Wird sicher niemanden überraschen, daß das ausgerechnet von mir kommt. Seit meiner Anwesenheit hier im Board (15.03.2000) poste ich bez. NM und NASDAQ hier nichts anderes als Crash, Panik, Weltuntergang. Bisher hatte ich mich aber noch nicht getraut, meine Sicht auch in Kurszielen für den NM zu quantifizieren (beim DAX tue ich das schon seit längerer Zeit). Inzwischen ist meine Sichtweise schon DEUTLICH optimistischer geworden, so nach und nach meine ich, daß Land in Sicht ist (gaaanz fern am Horizont). Die meisten werden sich nach dem folgenden Szenario allerdings immer noch mit Grausen wenden:
Während es aus meiner Sicht immer noch unsinnig ist, für den NM anhand von KGVs irgendwelche Aussagen zu machen, läßt die Buchwertbetrachtung m.E. so nach und nach gewisse Schlüsse zu. Das mittlere gewichtete KBV des NEMAX All Share liegt derzeit bei 9, das des DAX bei 3,24. Unterstellt man für die nächsten 10 Jahre ein Wirtschaftswachstum von jew. 2,8% (Friede, Freude, Sonnenschein), geht davon aus, daß sich dieses auch in einem entsprechenden Wachstum der Unternehmensvermögen börsennotierter Gesellschaften widerspiegelt, und unterstellt man weiter für die Werte im DAX, MDAX und SDAX jew. ein Wachstum der Unternehmensvermögen von im Mittel 2,4% im Jahr (aufgrund der nicht ausgeschütteten Gewinne), so ergibt sich für die Unternehmensvermögen der NEMAX-Werte ein mittleres jährliches Zuwachspotential von 10 bis 11% über einen Zeitraum von 10 Jahren. Setzt man den Unterschied der so abgeschätzten Zuwachspotenziale als Basis für die Annäherung der KBVs von Old- und New-Economy ein, so ergibt sich für einen 10-Jahreszeitraum ein Ausgleich, wenn das NEMAX-KBV ungefähr doppelt so hoch ausfällt wie das DAX-KBV, also bei einem mittleren KBV zwischen 6 und 7. Hält man nun den DAX bereits für korrekt bewertet, so würde man aus dieser Sicht für den NEMAX All Share ein Kursziel in der Nähe von 1800 Punkten ableiten. Unterstellt man dem DAX seinerseits noch einen Abschlag bis auf 5600 Punkte, so entspräche dem im NEMAX All Share ein Kursziel von 1600 Punkten. Über den Daumen sehe ich also für den NEMAX All Share noch ein Kurseinbruchrisiko um die 33%. Dieser Kurseinbruch muß so nicht stattfinden. Eine Alternative wäre ein langer und zäher Seitwärtsweg bzw. Bärenpfad, der den Überhang sukzesssive abbaut, bevor an eine "gesunde" Entwicklung der Kurse im NM gedacht werden kann (Performance im Gleichtakt mit der EK-Rendite). Alternativ könnte es natürlich auch noch schlimmer kommen, nämlich ein "Überschwinger", der auf einen Schlag einen nicht geringe Anzahl der Kurszettel als ganzes vom Markt fegt.
Stock-picking: Es wird immer wieder (zurecht) angeführt, daß der NM sehr heterogen sei und ja nun einige Bruchbuden und Mafiaklitschen bereits als solche zu erkennen seien, während andere Werte deutlich besser dastünden. - Das kann man sehen wie man möchte. Konservativ sei aber dann zumindest anzuraten, beim Einzelpapier auf ein KBV unter 6 und einen Eigenkapitalanteil von min. 20% am Unternehmensvermögen zu achten (es wird für die Unternehmen im NM in Zukunft deutlich schwieriger werden, an frisches Kapital zu kommen. Von daher sollte der Eigenkapitalanteil mindestens so hoch sein, daß das Unternehmen mit seiner Gesamtkapitalrendite die Differenz zwischen Soll- und Haben-Zinsen noch stemmen kann).
Zock im Bärenmarkt: Am Roulette-Tisch gibt es immer wieder krankhafte Zocker, die meinen, wenn nun schon dreimal oder viermal hintereinander rot kam, dann muß doch nun endlich schwarz kommen.- Es muß nicht ! Die Wahrscheinlichkeit beginnt immer von vorn. Der Erwartungswert am Roulettetisch ist immer gegen den Zocker gerichtet. Ähnlich verhält es sich mit Day-Tradern im Bärenmarkt. Von der Volatilität (= zufällige Schwankungen) kann nur der profitieren, der bei seinen Kurzzeitzocks in die richtige Richtung spekuliert. Also: Wenn schon zocken im Bärenmarkt, dann besser mit Puts oder als Shorty.
- meine unmaßgebliche Meinung.
Gruß,
Bronco
Während es aus meiner Sicht immer noch unsinnig ist, für den NM anhand von KGVs irgendwelche Aussagen zu machen, läßt die Buchwertbetrachtung m.E. so nach und nach gewisse Schlüsse zu. Das mittlere gewichtete KBV des NEMAX All Share liegt derzeit bei 9, das des DAX bei 3,24. Unterstellt man für die nächsten 10 Jahre ein Wirtschaftswachstum von jew. 2,8% (Friede, Freude, Sonnenschein), geht davon aus, daß sich dieses auch in einem entsprechenden Wachstum der Unternehmensvermögen börsennotierter Gesellschaften widerspiegelt, und unterstellt man weiter für die Werte im DAX, MDAX und SDAX jew. ein Wachstum der Unternehmensvermögen von im Mittel 2,4% im Jahr (aufgrund der nicht ausgeschütteten Gewinne), so ergibt sich für die Unternehmensvermögen der NEMAX-Werte ein mittleres jährliches Zuwachspotential von 10 bis 11% über einen Zeitraum von 10 Jahren. Setzt man den Unterschied der so abgeschätzten Zuwachspotenziale als Basis für die Annäherung der KBVs von Old- und New-Economy ein, so ergibt sich für einen 10-Jahreszeitraum ein Ausgleich, wenn das NEMAX-KBV ungefähr doppelt so hoch ausfällt wie das DAX-KBV, also bei einem mittleren KBV zwischen 6 und 7. Hält man nun den DAX bereits für korrekt bewertet, so würde man aus dieser Sicht für den NEMAX All Share ein Kursziel in der Nähe von 1800 Punkten ableiten. Unterstellt man dem DAX seinerseits noch einen Abschlag bis auf 5600 Punkte, so entspräche dem im NEMAX All Share ein Kursziel von 1600 Punkten. Über den Daumen sehe ich also für den NEMAX All Share noch ein Kurseinbruchrisiko um die 33%. Dieser Kurseinbruch muß so nicht stattfinden. Eine Alternative wäre ein langer und zäher Seitwärtsweg bzw. Bärenpfad, der den Überhang sukzesssive abbaut, bevor an eine "gesunde" Entwicklung der Kurse im NM gedacht werden kann (Performance im Gleichtakt mit der EK-Rendite). Alternativ könnte es natürlich auch noch schlimmer kommen, nämlich ein "Überschwinger", der auf einen Schlag einen nicht geringe Anzahl der Kurszettel als ganzes vom Markt fegt.
Stock-picking: Es wird immer wieder (zurecht) angeführt, daß der NM sehr heterogen sei und ja nun einige Bruchbuden und Mafiaklitschen bereits als solche zu erkennen seien, während andere Werte deutlich besser dastünden. - Das kann man sehen wie man möchte. Konservativ sei aber dann zumindest anzuraten, beim Einzelpapier auf ein KBV unter 6 und einen Eigenkapitalanteil von min. 20% am Unternehmensvermögen zu achten (es wird für die Unternehmen im NM in Zukunft deutlich schwieriger werden, an frisches Kapital zu kommen. Von daher sollte der Eigenkapitalanteil mindestens so hoch sein, daß das Unternehmen mit seiner Gesamtkapitalrendite die Differenz zwischen Soll- und Haben-Zinsen noch stemmen kann).
Zock im Bärenmarkt: Am Roulette-Tisch gibt es immer wieder krankhafte Zocker, die meinen, wenn nun schon dreimal oder viermal hintereinander rot kam, dann muß doch nun endlich schwarz kommen.- Es muß nicht ! Die Wahrscheinlichkeit beginnt immer von vorn. Der Erwartungswert am Roulettetisch ist immer gegen den Zocker gerichtet. Ähnlich verhält es sich mit Day-Tradern im Bärenmarkt. Von der Volatilität (= zufällige Schwankungen) kann nur der profitieren, der bei seinen Kurzzeitzocks in die richtige Richtung spekuliert. Also: Wenn schon zocken im Bärenmarkt, dann besser mit Puts oder als Shorty.
- meine unmaßgebliche Meinung.
Gruß,
Bronco