Continental

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Continental

 
19.02.02 15:40
Das neugegründete Joint Venture zwischen Continental und Yokohama Rubber zielt darauf, in Japan und Korea den Markt für Erstausrüstungsreifen zu erschließen. Dabei handelt es sich um Reifen für Pkw, Leicht-Lkw, Lkw und Busse. Ein geschickter Schachzug angesichts der Überkapazitäten auf dem Reifenmarkt sowie der Tatsache, dass nach den aktuellen Prognosen in Europa und den USA in 2002 die Verkaufszahlen für Automobile stagnieren oder gar sinken sollen.
Dennoch wird der neue Vorstandsvorsitzende Manfred Wennemeier am 5. März mit der Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2001 laut „Wirtschaftswoche“ verkünden müssen, dass die Hannoveraner mit Minus 250 Mio. Euro tief in die roten Zahlen gerutscht sind. Ursache dafür ist ein umfangreiches Restrukturierungsprogramm, dessen Kosten sich auf 440 Mio. Euro belaufen dürften.

Dieses Programm macht aber durchaus Sinn. Denn in Mexiko, Schweden und Österreich werden Werke geschlossen und die Reifenproduktion aus Kostengründen nach Osteuropa verlagert. Schon in 2003 sollen daraus Einsparungen in Höhe von 100 Mio. Euro erwachsen.

Nicht gerade viel angesichts der hohen Schuldenlast von rund 3,2 Mrd. Euro. Sie waren vor allem durch die Übernahmen von Teves (1,8 Mrd. Dollar) , einem Spezialisten für elektronische Fahrstabilitäts- und Bremssysteme sowie Temic (623 Mio. Dollar), einem Hersteller von Automotive-Electronic und Sensorsystemem, entstanden. Der Versuch, diese Käufe durch den Verkauf von ContiTech auszugleichen, scheiterte jedoch.

Langfristig dürften sich diese Käufe jedoch rechnen, denn beide Unternehmen nehmen in ihrer Branche eine Spitzenstellung ein. Zugleich stellt sich Continental breiter auf.

Die Vorteile wurden bereits in den ersten neun Monaten 2001 sichtbar. So steigerte der Bereich Automotive Systems seinen Umsatz um 32,2 % auf 2,9 Mrd. Euro, das operative Ergebnis wurde von 68 auf 73 Mio. Euro verbessert. Bei den Reifen stiegen die Umsätze um 7,8% auf 2,0 Mrd. und das operative Ergebnis verbesserte sich von 157 auf 174 Mio. Euro. Auch ContiTech erhöhte seinen Umsatz um rund 1,2 % auf 1,3 Mrd. Euro und verbesserte auch das operative Ergebnis leicht. Verlustbringer waren die Nutzfahrzeugreifen mit einem Umsatzrückgang von 8,7% auf 661 Mio Euro. Der operative Verlust betrug 31 Mio. Euro. Einen Umsatzrückgung verzeichnete auch Continental Tire North America mit 4,9% auf 1,3 Mrd. Euro.

Wennemeier hat für das laufende Geschäftsjahr ein Umsatzplus von drei bis sechs Prozent angekündigt sowie ein positives Ergebnis auf dem Niveau von 2000. Damals hatte der Konzern 205 Mio. Euro verdient.

Seit Mitte September legte die Aktie von 9,68 auf 16,31 Euro zu. Langfristanleger sollten darum bedenken, dass der Wert damit sein Aufwärtspotenzial für dieses Jahr schon ziemlich erschöpft hat und daher nur mit einem Stopp-loss einsteigen. Allerdings gibt es immer wieder Spekulationen über einen Einstieg des japanischen Reifenkonzerns Bridgestone. Auch wenn das immer wieder dementiert wird- ausgeschlossen werden kann es nicht. Vor allem jetzt nicht, da die Strategie von Continental ziemlich schlüssig ist und die Geschäfte offenbar gut laufen.

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Jaja, doch was, wenn die zwischendurch aufgekauft werden und dann zerschlagen werden? Filetstück TEVES ist Gold wert!

B.


hjw2:

Conti schaltet auf stur

 
24.05.03 22:13

Reimar Paul, Hannover
 
Conti schaltet auf stur
 
Continental AG: Mexikanische Gewerkschafter protestieren gegen Werkschließung
 
Um sechs Uhr beginnt beim Automobilzulieferer Continental in Hannover die Frühschicht. Den zweiten Tag in Folge hatte gestern eine Gruppe mexikanischer Arbeiter vor dem Werkstor Stellung bezogen. Sie drückten den zur Arbeit hastenden Kollegen Flugblätter in die Hände: »Ein Jahr und fünf Monate ohne Lösung des Konfliktes! Ein Jahr und fünf Monate ohne Arbeit«, prangte als Überschrift auf den gelben Zetteln. Der Konflikt betrifft eine Tochterfabrik von Continental im mexikanischen Bundesstaat Jalisco. Ohne Vorankündigung und ohne einen gesetzlich vorgeschrieben Antrag gestellt zu haben, verfügte das Continental-Management im Dezember 2001 die Schließung des Werkes und setzte die rund 1160 Beschäftigten auf die Straße. Continental hatte die Aktienmehrheit an der 1935 von einem baskischen Geschäftsmann gegründeten Fabrik erst vor fünf Jahren erworben. Die entlassenen Arbeiter gingen nicht nach Hause, sondern besetzten statt dessen die Fabrikhallen. »Wir wollen verhindern, daß die Maschinen weggeschafft werden«, sagte Jesús Torres Nuño, Generalsekretär der Betriebsgewerkschaft SNRTE (Nationale Revolutionären Gewerkschaft der Arbeiter bei Continental-Euzkadi) am gestrigen Freitag gegenüber junge Welt.

Schon vor einem Jahr war eine Gewerkschaftsdelegation aus Mexiko nach Deutschland gereist, um mit der Continental-Spitze zu verhandeln. Die vagen Zusagen, die Continental-Boß Manfred Wennemer damals machte, seien jedoch nicht eingehalten worden, so Nuño, »und deshalb sind wir jetzt wieder hier«. Mit im Gepäck haben sie ein Rechtsgutachten zu ihrem Fall. Darin kommt der renommierte Arbeitsrechtler Professor José Alfonso Bouzas Diaz von der Nationalen Universität von Mexiko zu dem Schluß, daß Continental bei der Schließung des Werkes und der Kündigung der Belegschaft mexikanisches Recht und speziell die mexikanische Arbeitsgesetzgebung verletzt hat. Ganz offensichtlich hat Continental nie einen vorgeschriebenen Antrag auf Werkstillegung bei den Behörden gestellt – und dementsprechend auch nie genehmigt bekommen.

Am gestrigen Freitag vormittag dann kreuzten die Mexikaner und Unterstützer bei der Hauptversammlung der Continental AG auf. Am Eingang zum Tagungssaal verteilten sie Handzettel. Der Beginn der Versammlung verzögerte sich, weil sich alle Aktionäre am Eingang einer Sicherheitsüberprüfung unterziehen mußten. Mit Einlaß- und Redekarten des Dachverbandes der Kritischen Aktionäre konnten die mexikanischen Gewerkschafter ihre Forderungen auch im Saal zu Gehör bringen. Die Kritischen Aktionäre selbst brachten entsprechende Anträge ein. Die Konzernleitung solle anerkennen, daß die Schließung des Werkes rechtswidrig war und die Maßnahme rückgängig machen, erklärte Nuño. Seine Gewerkschaft werde allenfalls eine Schließung »nach Recht und Gesetz« akzeptieren, die entlassenen Arbeiter müßten für die Dauer der illegalen Schließung rückwirkend ihre vollen Bezüge erhalten. Nuño kann sich aber auch eine Lösung vorstellen, bei der die Gewerkschaft selbst das Werk übernimmt. Dafür könnte der mexikanische Staat den Arbeitern Kredite zur Verfügung stellen. Doch Vorstandsvorsitzender Wennemer ließ sich nicht beeindrucken. »Wir werden dieses Werk nicht wieder eröffnen«, erklärte er. Bei der Schließung sei kein mexikanisches Recht gebrochen worden. Die mexikanischen Gewerkschafter wollen sich mit dieser Aussage nicht abspeisen lassen. Sie setzten ihre Rundreise noch am Abend fort. Geplant waren unter anderem Gespräche bei der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Heinrich-Böll-Stiftung, mit Politikern der PDS und der Grünen sowie nächste Woche im Bundeswirtschaftsministerium. Zu diesem Termin ist auch ein Vertreter der Continental AG einbestellt. Die Gewerkschaft erwägt außerdem rechtliche Schritte gegen die Werkschließung.

In den ersten Berichten der führenden Presseagenturen über die Hauptversammlung spielte der Protest der mexikanischen Arbeiter am gestrigen Freitag keine Rolle. Die Agentur AP informierte, daß Continental »mit Vollgas in das neue Jahr gestartet« sei. Weiter hieß es: »Konzernchef Manfred Wennemer berichtete in Hannover von Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn im ersten Quartal.« So habe sich das Konzernergebnis im ersten Quartal nach Steuern um 28,5 Prozent auf 87 Millionen Euro verbessert.

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