Das Fell des Bären

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EinsamerSam.:

Das Fell des Bären

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14.09.07 07:47
Das Fell des Bären

New York (BoerseGo.de) - An der Wall Street wurde heute das Fell des Bären verteilt, bevor er überhaupt erlegt wurde. Besonders die Kurse der zinsempfindlicher Aktien zogen deutlich an, weil die Investoren darauf spekulierten, dass die Fed den Zins am kommenden Dienstag senkt. Für viele Beobachter stellt sich nur noch die Frage, ob um 0,25% oder um 0,50%. Zur Beruhigung der angeschlagenen Investoren-nerven trugen auch neue Aktienrückkaufprogramme, weitere Dividendenanhebungen und eine umfangreiche Liquiditätszufuhr bei dem angeschlagenen Hypothekenriesen Countrywide bei.

Die heutigen Arbeitslosenmeldungen waren im übrigen moderat ausgefallen und hatten die vergangene Woche von den schwachen August-Jobzahlen geweckten Befürchtungen wieder abgeschwächt. Das alles regte zu Käufen auf dem - gemessen an den ständig steigenden Unternehmensgewinnen - inzwischen sehr niedrigen Kursniveau an.

Der Dow Jones Industrial Average kletterte 1.00% auf 13,424.88 Punkte, der S&P 500 gewann 0.84% auf 1,483.95 Punkte, der Nasdaq Composite Index stieg 0.35% auf 2,601.06 Punkte. Der Russell 2000 Index, der kleinere Unternehmen erfasst (Small Caps), avancierte 0.31% auf 780.35 Zähler.

Dow Jones Average: Friede mit den Gewerkschaften

Der hellste Stern am Firmament des Dow Jones war heute General Motors, die 10,05% auf 33.29 Dollar sprangen. Die Citigroup hatte den Auto-Titel heute mit einer Kaufempfehlung und dem Kursziel 41 Dollar, garniert mit sehr wohlwollenden Kommentaren, beschleunigt. Der angeschlagene Autokonzern könne bald einen für ihn sehr günstigen Deal mit den Gewerkschaften abschließen, hieß es. Dabei würden die enormen Verpflichtungen der Autobauers für die hohen Gesundheitskosten ihrer teuren Mitarbeiter in einen Trust eingebracht. Dadurch würden die Bilanzen und die Einnahmen von General Motors erheblich entlastet. Derzeit wird der Konzern noch von den mächtigen US-Autogewerkschaften ausgeplündert, die dessen Management mit Streikdrohungen an der Kandare halten.

McDonald's belegte mit einem Plus von 6,05% auf 54.30 Dollar den 2. Platz im Dow. Zwischenzeitlich wurde mit 54.68 Dollar ein Allzeithoch erreicht. Dort brummen die Geschäfte offenbar so stark, dass die Big Mac-Company ihre Dividende von 1,00 Dollar auf 1,50 Dollar hochwuchten kann. „Der Schritt demonstriert das Vertrauen des Managements in die Stabilität von Geschäft und Einnahmen“. lobten die Analysten. Besonders gefragt waren auch Blue Chips wie JP Morgan Chase (plus 2,54% auf 45.60 Dollar), Alcoa (plus 2,29% auf 34.32 Dollar) und AT&T (plus 2,28% auf 40.77 Dollar).

Der Verlierer im Dow war Disney. Das Mickey-Mouse Imperium rutschte nachrichtenlos 0,59% auf 33.52 Dollar. Altria war mit einem Verlust von 0,55% auf 67.13 Dollar der zweitgrößte Flop im Blue Chip-Bereich. Der Zigarettenhersteller (Philip Morris) radierte damit den Vortagesgewinn wieder aus. Dort nehmen die Investoren allmählich die fallenden Glimmstengelverkäufe in vielen Ländern - wegen des wachsenden Gesundheitsbewußtsein und öffentlicher Rauchverbote - zur Kenntnis.

S&P 500: Ärger mit China

Der König im S&P 500 war heute die Hypothekenbank Countrywide Financial Corporation, die um 13,30% auf 18.93 Dollar sprang. Der angeschlagene Hausfinanzier konnte am Markt neue Gelder im Volumen von 12 Milliarden Dollar auftreiben und trug damit zur guten Gesamtstimmung bei. Aber auch nach dem heutigen Kurssprung kostet der Finanz-Titel rund 55% weniger als zum Jahresbeginn.

Auch die restlichen Finanzhäuser machten heute deutliche Gewinne. Das galt vor allem für die Investmentbanken. Die großen Broker gewinnen am meisten, weil sie hohe Bestände an Festverzinslichen halten, die naturgemäß von Zinssenkungen profitieren, erklärten Analysten. Morgan Stanley war heute der Star unter den Investmentbanken und kletterte 5,25% auf 66.79 Dollar. Lehman Brothers gewannen 4,56% auf 59.68 Dollar. Bear Stearns blieb den Kollegen mit einem Tagesgewinn von 4,34% auf 114.83 Dollar dicht auf den Fersen. Goldman Sachs machte ein Plus von 3,25% und schloss auf 188.47 Dollar.

Die Supermarktkette Target gewann 2,71% auf 64.42 Dollar. Der Dienstleister denkt laut darüber nach, seine Ansprüche aus seinem Kreditkartengeschäft zu verkaufen. Deren Summe beträgt etwa 7 Milliarden Dollar. Das Geld könnte dafür verwendet werden, um eigene Aktien zurückzukaufen, heißt es. „Sollten die Erlöse aus dem Verkauf tatsächlich wieder in Aktienrückkäufe investiert werden, könnte dadurch der Gewinn je Aktie kräftig steigen“ kommentiert J.P. Morgan. Noch stärker legte der Bekleidungshändler Kohl`s zu, der 6,06% auf 56.50 Dollar sprang. Dort lobt ein Broker die neue Designer-Kollektion.

Wenig Lob gibt es derzeit bei Mattel, der 1,75% auf 22.42 Dollar verlor. Der Ärgers des Spielwarenkonzerns wegen den bleivergifteten Waren, die chinesische Lizenzunternehmen für ihn hergestellt hatten, reißt nicht ab. Jetzt hat Brasilien die Einfuhr aller Mattel-Produkte gestoppt. Das Einfuhrverbot gelte solange, bis Mattel nachweisen kann, dass alle Waren den Sicherheitsbestimmungen entsprechen. Das sei eine Belastung für die Aktie glaubt der Broker Wedbush, weil dadurch das Thema wieder in die Schlagzeilen gerät. King Pharmaceuticals Inc. fiel 4,94% auf 11.74 Dollar. Dort hob ein Gericht den Patentschutz für dessen Blutdruck-Senkungs-Medikament auf.

Nasdaq: Warnung aus Frankreich

Die technologielastige Nasdaq konnte heute kaum von der zinsbedingten Blue-chip-Rallyes profitieren. Außerdem litten die dort schwer gewichteten Chip-Titel heute unter den angeblich fallenden Speicherpreisen. Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, verlor 0,41% auf 488.18 Punkte. Besonders hart traf es den sonst recht beliebten Speicherchiphersteller SanDisk. Der Technolige-Titel verlängerte heute seinen bereits seit Dienstag andauernden Kursrutsch und verlor 3,40% auf 49.99 Dollar.

Einen Schatten auf die Nasdaq warf auch eine Gewinnwarnung des französisch-amerikanischen Netzwerkausrüsters Alcatel-Lucent, die heute die gesamte Branche in Mitleidenschaft zog. Nortel Networks rutschte daher 3,80% auf 16.38 Dollar und fiel damit auf ein 52-Wochen-Tief. Der Netzwerkgigant Cisco Systems büßte immerhin 0,85% ein und schloss auf 31.51 Dollar.

Apple gewann dagegen 0,26% auf 137.20 Dollar. Dort gab es Gerüchte, dass kommende Woche die europäischen Partner für das iPhone-Geschäft präsentiert werden. Der Rivale Research in Motion, Hersteller des BlackBerry, stieg 0,34% auf 85.74 Dollar. Dort hatte ein Broker sein Kursziel auf 120 Dollar angehoben und dabei auf steigende Marktanteile und gute Kundenbeurteilungen des BlackBerrys verwiesen

Internet: Im Windschatten

Auch die Internet-Titel segelten etwas im Windschatten der heutigen zinsbewegten Blue Chip-Rallye. Yahoo gewann 0,68% auf 23.72 Dollar. Google stieg 0,41% auf 524.78 Dollar. Die chinesische Suchmaschine Baidu.com kletterte 1,02% auf 232.47 und damit wieder mal auf ein Allzeithoch.

Ohnehin waren die Chinesen im bleifreien Internet sehr gefragt: Das fernöstliche Online-Reisebüro Ctrip stieg 2,31% auf 45.13 Dollar. Der Spieleanbieter Shanda Interactive kletterte 3,86% auf 32.59 Dollar.

Amazon.com bröckelte dagegen 0,05% auf 87.26 Dollar. Der E-Commerce-Titel liegt damit aber knapp unter dem erst gestern erreichten 52-Wochen-Hoch. Die lange Zeit vernachlässigte Ebay profitierte dagegen anscheinend von der heutigen Schnäppchenkäufer-Stimmung und anvancierte 2,39% auf 37.65 Dollar. Die Citibank bekräftigte dort ihre Kaufempfehlung. Das Wachstum der auf den deutschen Ebay-Seiten eingestellten Angebote (Listings) beschleunige sich und in den USAS würde zumindest der Abwärtstrend gestoppt, hieß es dort. Der Online-Juwelier Blue Nile sprang nachrichtenlos 7,53% auf 87.10 Dollar.

Nachrichten gab es dagegen bei dem direkt in der Wall Street beheimateten Onlineanbieter TheStreet.com. Der auf Börseninfos spezialisierte Dienst kündigte eine Quartalsdividende von 2,5 Cents je Aktie an - ein Novum bei den Dot.com-Gesellschaften. Das belohnte die Wall Street heute mit einem Plus von 2,13% auf 10.09 Dollar.

Energie: Öl schließt erstmals über 80 Dollar

Die Verteuerung der Energieträger setzte sich heute fort, zumindest teilweise. Dazu trug neben dem schwachen Dollar, der das Öl in anderen Währungen tendenziell verbilligt, auch der Hurrikan Humberto bei, der heute über Texas brauste. Das Öl schloss zum ersten Mal über der 80-Dollar-Marke. Berücksichtigt man allerdings die Inflation, so entspricht der alte Rekord aus den frühen 80er Jahren einem Preis von rund 95 Dollar.

Crude verteuerte sich 13 Cents auf 80.04 Dollar. Benzin stieg - trotz Ende der Feriensaison -2.7 Cents auf 2.04 Dollar. Erdgas fiel dagegen 41.4 Cents auf 6.024 Dollar und Heizöl bröckelte 11 Cents auf $2.21 Dollar.

Gold: Rückschlag trotz Dollarschwäche

Der schwache Dollar konnte dem Gold heute dagegen nicht helfen. Der Dezember Kontrakt Gold verlor 3 Dollar auf 717.70 Dollar. Dezember Silber fiel 11.3 Cents auf 12.68 Dollar.


Quelle: boerse-go.de

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