Von STEFAN MENZEL
Daimler-Chrysler steigt in großem Stil in das Geschäft mit Gebrauchtwagen ein. Mit der neuen Konzerntochter „Motormeile“ fordert der Autobauer etablierte Anbieter von Gebrauchtautos heraus.
DÜSSELDORF. Der Daimler-Chrysler-Konzern startet als erster deutscher Automobilhersteller ein eigenes Gebrauchtwagen-Geschäft. Ein Sprecher der deutschen Daimler-Vertriebsorganisation bestätigte, dass dafür im März die neue Unternehmenstochter „Motormeile“ in Eching bei München gegründet wird. „Es ist richtig, dass wir so etwas machen“, sagte Daimler-Sprecher Peter Maahn dem Handelsblatt. Die neue Konzerngesellschaft soll ausdrücklich nicht nur Mercedes-Modelle vermarkten, sondern „alle Marken“.
Der Markt für Gebrauchtfahrzeuge in Deutschland wird von Verkäufen Privater an Private dominiert. Daimler-Chrysler zielt nicht in erster Linie auf dieses Segment ab, sondern fordert vor allem den etablierten Gebrauchtwagen-Handel heraus. Gelingt Daimler-Chrysler der Durchbruch, würde sich erstmals ein Automobilhersteller in großem Ausmaß mit der Vermarktung von Gebrauchtwagen beschäftigen. „Eine echte Innovation“, betont Willi Diez, Professor am baden-württembergischen Institut für Automobilwirtschaft. Es gebe im Moment keinen anderen Hersteller, der etwas Ähnliches plane.
Mit seinen Plänen kommt Daimler seinen eigenen Kunden ins Gehege. Denn Autovermieter wie Europcar oder die Sixt AG, der größte Mercedes-Kunde in Deutschland, leben zu einem guten Teil von den Erträgen im Geschäft mit relativ neuen Gebrauchtwagen. Genau in dieses Marktsegment drängt auch Daimler: Die „Motormeile“-Verkäufer sollen ausdrücklich nur „junge Gebrauchtwagen“ vermarkten – Fahrzeuge, die nicht älter als zwei oder drei Jahre sind.
Auch Automobil-Professor Diez sieht einen Konflikt: Er wertet den Startschuss für das „Motormeile“-Projekt auch als Versuch, „Sixt ein wenig das Wasser abzugraben“.
Daimler-Chrysler machte am Montag keine Angaben über die Zahl der geplanten Verkaufsstellen und die Investitionssumme, die zum Aufbau der „Motormeile“ erforderlich ist. Die Etablierung einer solchen Marke macht nach Einschätzung von Branchenkennern jedoch nur dann Sinn, wenn sie bundesweit eingeführt wird. Daimler selbst will sich zu weiteren Details erst Mitte Februar äußern.
Der Autokonzern verfolgt grundsätzlich die Strategie, sich stärker in den Randbereichen rund um das Neuwagengeschäft zu etablieren. „Man will die Wertschöpfungskette verlängern“, sagt Diez. Daimler verspreche sich von den Zusatzgeschäften Ertragssteigerungen. Mercedes habe diese Möglichkeiten „früher verschenkt“. Die Entwicklung auf dem Gebrauchtwagen-Markt scheint Daimler zu bestätigen. Nach Angaben der Marktforscher von Eurotax Schwacke haben sich die Gebrauchtwagen-Preise in Deutschland stabilisiert. In den letzten Jahren waren sie stark gefallen.
Daimler-Chrysler steigt in großem Stil in das Geschäft mit Gebrauchtwagen ein. Mit der neuen Konzerntochter „Motormeile“ fordert der Autobauer etablierte Anbieter von Gebrauchtautos heraus.
DÜSSELDORF. Der Daimler-Chrysler-Konzern startet als erster deutscher Automobilhersteller ein eigenes Gebrauchtwagen-Geschäft. Ein Sprecher der deutschen Daimler-Vertriebsorganisation bestätigte, dass dafür im März die neue Unternehmenstochter „Motormeile“ in Eching bei München gegründet wird. „Es ist richtig, dass wir so etwas machen“, sagte Daimler-Sprecher Peter Maahn dem Handelsblatt. Die neue Konzerngesellschaft soll ausdrücklich nicht nur Mercedes-Modelle vermarkten, sondern „alle Marken“.
Der Markt für Gebrauchtfahrzeuge in Deutschland wird von Verkäufen Privater an Private dominiert. Daimler-Chrysler zielt nicht in erster Linie auf dieses Segment ab, sondern fordert vor allem den etablierten Gebrauchtwagen-Handel heraus. Gelingt Daimler-Chrysler der Durchbruch, würde sich erstmals ein Automobilhersteller in großem Ausmaß mit der Vermarktung von Gebrauchtwagen beschäftigen. „Eine echte Innovation“, betont Willi Diez, Professor am baden-württembergischen Institut für Automobilwirtschaft. Es gebe im Moment keinen anderen Hersteller, der etwas Ähnliches plane.
Mit seinen Plänen kommt Daimler seinen eigenen Kunden ins Gehege. Denn Autovermieter wie Europcar oder die Sixt AG, der größte Mercedes-Kunde in Deutschland, leben zu einem guten Teil von den Erträgen im Geschäft mit relativ neuen Gebrauchtwagen. Genau in dieses Marktsegment drängt auch Daimler: Die „Motormeile“-Verkäufer sollen ausdrücklich nur „junge Gebrauchtwagen“ vermarkten – Fahrzeuge, die nicht älter als zwei oder drei Jahre sind.
Auch Automobil-Professor Diez sieht einen Konflikt: Er wertet den Startschuss für das „Motormeile“-Projekt auch als Versuch, „Sixt ein wenig das Wasser abzugraben“.
Daimler-Chrysler machte am Montag keine Angaben über die Zahl der geplanten Verkaufsstellen und die Investitionssumme, die zum Aufbau der „Motormeile“ erforderlich ist. Die Etablierung einer solchen Marke macht nach Einschätzung von Branchenkennern jedoch nur dann Sinn, wenn sie bundesweit eingeführt wird. Daimler selbst will sich zu weiteren Details erst Mitte Februar äußern.
Der Autokonzern verfolgt grundsätzlich die Strategie, sich stärker in den Randbereichen rund um das Neuwagengeschäft zu etablieren. „Man will die Wertschöpfungskette verlängern“, sagt Diez. Daimler verspreche sich von den Zusatzgeschäften Ertragssteigerungen. Mercedes habe diese Möglichkeiten „früher verschenkt“. Die Entwicklung auf dem Gebrauchtwagen-Markt scheint Daimler zu bestätigen. Nach Angaben der Marktforscher von Eurotax Schwacke haben sich die Gebrauchtwagen-Preise in Deutschland stabilisiert. In den letzten Jahren waren sie stark gefallen.