..bedeutet nicht das Ende der konjunkturellen Talfahrt. Ganz im Gegenteil, -wie es scheint sind das die Lichter eines entgegenkommenden Schnellzugs auf Kollisionskurs !
Seit Anfang des Jahres rennen die professionellen Konjunkturforscher mit ihren Prognosen dem Abschwung in Deutschland und der gesamten Weltwirtschaft fast atemlos hinterher. Kaum einer dieser selbst ernannten Experten mag sich heute noch an die viel zu optimistischen Prognosen vom vergangen Herbst erinnern.
Die Prognosen der Wirtschaftsinstitute für das laufende Jahr sagten ein Wirtschaftswachstum von 2,7% voraus, der Rat der fünf Weisen sogar 2,8%.
Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann der erste Konjunktur-Experte seinen Forecast fürs Jahr 2001 auf unter 1% revidiert. Anlässe für stetig neue Horrorszenarien gibt es viele. So berichtete das Finanzministerium kürzlich, dass im Juni die Auftragseingänge gegenüber dem Vormonat um 2,5% abrutschten und die Produktion um 0,4% gesunken ist. Diesen Rückschlägen ging im Mai jedoch ein unerwartet kräftiges Wachstum von Bestellungen (+4,6%) und Erzeugung (+1,2%) voraus. Auch fiel der Produktionsrückgang im Juni geringer aus als von den Analysten erwartet.
Die hektischen Prognose-Anpassungen der Konjunkturforscher haben die Glaubwürdigkeit der Zunft nicht gerade gestärkt. Ihre regelmässig im Herbst mit viel Tamtam vorgestellten Jahresprognosen sind aus heutiger Sicht kaum mehr wert als die Tageszeitung von gestern. Mittlerweile scheinen einige Vorhersagen sogar die Halbwertzeit von nur noch wenigen Tagen zu haben. Jüngstes Beispiel der Sachverständigenrat. Als SVR-Mitglied Bert Rürup einer breiten TV-Öffentlichkeit die aktuellle BIP-Prognose des Sachverständigenrates von höchstens 1,4% Wachstum für dieses Jahr präsentierte, beeilte er sich sogleich zu betonen, dass auch diese Schätzung noch zu optimistisch ist.
Keiner Wunder, dass die Gilde der Konjunkturpfadfinder und Chefvolkswirten bereits seit einigen Jahren gegen ihren anhaltenden Bedeutungsverlust ankämpft. Ob das derzeitige Kursfeuerwerk an Prognose-Revisionen dabei das geeignete Mittel ist, muss allerdings bezweifelt werden. Führt ein solches Wettrennen um die niedriegste Prognose doch meist dazu, das die Konjunktur-Protagonisten abermals weit über das Ziel hinausschiessen. Ebenso wie die zu letzt viel gescholtenen Aktienanalysten unterliegen eben auch die Konjunkturforscher einem ausgeprägten Herdentrieb.
Hauptursache für die häufigen Fehlprognosen ist nicht selten der Versuch der selbsternannten Experten, mit ihren Analysen direkten Einfluss auf die Konjunktur und die Weltwirtschaftspolitik zu nehmen. Wissen sie doch, dass ein guter Teil der Wirtschaftsentwicklung immer auch Psychologie ist. -An den Konsequenzen aus seinem politisch korrektem, -wirtschaftlich/psychologischen Fehlverhalten vor den Wahlen, hat die Regierung Busch noch heute zu tragen.-
So ist es wohl kaum ein Zufall, dass die Konjunkturforscher im Herbst mit recht zuversichtlichen Prognosen aufwarten, um die Investitionsfreude der Unternehmen und die Kauflust der Verbraucher zu beflügeln. Im Frühjahr, wenn die Lohnverhandlungen anstehen, erfolgt dann prompt die Kehrtwende. Die Gefahren für die Konjunktur werden beschworen, um die Tarifparteien zu moderaten Abschlüssen zu bewegen.
Dabei wird oft vergessen, dass die sogenannten unabhängigen Expertenkommissionen so unabhängig gar nicht sind. So ist der Sachverständigenrat von der jetzigen Bundesregierung eingesetzt worden.
Zur Ehrenrettung der Volkswirte muss jedoch auch gesagt werden, dass die fortschreitende Verflechtung der Weltwirtschaft Vorhersagen insbesondere für nationale Wirtschaftsräume zunehmend schwieriger macht. Scheinbare regionale Krisen wie derzeit in Lateiamerika können sich schnell zu einem Flächenbrand entwickeln, der die gesamte Weltwirtschaft in Mitleidenschaft zieht. In der jüngsten Vergangenheit waren die Krisen in Asien, Russland & Brasilien erschreckende Beispiele dafür.
Gerade zu als Fels in der Brandung präsentiert sich die Bundesregierung, die gebetmühlenhaft an ihrer Wachstumsprognose von 2% festhält. Natürlich ist diese Aussage vor allem politisch motiviert. Muss die Regierung um Kanzler Schröder doch befürchten, dass bei einer abermaligen Revision der Prognose die ohnehin schlechte Stimmung noch schlechter wird.
Insbesondere die neuesten Nachrichten vom Arbeitsmarkt lassen das Stimmungsbarometer für die jetzige Regierung absinken. Zum erstenmal seit sechs Monaten ist im Juli die unbereinigte Zahl der Arbeitslosen wieder angestiegen. Saisonbereinigt kletterte die Arbeitlosen im Juli um 11000 in Deutschland,-dies ist bereits der siebte Anstieg in Folge. Die Zahlen deshalb so alamierend, weil die Kündigungswell in der New Economy mittlerweile auf die gossen Konzerne wie Siemens und BASF übergeschwappt sind.
V2000
Seit Anfang des Jahres rennen die professionellen Konjunkturforscher mit ihren Prognosen dem Abschwung in Deutschland und der gesamten Weltwirtschaft fast atemlos hinterher. Kaum einer dieser selbst ernannten Experten mag sich heute noch an die viel zu optimistischen Prognosen vom vergangen Herbst erinnern.
Die Prognosen der Wirtschaftsinstitute für das laufende Jahr sagten ein Wirtschaftswachstum von 2,7% voraus, der Rat der fünf Weisen sogar 2,8%.
Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann der erste Konjunktur-Experte seinen Forecast fürs Jahr 2001 auf unter 1% revidiert. Anlässe für stetig neue Horrorszenarien gibt es viele. So berichtete das Finanzministerium kürzlich, dass im Juni die Auftragseingänge gegenüber dem Vormonat um 2,5% abrutschten und die Produktion um 0,4% gesunken ist. Diesen Rückschlägen ging im Mai jedoch ein unerwartet kräftiges Wachstum von Bestellungen (+4,6%) und Erzeugung (+1,2%) voraus. Auch fiel der Produktionsrückgang im Juni geringer aus als von den Analysten erwartet.
Die hektischen Prognose-Anpassungen der Konjunkturforscher haben die Glaubwürdigkeit der Zunft nicht gerade gestärkt. Ihre regelmässig im Herbst mit viel Tamtam vorgestellten Jahresprognosen sind aus heutiger Sicht kaum mehr wert als die Tageszeitung von gestern. Mittlerweile scheinen einige Vorhersagen sogar die Halbwertzeit von nur noch wenigen Tagen zu haben. Jüngstes Beispiel der Sachverständigenrat. Als SVR-Mitglied Bert Rürup einer breiten TV-Öffentlichkeit die aktuellle BIP-Prognose des Sachverständigenrates von höchstens 1,4% Wachstum für dieses Jahr präsentierte, beeilte er sich sogleich zu betonen, dass auch diese Schätzung noch zu optimistisch ist.
Keiner Wunder, dass die Gilde der Konjunkturpfadfinder und Chefvolkswirten bereits seit einigen Jahren gegen ihren anhaltenden Bedeutungsverlust ankämpft. Ob das derzeitige Kursfeuerwerk an Prognose-Revisionen dabei das geeignete Mittel ist, muss allerdings bezweifelt werden. Führt ein solches Wettrennen um die niedriegste Prognose doch meist dazu, das die Konjunktur-Protagonisten abermals weit über das Ziel hinausschiessen. Ebenso wie die zu letzt viel gescholtenen Aktienanalysten unterliegen eben auch die Konjunkturforscher einem ausgeprägten Herdentrieb.
Hauptursache für die häufigen Fehlprognosen ist nicht selten der Versuch der selbsternannten Experten, mit ihren Analysen direkten Einfluss auf die Konjunktur und die Weltwirtschaftspolitik zu nehmen. Wissen sie doch, dass ein guter Teil der Wirtschaftsentwicklung immer auch Psychologie ist. -An den Konsequenzen aus seinem politisch korrektem, -wirtschaftlich/psychologischen Fehlverhalten vor den Wahlen, hat die Regierung Busch noch heute zu tragen.-
So ist es wohl kaum ein Zufall, dass die Konjunkturforscher im Herbst mit recht zuversichtlichen Prognosen aufwarten, um die Investitionsfreude der Unternehmen und die Kauflust der Verbraucher zu beflügeln. Im Frühjahr, wenn die Lohnverhandlungen anstehen, erfolgt dann prompt die Kehrtwende. Die Gefahren für die Konjunktur werden beschworen, um die Tarifparteien zu moderaten Abschlüssen zu bewegen.
Dabei wird oft vergessen, dass die sogenannten unabhängigen Expertenkommissionen so unabhängig gar nicht sind. So ist der Sachverständigenrat von der jetzigen Bundesregierung eingesetzt worden.
Zur Ehrenrettung der Volkswirte muss jedoch auch gesagt werden, dass die fortschreitende Verflechtung der Weltwirtschaft Vorhersagen insbesondere für nationale Wirtschaftsräume zunehmend schwieriger macht. Scheinbare regionale Krisen wie derzeit in Lateiamerika können sich schnell zu einem Flächenbrand entwickeln, der die gesamte Weltwirtschaft in Mitleidenschaft zieht. In der jüngsten Vergangenheit waren die Krisen in Asien, Russland & Brasilien erschreckende Beispiele dafür.
Gerade zu als Fels in der Brandung präsentiert sich die Bundesregierung, die gebetmühlenhaft an ihrer Wachstumsprognose von 2% festhält. Natürlich ist diese Aussage vor allem politisch motiviert. Muss die Regierung um Kanzler Schröder doch befürchten, dass bei einer abermaligen Revision der Prognose die ohnehin schlechte Stimmung noch schlechter wird.
Insbesondere die neuesten Nachrichten vom Arbeitsmarkt lassen das Stimmungsbarometer für die jetzige Regierung absinken. Zum erstenmal seit sechs Monaten ist im Juli die unbereinigte Zahl der Arbeitslosen wieder angestiegen. Saisonbereinigt kletterte die Arbeitlosen im Juli um 11000 in Deutschland,-dies ist bereits der siebte Anstieg in Folge. Die Zahlen deshalb so alamierend, weil die Kündigungswell in der New Economy mittlerweile auf die gossen Konzerne wie Siemens und BASF übergeschwappt sind.
V2000