Schlechte Stimmung in Frankfurt: Nach den massiven Verlusten des Vortages ist der Dax am Dienstag zwischenzeitlich erneut unter Druck geraten. Viele Anleger fragen sich, ob dies das Ende einer fulminanten Rallye ist.
Hamburg / Frankfurt am Main - Der Herbstanfang verschaffte zumindest den Anlegern in Fernost eine Atempause: Nachdem der Nikkei am Montag um 4,2 Prozent gestürzt war und der Dollar ein 33-Monats-Tief gegenüber dem Yen erreicht hatte, bleibt heute zum Herbstbeginn die Börse in Tokio geschlossen.
Die Auszeit in Tokio hat in Europa dafür gesorgt, dass sich die Indizes zunächst stabilisierten. Doch nach einer kurzen Erholungszeit zum Auftakt knickte der Dax am Vormittag erneut ein. Finanz- und Autowerte wie Allianz , Münchener Rück , BMW und DaimlerChrysler gerieten erneut unter die Räder.
Der Dax hatte bereits gestern mit einem Verlust von 3,4 Prozent auf Tagestief geschlossen. Die US-Börsen (Dow Jones minus 1,1 Prozent, Nasdaq Composite minus 1,6 Prozent) schlossen gegenüber dem Handelsschluss in Deutschland kaum verändert.
Euro klettert über 1,15 Dollar
Doch von den Devisenmärkte kamen am Vormittag erneut schlechte Nachrichten für die Aktienmärkte: Der Euro kletterte am Vormittag über die Marke von 1,15 Dollar. Der Einbruch der US-Währung hatte die Märkte in Japan und Europa gestern auf Talfahrt geschickt, da die Produkte der exportorientierten Unternehmen auf dem wichtigen US-Markt durch den Dollar-Verfall teurer werden.
Die ohnehin schwache Konjunkturerholung in Euroland könnte dadurch empfindlich gebremst werden, da die Inlandsnachfrage in Europa noch immer schwach ist. Ein innerhalb kurzer Zeit stark nachgebender Dollar, der amerikanische Exporte und den Abbau des enormen US-Leistungsbilanzdefizits erleichtert, ist daher vor allem für die europäischen Aktienmärkte eine Gefahr.
Aufwärtstrend durchbrochen
Nachdem der Dax bereits gestern den mittelfristigen Aufwärtstrend bei 3520 Zählern glatt durchbrochen hat, melden sich nun wieder die Charttechniker zu Wort. Wichtige Unterstützungen gebe es jetzt bei 3443 und 3420 Punkten, sagte ein Händler.
Der Dax baute am Morgen jedoch seine Verluste auf 1,4 Prozent aus und fiel auf 3411 Zähler. Wird die Marke von 3420 Punkten nicht zurück erobert, könnte der Dax weiter in Richtung 3300 Zähler fallen, warnen Charttechniker.
Wall Street: Investmentbanken im Fokus
An der Wall Street ist heute der Tag der Investmentbanken: Lehman Brothers , Goldman Sachs und Morgan Stanley legen ihre Zahlen für das dritte Quartal vor. Lehman Brothers dürfte nach Schätzungen von Branchenexperten den Gewinn im dritten Quartal erheblich gesteigert haben.
Anleger blicken heute aus doppeltem Grund nach New York, denn dort haben auch die zweitägigen Gespräche der UN begonnen. Bundeskanzler Gerhard Schröder will am Mittwoch vor der Uno-Vollversammlung sprechen und zuvor mit US-Präsident George W. Bush zu seinem ersten bilateralen Treffen seit 16 Monaten zusammenkommen. Wegen des deutschen Neins zum Irak-Krieg war es zwischen beiden zu einer offenen Verstimmung gekommen.
--------------------------------------------------
© SPIEGEL ONLINE 2003
Hamburg / Frankfurt am Main - Der Herbstanfang verschaffte zumindest den Anlegern in Fernost eine Atempause: Nachdem der Nikkei am Montag um 4,2 Prozent gestürzt war und der Dollar ein 33-Monats-Tief gegenüber dem Yen erreicht hatte, bleibt heute zum Herbstbeginn die Börse in Tokio geschlossen.
Die Auszeit in Tokio hat in Europa dafür gesorgt, dass sich die Indizes zunächst stabilisierten. Doch nach einer kurzen Erholungszeit zum Auftakt knickte der Dax am Vormittag erneut ein. Finanz- und Autowerte wie Allianz , Münchener Rück , BMW und DaimlerChrysler gerieten erneut unter die Räder.
Der Dax hatte bereits gestern mit einem Verlust von 3,4 Prozent auf Tagestief geschlossen. Die US-Börsen (Dow Jones minus 1,1 Prozent, Nasdaq Composite minus 1,6 Prozent) schlossen gegenüber dem Handelsschluss in Deutschland kaum verändert.
Euro klettert über 1,15 Dollar
Doch von den Devisenmärkte kamen am Vormittag erneut schlechte Nachrichten für die Aktienmärkte: Der Euro kletterte am Vormittag über die Marke von 1,15 Dollar. Der Einbruch der US-Währung hatte die Märkte in Japan und Europa gestern auf Talfahrt geschickt, da die Produkte der exportorientierten Unternehmen auf dem wichtigen US-Markt durch den Dollar-Verfall teurer werden.
Die ohnehin schwache Konjunkturerholung in Euroland könnte dadurch empfindlich gebremst werden, da die Inlandsnachfrage in Europa noch immer schwach ist. Ein innerhalb kurzer Zeit stark nachgebender Dollar, der amerikanische Exporte und den Abbau des enormen US-Leistungsbilanzdefizits erleichtert, ist daher vor allem für die europäischen Aktienmärkte eine Gefahr.
Aufwärtstrend durchbrochen
Nachdem der Dax bereits gestern den mittelfristigen Aufwärtstrend bei 3520 Zählern glatt durchbrochen hat, melden sich nun wieder die Charttechniker zu Wort. Wichtige Unterstützungen gebe es jetzt bei 3443 und 3420 Punkten, sagte ein Händler.
Der Dax baute am Morgen jedoch seine Verluste auf 1,4 Prozent aus und fiel auf 3411 Zähler. Wird die Marke von 3420 Punkten nicht zurück erobert, könnte der Dax weiter in Richtung 3300 Zähler fallen, warnen Charttechniker.
Wall Street: Investmentbanken im Fokus
An der Wall Street ist heute der Tag der Investmentbanken: Lehman Brothers , Goldman Sachs und Morgan Stanley legen ihre Zahlen für das dritte Quartal vor. Lehman Brothers dürfte nach Schätzungen von Branchenexperten den Gewinn im dritten Quartal erheblich gesteigert haben.
Anleger blicken heute aus doppeltem Grund nach New York, denn dort haben auch die zweitägigen Gespräche der UN begonnen. Bundeskanzler Gerhard Schröder will am Mittwoch vor der Uno-Vollversammlung sprechen und zuvor mit US-Präsident George W. Bush zu seinem ersten bilateralen Treffen seit 16 Monaten zusammenkommen. Wegen des deutschen Neins zum Irak-Krieg war es zwischen beiden zu einer offenen Verstimmung gekommen.
--------------------------------------------------
© SPIEGEL ONLINE 2003