... erstaunt mich doch jedesmal aufs neue. Fast jeder Anleger kennt die alte Börsenweisheit vom fallenden Messer und wendet diese an. Die meisten gehen sogar ein Stück weiter und kaufen nur Aktien, die schon seit mindestens x Wochen oder Monaten steigen. In den Augen der meisten Börsianer können Aktien, die wie Messer fallen, gar nicht mehr steigen. Aber kaum stürzt ein Aktienindex - wie z.B. der DAX - mal kräftig ab, deckt sich alle Welt mit Calls auf selbigen ein. Dabei ist doch ein Index nichts weiter als eine Art Durchschnittsindikator für bestimmte Aktien - in unserem DAX-Beispiel der Durchschnitt von 30 großen deutschen Kapitalgesellschaften mit unterschiedlicher Gewichtung. Aber vermutlich ist auch das alles nur Psychologie: Ein Aktienindex kommt schließlich niemals in die missliche Lage, Gläubigerschutz beantragen zu müssen. Und da selbst jeder Kleinanleger schon mal was von Risikostreuung und Diversifikation gehört hat (andernfalls wäre die Eröffnung seines Depots ein illegaler Akt gewesen), hat man bei Indizes wohl durchaus den Mut, ins fallende Messer zu greifen. Dabei übersieht der homo psychologicus leider gerne, daß eine Risikostreuung nur im Bereich von ein bis vier Depotpositionen Sinn macht und Termingeschäfte immer mit einem höheren Risiko verbunden sind, als der gewöhnliche Aktienkauf.
cu, seth (und nix für ungut, es werden sicherlich irgendwann auch wieder bessere Börsenjahre kommen)
cu, seth (und nix für ungut, es werden sicherlich irgendwann auch wieder bessere Börsenjahre kommen)