Im Frühsommer griffen israelische Truppen die palästinensische Stadt Dschenin an. Angeblich verübten sie dort ein Massaker. Die Uno kann das in ihrem Untersuchungsbericht nicht bestätigen.
Berlin -Es gebe keine Hinweise darauf, dass bei den Kämpfen im April wie von palästinensischer Seite angegeben rund 500 Zivilisten getötet worden seien, erklärten UN-Diplomaten wenige Stunden vor der geplanten Veröffentlichung des Berichts am Donnerstagnachmittag.
Bestätigt worden seien 52 palästinensische Todesopfer, bei denen es sich etwa zur Hälfte um Zivilpersonen gehandelt habe, heißt es den Diplomaten zufolge in dem Bericht. Beide Seiten werden darin für Gewalttaten gegen Zivilisten kritisiert. Den israelischen Streitkräften wird vorgeworfen, durch Ausgehverbote und Abriegelungen die Lieferung medizinischer und humanitärer Hilfen an die Palästinenser erschwert zu haben. Militante Palästinenser werden beschuldigt, ihre Kämpfer und Ausrüstung gezielt in Wohngebieten zu platzieren.
Der Bericht wurde von Generalsekretär Kofi Annan im Auftrag der UN-Vollversammlung vorbereitet, nachdem Israel im April entgegen einer vorherigen Zusage eine Untersuchungskommission der Vereinten Nationen abgelehnt hatte. Die israelische Regierung hatte die palästinensischen Berichte stets zurückgewiesen und erklärt, in Dschenin sei es lediglich zu regulären Kampfhandlungen mit etwa 50 Toten gekommen.
dpa