..Wall Street – Mafia zockt Anleger ab
Über vereinzelten Betrug mit Penny Stocks, falsche Versprechungen von Unternehmenschefs und getürkte Nachrichten haben wir alle schon gehört. Doch was jetzt in Amerika ans Tageslicht kommt, übertrifft die kühnsten Anleger-Alpträume. Die Mafia, Polizeioffiziere, Broker und Manager sind in einen systematischen Aktienbetrug verwickelt. Aktionäre wurden mit falschen Informationen im großen Stil abgezockt. Insgesamt 120 Personen stehen unter Anklage, 98 wanderten direkt hinter Gitter.
Ein Jahr lang beobachtete das FBI die Verdächtigen, am Mittwochmorgen lief dann die Aktion “Uptick“ an. Von New York bis San Francisco stürmten Spezial-Agenten die Räume von Wertpapierfirmen, Brokern und Internet-Unternehmen. Unter den Verhafteten befindet sich ein Aufsichtsrat, ein Vorstandsvorsitzender und vor allem Mafiamitglieder.
Im Zentrum der Verdächtigungen stehen nämlich die bekannten "ehrenwerten Familien" Bonanno und Colombo. Über die Firma DMN Capital Investments haben sie hunderte von Anlegern betrogen, so der Vorwurf. So zwangen sie Anlageberater ihren Kunden wertlose Aktien zu empfehlen, andere Berater machten freiwillig mit. In etwa 30 Fällen kaufte die DMN selbst Anteile der meist sehr kleinen Unternehmen. Nach den Empfehlungen stiegen die Kurse und die Paten machten Kasse. „Die DMN war eine Investmentbank von Gaunern und Korrupten“ so die ermittelnde Staatsanwältin Mary Jo White.
Auch richtig große Brocken sind in der "Uptick“-Aktion aufgeflogen. Die Wamex Holding (Marktkapitalisierung stolze 184 Millionen Dollar) wurde beispielsweise genutzt um Aktionäre aufs Glatteis zu führen. Das die Wamex zum 4. Juli eine Internetplattform zum Aktienhandel starte, wurde falsch verbreitet. Die US-Börsenaufsicht SEC weiß davon aber nichts. Ein Sprecher sagte, die SEC habe keine Genehmigung zu besagter Plattform erteilt, noch überhaupt einen Antrag erhalten. Der Handel mit der Wamex-Aktie wurde daraufhin ausgesetzt. Die beiden Chefs – die zum Betrügerring gehören sollen – wurden ebenfalls festgenommen.
Die Anteilsscheine von ePawn.com können ebenfalls nicht mehr gehandelt werden. Ein Topmanager des Internetunternehmen - Mitglied der Clique -schmierte einen Broker, der den Aktienpreis nach oben treiben sollte.
Sogar die Polizei hatte bei der Abzockerei ihre Finger im Spiel. Ein hoher Repräsentant der Polizeigewerkschaft schleuste Geld des Gewerkschaftsfonds in die Kassen der Mafia-Broker. Außerdem gab er den Mafiosi vertrauliche Informationen weiter.
Ein Manager eines Hedge Fonds findet sich auch auf der Anklageliste und dazu eine Reihe von Investmentberatern.Auch im Internet trieben die Kriminellen ihr Unwesen. Systematisch wurden auf Boards und Chats wertlose Aktien mit Hilfe falscher Nachrichten gepusht.
„So viele Verhaftungen wie im Rahmen der Uptick-Aktion gab es noch nie in einem Fall von Anlagebetrug“ kommentierte ein FBI-Sprecher den ungeheuerlichen Betrügerring.
Die Anklagepunkte lesen sich wie ein komplettes Gesetzbuch: Erpressung, Geldwäsche, Bestechung, Beeinflussung von Zeugen, Veröffentlichung falscher Informationen, Verstöße gegen Börsenregeln usw.
„Wo das Geld ist, ist auch die Mafia“, erklärt Staatsanwältin White den Skandal. Jetzt soll erst mal Ruhe herrschen. Uptick war der bisher größte Erfolg im Kampf gegen die Börsen-Betrüger.
Über vereinzelten Betrug mit Penny Stocks, falsche Versprechungen von Unternehmenschefs und getürkte Nachrichten haben wir alle schon gehört. Doch was jetzt in Amerika ans Tageslicht kommt, übertrifft die kühnsten Anleger-Alpträume. Die Mafia, Polizeioffiziere, Broker und Manager sind in einen systematischen Aktienbetrug verwickelt. Aktionäre wurden mit falschen Informationen im großen Stil abgezockt. Insgesamt 120 Personen stehen unter Anklage, 98 wanderten direkt hinter Gitter.
Ein Jahr lang beobachtete das FBI die Verdächtigen, am Mittwochmorgen lief dann die Aktion “Uptick“ an. Von New York bis San Francisco stürmten Spezial-Agenten die Räume von Wertpapierfirmen, Brokern und Internet-Unternehmen. Unter den Verhafteten befindet sich ein Aufsichtsrat, ein Vorstandsvorsitzender und vor allem Mafiamitglieder.
Im Zentrum der Verdächtigungen stehen nämlich die bekannten "ehrenwerten Familien" Bonanno und Colombo. Über die Firma DMN Capital Investments haben sie hunderte von Anlegern betrogen, so der Vorwurf. So zwangen sie Anlageberater ihren Kunden wertlose Aktien zu empfehlen, andere Berater machten freiwillig mit. In etwa 30 Fällen kaufte die DMN selbst Anteile der meist sehr kleinen Unternehmen. Nach den Empfehlungen stiegen die Kurse und die Paten machten Kasse. „Die DMN war eine Investmentbank von Gaunern und Korrupten“ so die ermittelnde Staatsanwältin Mary Jo White.
Auch richtig große Brocken sind in der "Uptick“-Aktion aufgeflogen. Die Wamex Holding (Marktkapitalisierung stolze 184 Millionen Dollar) wurde beispielsweise genutzt um Aktionäre aufs Glatteis zu führen. Das die Wamex zum 4. Juli eine Internetplattform zum Aktienhandel starte, wurde falsch verbreitet. Die US-Börsenaufsicht SEC weiß davon aber nichts. Ein Sprecher sagte, die SEC habe keine Genehmigung zu besagter Plattform erteilt, noch überhaupt einen Antrag erhalten. Der Handel mit der Wamex-Aktie wurde daraufhin ausgesetzt. Die beiden Chefs – die zum Betrügerring gehören sollen – wurden ebenfalls festgenommen.
Die Anteilsscheine von ePawn.com können ebenfalls nicht mehr gehandelt werden. Ein Topmanager des Internetunternehmen - Mitglied der Clique -schmierte einen Broker, der den Aktienpreis nach oben treiben sollte.
Sogar die Polizei hatte bei der Abzockerei ihre Finger im Spiel. Ein hoher Repräsentant der Polizeigewerkschaft schleuste Geld des Gewerkschaftsfonds in die Kassen der Mafia-Broker. Außerdem gab er den Mafiosi vertrauliche Informationen weiter.
Ein Manager eines Hedge Fonds findet sich auch auf der Anklageliste und dazu eine Reihe von Investmentberatern.Auch im Internet trieben die Kriminellen ihr Unwesen. Systematisch wurden auf Boards und Chats wertlose Aktien mit Hilfe falscher Nachrichten gepusht.
„So viele Verhaftungen wie im Rahmen der Uptick-Aktion gab es noch nie in einem Fall von Anlagebetrug“ kommentierte ein FBI-Sprecher den ungeheuerlichen Betrügerring.
Die Anklagepunkte lesen sich wie ein komplettes Gesetzbuch: Erpressung, Geldwäsche, Bestechung, Beeinflussung von Zeugen, Veröffentlichung falscher Informationen, Verstöße gegen Börsenregeln usw.
„Wo das Geld ist, ist auch die Mafia“, erklärt Staatsanwältin White den Skandal. Jetzt soll erst mal Ruhe herrschen. Uptick war der bisher größte Erfolg im Kampf gegen die Börsen-Betrüger.