die Deutsche Bank auf "Buy" um zwei Prozent auf 53,42 Euro. Die Aktien der Deutsche Bank (plus 1,9 Prozent auf 69,63 Euro) stemmten sich mit Erfolg gegen den Verkaufsdruck, den eine negative Bewertung der Bank-Aktie durch Lehman Brothers ausgelöst hatte. Die US-Investmentbank stufte die Deutsche Bank von "Buy" auf "Market perform" herab. Das Kursziel liege bei 70 Euro.
DaimlerChrysler (minus 0,5 Prozent auf 43,76 Euro) drehten am Nachmittag ins Minus. Der kanadische Bahnbauer Bombardier will den Automobilkonzern auf Schadensersatz in Höhe von rund einer Mrd. Euro verklagen. Bombardier begründete dies damit, dass es bei den Verhandlungen mit DaimlerChrysler keine Einigung über die Vermögenswerte des Schienenfahrzeugbauers Adtranz gegeben habe. Adtranz gehört seit 1. Mai 2001 zu Bombardier.
Aktie Gelb gibt Gewinne zurück
Deutsche Post fielen 3,4 Prozent auf 15,18 Euro und büßten damit die Vortagesgewinne weitgehend ein. Fresenius Medical Care , die schon am Vortag deutlich abgegeben hatten, nachdem der Dialyse-Spezialist die Bildung von Rückstellungen wegen rechtlicher Streitigkeiten in den USA angekündigt hatte, verloren weitere 5,3 Prozent auf 61,85 Euro und waren damit schwächster Wert im Dax.
Lufthansa verbilligten sich um 1,2 Prozent auf 17,49 Euro. Die Fluggesellschaft hat vor einer Einstellung des Flugbetriebs gewarnt, falls keine Ersatzregelung für die in sieben Wochen auslaufende Staatsgarantie für die Folgen von Terroranschlägen getroffen wird. Morgen endet bei der Tochter City-Line die Urabstimmung über einen Streik.
Epcos gaben 0,3 Prozent auf 44,89 Euro nach. Die Aktien waren im frühen Handel um über vier Prozent gefallen, nachdem Epcos-Chef Gerhard Pegam für das laufende Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang um 20 bis 30 Prozent angekündigt hatte. "Die Aussagen zum Umsatz waren für uns nicht so überraschend", sagte Analyst Michael Bahlmann von M.M. Warburg und verwies auf eine Analystenkonferenz Ende Januar.
Puma profitiert von positiven Zahlen
Der fränkische Sportartikelhersteller Puma hat im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben den Vorsteuergewinn im Vergleich zum Jahr 2000 von 25,5 auf 57,4 Mio. Euro gesteigert. Die konsolidierten Umsätze seien zugleich um 29,3 Prozent auf 598,1 Mio. Euro gestiegen. Die Zahlen lagen deutlich oberhalb der Erwartungen der Analysten. Die im MDax geführte Puma-Aktie stieg 3,4 Prozent auf 39,26 Euro.
AWD (plus 2,6 Prozent auf 25,13 Euro) hat im vergangenen Jahr das Ergebnis um 29 Prozent auf 52 Mio. Euro verbessert. Beim Umsatz legte der Finanzdienstleister um 11,2 Prozent auf 381 Mio. Euro zu. Für 2002 erwartet AWD ein weiterhin zweistelliges Wachstum bei Umsatz und Ergebnis.
Und noch ein MDax-Mitglied legte Zahlen vor: Heidelberger Druckmaschinen hat nach eigenen Angaben in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres bei nahezu konstanten Umsätzen einen Ergebniseinbruch erlitten. Das Ergebnis nach Steuern sank von April bis Dezember 2001 um 49,4 Prozent auf 84 Mio. Euro. Sowohl Händler als auch Analysten zeigten sich enttäuscht von den Zahlen des Druckmaschinenherstellers. Der Titel der RWE-Tochter rutschte um 5,1 Prozent auf 44,84 Euro ab.
Euro schwächer
Der Kurs des Euro ist am Donnerstag gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs bei 0,8693 (Mittwoch: 0,8731) $ fest. Der Dollar kostete damit 1,1504 (1,1453) Euro.
Quelle: FTD.de
