14:11 22Jul2002 RTRS-Australiens größtes Bordell soll an die Börse
- von Sonali Paul -
Melbourne, 22. Jul (Reuters) - In Deutschland weiß spätestens seit dem Börsengang von Beate Uhse jeder, dass Sex sich auch an der Börse auszahlen kann. Warum also als verunsicherter Anleger in den Zeiten von Bilanzskandalen und Unternehmenspleiten nicht in einen "sicheren Hafen" investieren, in eine Branche, die keine Nachfrageschwächen kennt?
In Australien soll mit dem Daily Planet das erste Bordell an die Börse gehen. Eine lohnenswerte Anlage, meint Andrew Harris, einer der drei Daily-Planet-Manager, denn die Sexbranche werde von der weltweiten Konjunkturflaute verschont bleiben.
"Weil Sex sich immer verkauft und weil die Branche so profitabel ist, glauben wir, dass Daily Planet großartige Chancen bietet", zeigt sich Harris optimistisch über den bevorstehenden Börsengang. Firmenbesitzer und -gründer John Trimble plant, zunächst 48 Prozent der Firmenanteile in die Hände von Investoren zu geben, und zwar durch die Ausgabe von von Aktien im Wert von zwölf Millionen Australischen Dollar. Danach ist eine Neuemission von Aktien im Wert von 50 Millionen Australischen Dollar geplant, die an der Börse platziert werden sollen. Insgesamt soll dies Daily Planet also 62 Millionen Australische Dollar (rund 34 Millionen Euro) einbringen.
Das Geld wird nach Angaben von Harris in verschiedene Bereiche investiert. Neben dem Schuldenabbau seien auch der Kauf von zwei Striptease Clubs geplant. Außerdem wolle das in Melbourne beheimatete Unternehmen auch in Sydney ein Bordell eröffnen.
Für die Anleger stellt sich allerdings die Frage, anhand welcher Kriterien sie dieses Investment bewerten sollen. Auch hierfür hat Harris die passende Antwort. Sie sollten Daily Planet wie ein äußerst profitables Fünf-Sterne-Hotel betrachten. Schließlich zahle jeder Kunde für eine Stunde in Räumen mit so exotischen Namen wie "Venus" oder "Xanadu" eine Gebühr von 120 australischen Dollar (rund 66 Euro). Von Seiten der australischen Börse gibt es keine moralischen Bedenken gegen die die Notierung des Sex-Dienstleisters. Solange die formalen Kriterien erfüllt würden, gäbe es keine Einwände, sagte deren Sprecher.
Der erste Versuch von Daily Planet an die Börse zu gehen war auf Grund von Bedenken der Investoren 1994 fehlgeschlagen. Im Bundesstaat Victoria werden Investoren im Sex-Geschäft von der Polizei kontrolliert. Deshalb wurden der Bordellbetrieb und das Hotel in eigenständige Geschäftsbereiche gegliedert. Die Anleger investieren offiziell in das Hotel und können daher nicht verfolgt werden.
- von Sonali Paul -
Melbourne, 22. Jul (Reuters) - In Deutschland weiß spätestens seit dem Börsengang von Beate Uhse jeder, dass Sex sich auch an der Börse auszahlen kann. Warum also als verunsicherter Anleger in den Zeiten von Bilanzskandalen und Unternehmenspleiten nicht in einen "sicheren Hafen" investieren, in eine Branche, die keine Nachfrageschwächen kennt?
In Australien soll mit dem Daily Planet das erste Bordell an die Börse gehen. Eine lohnenswerte Anlage, meint Andrew Harris, einer der drei Daily-Planet-Manager, denn die Sexbranche werde von der weltweiten Konjunkturflaute verschont bleiben.
"Weil Sex sich immer verkauft und weil die Branche so profitabel ist, glauben wir, dass Daily Planet großartige Chancen bietet", zeigt sich Harris optimistisch über den bevorstehenden Börsengang. Firmenbesitzer und -gründer John Trimble plant, zunächst 48 Prozent der Firmenanteile in die Hände von Investoren zu geben, und zwar durch die Ausgabe von von Aktien im Wert von zwölf Millionen Australischen Dollar. Danach ist eine Neuemission von Aktien im Wert von 50 Millionen Australischen Dollar geplant, die an der Börse platziert werden sollen. Insgesamt soll dies Daily Planet also 62 Millionen Australische Dollar (rund 34 Millionen Euro) einbringen.
Das Geld wird nach Angaben von Harris in verschiedene Bereiche investiert. Neben dem Schuldenabbau seien auch der Kauf von zwei Striptease Clubs geplant. Außerdem wolle das in Melbourne beheimatete Unternehmen auch in Sydney ein Bordell eröffnen.
Für die Anleger stellt sich allerdings die Frage, anhand welcher Kriterien sie dieses Investment bewerten sollen. Auch hierfür hat Harris die passende Antwort. Sie sollten Daily Planet wie ein äußerst profitables Fünf-Sterne-Hotel betrachten. Schließlich zahle jeder Kunde für eine Stunde in Räumen mit so exotischen Namen wie "Venus" oder "Xanadu" eine Gebühr von 120 australischen Dollar (rund 66 Euro). Von Seiten der australischen Börse gibt es keine moralischen Bedenken gegen die die Notierung des Sex-Dienstleisters. Solange die formalen Kriterien erfüllt würden, gäbe es keine Einwände, sagte deren Sprecher.
Der erste Versuch von Daily Planet an die Börse zu gehen war auf Grund von Bedenken der Investoren 1994 fehlgeschlagen. Im Bundesstaat Victoria werden Investoren im Sex-Geschäft von der Polizei kontrolliert. Deshalb wurden der Bordellbetrieb und das Hotel in eigenständige Geschäftsbereiche gegliedert. Die Anleger investieren offiziell in das Hotel und können daher nicht verfolgt werden.