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2. NEMAX / Konjunktur, Baisse, Kaufmonat Oktober?, Ausblick
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KLEINER SELL-OFF
Am Freitag zeigte sich insbesondere der Nemax 50 sehr schwach.
Der Verlust von 5,73% auf 4.728 Punkte kann schon als kleiner
Sell-Off bezeichnet werden, zumal die Umsaetze stark anstiegen.
So traf es am Freitag auch Werte hart, die sich dem negativen
Marktumfeld bisher einigermassen zu widersetzen vermochten. So
ermaessigte sich Intershop um nicht weniger als 22%. Auch Kino-
welt fiel deutlich.
CHARTTECHNIK
Aus technischer Sicht ist weiterhin keine Erholung zu erwarten,
im Gegenteil: charttechnische Unterstuetzungen verlieren an
Aussagekraft, je weiter sie zurueckliegen. Somit sind bereits
seit geraumer Zeit keine nennenswerten Unterstuetzungen mehr
auszumachen - der Neue Markt befindet sich sozusagen im freien
Fall.
KONJUNKTUR
Wenig Begeisterung konnten die US-Konjunkturdaten erwecken. Zwar
ist der schwaecher als erwartet ausgefallene Anstieg der Stunden-
loehne positiv, dafuer ueberraschte jedoch die niedrige Arbeitslo-
senquote. Bei einer Arbeitslosenquote von lediglich 3,9% ist die
Abschwaechung des restriktiven Zinspolitik ausgeschlossen.
Auch ueberraschte die EZB mit einer Erhoehung der Leitzinsen.
Ueberraschend hierbei war nicht die Zinserhoehung, sondern der
fruehe, fuer den Markt unguenstige Zeitpunkt. Hierbei muss die
EZB einen breiten Spagat vollziehen. Hebt sie die Leitzinsen zu
stark an, kommt die Konjunktur ins Stocken, was unweigerlich
eine weitere Abschwaechung des Euros nach sich ziehen wuerde.
Laesst sie die Zuegel in Anbetracht des hohen Oelpreises hin-
gegen zu locker, begibt sie sich in die Gefahr, in einer Spirale
aus Lohnpreiserhoehung und Inflation zu versinken. Die Waeh-
rungsinterventionen zeigten eher dahingehend Wirkung, dass das
Rueckschlagspotential nach unten hin begrenzt scheint, was zu
erwarten war.
In unserer morgigen Ausgabe des Aktien-Newsletters befassen wir
uns eingehender mit der konjunkturellen Entwicklung. Abschlies-
send sei jedoch erwaehnt, dass die Reaktion der Boersen deutlich
negativ war. So wurde die EZB mehrfach als Konjunkturkiller
bezeichnet. Ob dies tatsaechlich zutrifft, werden wir morgen im
Aktien-Newsletter erlaeutern. Wir sind der Meinung, dass die
Entscheidung der EZB richtig war, doch mehr dazu morgen.
KORREKTUR ODER CRASH?
Ob die seit Anfang September andauernden Verluste als Korrektur,
Konsolidierung oder als Crash bezeichnet werden, haengt allein
vom Grad der spekulativen Ausrichtung des Marktteilnehmers ab.
Vor einiger Zeit jedoch, konnte ein Index-Rueckgang von 22%
in 5 Wochen nur als Crash bezeichnet werden.
Dass derzeit ungeachtet der schwachen Stimmung keine richtige
Panik aufkommen will, ist einerseits ein positives Zeichen, das
auf die zunehmende Kaltschnaeutzigkeit und Professionalitaet
auch der Privatanleger schliessen laesst - andererseits ist es
auch ein schlechtes Zeichen, da eine Erholung in der Regel nur
nach einer Massenpanik stattfinden kann.
BAISSE IN DREI PHASEN
So vollzieht sich eine starke Baissephase in der Regel in drei
Phasen, die weitgehend alleine durch die Emotionen der Markt-
teilnehmer zu definieren sind. Die erste Phase bezeichnet den
Zeitpunkt, an dem die Marktteilnehmer nach einem Kursrueckgang
nicht mehr an weitere Abgabetendenzen glauben. Hierbei hoert man
oefters Aussagen wie "Wie weit sollen die denn noch fallen? Ich
denke, der Boden ist erreicht".
Die zweite Phase tritt dann ein, wenn die Maerkte ungeachtet
vorgenannter Markterwartung weiterhin fallen. Dann kommt es zu
einem Schockerlebnis. Dieses Schockerlebnis bedingt weitere
Abgaben, der Markt gibt in der dritten Phase breitgefasst ab,
mitunter kommt es unter hohen Handelsvolumina zu einem regel-
rechten Sell-Off. Nach diesem Sell-Off, der meist die letzte
Phase der Baisse abschliesst, besinnt sich der Markt wieder
auf die positiven Merkmale, gute Nachrichten werden wieder
gebuehrend gewuerdigt - es setzt eine breitgefasste Erholung
ein.
FAZIT
Bezeichnend ist hierbei jedoch, dass nahezu in jedem Jahr nahezu
zur selben Zeit an den Boersen "Endzeit-Stimmung" aufkommt. Was
in diesem Jahr der hohe Oelpreis und der starke Dollar ist, war
im letzten Jahr das damals bevorstehende Jahr-2000-Problem Y2K.
Gegen Jahresende und zu Anfang des neuen Jahres weicht die
Endzeitstimmung dann meist der Aufbruchstimmung. Langfristig
orientierte Anleger sollten sich daher nicht entmutigen lassen,
denn auf lange Sicht gibt es zur Aktienanlage in Bezug auf die
Rendite keine Alternative. Aufgrund der aktuell zunehmend sus-
pekten charttechnischen Situation sollten tradingorientierte
Anleger ihre Investments jedoch vorerst zurueckstellen, bis ein
Boden gefunden ist. Wer langfristig investiert, kann ueber
zwischenzeitliche Schwankungen indes leicht hinwegsehen.
Traditionell ist der Oktober der beste Kaufmonat des Boersen-
jahrs. Mit beeindruckender Regelmaessigkeit wurden die wenigen
Marktteilnehmer mit hohen Kursgewinnen belohnt, die ungeachtet
des drohenden Ungemachs im Oktober mutig zur Tat schritten und
wachstumstarke sowie guenstig bewertete Titel zu Dumpingpreisen
und mit langfristiger Ausrichtung in ihr Depot aufnahmen.
2. NEMAX / Konjunktur, Baisse, Kaufmonat Oktober?, Ausblick
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KLEINER SELL-OFF
Am Freitag zeigte sich insbesondere der Nemax 50 sehr schwach.
Der Verlust von 5,73% auf 4.728 Punkte kann schon als kleiner
Sell-Off bezeichnet werden, zumal die Umsaetze stark anstiegen.
So traf es am Freitag auch Werte hart, die sich dem negativen
Marktumfeld bisher einigermassen zu widersetzen vermochten. So
ermaessigte sich Intershop um nicht weniger als 22%. Auch Kino-
welt fiel deutlich.
CHARTTECHNIK
Aus technischer Sicht ist weiterhin keine Erholung zu erwarten,
im Gegenteil: charttechnische Unterstuetzungen verlieren an
Aussagekraft, je weiter sie zurueckliegen. Somit sind bereits
seit geraumer Zeit keine nennenswerten Unterstuetzungen mehr
auszumachen - der Neue Markt befindet sich sozusagen im freien
Fall.
KONJUNKTUR
Wenig Begeisterung konnten die US-Konjunkturdaten erwecken. Zwar
ist der schwaecher als erwartet ausgefallene Anstieg der Stunden-
loehne positiv, dafuer ueberraschte jedoch die niedrige Arbeitslo-
senquote. Bei einer Arbeitslosenquote von lediglich 3,9% ist die
Abschwaechung des restriktiven Zinspolitik ausgeschlossen.
Auch ueberraschte die EZB mit einer Erhoehung der Leitzinsen.
Ueberraschend hierbei war nicht die Zinserhoehung, sondern der
fruehe, fuer den Markt unguenstige Zeitpunkt. Hierbei muss die
EZB einen breiten Spagat vollziehen. Hebt sie die Leitzinsen zu
stark an, kommt die Konjunktur ins Stocken, was unweigerlich
eine weitere Abschwaechung des Euros nach sich ziehen wuerde.
Laesst sie die Zuegel in Anbetracht des hohen Oelpreises hin-
gegen zu locker, begibt sie sich in die Gefahr, in einer Spirale
aus Lohnpreiserhoehung und Inflation zu versinken. Die Waeh-
rungsinterventionen zeigten eher dahingehend Wirkung, dass das
Rueckschlagspotential nach unten hin begrenzt scheint, was zu
erwarten war.
In unserer morgigen Ausgabe des Aktien-Newsletters befassen wir
uns eingehender mit der konjunkturellen Entwicklung. Abschlies-
send sei jedoch erwaehnt, dass die Reaktion der Boersen deutlich
negativ war. So wurde die EZB mehrfach als Konjunkturkiller
bezeichnet. Ob dies tatsaechlich zutrifft, werden wir morgen im
Aktien-Newsletter erlaeutern. Wir sind der Meinung, dass die
Entscheidung der EZB richtig war, doch mehr dazu morgen.
KORREKTUR ODER CRASH?
Ob die seit Anfang September andauernden Verluste als Korrektur,
Konsolidierung oder als Crash bezeichnet werden, haengt allein
vom Grad der spekulativen Ausrichtung des Marktteilnehmers ab.
Vor einiger Zeit jedoch, konnte ein Index-Rueckgang von 22%
in 5 Wochen nur als Crash bezeichnet werden.
Dass derzeit ungeachtet der schwachen Stimmung keine richtige
Panik aufkommen will, ist einerseits ein positives Zeichen, das
auf die zunehmende Kaltschnaeutzigkeit und Professionalitaet
auch der Privatanleger schliessen laesst - andererseits ist es
auch ein schlechtes Zeichen, da eine Erholung in der Regel nur
nach einer Massenpanik stattfinden kann.
BAISSE IN DREI PHASEN
So vollzieht sich eine starke Baissephase in der Regel in drei
Phasen, die weitgehend alleine durch die Emotionen der Markt-
teilnehmer zu definieren sind. Die erste Phase bezeichnet den
Zeitpunkt, an dem die Marktteilnehmer nach einem Kursrueckgang
nicht mehr an weitere Abgabetendenzen glauben. Hierbei hoert man
oefters Aussagen wie "Wie weit sollen die denn noch fallen? Ich
denke, der Boden ist erreicht".
Die zweite Phase tritt dann ein, wenn die Maerkte ungeachtet
vorgenannter Markterwartung weiterhin fallen. Dann kommt es zu
einem Schockerlebnis. Dieses Schockerlebnis bedingt weitere
Abgaben, der Markt gibt in der dritten Phase breitgefasst ab,
mitunter kommt es unter hohen Handelsvolumina zu einem regel-
rechten Sell-Off. Nach diesem Sell-Off, der meist die letzte
Phase der Baisse abschliesst, besinnt sich der Markt wieder
auf die positiven Merkmale, gute Nachrichten werden wieder
gebuehrend gewuerdigt - es setzt eine breitgefasste Erholung
ein.
FAZIT
Bezeichnend ist hierbei jedoch, dass nahezu in jedem Jahr nahezu
zur selben Zeit an den Boersen "Endzeit-Stimmung" aufkommt. Was
in diesem Jahr der hohe Oelpreis und der starke Dollar ist, war
im letzten Jahr das damals bevorstehende Jahr-2000-Problem Y2K.
Gegen Jahresende und zu Anfang des neuen Jahres weicht die
Endzeitstimmung dann meist der Aufbruchstimmung. Langfristig
orientierte Anleger sollten sich daher nicht entmutigen lassen,
denn auf lange Sicht gibt es zur Aktienanlage in Bezug auf die
Rendite keine Alternative. Aufgrund der aktuell zunehmend sus-
pekten charttechnischen Situation sollten tradingorientierte
Anleger ihre Investments jedoch vorerst zurueckstellen, bis ein
Boden gefunden ist. Wer langfristig investiert, kann ueber
zwischenzeitliche Schwankungen indes leicht hinwegsehen.
Traditionell ist der Oktober der beste Kaufmonat des Boersen-
jahrs. Mit beeindruckender Regelmaessigkeit wurden die wenigen
Marktteilnehmer mit hohen Kursgewinnen belohnt, die ungeachtet
des drohenden Ungemachs im Oktober mutig zur Tat schritten und
wachstumstarke sowie guenstig bewertete Titel zu Dumpingpreisen
und mit langfristiger Ausrichtung in ihr Depot aufnahmen.