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CONSORS WEEKLY NEWSLETTER Nr. 2001/27
Der kostenlose, wöchentliche Newsletter der
Consors Discount-Broker AG Freitag, 13. Juli 2001
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THEMEN DIESER AUSGABE:
1. CONSORS INTERN
2. MARKTANALYSE
3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
4. CONSORS FAVORITEN
5. MUSTERDEPOT
6. NEUER MARKT REPORT
7. NICE*LETTER-EMPFEHLUNG
8. EMPFEHLUNGEN INLAND
9. EMPFEHLUNGEN AUSLAND
10. DISCLAIMER
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2. MARKTANALYSE
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Aktienmärkte, 29. Woche vom 16. bis zum 20. Juli 2001
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer - so interpretieren wir den
heutigen insgesamt verhalten positiven Wochenschluß nach der zuvor
gesehenen kräftigen Erholung an der Börse. Neben einer notwendigen
Gegenreaktion auf den ansatzweisen "Sell-Out" am Freitag vor einer
Woche waren insbesondere besser als erwartete Unternehmensberichte bei
einigen US-Werten für die teilweise recht kräftigen Aufwärtsbewegungen
vor allem im Technologiesektor verantwortlich.
Die zuvor mit am stärksten unter Druck gestandene "Siemens-Familie"
konnte sich deutlich erholen. Dies galt ganz besonders für Infineon,
die nach Bekanntgabe der erfolgreichen Plazierung der Kapitalerhöhung
von verschiedenen Analystenhäusern heraufgestuft wurde. Wasser in den
Wein goß zuletzt Epcos mit einer Gewinnwarnung. Allgemein schwächer
lagen Finanztitel, nicht zuletzt wegen unveränderten Konjunkturrisiken
und der neu entflammten Finanzkrise in den Schwellenländern. Die am
Freitag bekannt gewordene Gewinnwarnung des Schweizer Reisekonzerns
Kuoni für 2001 lastete zuletzt kräftig auf der Preussag-Aktie. Bei den
europäischen Aktienwerten führten insbesondere die Telekommunikations-
ausrüster Ericsson und Nokia die Verliererliste an, nachdem gerüchte-
weise neuerliche Gewinnwarnungen heraufbeschworen worden waren. Auf
der Gewinnerstraße bewegten sich weiterhin die defensiven Versorger-
werte, insbesondere die RWE-Aktie, die ein neues Jahreshoch erreichte.
Aber auch Versicherer und konsumnahe Titel wie adidas-Salomon, Henkel
und Metro reihten sich mit Pluszeichen in die abgelaufenen Woche ein.
Heraufstufungen und Erwartungen, daß Chrysler im zweiten Quartal
besser abschneiden wird, verhalfen der DaimlerChrysler-Aktie ins Plus.
Die Deutsche Post AG profitierte von Empfehlungen, bei SAP setzte eine
technische Erholung ein. Die Aussichten auf den Verkauf der Aventis-
Pflanzenschutzsparte (Crop Science), an der auch Schering beteiligt
ist, an den Interessenten Bayer, führte bei den Aktienkursen aller
Beteiligten zu positiven Reaktionen. Relativ stark innerhalb des
insgesamt negativen Telekommunikationsumfeldes präsentiert sich
derzeit die Deutsche-Telekom-Aktie.
(Alle nachfolgenden Indexstände beziehen sich auf Freitag, den
13. Juli 2001 um 20:30 MESZ).
--- 1. Deutscher Aktienmarkt ---
Das war knapp - die in der letzten Ausgabe von uns neu festgelegte
DAX-Riskomarke bei 5750 Punkten hat trotz eines Intraday-Lows bei 5731
auf Schlußkursbasis gehalten. Zuletzt notierte der DAX-30-Index auf
dem heute gesehenen Wochenverlaufshoch 5939 im Wochenvergleich mit
einem Plus von 1,3 %.
Aus charttechnischer Sicht dient die bereits in der Vorwoche
gebrochene Unterstützung bei 5940 nunmehr als kurzfristiger
Widerstand. Hartnäckige Hürde bleibt die 90-Tage-Linie bei aktuell
6000. Richtung Süden finden sich Supports bei 5814/5805 (offenes Gap
vom 12.07.2001), 5750 (unsere aktuelle DAX-Risikomarke) und zuletzt
5670. Der übergeordnete Abwärtstrendkanal vom März 2000 zwischen 6160
und 5360 bestimmt ebenso den weiteren Bewegungsspielraum wie der
sekundäre Abwärtstrendkanal vom September 2000 zwischen 6080 und 5185.
Ob der "junge" Aufwärtstrend von Ende März 2001 als Unterstützung eine
Chance hat, bleibt abzuwarten - bis Ende nächster Woche würde dieser
bei 5850 verlaufen. Ein "alter" Aufwärtstrend vom Oktober 1998 bei
derzeit 5700 kommt gefährlich näher.
Die Umsatzentwicklung in die zuletzt gesehene technische Erholung
hinein war immer noch zu gering für eine nachhaltige Erholung. Die
Stimmung am deutschen Aktienmarkt, gemessen an der als Kontraindikator
geltenden Put/Call-Ratio der Aktienoptionen (auf geglätteter Ein-
Wochen-Basis) ist deutlich in den "bearishen" Bereich vorgedrungen.
Andere Marktindikatoren senden kurzfristig neutrale bis leicht
positive Signale. Die Volatilität (Schwankungsbreite) ist letzte Woche
im Verbindung mit der Aktienmarkterholung deutlich angesprungen.
--- 2. Neuer Markt Deutschland ---
Die Wochenperformance beim Nemax All Share betrug in der abgelaufenen
Handelswoche -1,3 %, der Nemax 50 wies ein Plus von 2,6 % aus. Zum
Wochenanfang lasteten zunächst noch die Gewinnwarnungen von AMD, EMC
und Steag Hamtech auf dem Markt. Im weiteren Wochenverlauf machten
Gerüchte die Runde, daß Mobilcom vor der Zahlungsunfähigkeit steht.
Vom Unternehmen wurde das mit Verweis auf die Cash-Bestände und die
vertragliche Vereinbarung zur Kostenübernahme des UMTS-Netzaufbaus
durch France Telecom dementiert. Auch von Analystenseite wurde die
Unternehmensmeinung geteilt. Die Gerüchte seien unbegründet. Erholun-
gen an der Nasdaq sorgten vorerst auch beim Neuen Markt für eine
Verschnaufpause auf dem Weg nach unten. Doch mit der Gewinnwarnung der
US-Unternehmen Compaq und Comverse ging es im Gefolge des großen
amerikanischen Bruders nach unten. Dabei wurden bei beiden Indizes des
Neuen Marktes neue Jahrestiefststände erreicht. Brokat, die im
Wochenvergleich über 100 % zulegten, profitierten von der Spekulation,
daß IBM den Softwarehersteller übernehmen könnte. Bis jetzt liegt
hierfür noch keine Bestätigung vor. Brokat lehnte eine Stellungnahme
ab. Am Donnerstag sorgten positive Nachrichten aus den USA für
Auftrieb. Grund waren gute Zahlen von Yahoo! und Motorola sowie ein
positiver Ausblick des weltgrößten Softwarehersteller Microsoft.
Singulus stellten öffentlich Überlegungen an, den Neuen Markt zu
verlassen. Als Begründung wurde angeführt, daß das Listing mit
insolventen Unternehmen dem Ruf schade. In jüngster Zeit wurden
vermehrt Stimmen laut, Aktien, die für eine bestimmte Zeit unter einem
Euro notieren, aus dem Marktsegment zu verbannen. Die Deutsche Börse
will das Vertrauen der Anleger in den Neuen Markt mit Regeln zum
Ausschluß von Penny Stocks zurückgewinnen.
Der Nemax All Share setzte in der letzten Woche seine Abwärtsbewegung
fort und markierte bei 1220 Punkten ein neues Jahrestief. Da sich der
Index von dieser Marke leicht erholen konnte, bildet dieses Niveau
eine unbestätigte Unterstützung. Insofern kann nur schwer abgeschätzt
werden, ob diese Linie überhaupt eine größere Bedeutung haben wird.
Die technische Lage am Neuen Markt ist nach wie vor schlecht. Die
Abwärtsdynamik hat zwar abgenommen, mehr als eine technische Reaktion
auf die zuvor starken Kursverluste leiten wir aber derzeit daraus
nicht ab. Der Abwärtstrend besteht ungefährdet fort und befindet sich
aktuell auf einem Niveau bei ca. 1430 Punkten. Zur Orientierung wieder
für Sie: Per nächsten Freitag wird der Abwärtstrend bei ca. 1385
Punkten angekommen sein, ein Abstand vom aktuellen Niveau von 9 %.
Sollten die zahlreichen in der nächsten Woche in Amerika anstehenden
Quartalszahlen den Nasdaq nicht nach oben katapultieren, ist es höchst
unwahrscheinlich, daß der Neue Markt einen so starken Anstieg
vollziehen kann. Und selbst wenn die Nasdaq aufgrund der
Unternehmensergebnisse gute Vorgaben liefern sollte, ist es nach den
Erfahrungen der letzten Wochen und Monate noch lange nicht sicher, daß
der Neue Markt im gleichen Maße davon profitieren kann. Hinzu kommt,
daß der Nemax All Share wieder unterhalb seines bereits nach oben
verlassenen Abwärtstrends vom September letzten Jahres verläuft. Die
technischen Indikatoren geben neutrale bis positive Signale. Nach
Überwindung des kurzfristigen Abwärtstrends liegen die nächsten
Widerstände bei 1429, 1500 und 1584 Punkten.
Das Bild bei den Sektoren ist uneinheitlich. Zu den größten Gewinnern
zählten die Aktien aus den Bereichen Telekom (6,69 %) und Technologie
(5,42 %), während die Werte aus den Branchen Finanzdienstleistungen
(-9,81 %) und Software (-4,87 %) die stärksten Abgaben zu verzeichnen
hatten.
Wir erwarten für die nächste Woche eine technische Korrekturbewegung
in Richtung Norden, in deren Verlauf es der Nemax All Share allerdings
nicht schaffen sollte, seinen kurzfristigen Abwärtstrend zu überwin-
den. Das zu erwartende Erholungspotential (Bärenmarktrally) erscheint
uns für einen Postitionsaufbau in der Breite als zu gering. Die wei-
tere Entwicklung sollte abgewartet werden. Die Quartalszahlen in der
nächsten Woche in den USA dürften für reichlich Turbulenzen sorgen.
--- 3. Europäischer Aktienmarkt ---
Das europäische Aktienmarktbarometer, der DJ STOXX 50 Index, konnte
sich zwar von seinem Wochenverlaufstief bei 3777 lösen, zuletzt blieb
auf Wochenbasis aber immer noch ein Minus von 0,5 % auf 3896 Punkte.
Der seit Anfang September 2000 bestehende Abwärtstrendkanal zwischen
4130 und 3750 hat das Heft in der Hand. Zudem dient das Seitwärtsband
4270/3780 als Orientierung. Die untere Marke sehen wir aktuell als
technisches Risiko für den Index, die intraday bereits angetestet
wurde. Darunter würden erst wieder Unterstützungen bei 5650 und 3540
bestehen. Richtung Norden wartet bei 3950 ein kurzfristiger Widerstand
sowie bei 4105 die fallende 90-Tage-Linie als wichtige Hürde. Einige
Marktindikatoren geben negative Signale.
--- 4. US-Aktienmarkt ---
Der Dow Jones industrial average hat sich von seinen Talblick auf die
10000-Marke gelöst und notierte zuletzt auf Wochenbasis um 2,8 % höher
bei 10540 Punkte. Die Wochenverlaufextremwerte lagen bei 10549 und
10120. Dies ist um so erfreulicher, da noch zum Wochenanfang negative
Unternehmensmeldungen hereinkamen. Unter anderem verkündete der welt-
weit führende Glasfaserkabelhersteller, die bisherigen Gewinnschät-
zungen seien nicht erfüllbar, und in den kommenden eineinhalb Jahren
rechne man nicht mit einer Wende zum Besseren. Compaq (weltweit zweit-
größter Computerhersteller) und Broadvision (E-Commerce-Spezialist)
senkten jeweils den Umsatz- und Gewinnausblick für das zweite Quartal.
Ab der Wochenmitte läuteten besser als erwartete Prognosen bei General
Motors, Microsoft, Motorola und Yahoo die neu beginnende Quartals-
berichtsaison hoffnungsvoll für die Marktteilnehmer ein. In der vor
uns liegenden Handelswoche kommen die Quartalszahlen und der Ausblick
für das zweite Halbjahr 2001 weiterer marktführender Unternehmen auf
den Prüfstand, unter anderem von Apple (Computerspezialist), Intel
(weltgrößter Chiphersteller), IBM (weltgrößter Computerhersteller),
AOL Time Warner (Global führendes Medienunternehmen), EMC
(Speicherspezialist) sowie den Pharmakonzernen Millenium und Pfizer.
Das US-Konjunkturbild bleibt - insgesamt betrachtet - unklar. Die
einzelnen hoffnungsvollen Züge wurden zuletzt durch die aktuellen
Wirtschaftsindikatoren überdeckt. So erreichte die Zahl der
Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in dieser Woche das höchste Niveau
seit neun Jahren. Die "in line" gemeldeten Einzelhandelsumsätze für
Juni sowie unerwartet stark gefallene Erzeugerpreise im Juni deuten in
Richtung einer anhaltenden Konjunkturschwäche. Die amerikanischen
Konjunkturhoffnungen ruhen hauptsächlich auf den Konsumenten. Deshalb
ist die letzte Meldung der Universität Michigan von Bedeutung. Der von
dieser Institution ermittelte Index zum Vertrauen der US-Verbraucher
in die Wirtschaftsentwicklung des Landes ist nach vorläufigen Zahlen
im Juli deutlicher als von Volkswirten erwartet gestiegen. Für die
US-Notenbank FED könnte sich in Ermangelung von eindeutigen
Wirtschaftserholungssignalen weiterer Zinssenkungsspielraum eröffnen -
trotz der seit Jahresanfang sechs Leitzinssenkungen um insgesamt 275
Basispunkte. Erfahrungsgemäß wirken geldpolitische Maßnahmen mit einem
Time-lag von mindestens sechs Monaten. Schüttelt die FED deshalb den
Joker einer weiteren Zinsermäßigung (nächste FOMC-Sitzung am 21.
August) zu rasch aus dem Ärmel, könnte sie sich dem Vorwurf eines
Überdrehens der Zinsschraube gegenüber sehen.
Abschließend noch zurück zur technischen Betrachtung des Dow Jones.
Dieser liebäugelt wieder einmal mit den fallenden gleitenden Durch-
schnitten bei 10515 (90 Tage) und 10580 (200 Tage), die sich einer
Erholungsbewegung in den Weg stellen. Zuvor schloß der Index in seiner
Abwärtsbewegung das offene Gap von Mitte April 2001 (10219/ 10226) und
fiel dann auf den "alten" Aufwärtstrend vom März 1999 bei 10130 zu-
rück, um von dort wieder in die Unterstützungszone zwischen 10500 und
10300 zurückzukehren. Eine neue Supportmarke machen wir in Form eines
Aufwärtstrends vom 23.03.2001 aus, der aktuell bei 10205 verläuft. Auf
dem seit Mitte letzter Woche angetretenen Weg nach oben ist positiv zu
vermelden, daß der Abwärtstrend vom 05.06.2001 (10350) nach oben ver-
lassen wurde und damit "nur noch" der seit 22.05.2001 intakte Abwärts-
trend bei derzeit 10760 zu knacken bleibt. Den generellen Bewegungs-
spielraum gibt ein Abwärtstrendkanal vom Januar 2000 zwischen aktuell
10635 und 9485. Die seit April 2000 übergeordneten großen Seitwärts-
bewegung zwischen 9750 und 11300 bleibt als zusätzliche Orientierung.
--- 5. Nasdaq ---
Mit einer Wochenperformance von +4,4 % hat sich die Nasdaq nach einem
vorübergehenden Wochenverlust von knapp 3,5 % in der zweiten
Wochenhälfte deutlich von ihren Tiefstständen erholt. Nach einem
ruhigen Wochenauftakt rutschte der Index am Dienstag durch eine
Gewinnwarnung des Glasfaserherstellers Corning unter die psychologisch
wichtige Marke von 2000 Punkten. Die Gewinnwarnung brachte fast den
ganzen Sektor unter Druck und zog Werte wie Cisco, Ciena, Nortel und
Lucent mit nach unten. Der Kabelnetzbetreiber Comcast stellte ein
Angebot in Höhe von 58 Mrd. US$ für das Kabelfernsehnetz von AT&T. Das
Angebot wurde vom AT&T-Management zurückgewiesen, und Comcast verlor
im Wochenvergleich 11 %. Die Reduzierung der Gewinnprognosen des
Herstellers von Telekomsoftware Comverse konnte hingegen den Nasdaq
nicht weiter drücken. Erst die überraschend guten Zahlen von Motorola
und Yahoo sowie der erfreuliche Ausblick von Microsoft bescherten der
Nasdaq ein Kursfeuerwerk. Diese positive Grundstimmung beflügelte vor
allem die Aktien aus dem Netzausrüsterbereich sowie die Chipwerte.
Nach den starken Gewinnen sammelt sich der Markt. Händler berichteten
von einsetzenden Gewinnmitnahmen. Belastend am heutigen Freitag
wirkten sich u. a. die geringer als erwartet gestiegenen Einzelhan-
delsumsätze in den USA aus. Der Bericht aus dem US-Handelsministerium
ließ auf eine vorsichtigere Haltung der Verbraucher, die eine
wesentliche Konjunkturstütze darstellen, schließen. Die zuvor deutlich
reduzierten Gewinnprognosen des Chipherstellers AMD konnten zwar
übertroffen werden, dennoch stand die Aktie unter Druck. Auch in der
nächsten Börsenwoche stehen zahlreiche Ergebnisveröffentlichungen an,
u. a. von Microsoft, Apple Computer, Intel, Real Networks, AOL Time
Warner, Broadcom, IBM, I2 Technologies, Commerce One, Nortel Networks
und Sun Microsystems. Die Märkte dürften also heftig von
Einzelmeldungen geprägt sein und entsprechend stark schwanken.
Zum Wochenanfang lief der Markt zunächst nach unten und testete die
Unterstützung bei 1960 Punkten. Intraday wurde diese Marke zwar unter-
schritten, auf Schlußkursbasis konnte sie jedoch gehalten werden. Beim
anschließenden starken Anstieg wurde das Gap (Kurslücke) vom letzten
Freitag zwischen 2061 und 2080 zwar geschlossen, aber dabei vom 11.
zum 12.07.01 gleichzeitig ein neues zwischen 1976 und 2032 geöffnet.
Die Nasdaq hat den Widerstand bei 2050 Punkten zurückerobern können
und läuft derzeit auf den kurzfristigen Abwärtstrend vom Mai dieses
Jahres bei aktuell 2140 Punkten zu. Dieser wurde bereits drei Mal be-
stätigt. Per Freitag nächster Woche wird der Abwärtstrend bis auf 2115
Punkte gefallen sein. Dieses Niveau gilt es zu überwinden. Das neue
Gap ist relativ groß und die Wahrscheinlichkeit daher hoch, daß dieses
in den nächsten Tagen geschlossen werden könnte. Die technischen Indi-
katoren befinden sich im neutralen Bereich mit einer positiven Ten-
denz. Der Trendfolger MACD steht kurz vor einem Kaufsignal. Dennoch,
der Abwärtstrend ist dominant und nicht zu unterschätzen. Erschwerend
in der nächsten Woche ist der Umstand, daß die Börse durch zahlreiche
Ergebnisveröffentlichungen starken Ausschlägen unterworfen ist, die
sich mittels technischer Analyse nicht darstellen lassen. Es wird also
spannend. Im Focus der nächsten Börsenwoche steht die Überwindung des
in greifbare Nähe gerückten Abwärtstrends. Sollte dieser gebrochen
werden, besteht kurzfristiges Erholungspotential bis ca. 2250 Punkte.
--- 6. Japanischer Aktienmarkt ---
In der letzten Woche performte der Nikkei 225 Index trotz eines Intra-
day-Hochs bei 12444 nur mit mageren plus 0,4 % (Wochenschlußstand:
12355 Punkte). Dass am Ende noch dieses knappe Plus heraus kam, hat
der japanische Aktienmarkt einigen guten Unternehmensmeldungen aus
Amerika zu verdanken. Anfangs der Woche brachten Ängste über die
Gewinnentwicklung der Computerbranche Technologieaktien unter Druck.
In die Schwäche hinein bauten Fonds zaghaft Bestände in den stark
gefallenen Aktien des Technologiesektors auf. Die Umsatzwarnung von
Compaq Computer aus den USA und die Ankündigung von
Personaleinsparungen beim französichen Telekommunikationsausrüster
Alcatel verliehen dem noch jungen Auftrieb an Japans Börse einen
Dämpfer. Doch bereits einen Tag später, am gestrigen Donnerstag,
rissen die positiven Meldungen von Motorola, Yahoo und Microsoft das
Ruder in die entgegengesetzte Richtung herum. Auch die Chipwerte
konnten von der freundlichen Stimmung profitieren. Shorteindeckungen
sorgten für Kursgewinne, deren Nachhaltigkeit fraglich ist.
Der Nikkei 225 hat in der vergangenen Woche die psychologische Unter-
stützung bei 12000 Punkten mit einem Wochentief bei 12005 angetestet,
bevor positive Vorgaben aus Amerika den Index am gestrigen Donnerstag
beflügelten. Doch auch diese Aufwärtsbewegung führte nicht über den
Widerstand bei 12512 Punkten hinaus, sondern kam bei 12408 Punkten
zunächst zum Erliegen. Wir sehen den Nikkei in einer neuen Konsolidie-
rungszone zwischen 12000 und 12512 Punkten. Beginnend Ende Mai über
die Kurszeitreihen von Anfang Juli zieht sich ein neuer Abwärtstrend,
der aktuell bei 12600 Punkten verläuft. Auch wenn der Anstieg vom
Donnerstag beachtlich war, so stellt er doch lediglich eine technische
Gegenbewegung auf die zuvor gefallenen Kurse dar. Bereits am heutigen
Freitag tendierte der Markt wieder abwärts. Der Nikkei befindet sich
in einem Bärenmarkt mit intaktem Abwärtstrend. Selbst wenn dieser
gebrochen werden sollte, stehen noch einige wichtige Widerstände zur
Überwindung an. Diese sind insbesondere bei 12512 und 13070 Punkten.
Der Weg nach oben durch die teils massiven Widerstände wird schwierig.
Die technischen Indikatoren liefern keine Schützenhilfe. Sie befinden
sich in neutralen Bereichen und sind aus der überverkauften Zone
zurückgelaufen. In der nächsten Woche kommen eine Reihe von
Unternehmenszahlen aus den USA, die die weltweiten Aktienmärkte stark
beeinflussen werden. Besonders im Technologiebereich war zuletzt bei
entsprechender Schützenhilfe aus Amerika Kaufinteresse zu verzeichnen.
Sollten die amerikanischen Indizes durch positive Quartalsergebnisse
nach oben laufen, könnte es zu starken Käufen auch in den ausgebombten
japanischen Technoaktien kommen. Von der markttechnischen Seite sehen
wir aber derzeit noch keine Argumente für einen Positionsaufbau.
--- 7. Rentenmärkte und Euro ---
Der amerikanische Rentenmarkt zeigte eine feste Tendenz. Ursächlich
hierfür waren verschiedene Preis- und Konjunkturindikatoren, die
zusammengenommen ein günstiges Bild für den Rentenmarkt zeichneten.
Einerseits deuteten einige Indikatoren darauf hin, daß die Schwäche-
phase der US-Wirtschaft noch nicht überwunden ist. Andererseits
scheint es wirklich keinerlei Inflationsprobleme zu geben. Wie wir
bereits früher betont haben, sollten die Konjunkturindikatoren, die
zuletzt eine Erholung der US-Wirtschaft in Aussicht gestellt hatten,
durch weitere positive Daten gestützt und untermauert werden. Nun hat
diese Woche gezeigt, daß dieses Erholungsszenario auf sehr wackeligen
Beinen steht. Sollte in den nächsten Wochen keine Besserung in Sicht
sein, dürfte am Finanzmarkt neuerlich ein Zinssenkungsschritt der FED
diskutiert werden. Die nächste reguläre FOMC-Sitzung ist erst wieder
für den 21. August angesetzt. Also noch Zeit für Spekulationen. Für
den US-Rentenmarkt rechnen wir in der kommenden Woche mit einer
Schwankung um das momentane Niveau.
Der Konjunkturpessimismus in Euroland entwickelt jetzt Eigendynamik.
In der Spitze gipfelte dies bei einer Wachstumsprognose des DIW für
das reale Bruttoinlandsprodukt für Deutschland für das Jahr 2001 von
einem Prozent. Die sehr gewerkschaftsnah eingestuften Wirtschaftsfor-
scher empfahlen der Europäischen Zentralbank eine Senkung der Leitzin-
sen um zwei Prozentpunkte von 4,5 % auf 2,5 %, um der Gefahr einer Re-
zession vorzubeugen. Bei soviel Pessimismus und einem festen US-Bond-
markt ist es erstaunlich, daß der europäische Rentenmarkt in dieser
Woche praktisch nicht von der Stelle kam. Als wichtigster Indikator in
der nächsten Woche wird am Mittwoch die Inflationsrate in der Eurozone
im Juni erwartet. Für Deutschland hat jüngst die ARD in einer Studie
festgestellt, daß durch die bevorstehende Euro-Umstellung eine Preis-
steigerung um 4,4 % p. a. zu verzeichnen ist. Diese vorübergehende
Entwicklung dürfte spätestens ab Beginn des nächsten Jahres ins Gegen-
teil umschlagen, wenn die Preise alle in Euro ausgezeichnet werden
müssen und auch in Euro bezahlt und gedacht werden muß. Dieser Umstand
in Verbindung mit dem positiven Basiseffekt auf Grund der Nahrungs-
und Energiepreisexplosion vor etwa einem Jahr dürfte zu deutlich nied-
rigeren Inflationsraten in der Zukunft führen und damit der EZB einen
größeren Zinssenkungsspielraum bieten, falls die Geldmengenentwicklung
im Plan bleibt. Somit verschieben sich die Perspektiven für den
Rentenmarkt auf Sicht dementsprechend. Für Investoren besteht kein
Zwang zur Eile, deshalb raten wir zu Anlagen im geldmarktnahen Bereich
oder festverzinslichen Wertpapieren mit bis zu zwei Jahren Laufzeit.
Für die am 19. Juli anstehende Zentralbankratsitzung der EZB erwarten
wir keine Leitzinsbeschlüsse, allenfalls eine mögliche Vorbereitung
des Marktes auf eine baldige Zinssenkung. Die Geldmenge in Euroland
bewegt sich weiterhin über der Zielzone, und klare Anzeichen einer
nachhaltig rückläufigen Inflationsentwicklung stehen aus. Das bisheri-
ge Verhalten der EZB läßt darauf schließen, daß mit einer Zinsmaßnahme
in den nächsten vier bis acht Wochen nicht zu rechnen ist.
Des einen Freud, des anderen Leid: Die Finanzkrise in Argentinien und
mangelnde Marktberuhigungsaktionen seitens der Türkei führten zu
Umschichtungen aus Osteuropa. In Verbindung mit der Yen-Schwäche half
dies dem Wechselkurs des Euro gegenüber dem US-Dollar kurzzeitig über
die 86-Cent-Marke. Auf dem Weg nach oben sehen wir den nächsten
Widerstand bei rund 0,87 US-Dollar. Neben dem historischen Tief um
0,83 stellt die 0,85-Marke eine wichtige Unterstützung dar.
--- 8. Fazit - Ausblick - Empfehlung ---
Die Aktienmärkte haben die allgemein negativen Erwartungen
hinsichtlich der Unternehmenszahlen für das zweite Quartal seit Ende
Juni mit kräftigen Kursabschlägen gepreist. Andererseits sind die
Marktteilnehmer aber durchaus bereit, jede noch so schwache positive
Meldung zu honorieren - wie die hinter uns liegende Handelswoche
wieder bewiesen hat. Die Investoren sind sichtbar bescheiden geworden
und schon mit geringfügig besseren Zahlen und Prognosen zufrieden -
kein Wunder nach der durchlebten "Leidenszeit". So ist die letzte
Aktienmarkterholung zumindest Balsam vor allem für die geschundenen
Technologie- und Telekommunikations-Titel und für die Nerven der
Anleger, auch wenn die Reaktion infolge der zuvor überverkauften
Situation zu einem Großteil technisch bedingt ist. Bei aller Freude
wollen wir jedoch auch die zunehmend einsetzenden Basiseffekte nicht
vergessen, da vorher vielfach Umsatz- und Gewinnprognosen durch die
Unternehmen bzw. durch Analystenhäuser drastisch nach unten reduziert
wurden. Unserer These, daß sich positives Überraschungspotential -
sowohl konjunkturell als auch bei den Unternehmensgewinnen - im Laufe
des zweiten Halbjahres aufbaut, sehen wir durch die jüngste
Aktienmarkterholung tendenziell bestätigt.
Wir sehen uns - wie sicherlich viele unserer geneigten Leser - hin und
her gerissen, zum einen von der Hoffnung auf Besserungstendenzen bis
zum Jahresende, nachdem das zweite Quartal diesbezüglich eine
deutliche Absage erteilt hatte, zum anderen von der Tatsache, daß die
konjunkturelle Abkühlung weltweit stärker ausfällt und sich länger
hinziehen wird, als noch zum Jahreswechsel erwartet wurde. Selbst wenn
in den USA hinsichtlich Konjunktur und Gewinnwarnungen das Schlimmste
hinter uns liegen sollte, so bleiben doch die Befürchtungen, daß in
Euroland diese Themen möglicherweise noch nicht vollständig
abgearbeitet sind und uns zumindest im laufenden dritten Quartal noch
so manche negative Überraschung "häppchenweise" präsentiert wird.
Insbesondere eine Trendwende im Tendenz beherrschenden Technologie-
und Telekommunikationsbereich ist zumindest kurzfristig außer
Sichtweite, da die hier als Vorreiter gesehene Chipbranche noch
abwärts zeigt. In der vor uns liegenden Handelswoche werden die
Quartalsberichte unter anderem von Ericsson, Nokia und SAP
insbesondere an den europäischen Börsen mit Spannung erwartet.
Kurzfristig sehen wir die Aktienmarkt-Grundstimmung noch negativ.
Insbesondere am Neuen Markt scheint das Anlegervertrauen ausgelöscht
zu sein. Der Börsenspruch "The trend is your friend" gilt leider nicht
nur im Kursaufschwung, sondern auch in depressiven Marktphasen - und
je stärker der Trend wird, um so mehr tut es dann richtig weh. Die
erste Juli-Woche war hier beispielhaft. Aber dazu paßt noch ein weite-
rer Spruch: "Vor Tagesanbruch ist die Nacht am dunkelsten." Die Frage
bleibt, wann die Investoren ihre Zurückhaltung aufgeben und mit Volu-
mina an die Märkte zurückkommen, um eine nachhaltige Erholung einzu-
läuten. Bislang hat es nicht mal für einen deutlichen "Sell-out" ge-
reicht. Dazu kommen müssen auf alle Fälle noch deutliche und positive
Konjunktursignale. Mangels Impulsen beugt man sich dem Diktat der Wall
Street, dort spielt die "Börsenmusik", wie uns in den letzten Tagen
wieder deutlich vor Augen geführt wurde. Allgemein betrachtet halten
charttechnische Abwärtstrends bei wichtigen Aktienindizes und Resigna-
tion an den Wachstumsmärkten die Marktteilnehmer noch in ihrem Bann.
Auf den DAX bezogen entscheiden aus unserer Sicht zwei Marken über
Wohl und Weh der weiteren Entwicklung, je nachdem, ob die Risikomarke
bei 5750 Punkten unterschritten oder die 6000 (90-Tage-Linie)
überwunden wird.
Die kurzfristigen Alternativen für den DAX lauten: Entweder weiter
abwärts zwischen 6180 und 5185 oder Seitwärtskonsolidierung zwischen
5750 und 6000. Den "worst case" sähen wir schlimmstenfalls im
Schließen von zwei offenen Gaps (Kurslücken) vom April bzw. August
1999 im Bereich 4920 bis 5070. Spätestens hier läge eine gute Basis,
mit einem nachhaltigen Anstieg die seit März 2000 bestehende
Abwärtsbewegung zu überwinden und zu neuen Indexhöhen aufzubrechen.
Wir empfehlen, weitere Aktienengagements kurzfristig zurückzustellen
und gesetzte Stop-Limite zu nutzen bzw. zu überprüfen...
Wir wünschen erfolgreiche Börsengeschäfte und - soweit geplant -
ersholsame Urlaubstage.
Herzliche Grüße aus Nürnberg von Ihrem SchmidtBank-Researchteam!
Verfasser: Alois Bauer, Dieter Mäckler, Mike Otto
Quelle: SchmidtBank-Research
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3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
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Die Gewinner und Verlierer der Börsenwoche
vom 06.07.2001 bis 13.07.2001 [14:39 Uhr]
Wochen-Hits 06.07.2001 13.07.2001 %
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Brokat 2,00 4,10 +105,00
Gauss Interprise 0,73 1,05 +43,84
U.C.A. Unternehmer Consult 3,25 4,50 +38,46
FortuneCity.com 0,34 0,46 +35,29
Telegate 5,00 6,75 +35,00
Mosaic Software 6,20 8,00 +29,03
Aixtron 22,50 29,00 +28,89
d+s online 3,10 3,95 +27,42
Teamwork 1,17 1,45 +23,93
GEDYS 1,70 2,10 +23,53
Wochen-Flops 06.07.2001 13.07.2001 %
--------------------------------------------------
Orad 3,80 1,90 -50,00
Ifco Systems 2,13 1,10 -48,36
eJay 0,82 0,52 -36,59
Cor Insurance Technologies 8,80 5,60 -36,36
mb Software 1,15 0,76 -33,91
Dino Entertainment 3,16 2,09 -33,86
Das Werk 15,30 10,40 -32,03
Endemann Internet 1,20 0,82 -31,67
Lino Diagnostic 36,00 26,00 -27,78
Winter 5,50 3,99 -27,45
Quelle: Börse Online
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4. CONSORS FAVORITEN
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Die meistgehandelten Werte bei Consors (07.06.2001 - 12.07.2001):
1. SAP AG 716460
2. AIXTRON AG 506620
3. DEUTSCHE TELEKOM AG 555750
4. KONTRON EMBEDDED COMPUTERS AG 523990
5. SIEMENS AG 723610
6. NOKIA CORP. 870737
7. BIODATA INFORM.TECHNOLOGY AG 542270
8. THIEL LOGISTIK AG 931705
9. QIAGEN N.V. 901626
10. D. LOGISTICS AG 510150
**************************************************
5. MUSTERDEPOTS
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Platowbriefe
Aktie WKN Stck. Kaufkurs Kurs
--------------------------------------------------
Citigroup 871904 880 56,00 60,00
DaimlerChrysler 710000 1.000 51,50 53,70
Boewe Systec AG 523970 2.000 24,50 24,70
Compaq Computer 868576 2.500 19,50 17,30
Amadeua AG 509310 1.800 22,00 21,60
Stinnes 726430 1.500 27,00 23,50
Koenig & Bauer 719353 1.600 24,50 25,75
Bankg. Berlin ZT. 586845 4.000 12,35 12,30
Der Aktionär - Bernd Förtsch
Aktie WKN Stck. Kaufkurs Kurs
--------------------------------------------------
Millenium Pharmac. 900625 380 36,50 38,10
Vertex Pharmaceu. 882807 400 41,00 49,70
DEAG Dt. Entertain. 551390 1.000 20,02 15,50
**************************************************
6. NEUER MARKT REPORT
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Czerwensky's Neuer Markt Report:
Der Neue Markt hat sich mehrere Viren eingefangen!
Der Ruf ist ruiniert, viele Investoren haben sich von dem neuen
Segment nach seinem vielversprechenden Start empört abgewendet. Laut
ist inzwischen der Schrei nach einem "Regulierer" zu vernehmen. Die
Deutsche Börse soll dafür sorgen, daß ihre Kreation wieder attraktiver
wird, und sogenannte "Penny Stocks", die weniger als einen Euro wert
sind, vom Wachstumsmarkt verbannen. Die Anleger haben im Dschungel der
weit mehr als 300 Werte den Überblick verloren, wer nur noch als
Zockerpapier taugt oder solide und profitable Geschäfte betreibt.
Gestandene Unternehmen wie Singulus, Mobilcom oder D.Logistics, die
unter den Schrottwerten leiden und in deren Strudel mit in die Tiefe
gerissen werden, beklagen sich ebenfalls und drohen einen
Segmentswechsel an.
Wenngleich nun die Deutsche Börse Handlungsbereitschaft signalisiert
hat und der Forderung nach verschärfteren Regeln - die unbestritten
dringend notwendig sind - nachkommen will, so muß doch eines klar
gesagt werden: Wenn insbesondere die Emissions-Banken, die zuvor
"Schrottkisten" an den Markt brachten und somit für einen erheblichen
Teil dieser Unbill verantwortlich zeichnen, bzw. die ihnen verbundenen
Fondsgesellschaften oder Analysten, die Kurse einst nach oben gepusht
haben, nun versuchen, der Deutsche Börse alleine den "schwarzen Peter"
zuzuschieben, so ist dies "scheinheilig". Natürlich ist der Vorwurf
durchaus berechtigt, daß die Deutsche Börse dem Treiben zu lange
zugesehen hat, ohne tatkräftig einzuschreiten. In der Pflicht sehen
wir aber auch an vorderer Front die Unternehmen selbst und die Banken,
die diese "Buden" mit äußerst wohlwollenden Studien angepriesen und
dem Anleger zu völlig überhöhten Preisen "angedreht" haben. Es dürfte
Einigkeit darin bestehen, daß viele Unternehmen in keiner Weise
börsentauglich waren.
Wunderdinge sollte sich indes von neuen Regelungen niemand erwarten.
Der Neue Markt wird lange brauchen, um das Vertrauen wieder zurückzu-
gewinnen. Vertrauen muß man sich erarbeiten. Notwendig sind nun rea-
listische Prognosen der Unternehmen und Bankanalysten sowie pünktlich
vorgelegte und korrekte Zahlenwerke. Auch müssen die Manager bei
Anlegern den Eindruck widerlegen, daß sie sich von ihren Aktien verab-
schieden, ehe sie schlechte Nachrichten der Öffentlichkeit servieren.
In die vollkommen falsche Richtung dürfte indes der Weg führen, den
EM.TV einschlägt. Das Medienunternehmen will seinen Aufsichtsräten die
Bezüge drastisch erhöhen, und zwar gleich auf das siebenfache Niveau.
Zusammen sollen die drei "Kontrolleure" künftig mehr als 320 000 DM
erhalten. Allein dem AR-Vorsitzer, dem ehemaligen Chef der DG Bank
Bernd Thiemann, wird der Posten mit fast 180 000 DM versüßt. Für den
gebeutelten Kleinaktionär, der dem Unternehmen sein Geld anvertraut(e)
und bereits durch umfangreiche Aktienverkäufe des Managements vor dem
massiven Absturz geschädigt wurde, muß dies wie ein Schlag ins Gesicht
sein. Sein Eindruck von "Selbstbedienungsmentalität" der Unternehmens-
organe zulasten des Kleinaktionärs wird hierdurch nur verstärkt.
Der Weg zu höheren Kursen dürfte ohnehin sehr steinig werden. Wie zu
hören ist, warten viele Investoren auf einen deutlichen Kursanstieg,
um sich dann endgültig von ihren Engagements zu trennen. Darunter
sollen auch viele Institutionelle sein. Die zuletzt beobachtete
Aufwärtstendenz nutzte deshalb auch so mancher zum Positionsabbau,
folgerichtig konnte der NEMAX 50 seine vorübergehenden Gewinne nicht
halten, die Wochenbilanz schließt nur mit einem mageren Zuwachs von
2 % (1218 Punkte).
Fortec: Vernachlässigter Qualitätswert am Neuen Markt
Es finden sich nicht viele Unternehmen am Neuen Markt, die in solch
einer Regelmäßigkeit die selbstgesteckten Ziele übertreffen wie die
Aschheimer Fortec Elektronik. Trotzdem reagiert meist der Aktienkurs
(akt. 29,50 Euro) nach Bekanntgabe der jeweiligen Quartalszahlen kaum.
Das mag zum einen daran liegen, daß Fortec mit einer Marktkapitali-
sierung von 52 Mill. DM (noch) nicht im Blickpunkt institutioneller
Anleger steht. Offenbar rechnen aber auch viele Marktteilnehmer damit,
daß Fortec seine Prognosen verfehlt - das allerdings schon seit vielen
Monaten und völlig zu Unrecht. Auch im soeben beendeten Geschäftsjahr
(30. Juni) übertraf Vorstandsvorsitzer Dieter Fischer allen Unkenrufen
zum Trotz die Erwartungen. Die bereits angehobene Umsatzprognose von
63,5 Mill. DM wurde mit über 68 Mill. erneut klar getoppt. Auch der
Gewinn vor Steuern werde aller Voraussicht nach übertroffen, heißt es.
Die Entwicklung der Auftragseingänge mit rund 72 Mill. DM läßt
ebenfalls zuversichtlich in die Zukunft blicken. Erfolgsgarant für das
ungebrochene Wachstum ist weiterhin der robuste Markt für industrielle
Ausrüstungsinvestitionen, wo Fortec mit Stromversorgungen und Embedded
Solutions gut im Geschäft ist. Bislang erwies sich Fortec als Fels in
der Brandung am Neuen Markt, seit Anfang des Jahres 2000 legte die
Aktie um gut 50 % zu, die Höchststände lagen um die 50 Euro. Legen die
Investoren nach einer Marktstabilisierung ihr Augenmerk verstärkt auf
Qualität und Profitabilität, dürfte Fortec mit einem KGV von etwa 15
zu den Gewinnern zählen.
Tips und Termine:
Traditionsgemäß fahren die Unternehmen in den warmen Sommermonaten
ihre öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten merklich zurück. Die Saison
der Bilanzpressekonferenzen ist ohnehin weitgehend ausgelaufen. Mit
Balda (16.7.) und Data Design (18.7.) treten allerdings zwei
Nachzügler vor die versammelten Journalisten.
Der Kritik der Aktionäre stellen sich am Mittwoch (18.7.) gleich die
Vorstände und Aufsichtsräte dreier Unternehmen. Einigermaßen ruhig
sollte es dabei auf der Hv von Lion Bioscience zugehen. Zwar ist der
Aktienkurs mit 25 Euro von seinem Höchststand von 130 Euro meilenweit
entfernt, der Absturz hatte indes weniger unternehmensspezifische
Gründe. Lion Bioscience, die freilich mit einem exorbitant hohen Wert
an die Börse kamen, wurden mit den anderen Biotech-Unternehmen im
Rahmen der Branchen-Korrektur mit in den Abgrund gerissen.
Ähnlich verhält es sich bei der Ceyoniq-Tochter Group Technologies,
die sich bislang am Neuen Markt recht gut halten konnte. Der Kurs
notiert mit 2,75 Euro dennoch weit unter seinem Hoch von 7,90 Euro.
Data Design gehört hingegen zu den Unternehmen, die durch
Mißmanagement für ihren 95%igen Kursniedergang selbst verantwortlich
zu machen sind (aktuell 2,30 Euro, Hoch im Jahre 1999: 53 Euro).
Quelle: Czerwensky intern/www.czerwensky.de
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7. NICE*LETTER-EMPFEHLUNG
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FJA: Akquisition in USA noch dieses Jahr
Die FJA AG (WKN: 513010) will dieses Jahr noch jenseits des großen
Teichs einkaufen. Wie wir am Rande der Hauptversammlung letzte Woche
erfuhren, sieht man in den USA noch größeren Nachholbedarf. Das
Management betonte aber, dass es keinen unüberlegten Schnellschuss
geben werde. Bereits letztes Jahr sei man an einem Unternehmen dran
gewesen, aber letztendlich habe der Preis nicht gestimmt. »Neben dem
Preis spielt noch die Firmenkultur eine Rolle«, sagte Prof. Dr.
Manfred Feilmeier, »und es darf kein Turnaround-Kandidat sein«.
Ein entsprechend glückliches Händchen bewiesen die Münchner bei der
Übernahme von OdaTeam in Polen. Die polnische FJA-Tochter schaffte es
bereits nach kurzer Zeit, die polnische Niederlassung von Signal Iduna
als Kunden zu gewinnen. Obwohl die Niederlassung in Polen klein ist,
arbeite sie profitabel (20 % Umsatzrendite). Generell denkt Feilmeier
noch daran, in Polen ein kleineres IT-Haus zu akquirieren. Gut gefällt
uns, dass die Münchner bislang außerordentlich sorgsam mit den IPO-
Geldern umgingen. Von den letztjährigen Investitionen von 32,2 Mio.
EUR stammten 18,8 Mio. EUR aus dem operativen Geschäft, nur 13,4 Mio.
EUR wurden den Börsenmitteln entnommen. Derzeit liegen noch rund
35 Mio. EUR in der Kriegskasse, die überwiegend in Rentenpapieren und
geldmarktnahen Investments geparkt sind. Bedenken Sie: Andere Neue-
Markt-Unternehmen haben ihre IPO-Mittel oftmals in Neuer-Markt-Fonds
reinvestiert und stehen hier jetzt vor einem Scherbenhaufen dieser
Anlagen.
Weiter erfuhren wir, dass kürzlich ein interessanter Auftrag von der
deutschen Basler-Versicherung eingeheimst wurde. Da die Ordergröße
aber nicht Adhoc-pflichtig sei, gehen wir von einem Volumen von unter
1 Mio. EUR aus. Generell liegt das Unternehmen voll im Plan. Bereits
jetzt ließ Feilmeier durchblicken, dass nach dem guten ersten Quartal
auch das soeben beendete zweite Quartal absolut im Rahmen der
Prognosen liegt. Die »Riester-Rente« wirft bei FJA bereits ihre
Schatten voraus. Möglicherweise werden die 2001er Zielvorgaben sogar
noch getoppt. Erinnern Sie sich: In den Plandaten stehen rund 107 Mio.
EUR Umsatz, EBIT etwas über 20 Mio. EUR, sowie ein Jahresüberschuss
von 13,5 Mio. EUR.
Unsere Meinung: Von den Eckdaten her betrachtet - 2002er KUV von 3,
KGV von 27 - ist FJA freilich nicht billig. Aber die Bruttomarge von
19 % rechtfertigt so eine Bewertung allemal, und lässt (in einem
besseren Marktumfeld) sogar noch Spielraum nach oben zu (s.
NICE*Letter 21/01). In Schwächephasen - akkumulieren.
Quelle: NICE*LETTER
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8. EMPFEHLUNGEN INLAND
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RWE: Outperformer (Merck Finck & Co)
Die Analysten von Merck Finck & Co. stufen die Aktien von RWE als
Outperformer ein.
Die Analysten behalten ihre EPS-Schätzung von 1,82 Euro für 2000/01
bei. Sie erhöhen die EPS-Schätzungen jedoch aufgrund des positiven
Ausblickes und positiv veränderten Marktbedingungen von 2,02 Euro auf
2,26 Euro für 2001/02 und von 2,26 Euro auf 2,60 Euro für 2002/03.
Nach den Berechnungen der Analysten bezüglich des Verhältnisses von
EV/EBITDA mit einer Schätzung für 2001 von 4,2 im Vergleich zu dem
Durchschnitt von 5,8 der stärksten europäischen Wettbewerber seien die
Aktien von RWE attraktiver bewertet als die der europäischen
Wettbewerber.
Bei Einbezug dieser Bewertungsmethode, dem Discount-Modell der
Analysten und dem vielsprechenden Ausblick sehen die Analysten von
Merck Finck & Co. die Aktien von RWE noch immer als unterbewertet mit
einem fairen Wert von ungefähr 55 Euro. Somit bekräftige man das
Rating "Outperformer".
RWE (WKN 703712)
Quelle: Aktienresearch
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adidas-Salomon: Market Performer (Goldman Sachs)
Die Analysten von Goldman Sachs stufen die Aktie von adidas Salomon
mit "Market Performer" ein.
Man habe das Analystentreffen in Deutschland besucht, auf dem das
Unternehmen seine Vorhersagen von 3 - 5 % Wachstum und 15 % Steigerung
beim Gewinn je Aktie bestätigt habe. Auf Analystenseite habe man den
Eindruck gehabt, dass alles nach Plan laufe, auch wenn der Lagerbe-
stand noch etwas hoch erscheine. Der US-Markt bleibe der Schlüssel für
das zukünftige Wachstum von adidas-Salomon. Das Management habe daher
sein Ziel bekräftigt, seinen Marktanteil im Schuhbereich von 12 % auf
20 % zu steigern, gleichzeitig gestand man aber ein, dass dies einige
Zeit dauern werde. In Deutschland verfüge man über einen Marktanteil
von 40 %, in Großbritannien und in Frankreich von 20 %, hier wolle man
um einige Prozentpunkte zulegen. adidas-Salomon gebe 14,5 % des Umsat-
zes für Marketingmaßnahmen aus, dies entspreche dem höchsten Anteil in
der Branche. Diese Aufwendungen wolle man auf 12 - 13 % reduzieren.
Auf dem Meeting sei auf die fünf neuen Produktbereiche für den Früh-
ling und Sommer 2002 aufmerksam gemacht worden; diese Neueinführungen
sollten vor allem auf dem US-Markt Absatz finden und so zum Erreichen
der Marktanteilsvergrößerung beitragen. Die Aktie erscheine mit einem
KGV auf 2002er Basis von 14 fair bewertet. Um positiver gegenüber dem
Titel eingestellt sein zu können, erwarte man von adidas, dass die
Umsatzsteigerung besser ausfalle, einen höheren Cash-flow, einen
Beweis, dass man seine Marketingausgaben kontrollieren könne und eine
Verringerung der Schulden. Das Unternehmen werde am 8. August die
Zahlen für das zweite Quartal 2002 veröffentlichen, bis dahin belasse
man auf Analystenseite seine Schätzungen für den Gewinn je Aktie für
Q2 2002 bei 0,47 Euro. Das Rating der Analysten von Goldman Sachs für
die Aktie von adidas-Salomon lautet "Market Performer".
adidas-Salomon (WKN 500340)
Quelle: Aktienresearch
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4MBO: Kaufen (DG Bank)
Die Analysten der DG Bank empfehlen die Aktien von 4MBO zum Kauf,
nehmen sie aber aus ihrer TOP-15-Liste heraus.
Zahlreiche negative Unternehmensmeldungen aus der PC-Branche
(beispielsweise Compaq) haben dazu geführt, dass sich das Sentiment
für Aktien aus diesem Sektor eingetrübt habe. Die Analysten sehen zur
Zeit wenig Chancen, dass sich 4MBO diesem Trend entgegenstellen könne.
Wegen der Unterbewertung (KGV für 2002e liege bei 7,9) gegenüber dem
Branchenführer Medion (KGV für 2002e liege bei 20,9) und der sehr
positiven Situation in den Geschäftsbereichen Foto- und
Gesundheitstechnik halte man derzeit am Rating "Kaufen" fest.
Die Analysten der DG Bank sehen das Kurspotential allerdings nur noch
bei 12 %, so dass sich der Titel nicht mehr für die TOP-15-Liste
empfehle.
4MBO (WKN 548780)
Quelle: Aktienresearch
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Mühlbauer: Buy (Metzler Equity Research)
Die Analysten von Metzler Equity Research bewerten die Aktie von
Mühlbauer mit Buy.
Mühlbauer habe die vorläufigen Halbjahreszahlen für das laufende
Geschäftsjahr bekannt gegeben. Darin seien die schwachen
Auftragseingänge in der Halbleitersparte als Grund für die schlechten
Zahlen angegeben worden, so die Analysten. Jedoch habe man mit
geschickten Strategien im ID-Geschäft noch Bestellsteigerungen von
50 % erreichen können. Dies seien insgesamt 70 % für das erste
Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres. Damit würde man die Ziele für
2001 bestätigen, so die Analysten.
Daher setzen die Analysten von Metzler Equity Research die Aktie von
Mühlbauer in ihrem Rating von Hold auf "Buy".
Mühlbauer (WKN 662720)
Quelle: Aktienresearch
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Medigene: Buy (Merck Finck & Co)
Die Analysten von Merck Finck & Co empfehlen die Aktie von Medigene
zum Kauf.
Die Medigene AG ist ein produktorientiertes Biotechnologieunternehmen
mit dem Ziel, effiziente und innovative Therapeutika zur Behandlung
von Herz- und Tumorerkrankungen zu entwickeln und zu vermarkten.
Das Unternehmen gab den erfolgreichen Abschluss der klinischen Tests
für Leuprogel bekannt. Das Mittel diene zur Bekämpfung von
Prostatakrebs. Im Juni wurde ein weiterer klinischer Test bekannt
gegeben. Es handle sich um einen Impfstoff gegen bösartige Melanome.
Das Rating laute "Buy".
Medigene (WKN 502090)
Quelle: Aktienresearch
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Infineon Technologies: Buy (Merrill Lynch)
Die Analysten von Merrill Lynch empfehlen die Aktie von Infineon zum
Kauf.
Die Infineon Technologies AG produziert Chips für den Mobilfunk, für
Kommunikations- und Multimedia-Anwendungen, Automobil- und
Industrieelektronik sowie Speicherbausteine und Schaltkreise, etwa für
Chipkarten.
Das Papier werde aufgrund der schlechten Performance im Vergleich zum
Gesamtsektor zum Kauf empfohlen. Die Umsatzschätzungen für 2002 würden
von 6,6 auf 6,2 Mrd. Euro zurückgenommen. Die Papiere von Infineon
seien im Moment 30 % günstiger als die des Konkurrenten Micron.
Das Rating laute "Buy". Das Kursziel liege bei 32 Euro.
Infineon Technologies (WKN 623100)
Quelle: Aktienresearch
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9. EMPFEHLUNGEN AUSLAND
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Vinci: Buy (Société Générale (SG))
Die Analysten der Société Générale empfehlen die Aktie von Vinci zum
Kauf.
Das Unternehmen habe eine Wandelanleihe ausgegeben. Aufgrund hoher
Ausgaben für den Bau des Highway A86 in Chile, welcher 2002 eröffnet
werden soll, und dem Bau einer Brücke in Griechenland habe das
Unternehmen hohe Ausgaben bis zum Jahr 2004 und einen
Verschuldungsgrad von 93,7 %. Man schätze die Höhe der Ausgaben für
diese Projekte auf 500 - 600 Millionen Euro pro Jahr in dem Zeitraum
2001 - 2004. Nach der Ausgabe der Anleihe werde sich der
Verschuldungsgrad auf 61,2 % reduzieren.
Gehe man davon aus, dass alle Umtauschrechte ausgeübt werden, so werde
dies den Gewinn je Aktie im Jahr 2001 mit 4,3 %, im Jahr 2002 mit
2,6 % und im Jahr 2003 mit 3,1 % belasten. Das Papier des Unternehmens
bleibe eine attraktive Investmentmöglichkeit. Das Kursziel der
Analysten der Société Générale für die Aktie von Vinci liegt bei
78 Euro und das Rating lautet weiterhin "Kaufen".
Vinci (WKN 867475)
Quelle: Aktienresearch
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Philip Morris: Neutral (M.M. Warburg)
Die Analysten von M.M.Warburg & Co bewerten die Aktie von Philip
Morris mit Neutral.
Die Aktie des US-Nahrungsmittel- und Tabakkonzerns Philip Morris ge-
hört seit dem Frühjahr 2000 zu den absoluten Spitzenperformern im in-
ternationalen Blue-Chip-Konzert und profitiert u. a. von der Präferenz
der Anleger für defensive Aktien im Zuge der Baisse der New Economy,
so die Analysten. Auf dem aktuellen Kursniveau scheint dies nun eine
gute Gelegenheit zur Gewinnrealisierung zu sein, da Philip Morris sich
mit dem letzten Hoch bei 53,8 USD leicht unterhalb des Höchststandes
aus 1998 (59,5 USD) festzuhalten scheint, so die Analysten.
Laut den Analysten scheint es zu einer echten Neubewertung der Aktie
daher nicht zu reichen. Daher lautet das Rating der Analysten von
M.M.Warburg & Co für die Aktie von Philip Morris "Neutral".
Philip Morris (WKN 851777)
Quelle: Aktienresearch
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L'Oréal: Marketperformer (Goldman Sachs)
Die Analysten von Goldman Sachs stufen die Aktien von L'Oréal als
Marketperformer ein.
L'Oréal habe gestern die Umsätze für das erste Halbjahr bekannt
gegeben, die mit einem Anstieg von 13,5 % im Rahmen der Erwartungen
der Analysten liegen.
Die Währungseffekte seien niedriger als letztes Jahr (+1,8 % im
Vergleich zu +7,4 % in 2000). Der Konzern dürfe wohl somit in diesem
Jahr nicht von der starken Margenerweiterung profitieren, die er im
letzten Jahr durch Währungseffekte erfahren habe.
L'Oréal habe letzte Nacht den Ausstieg aus Lanvin angekündigt, einer
kleinen und womöglich verlustbringenden Luxusgutmarke. Die Analysten
von Goldman Sachs sehen dies als positiv an, da es den Fokus von
L'Oréal auf seine Kernkompetenzen im Bereich Kosmetik demonstriere.
L'Oréal (WKN 853888)
Quelle: Aktienresearch
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Mobile Telesystems: Buy (Credit Suisse First Boston)
Die Analysten der Credit Suisse First Boston empfehlen die Aktie von
Mobile Telesystems zum Kauf.
Das Unternehmen sie der größte GSM-Operator in Russland und habe Ende
2000 einen Marktanteil von 55 % in Moskau besessen. Die Vorteile des
Unternehmens gegenüber seinem Hauptkonkurrenten Vimpelcom seien die
Kundenbasis - 23 % der Nutzer generierten einen durchschnittlichen
Umsatz von mehr als 100 US-Dollar - und außerdem die bessere
Kostenstruktur. Das Unternehmen habe die Telekom XXI im May 2001 für
50 Millionen US-Dollar übernommen und rechne damit, den Betrieb in
St. Petersburg im vierten Quartal 2001 aufzunehmen mit dem Ziel, 20000
Kunden zum Ende des Jahres zu haben. Außerdem verfüge man mit
DeTeMobil über einen strategischen Partner.
MTS plane, Kuban-GSM und Smarts zu übernehmen. Nach dem Kauf der
Lizenz für St. Petersburg seien die einzigen Regionen, die dem
Mobilfunkbetreiber noch fehlten, der Nordkaukasus und die
Volgaregionen mit einer Gesamtbevölkerung von 42 Millionen. Man
glaube, dass die geplanten Übernahmen wichtige strategische Schritte
seien, um die regionale und nationale Präsenz zu verstärken, jedoch
hänge auch viel vom Kaufpreis ab. Die Analysten der Kredit Suisse
First Boston stufen die Aktie von Mobile Telesystems mit "Kaufen" ein.
Mobile Telesystems (WKN 501757)
Quelle: Aktienresearch
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Genentech Inc.: Buy (JP Morgan)
Die Analysten von JP Morgan empfehlen die Aktie von Genentech Inc. zum
Kauf.
Das Unternehmen habe seine Zahlen für das zweite Quartal 2001
vorgelegt und mit einem Gewinn pro Aktie von 0,19 US-Dollar, einer
Steigerung von 27 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum, im Rahmen der
Erwartungen der Analysten und der Konsensschätzungen gelegen. Der
Gesamtumsatz von 410,3 Millionen US-Dollar habe sogar die Prognosen
von 381,8 Millionen US-Dollar geschlagen. Der Großteil des Umsatzes
sei durch Rituxan und Herceptin erwirtschaftet worden, jedoch könnten
die starken Zahlen von Rituxan immer noch einige sehr optimistische
Schätzungen enttäuschen.
Seitens der Analysten reduziere man die Schätzungen für den Gewinn je
Aktie für das Jahr 2002 von 1,18 US-Dollar auf 0,94 US-Dollar und für
das Jahr 2003 von 1,11 US-Dollar auf 0,89 US-Dollar. Das Management
halte an seinem Ziel fest, den Gewinn je Aktie über die nächsten fünf
Jahre um 25 % zu steigern. Die Analysten von JP Morgan stufen die
Aktie von Genentech weiterhin mit "Kaufen" ein.
Genentech Inc. (WKN 924632)
Quelle: Aktienresearch
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Homestore.com: Accumulate (Merrill Lynch)
Die Analysten von Merrill Lynch haben die Bewertung von Homestore.com
von Buy auf Accumulate heruntergestuft.
Man meine, der Titel Homestore.com handelt in einem gesunden Verhält-
nis zu eBay oder anderen Internetvorreitern. Man bleibe optimistisch
in der Zukunftsperspektive, könne aber noch zu wenig in die Jahre 2002
und 2003 vorausschauen, um ohne Sorge viel von diesem Titel einzu-
kaufen. Unsicherheitsfaktoren seien die Entwicklung der Kundenanzahl,
Erneuerungen von Werbeverträgen und die Rendite aus Transaktionen.
Die Einstufung sei accumulate.
Homestore.com (WKN 924944)
Quelle: Aktienresearch
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Mondavi: Buy (Lehman Brothers)
Die Analysten von Lehman Brothers stufen Mondavi auf Buy herunter.
Das Risikoprofil der kalifornischen Weinindustrie steige aufgrund von
Schwächen im Hotel- und Restaurantsektor sowie von beträchtlicher
Konkurrenz aus Australien an. Daher reduzieren die Analysten ihr
Rating auch als Folge von Rückgängen bei Luxusweinen von Strong Buy
auf Buy. Jedoch bleibe die Aktie günstig bewertet.
Mondavi (WKN 886798)
Quelle: Aktienresearch
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10. DISCLAIMER
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HAFTUNGSAUSSCHLUSS
Die veröffentlichten Artikel, Nachrichten, Daten und Empfehlungen
werden von Informationsanbietern zur Verfügung gestellt. Weder Consors
noch deren Informationslieferanten können die Verantwortung für die
Richtigkeit der Angaben übernehmen. Wir weisen ausdrücklich darauf
hin, dass dies keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapie-
ren oder Rechten darstellt. Die zur Verfügung gestellten Informationen
bedeuten keine Empfehlung oder Beratung der Consors Discount-Broker AG.
CONSORS WEEKLY NEWSLETTER Nr. 2001/27
Der kostenlose, wöchentliche Newsletter der
Consors Discount-Broker AG Freitag, 13. Juli 2001
**************************************************
THEMEN DIESER AUSGABE:
1. CONSORS INTERN
2. MARKTANALYSE
3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
4. CONSORS FAVORITEN
5. MUSTERDEPOT
6. NEUER MARKT REPORT
7. NICE*LETTER-EMPFEHLUNG
8. EMPFEHLUNGEN INLAND
9. EMPFEHLUNGEN AUSLAND
10. DISCLAIMER
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2. MARKTANALYSE
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Aktienmärkte, 29. Woche vom 16. bis zum 20. Juli 2001
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer - so interpretieren wir den
heutigen insgesamt verhalten positiven Wochenschluß nach der zuvor
gesehenen kräftigen Erholung an der Börse. Neben einer notwendigen
Gegenreaktion auf den ansatzweisen "Sell-Out" am Freitag vor einer
Woche waren insbesondere besser als erwartete Unternehmensberichte bei
einigen US-Werten für die teilweise recht kräftigen Aufwärtsbewegungen
vor allem im Technologiesektor verantwortlich.
Die zuvor mit am stärksten unter Druck gestandene "Siemens-Familie"
konnte sich deutlich erholen. Dies galt ganz besonders für Infineon,
die nach Bekanntgabe der erfolgreichen Plazierung der Kapitalerhöhung
von verschiedenen Analystenhäusern heraufgestuft wurde. Wasser in den
Wein goß zuletzt Epcos mit einer Gewinnwarnung. Allgemein schwächer
lagen Finanztitel, nicht zuletzt wegen unveränderten Konjunkturrisiken
und der neu entflammten Finanzkrise in den Schwellenländern. Die am
Freitag bekannt gewordene Gewinnwarnung des Schweizer Reisekonzerns
Kuoni für 2001 lastete zuletzt kräftig auf der Preussag-Aktie. Bei den
europäischen Aktienwerten führten insbesondere die Telekommunikations-
ausrüster Ericsson und Nokia die Verliererliste an, nachdem gerüchte-
weise neuerliche Gewinnwarnungen heraufbeschworen worden waren. Auf
der Gewinnerstraße bewegten sich weiterhin die defensiven Versorger-
werte, insbesondere die RWE-Aktie, die ein neues Jahreshoch erreichte.
Aber auch Versicherer und konsumnahe Titel wie adidas-Salomon, Henkel
und Metro reihten sich mit Pluszeichen in die abgelaufenen Woche ein.
Heraufstufungen und Erwartungen, daß Chrysler im zweiten Quartal
besser abschneiden wird, verhalfen der DaimlerChrysler-Aktie ins Plus.
Die Deutsche Post AG profitierte von Empfehlungen, bei SAP setzte eine
technische Erholung ein. Die Aussichten auf den Verkauf der Aventis-
Pflanzenschutzsparte (Crop Science), an der auch Schering beteiligt
ist, an den Interessenten Bayer, führte bei den Aktienkursen aller
Beteiligten zu positiven Reaktionen. Relativ stark innerhalb des
insgesamt negativen Telekommunikationsumfeldes präsentiert sich
derzeit die Deutsche-Telekom-Aktie.
(Alle nachfolgenden Indexstände beziehen sich auf Freitag, den
13. Juli 2001 um 20:30 MESZ).
--- 1. Deutscher Aktienmarkt ---
Das war knapp - die in der letzten Ausgabe von uns neu festgelegte
DAX-Riskomarke bei 5750 Punkten hat trotz eines Intraday-Lows bei 5731
auf Schlußkursbasis gehalten. Zuletzt notierte der DAX-30-Index auf
dem heute gesehenen Wochenverlaufshoch 5939 im Wochenvergleich mit
einem Plus von 1,3 %.
Aus charttechnischer Sicht dient die bereits in der Vorwoche
gebrochene Unterstützung bei 5940 nunmehr als kurzfristiger
Widerstand. Hartnäckige Hürde bleibt die 90-Tage-Linie bei aktuell
6000. Richtung Süden finden sich Supports bei 5814/5805 (offenes Gap
vom 12.07.2001), 5750 (unsere aktuelle DAX-Risikomarke) und zuletzt
5670. Der übergeordnete Abwärtstrendkanal vom März 2000 zwischen 6160
und 5360 bestimmt ebenso den weiteren Bewegungsspielraum wie der
sekundäre Abwärtstrendkanal vom September 2000 zwischen 6080 und 5185.
Ob der "junge" Aufwärtstrend von Ende März 2001 als Unterstützung eine
Chance hat, bleibt abzuwarten - bis Ende nächster Woche würde dieser
bei 5850 verlaufen. Ein "alter" Aufwärtstrend vom Oktober 1998 bei
derzeit 5700 kommt gefährlich näher.
Die Umsatzentwicklung in die zuletzt gesehene technische Erholung
hinein war immer noch zu gering für eine nachhaltige Erholung. Die
Stimmung am deutschen Aktienmarkt, gemessen an der als Kontraindikator
geltenden Put/Call-Ratio der Aktienoptionen (auf geglätteter Ein-
Wochen-Basis) ist deutlich in den "bearishen" Bereich vorgedrungen.
Andere Marktindikatoren senden kurzfristig neutrale bis leicht
positive Signale. Die Volatilität (Schwankungsbreite) ist letzte Woche
im Verbindung mit der Aktienmarkterholung deutlich angesprungen.
--- 2. Neuer Markt Deutschland ---
Die Wochenperformance beim Nemax All Share betrug in der abgelaufenen
Handelswoche -1,3 %, der Nemax 50 wies ein Plus von 2,6 % aus. Zum
Wochenanfang lasteten zunächst noch die Gewinnwarnungen von AMD, EMC
und Steag Hamtech auf dem Markt. Im weiteren Wochenverlauf machten
Gerüchte die Runde, daß Mobilcom vor der Zahlungsunfähigkeit steht.
Vom Unternehmen wurde das mit Verweis auf die Cash-Bestände und die
vertragliche Vereinbarung zur Kostenübernahme des UMTS-Netzaufbaus
durch France Telecom dementiert. Auch von Analystenseite wurde die
Unternehmensmeinung geteilt. Die Gerüchte seien unbegründet. Erholun-
gen an der Nasdaq sorgten vorerst auch beim Neuen Markt für eine
Verschnaufpause auf dem Weg nach unten. Doch mit der Gewinnwarnung der
US-Unternehmen Compaq und Comverse ging es im Gefolge des großen
amerikanischen Bruders nach unten. Dabei wurden bei beiden Indizes des
Neuen Marktes neue Jahrestiefststände erreicht. Brokat, die im
Wochenvergleich über 100 % zulegten, profitierten von der Spekulation,
daß IBM den Softwarehersteller übernehmen könnte. Bis jetzt liegt
hierfür noch keine Bestätigung vor. Brokat lehnte eine Stellungnahme
ab. Am Donnerstag sorgten positive Nachrichten aus den USA für
Auftrieb. Grund waren gute Zahlen von Yahoo! und Motorola sowie ein
positiver Ausblick des weltgrößten Softwarehersteller Microsoft.
Singulus stellten öffentlich Überlegungen an, den Neuen Markt zu
verlassen. Als Begründung wurde angeführt, daß das Listing mit
insolventen Unternehmen dem Ruf schade. In jüngster Zeit wurden
vermehrt Stimmen laut, Aktien, die für eine bestimmte Zeit unter einem
Euro notieren, aus dem Marktsegment zu verbannen. Die Deutsche Börse
will das Vertrauen der Anleger in den Neuen Markt mit Regeln zum
Ausschluß von Penny Stocks zurückgewinnen.
Der Nemax All Share setzte in der letzten Woche seine Abwärtsbewegung
fort und markierte bei 1220 Punkten ein neues Jahrestief. Da sich der
Index von dieser Marke leicht erholen konnte, bildet dieses Niveau
eine unbestätigte Unterstützung. Insofern kann nur schwer abgeschätzt
werden, ob diese Linie überhaupt eine größere Bedeutung haben wird.
Die technische Lage am Neuen Markt ist nach wie vor schlecht. Die
Abwärtsdynamik hat zwar abgenommen, mehr als eine technische Reaktion
auf die zuvor starken Kursverluste leiten wir aber derzeit daraus
nicht ab. Der Abwärtstrend besteht ungefährdet fort und befindet sich
aktuell auf einem Niveau bei ca. 1430 Punkten. Zur Orientierung wieder
für Sie: Per nächsten Freitag wird der Abwärtstrend bei ca. 1385
Punkten angekommen sein, ein Abstand vom aktuellen Niveau von 9 %.
Sollten die zahlreichen in der nächsten Woche in Amerika anstehenden
Quartalszahlen den Nasdaq nicht nach oben katapultieren, ist es höchst
unwahrscheinlich, daß der Neue Markt einen so starken Anstieg
vollziehen kann. Und selbst wenn die Nasdaq aufgrund der
Unternehmensergebnisse gute Vorgaben liefern sollte, ist es nach den
Erfahrungen der letzten Wochen und Monate noch lange nicht sicher, daß
der Neue Markt im gleichen Maße davon profitieren kann. Hinzu kommt,
daß der Nemax All Share wieder unterhalb seines bereits nach oben
verlassenen Abwärtstrends vom September letzten Jahres verläuft. Die
technischen Indikatoren geben neutrale bis positive Signale. Nach
Überwindung des kurzfristigen Abwärtstrends liegen die nächsten
Widerstände bei 1429, 1500 und 1584 Punkten.
Das Bild bei den Sektoren ist uneinheitlich. Zu den größten Gewinnern
zählten die Aktien aus den Bereichen Telekom (6,69 %) und Technologie
(5,42 %), während die Werte aus den Branchen Finanzdienstleistungen
(-9,81 %) und Software (-4,87 %) die stärksten Abgaben zu verzeichnen
hatten.
Wir erwarten für die nächste Woche eine technische Korrekturbewegung
in Richtung Norden, in deren Verlauf es der Nemax All Share allerdings
nicht schaffen sollte, seinen kurzfristigen Abwärtstrend zu überwin-
den. Das zu erwartende Erholungspotential (Bärenmarktrally) erscheint
uns für einen Postitionsaufbau in der Breite als zu gering. Die wei-
tere Entwicklung sollte abgewartet werden. Die Quartalszahlen in der
nächsten Woche in den USA dürften für reichlich Turbulenzen sorgen.
--- 3. Europäischer Aktienmarkt ---
Das europäische Aktienmarktbarometer, der DJ STOXX 50 Index, konnte
sich zwar von seinem Wochenverlaufstief bei 3777 lösen, zuletzt blieb
auf Wochenbasis aber immer noch ein Minus von 0,5 % auf 3896 Punkte.
Der seit Anfang September 2000 bestehende Abwärtstrendkanal zwischen
4130 und 3750 hat das Heft in der Hand. Zudem dient das Seitwärtsband
4270/3780 als Orientierung. Die untere Marke sehen wir aktuell als
technisches Risiko für den Index, die intraday bereits angetestet
wurde. Darunter würden erst wieder Unterstützungen bei 5650 und 3540
bestehen. Richtung Norden wartet bei 3950 ein kurzfristiger Widerstand
sowie bei 4105 die fallende 90-Tage-Linie als wichtige Hürde. Einige
Marktindikatoren geben negative Signale.
--- 4. US-Aktienmarkt ---
Der Dow Jones industrial average hat sich von seinen Talblick auf die
10000-Marke gelöst und notierte zuletzt auf Wochenbasis um 2,8 % höher
bei 10540 Punkte. Die Wochenverlaufextremwerte lagen bei 10549 und
10120. Dies ist um so erfreulicher, da noch zum Wochenanfang negative
Unternehmensmeldungen hereinkamen. Unter anderem verkündete der welt-
weit führende Glasfaserkabelhersteller, die bisherigen Gewinnschät-
zungen seien nicht erfüllbar, und in den kommenden eineinhalb Jahren
rechne man nicht mit einer Wende zum Besseren. Compaq (weltweit zweit-
größter Computerhersteller) und Broadvision (E-Commerce-Spezialist)
senkten jeweils den Umsatz- und Gewinnausblick für das zweite Quartal.
Ab der Wochenmitte läuteten besser als erwartete Prognosen bei General
Motors, Microsoft, Motorola und Yahoo die neu beginnende Quartals-
berichtsaison hoffnungsvoll für die Marktteilnehmer ein. In der vor
uns liegenden Handelswoche kommen die Quartalszahlen und der Ausblick
für das zweite Halbjahr 2001 weiterer marktführender Unternehmen auf
den Prüfstand, unter anderem von Apple (Computerspezialist), Intel
(weltgrößter Chiphersteller), IBM (weltgrößter Computerhersteller),
AOL Time Warner (Global führendes Medienunternehmen), EMC
(Speicherspezialist) sowie den Pharmakonzernen Millenium und Pfizer.
Das US-Konjunkturbild bleibt - insgesamt betrachtet - unklar. Die
einzelnen hoffnungsvollen Züge wurden zuletzt durch die aktuellen
Wirtschaftsindikatoren überdeckt. So erreichte die Zahl der
Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in dieser Woche das höchste Niveau
seit neun Jahren. Die "in line" gemeldeten Einzelhandelsumsätze für
Juni sowie unerwartet stark gefallene Erzeugerpreise im Juni deuten in
Richtung einer anhaltenden Konjunkturschwäche. Die amerikanischen
Konjunkturhoffnungen ruhen hauptsächlich auf den Konsumenten. Deshalb
ist die letzte Meldung der Universität Michigan von Bedeutung. Der von
dieser Institution ermittelte Index zum Vertrauen der US-Verbraucher
in die Wirtschaftsentwicklung des Landes ist nach vorläufigen Zahlen
im Juli deutlicher als von Volkswirten erwartet gestiegen. Für die
US-Notenbank FED könnte sich in Ermangelung von eindeutigen
Wirtschaftserholungssignalen weiterer Zinssenkungsspielraum eröffnen -
trotz der seit Jahresanfang sechs Leitzinssenkungen um insgesamt 275
Basispunkte. Erfahrungsgemäß wirken geldpolitische Maßnahmen mit einem
Time-lag von mindestens sechs Monaten. Schüttelt die FED deshalb den
Joker einer weiteren Zinsermäßigung (nächste FOMC-Sitzung am 21.
August) zu rasch aus dem Ärmel, könnte sie sich dem Vorwurf eines
Überdrehens der Zinsschraube gegenüber sehen.
Abschließend noch zurück zur technischen Betrachtung des Dow Jones.
Dieser liebäugelt wieder einmal mit den fallenden gleitenden Durch-
schnitten bei 10515 (90 Tage) und 10580 (200 Tage), die sich einer
Erholungsbewegung in den Weg stellen. Zuvor schloß der Index in seiner
Abwärtsbewegung das offene Gap von Mitte April 2001 (10219/ 10226) und
fiel dann auf den "alten" Aufwärtstrend vom März 1999 bei 10130 zu-
rück, um von dort wieder in die Unterstützungszone zwischen 10500 und
10300 zurückzukehren. Eine neue Supportmarke machen wir in Form eines
Aufwärtstrends vom 23.03.2001 aus, der aktuell bei 10205 verläuft. Auf
dem seit Mitte letzter Woche angetretenen Weg nach oben ist positiv zu
vermelden, daß der Abwärtstrend vom 05.06.2001 (10350) nach oben ver-
lassen wurde und damit "nur noch" der seit 22.05.2001 intakte Abwärts-
trend bei derzeit 10760 zu knacken bleibt. Den generellen Bewegungs-
spielraum gibt ein Abwärtstrendkanal vom Januar 2000 zwischen aktuell
10635 und 9485. Die seit April 2000 übergeordneten großen Seitwärts-
bewegung zwischen 9750 und 11300 bleibt als zusätzliche Orientierung.
--- 5. Nasdaq ---
Mit einer Wochenperformance von +4,4 % hat sich die Nasdaq nach einem
vorübergehenden Wochenverlust von knapp 3,5 % in der zweiten
Wochenhälfte deutlich von ihren Tiefstständen erholt. Nach einem
ruhigen Wochenauftakt rutschte der Index am Dienstag durch eine
Gewinnwarnung des Glasfaserherstellers Corning unter die psychologisch
wichtige Marke von 2000 Punkten. Die Gewinnwarnung brachte fast den
ganzen Sektor unter Druck und zog Werte wie Cisco, Ciena, Nortel und
Lucent mit nach unten. Der Kabelnetzbetreiber Comcast stellte ein
Angebot in Höhe von 58 Mrd. US$ für das Kabelfernsehnetz von AT&T. Das
Angebot wurde vom AT&T-Management zurückgewiesen, und Comcast verlor
im Wochenvergleich 11 %. Die Reduzierung der Gewinnprognosen des
Herstellers von Telekomsoftware Comverse konnte hingegen den Nasdaq
nicht weiter drücken. Erst die überraschend guten Zahlen von Motorola
und Yahoo sowie der erfreuliche Ausblick von Microsoft bescherten der
Nasdaq ein Kursfeuerwerk. Diese positive Grundstimmung beflügelte vor
allem die Aktien aus dem Netzausrüsterbereich sowie die Chipwerte.
Nach den starken Gewinnen sammelt sich der Markt. Händler berichteten
von einsetzenden Gewinnmitnahmen. Belastend am heutigen Freitag
wirkten sich u. a. die geringer als erwartet gestiegenen Einzelhan-
delsumsätze in den USA aus. Der Bericht aus dem US-Handelsministerium
ließ auf eine vorsichtigere Haltung der Verbraucher, die eine
wesentliche Konjunkturstütze darstellen, schließen. Die zuvor deutlich
reduzierten Gewinnprognosen des Chipherstellers AMD konnten zwar
übertroffen werden, dennoch stand die Aktie unter Druck. Auch in der
nächsten Börsenwoche stehen zahlreiche Ergebnisveröffentlichungen an,
u. a. von Microsoft, Apple Computer, Intel, Real Networks, AOL Time
Warner, Broadcom, IBM, I2 Technologies, Commerce One, Nortel Networks
und Sun Microsystems. Die Märkte dürften also heftig von
Einzelmeldungen geprägt sein und entsprechend stark schwanken.
Zum Wochenanfang lief der Markt zunächst nach unten und testete die
Unterstützung bei 1960 Punkten. Intraday wurde diese Marke zwar unter-
schritten, auf Schlußkursbasis konnte sie jedoch gehalten werden. Beim
anschließenden starken Anstieg wurde das Gap (Kurslücke) vom letzten
Freitag zwischen 2061 und 2080 zwar geschlossen, aber dabei vom 11.
zum 12.07.01 gleichzeitig ein neues zwischen 1976 und 2032 geöffnet.
Die Nasdaq hat den Widerstand bei 2050 Punkten zurückerobern können
und läuft derzeit auf den kurzfristigen Abwärtstrend vom Mai dieses
Jahres bei aktuell 2140 Punkten zu. Dieser wurde bereits drei Mal be-
stätigt. Per Freitag nächster Woche wird der Abwärtstrend bis auf 2115
Punkte gefallen sein. Dieses Niveau gilt es zu überwinden. Das neue
Gap ist relativ groß und die Wahrscheinlichkeit daher hoch, daß dieses
in den nächsten Tagen geschlossen werden könnte. Die technischen Indi-
katoren befinden sich im neutralen Bereich mit einer positiven Ten-
denz. Der Trendfolger MACD steht kurz vor einem Kaufsignal. Dennoch,
der Abwärtstrend ist dominant und nicht zu unterschätzen. Erschwerend
in der nächsten Woche ist der Umstand, daß die Börse durch zahlreiche
Ergebnisveröffentlichungen starken Ausschlägen unterworfen ist, die
sich mittels technischer Analyse nicht darstellen lassen. Es wird also
spannend. Im Focus der nächsten Börsenwoche steht die Überwindung des
in greifbare Nähe gerückten Abwärtstrends. Sollte dieser gebrochen
werden, besteht kurzfristiges Erholungspotential bis ca. 2250 Punkte.
--- 6. Japanischer Aktienmarkt ---
In der letzten Woche performte der Nikkei 225 Index trotz eines Intra-
day-Hochs bei 12444 nur mit mageren plus 0,4 % (Wochenschlußstand:
12355 Punkte). Dass am Ende noch dieses knappe Plus heraus kam, hat
der japanische Aktienmarkt einigen guten Unternehmensmeldungen aus
Amerika zu verdanken. Anfangs der Woche brachten Ängste über die
Gewinnentwicklung der Computerbranche Technologieaktien unter Druck.
In die Schwäche hinein bauten Fonds zaghaft Bestände in den stark
gefallenen Aktien des Technologiesektors auf. Die Umsatzwarnung von
Compaq Computer aus den USA und die Ankündigung von
Personaleinsparungen beim französichen Telekommunikationsausrüster
Alcatel verliehen dem noch jungen Auftrieb an Japans Börse einen
Dämpfer. Doch bereits einen Tag später, am gestrigen Donnerstag,
rissen die positiven Meldungen von Motorola, Yahoo und Microsoft das
Ruder in die entgegengesetzte Richtung herum. Auch die Chipwerte
konnten von der freundlichen Stimmung profitieren. Shorteindeckungen
sorgten für Kursgewinne, deren Nachhaltigkeit fraglich ist.
Der Nikkei 225 hat in der vergangenen Woche die psychologische Unter-
stützung bei 12000 Punkten mit einem Wochentief bei 12005 angetestet,
bevor positive Vorgaben aus Amerika den Index am gestrigen Donnerstag
beflügelten. Doch auch diese Aufwärtsbewegung führte nicht über den
Widerstand bei 12512 Punkten hinaus, sondern kam bei 12408 Punkten
zunächst zum Erliegen. Wir sehen den Nikkei in einer neuen Konsolidie-
rungszone zwischen 12000 und 12512 Punkten. Beginnend Ende Mai über
die Kurszeitreihen von Anfang Juli zieht sich ein neuer Abwärtstrend,
der aktuell bei 12600 Punkten verläuft. Auch wenn der Anstieg vom
Donnerstag beachtlich war, so stellt er doch lediglich eine technische
Gegenbewegung auf die zuvor gefallenen Kurse dar. Bereits am heutigen
Freitag tendierte der Markt wieder abwärts. Der Nikkei befindet sich
in einem Bärenmarkt mit intaktem Abwärtstrend. Selbst wenn dieser
gebrochen werden sollte, stehen noch einige wichtige Widerstände zur
Überwindung an. Diese sind insbesondere bei 12512 und 13070 Punkten.
Der Weg nach oben durch die teils massiven Widerstände wird schwierig.
Die technischen Indikatoren liefern keine Schützenhilfe. Sie befinden
sich in neutralen Bereichen und sind aus der überverkauften Zone
zurückgelaufen. In der nächsten Woche kommen eine Reihe von
Unternehmenszahlen aus den USA, die die weltweiten Aktienmärkte stark
beeinflussen werden. Besonders im Technologiebereich war zuletzt bei
entsprechender Schützenhilfe aus Amerika Kaufinteresse zu verzeichnen.
Sollten die amerikanischen Indizes durch positive Quartalsergebnisse
nach oben laufen, könnte es zu starken Käufen auch in den ausgebombten
japanischen Technoaktien kommen. Von der markttechnischen Seite sehen
wir aber derzeit noch keine Argumente für einen Positionsaufbau.
--- 7. Rentenmärkte und Euro ---
Der amerikanische Rentenmarkt zeigte eine feste Tendenz. Ursächlich
hierfür waren verschiedene Preis- und Konjunkturindikatoren, die
zusammengenommen ein günstiges Bild für den Rentenmarkt zeichneten.
Einerseits deuteten einige Indikatoren darauf hin, daß die Schwäche-
phase der US-Wirtschaft noch nicht überwunden ist. Andererseits
scheint es wirklich keinerlei Inflationsprobleme zu geben. Wie wir
bereits früher betont haben, sollten die Konjunkturindikatoren, die
zuletzt eine Erholung der US-Wirtschaft in Aussicht gestellt hatten,
durch weitere positive Daten gestützt und untermauert werden. Nun hat
diese Woche gezeigt, daß dieses Erholungsszenario auf sehr wackeligen
Beinen steht. Sollte in den nächsten Wochen keine Besserung in Sicht
sein, dürfte am Finanzmarkt neuerlich ein Zinssenkungsschritt der FED
diskutiert werden. Die nächste reguläre FOMC-Sitzung ist erst wieder
für den 21. August angesetzt. Also noch Zeit für Spekulationen. Für
den US-Rentenmarkt rechnen wir in der kommenden Woche mit einer
Schwankung um das momentane Niveau.
Der Konjunkturpessimismus in Euroland entwickelt jetzt Eigendynamik.
In der Spitze gipfelte dies bei einer Wachstumsprognose des DIW für
das reale Bruttoinlandsprodukt für Deutschland für das Jahr 2001 von
einem Prozent. Die sehr gewerkschaftsnah eingestuften Wirtschaftsfor-
scher empfahlen der Europäischen Zentralbank eine Senkung der Leitzin-
sen um zwei Prozentpunkte von 4,5 % auf 2,5 %, um der Gefahr einer Re-
zession vorzubeugen. Bei soviel Pessimismus und einem festen US-Bond-
markt ist es erstaunlich, daß der europäische Rentenmarkt in dieser
Woche praktisch nicht von der Stelle kam. Als wichtigster Indikator in
der nächsten Woche wird am Mittwoch die Inflationsrate in der Eurozone
im Juni erwartet. Für Deutschland hat jüngst die ARD in einer Studie
festgestellt, daß durch die bevorstehende Euro-Umstellung eine Preis-
steigerung um 4,4 % p. a. zu verzeichnen ist. Diese vorübergehende
Entwicklung dürfte spätestens ab Beginn des nächsten Jahres ins Gegen-
teil umschlagen, wenn die Preise alle in Euro ausgezeichnet werden
müssen und auch in Euro bezahlt und gedacht werden muß. Dieser Umstand
in Verbindung mit dem positiven Basiseffekt auf Grund der Nahrungs-
und Energiepreisexplosion vor etwa einem Jahr dürfte zu deutlich nied-
rigeren Inflationsraten in der Zukunft führen und damit der EZB einen
größeren Zinssenkungsspielraum bieten, falls die Geldmengenentwicklung
im Plan bleibt. Somit verschieben sich die Perspektiven für den
Rentenmarkt auf Sicht dementsprechend. Für Investoren besteht kein
Zwang zur Eile, deshalb raten wir zu Anlagen im geldmarktnahen Bereich
oder festverzinslichen Wertpapieren mit bis zu zwei Jahren Laufzeit.
Für die am 19. Juli anstehende Zentralbankratsitzung der EZB erwarten
wir keine Leitzinsbeschlüsse, allenfalls eine mögliche Vorbereitung
des Marktes auf eine baldige Zinssenkung. Die Geldmenge in Euroland
bewegt sich weiterhin über der Zielzone, und klare Anzeichen einer
nachhaltig rückläufigen Inflationsentwicklung stehen aus. Das bisheri-
ge Verhalten der EZB läßt darauf schließen, daß mit einer Zinsmaßnahme
in den nächsten vier bis acht Wochen nicht zu rechnen ist.
Des einen Freud, des anderen Leid: Die Finanzkrise in Argentinien und
mangelnde Marktberuhigungsaktionen seitens der Türkei führten zu
Umschichtungen aus Osteuropa. In Verbindung mit der Yen-Schwäche half
dies dem Wechselkurs des Euro gegenüber dem US-Dollar kurzzeitig über
die 86-Cent-Marke. Auf dem Weg nach oben sehen wir den nächsten
Widerstand bei rund 0,87 US-Dollar. Neben dem historischen Tief um
0,83 stellt die 0,85-Marke eine wichtige Unterstützung dar.
--- 8. Fazit - Ausblick - Empfehlung ---
Die Aktienmärkte haben die allgemein negativen Erwartungen
hinsichtlich der Unternehmenszahlen für das zweite Quartal seit Ende
Juni mit kräftigen Kursabschlägen gepreist. Andererseits sind die
Marktteilnehmer aber durchaus bereit, jede noch so schwache positive
Meldung zu honorieren - wie die hinter uns liegende Handelswoche
wieder bewiesen hat. Die Investoren sind sichtbar bescheiden geworden
und schon mit geringfügig besseren Zahlen und Prognosen zufrieden -
kein Wunder nach der durchlebten "Leidenszeit". So ist die letzte
Aktienmarkterholung zumindest Balsam vor allem für die geschundenen
Technologie- und Telekommunikations-Titel und für die Nerven der
Anleger, auch wenn die Reaktion infolge der zuvor überverkauften
Situation zu einem Großteil technisch bedingt ist. Bei aller Freude
wollen wir jedoch auch die zunehmend einsetzenden Basiseffekte nicht
vergessen, da vorher vielfach Umsatz- und Gewinnprognosen durch die
Unternehmen bzw. durch Analystenhäuser drastisch nach unten reduziert
wurden. Unserer These, daß sich positives Überraschungspotential -
sowohl konjunkturell als auch bei den Unternehmensgewinnen - im Laufe
des zweiten Halbjahres aufbaut, sehen wir durch die jüngste
Aktienmarkterholung tendenziell bestätigt.
Wir sehen uns - wie sicherlich viele unserer geneigten Leser - hin und
her gerissen, zum einen von der Hoffnung auf Besserungstendenzen bis
zum Jahresende, nachdem das zweite Quartal diesbezüglich eine
deutliche Absage erteilt hatte, zum anderen von der Tatsache, daß die
konjunkturelle Abkühlung weltweit stärker ausfällt und sich länger
hinziehen wird, als noch zum Jahreswechsel erwartet wurde. Selbst wenn
in den USA hinsichtlich Konjunktur und Gewinnwarnungen das Schlimmste
hinter uns liegen sollte, so bleiben doch die Befürchtungen, daß in
Euroland diese Themen möglicherweise noch nicht vollständig
abgearbeitet sind und uns zumindest im laufenden dritten Quartal noch
so manche negative Überraschung "häppchenweise" präsentiert wird.
Insbesondere eine Trendwende im Tendenz beherrschenden Technologie-
und Telekommunikationsbereich ist zumindest kurzfristig außer
Sichtweite, da die hier als Vorreiter gesehene Chipbranche noch
abwärts zeigt. In der vor uns liegenden Handelswoche werden die
Quartalsberichte unter anderem von Ericsson, Nokia und SAP
insbesondere an den europäischen Börsen mit Spannung erwartet.
Kurzfristig sehen wir die Aktienmarkt-Grundstimmung noch negativ.
Insbesondere am Neuen Markt scheint das Anlegervertrauen ausgelöscht
zu sein. Der Börsenspruch "The trend is your friend" gilt leider nicht
nur im Kursaufschwung, sondern auch in depressiven Marktphasen - und
je stärker der Trend wird, um so mehr tut es dann richtig weh. Die
erste Juli-Woche war hier beispielhaft. Aber dazu paßt noch ein weite-
rer Spruch: "Vor Tagesanbruch ist die Nacht am dunkelsten." Die Frage
bleibt, wann die Investoren ihre Zurückhaltung aufgeben und mit Volu-
mina an die Märkte zurückkommen, um eine nachhaltige Erholung einzu-
läuten. Bislang hat es nicht mal für einen deutlichen "Sell-out" ge-
reicht. Dazu kommen müssen auf alle Fälle noch deutliche und positive
Konjunktursignale. Mangels Impulsen beugt man sich dem Diktat der Wall
Street, dort spielt die "Börsenmusik", wie uns in den letzten Tagen
wieder deutlich vor Augen geführt wurde. Allgemein betrachtet halten
charttechnische Abwärtstrends bei wichtigen Aktienindizes und Resigna-
tion an den Wachstumsmärkten die Marktteilnehmer noch in ihrem Bann.
Auf den DAX bezogen entscheiden aus unserer Sicht zwei Marken über
Wohl und Weh der weiteren Entwicklung, je nachdem, ob die Risikomarke
bei 5750 Punkten unterschritten oder die 6000 (90-Tage-Linie)
überwunden wird.
Die kurzfristigen Alternativen für den DAX lauten: Entweder weiter
abwärts zwischen 6180 und 5185 oder Seitwärtskonsolidierung zwischen
5750 und 6000. Den "worst case" sähen wir schlimmstenfalls im
Schließen von zwei offenen Gaps (Kurslücken) vom April bzw. August
1999 im Bereich 4920 bis 5070. Spätestens hier läge eine gute Basis,
mit einem nachhaltigen Anstieg die seit März 2000 bestehende
Abwärtsbewegung zu überwinden und zu neuen Indexhöhen aufzubrechen.
Wir empfehlen, weitere Aktienengagements kurzfristig zurückzustellen
und gesetzte Stop-Limite zu nutzen bzw. zu überprüfen...
Wir wünschen erfolgreiche Börsengeschäfte und - soweit geplant -
ersholsame Urlaubstage.
Herzliche Grüße aus Nürnberg von Ihrem SchmidtBank-Researchteam!
Verfasser: Alois Bauer, Dieter Mäckler, Mike Otto
Quelle: SchmidtBank-Research
**************************************************
3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
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Die Gewinner und Verlierer der Börsenwoche
vom 06.07.2001 bis 13.07.2001 [14:39 Uhr]
Wochen-Hits 06.07.2001 13.07.2001 %
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Brokat 2,00 4,10 +105,00
Gauss Interprise 0,73 1,05 +43,84
U.C.A. Unternehmer Consult 3,25 4,50 +38,46
FortuneCity.com 0,34 0,46 +35,29
Telegate 5,00 6,75 +35,00
Mosaic Software 6,20 8,00 +29,03
Aixtron 22,50 29,00 +28,89
d+s online 3,10 3,95 +27,42
Teamwork 1,17 1,45 +23,93
GEDYS 1,70 2,10 +23,53
Wochen-Flops 06.07.2001 13.07.2001 %
--------------------------------------------------
Orad 3,80 1,90 -50,00
Ifco Systems 2,13 1,10 -48,36
eJay 0,82 0,52 -36,59
Cor Insurance Technologies 8,80 5,60 -36,36
mb Software 1,15 0,76 -33,91
Dino Entertainment 3,16 2,09 -33,86
Das Werk 15,30 10,40 -32,03
Endemann Internet 1,20 0,82 -31,67
Lino Diagnostic 36,00 26,00 -27,78
Winter 5,50 3,99 -27,45
Quelle: Börse Online
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4. CONSORS FAVORITEN
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Die meistgehandelten Werte bei Consors (07.06.2001 - 12.07.2001):
1. SAP AG 716460
2. AIXTRON AG 506620
3. DEUTSCHE TELEKOM AG 555750
4. KONTRON EMBEDDED COMPUTERS AG 523990
5. SIEMENS AG 723610
6. NOKIA CORP. 870737
7. BIODATA INFORM.TECHNOLOGY AG 542270
8. THIEL LOGISTIK AG 931705
9. QIAGEN N.V. 901626
10. D. LOGISTICS AG 510150
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5. MUSTERDEPOTS
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Platowbriefe
Aktie WKN Stck. Kaufkurs Kurs
--------------------------------------------------
Citigroup 871904 880 56,00 60,00
DaimlerChrysler 710000 1.000 51,50 53,70
Boewe Systec AG 523970 2.000 24,50 24,70
Compaq Computer 868576 2.500 19,50 17,30
Amadeua AG 509310 1.800 22,00 21,60
Stinnes 726430 1.500 27,00 23,50
Koenig & Bauer 719353 1.600 24,50 25,75
Bankg. Berlin ZT. 586845 4.000 12,35 12,30
Der Aktionär - Bernd Förtsch
Aktie WKN Stck. Kaufkurs Kurs
--------------------------------------------------
Millenium Pharmac. 900625 380 36,50 38,10
Vertex Pharmaceu. 882807 400 41,00 49,70
DEAG Dt. Entertain. 551390 1.000 20,02 15,50
**************************************************
6. NEUER MARKT REPORT
**************************************************
Czerwensky's Neuer Markt Report:
Der Neue Markt hat sich mehrere Viren eingefangen!
Der Ruf ist ruiniert, viele Investoren haben sich von dem neuen
Segment nach seinem vielversprechenden Start empört abgewendet. Laut
ist inzwischen der Schrei nach einem "Regulierer" zu vernehmen. Die
Deutsche Börse soll dafür sorgen, daß ihre Kreation wieder attraktiver
wird, und sogenannte "Penny Stocks", die weniger als einen Euro wert
sind, vom Wachstumsmarkt verbannen. Die Anleger haben im Dschungel der
weit mehr als 300 Werte den Überblick verloren, wer nur noch als
Zockerpapier taugt oder solide und profitable Geschäfte betreibt.
Gestandene Unternehmen wie Singulus, Mobilcom oder D.Logistics, die
unter den Schrottwerten leiden und in deren Strudel mit in die Tiefe
gerissen werden, beklagen sich ebenfalls und drohen einen
Segmentswechsel an.
Wenngleich nun die Deutsche Börse Handlungsbereitschaft signalisiert
hat und der Forderung nach verschärfteren Regeln - die unbestritten
dringend notwendig sind - nachkommen will, so muß doch eines klar
gesagt werden: Wenn insbesondere die Emissions-Banken, die zuvor
"Schrottkisten" an den Markt brachten und somit für einen erheblichen
Teil dieser Unbill verantwortlich zeichnen, bzw. die ihnen verbundenen
Fondsgesellschaften oder Analysten, die Kurse einst nach oben gepusht
haben, nun versuchen, der Deutsche Börse alleine den "schwarzen Peter"
zuzuschieben, so ist dies "scheinheilig". Natürlich ist der Vorwurf
durchaus berechtigt, daß die Deutsche Börse dem Treiben zu lange
zugesehen hat, ohne tatkräftig einzuschreiten. In der Pflicht sehen
wir aber auch an vorderer Front die Unternehmen selbst und die Banken,
die diese "Buden" mit äußerst wohlwollenden Studien angepriesen und
dem Anleger zu völlig überhöhten Preisen "angedreht" haben. Es dürfte
Einigkeit darin bestehen, daß viele Unternehmen in keiner Weise
börsentauglich waren.
Wunderdinge sollte sich indes von neuen Regelungen niemand erwarten.
Der Neue Markt wird lange brauchen, um das Vertrauen wieder zurückzu-
gewinnen. Vertrauen muß man sich erarbeiten. Notwendig sind nun rea-
listische Prognosen der Unternehmen und Bankanalysten sowie pünktlich
vorgelegte und korrekte Zahlenwerke. Auch müssen die Manager bei
Anlegern den Eindruck widerlegen, daß sie sich von ihren Aktien verab-
schieden, ehe sie schlechte Nachrichten der Öffentlichkeit servieren.
In die vollkommen falsche Richtung dürfte indes der Weg führen, den
EM.TV einschlägt. Das Medienunternehmen will seinen Aufsichtsräten die
Bezüge drastisch erhöhen, und zwar gleich auf das siebenfache Niveau.
Zusammen sollen die drei "Kontrolleure" künftig mehr als 320 000 DM
erhalten. Allein dem AR-Vorsitzer, dem ehemaligen Chef der DG Bank
Bernd Thiemann, wird der Posten mit fast 180 000 DM versüßt. Für den
gebeutelten Kleinaktionär, der dem Unternehmen sein Geld anvertraut(e)
und bereits durch umfangreiche Aktienverkäufe des Managements vor dem
massiven Absturz geschädigt wurde, muß dies wie ein Schlag ins Gesicht
sein. Sein Eindruck von "Selbstbedienungsmentalität" der Unternehmens-
organe zulasten des Kleinaktionärs wird hierdurch nur verstärkt.
Der Weg zu höheren Kursen dürfte ohnehin sehr steinig werden. Wie zu
hören ist, warten viele Investoren auf einen deutlichen Kursanstieg,
um sich dann endgültig von ihren Engagements zu trennen. Darunter
sollen auch viele Institutionelle sein. Die zuletzt beobachtete
Aufwärtstendenz nutzte deshalb auch so mancher zum Positionsabbau,
folgerichtig konnte der NEMAX 50 seine vorübergehenden Gewinne nicht
halten, die Wochenbilanz schließt nur mit einem mageren Zuwachs von
2 % (1218 Punkte).
Fortec: Vernachlässigter Qualitätswert am Neuen Markt
Es finden sich nicht viele Unternehmen am Neuen Markt, die in solch
einer Regelmäßigkeit die selbstgesteckten Ziele übertreffen wie die
Aschheimer Fortec Elektronik. Trotzdem reagiert meist der Aktienkurs
(akt. 29,50 Euro) nach Bekanntgabe der jeweiligen Quartalszahlen kaum.
Das mag zum einen daran liegen, daß Fortec mit einer Marktkapitali-
sierung von 52 Mill. DM (noch) nicht im Blickpunkt institutioneller
Anleger steht. Offenbar rechnen aber auch viele Marktteilnehmer damit,
daß Fortec seine Prognosen verfehlt - das allerdings schon seit vielen
Monaten und völlig zu Unrecht. Auch im soeben beendeten Geschäftsjahr
(30. Juni) übertraf Vorstandsvorsitzer Dieter Fischer allen Unkenrufen
zum Trotz die Erwartungen. Die bereits angehobene Umsatzprognose von
63,5 Mill. DM wurde mit über 68 Mill. erneut klar getoppt. Auch der
Gewinn vor Steuern werde aller Voraussicht nach übertroffen, heißt es.
Die Entwicklung der Auftragseingänge mit rund 72 Mill. DM läßt
ebenfalls zuversichtlich in die Zukunft blicken. Erfolgsgarant für das
ungebrochene Wachstum ist weiterhin der robuste Markt für industrielle
Ausrüstungsinvestitionen, wo Fortec mit Stromversorgungen und Embedded
Solutions gut im Geschäft ist. Bislang erwies sich Fortec als Fels in
der Brandung am Neuen Markt, seit Anfang des Jahres 2000 legte die
Aktie um gut 50 % zu, die Höchststände lagen um die 50 Euro. Legen die
Investoren nach einer Marktstabilisierung ihr Augenmerk verstärkt auf
Qualität und Profitabilität, dürfte Fortec mit einem KGV von etwa 15
zu den Gewinnern zählen.
Tips und Termine:
Traditionsgemäß fahren die Unternehmen in den warmen Sommermonaten
ihre öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten merklich zurück. Die Saison
der Bilanzpressekonferenzen ist ohnehin weitgehend ausgelaufen. Mit
Balda (16.7.) und Data Design (18.7.) treten allerdings zwei
Nachzügler vor die versammelten Journalisten.
Der Kritik der Aktionäre stellen sich am Mittwoch (18.7.) gleich die
Vorstände und Aufsichtsräte dreier Unternehmen. Einigermaßen ruhig
sollte es dabei auf der Hv von Lion Bioscience zugehen. Zwar ist der
Aktienkurs mit 25 Euro von seinem Höchststand von 130 Euro meilenweit
entfernt, der Absturz hatte indes weniger unternehmensspezifische
Gründe. Lion Bioscience, die freilich mit einem exorbitant hohen Wert
an die Börse kamen, wurden mit den anderen Biotech-Unternehmen im
Rahmen der Branchen-Korrektur mit in den Abgrund gerissen.
Ähnlich verhält es sich bei der Ceyoniq-Tochter Group Technologies,
die sich bislang am Neuen Markt recht gut halten konnte. Der Kurs
notiert mit 2,75 Euro dennoch weit unter seinem Hoch von 7,90 Euro.
Data Design gehört hingegen zu den Unternehmen, die durch
Mißmanagement für ihren 95%igen Kursniedergang selbst verantwortlich
zu machen sind (aktuell 2,30 Euro, Hoch im Jahre 1999: 53 Euro).
Quelle: Czerwensky intern/www.czerwensky.de
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7. NICE*LETTER-EMPFEHLUNG
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FJA: Akquisition in USA noch dieses Jahr
Die FJA AG (WKN: 513010) will dieses Jahr noch jenseits des großen
Teichs einkaufen. Wie wir am Rande der Hauptversammlung letzte Woche
erfuhren, sieht man in den USA noch größeren Nachholbedarf. Das
Management betonte aber, dass es keinen unüberlegten Schnellschuss
geben werde. Bereits letztes Jahr sei man an einem Unternehmen dran
gewesen, aber letztendlich habe der Preis nicht gestimmt. »Neben dem
Preis spielt noch die Firmenkultur eine Rolle«, sagte Prof. Dr.
Manfred Feilmeier, »und es darf kein Turnaround-Kandidat sein«.
Ein entsprechend glückliches Händchen bewiesen die Münchner bei der
Übernahme von OdaTeam in Polen. Die polnische FJA-Tochter schaffte es
bereits nach kurzer Zeit, die polnische Niederlassung von Signal Iduna
als Kunden zu gewinnen. Obwohl die Niederlassung in Polen klein ist,
arbeite sie profitabel (20 % Umsatzrendite). Generell denkt Feilmeier
noch daran, in Polen ein kleineres IT-Haus zu akquirieren. Gut gefällt
uns, dass die Münchner bislang außerordentlich sorgsam mit den IPO-
Geldern umgingen. Von den letztjährigen Investitionen von 32,2 Mio.
EUR stammten 18,8 Mio. EUR aus dem operativen Geschäft, nur 13,4 Mio.
EUR wurden den Börsenmitteln entnommen. Derzeit liegen noch rund
35 Mio. EUR in der Kriegskasse, die überwiegend in Rentenpapieren und
geldmarktnahen Investments geparkt sind. Bedenken Sie: Andere Neue-
Markt-Unternehmen haben ihre IPO-Mittel oftmals in Neuer-Markt-Fonds
reinvestiert und stehen hier jetzt vor einem Scherbenhaufen dieser
Anlagen.
Weiter erfuhren wir, dass kürzlich ein interessanter Auftrag von der
deutschen Basler-Versicherung eingeheimst wurde. Da die Ordergröße
aber nicht Adhoc-pflichtig sei, gehen wir von einem Volumen von unter
1 Mio. EUR aus. Generell liegt das Unternehmen voll im Plan. Bereits
jetzt ließ Feilmeier durchblicken, dass nach dem guten ersten Quartal
auch das soeben beendete zweite Quartal absolut im Rahmen der
Prognosen liegt. Die »Riester-Rente« wirft bei FJA bereits ihre
Schatten voraus. Möglicherweise werden die 2001er Zielvorgaben sogar
noch getoppt. Erinnern Sie sich: In den Plandaten stehen rund 107 Mio.
EUR Umsatz, EBIT etwas über 20 Mio. EUR, sowie ein Jahresüberschuss
von 13,5 Mio. EUR.
Unsere Meinung: Von den Eckdaten her betrachtet - 2002er KUV von 3,
KGV von 27 - ist FJA freilich nicht billig. Aber die Bruttomarge von
19 % rechtfertigt so eine Bewertung allemal, und lässt (in einem
besseren Marktumfeld) sogar noch Spielraum nach oben zu (s.
NICE*Letter 21/01). In Schwächephasen - akkumulieren.
Quelle: NICE*LETTER
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8. EMPFEHLUNGEN INLAND
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RWE: Outperformer (Merck Finck & Co)
Die Analysten von Merck Finck & Co. stufen die Aktien von RWE als
Outperformer ein.
Die Analysten behalten ihre EPS-Schätzung von 1,82 Euro für 2000/01
bei. Sie erhöhen die EPS-Schätzungen jedoch aufgrund des positiven
Ausblickes und positiv veränderten Marktbedingungen von 2,02 Euro auf
2,26 Euro für 2001/02 und von 2,26 Euro auf 2,60 Euro für 2002/03.
Nach den Berechnungen der Analysten bezüglich des Verhältnisses von
EV/EBITDA mit einer Schätzung für 2001 von 4,2 im Vergleich zu dem
Durchschnitt von 5,8 der stärksten europäischen Wettbewerber seien die
Aktien von RWE attraktiver bewertet als die der europäischen
Wettbewerber.
Bei Einbezug dieser Bewertungsmethode, dem Discount-Modell der
Analysten und dem vielsprechenden Ausblick sehen die Analysten von
Merck Finck & Co. die Aktien von RWE noch immer als unterbewertet mit
einem fairen Wert von ungefähr 55 Euro. Somit bekräftige man das
Rating "Outperformer".
RWE (WKN 703712)
Quelle: Aktienresearch
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adidas-Salomon: Market Performer (Goldman Sachs)
Die Analysten von Goldman Sachs stufen die Aktie von adidas Salomon
mit "Market Performer" ein.
Man habe das Analystentreffen in Deutschland besucht, auf dem das
Unternehmen seine Vorhersagen von 3 - 5 % Wachstum und 15 % Steigerung
beim Gewinn je Aktie bestätigt habe. Auf Analystenseite habe man den
Eindruck gehabt, dass alles nach Plan laufe, auch wenn der Lagerbe-
stand noch etwas hoch erscheine. Der US-Markt bleibe der Schlüssel für
das zukünftige Wachstum von adidas-Salomon. Das Management habe daher
sein Ziel bekräftigt, seinen Marktanteil im Schuhbereich von 12 % auf
20 % zu steigern, gleichzeitig gestand man aber ein, dass dies einige
Zeit dauern werde. In Deutschland verfüge man über einen Marktanteil
von 40 %, in Großbritannien und in Frankreich von 20 %, hier wolle man
um einige Prozentpunkte zulegen. adidas-Salomon gebe 14,5 % des Umsat-
zes für Marketingmaßnahmen aus, dies entspreche dem höchsten Anteil in
der Branche. Diese Aufwendungen wolle man auf 12 - 13 % reduzieren.
Auf dem Meeting sei auf die fünf neuen Produktbereiche für den Früh-
ling und Sommer 2002 aufmerksam gemacht worden; diese Neueinführungen
sollten vor allem auf dem US-Markt Absatz finden und so zum Erreichen
der Marktanteilsvergrößerung beitragen. Die Aktie erscheine mit einem
KGV auf 2002er Basis von 14 fair bewertet. Um positiver gegenüber dem
Titel eingestellt sein zu können, erwarte man von adidas, dass die
Umsatzsteigerung besser ausfalle, einen höheren Cash-flow, einen
Beweis, dass man seine Marketingausgaben kontrollieren könne und eine
Verringerung der Schulden. Das Unternehmen werde am 8. August die
Zahlen für das zweite Quartal 2002 veröffentlichen, bis dahin belasse
man auf Analystenseite seine Schätzungen für den Gewinn je Aktie für
Q2 2002 bei 0,47 Euro. Das Rating der Analysten von Goldman Sachs für
die Aktie von adidas-Salomon lautet "Market Performer".
adidas-Salomon (WKN 500340)
Quelle: Aktienresearch
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4MBO: Kaufen (DG Bank)
Die Analysten der DG Bank empfehlen die Aktien von 4MBO zum Kauf,
nehmen sie aber aus ihrer TOP-15-Liste heraus.
Zahlreiche negative Unternehmensmeldungen aus der PC-Branche
(beispielsweise Compaq) haben dazu geführt, dass sich das Sentiment
für Aktien aus diesem Sektor eingetrübt habe. Die Analysten sehen zur
Zeit wenig Chancen, dass sich 4MBO diesem Trend entgegenstellen könne.
Wegen der Unterbewertung (KGV für 2002e liege bei 7,9) gegenüber dem
Branchenführer Medion (KGV für 2002e liege bei 20,9) und der sehr
positiven Situation in den Geschäftsbereichen Foto- und
Gesundheitstechnik halte man derzeit am Rating "Kaufen" fest.
Die Analysten der DG Bank sehen das Kurspotential allerdings nur noch
bei 12 %, so dass sich der Titel nicht mehr für die TOP-15-Liste
empfehle.
4MBO (WKN 548780)
Quelle: Aktienresearch
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Mühlbauer: Buy (Metzler Equity Research)
Die Analysten von Metzler Equity Research bewerten die Aktie von
Mühlbauer mit Buy.
Mühlbauer habe die vorläufigen Halbjahreszahlen für das laufende
Geschäftsjahr bekannt gegeben. Darin seien die schwachen
Auftragseingänge in der Halbleitersparte als Grund für die schlechten
Zahlen angegeben worden, so die Analysten. Jedoch habe man mit
geschickten Strategien im ID-Geschäft noch Bestellsteigerungen von
50 % erreichen können. Dies seien insgesamt 70 % für das erste
Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres. Damit würde man die Ziele für
2001 bestätigen, so die Analysten.
Daher setzen die Analysten von Metzler Equity Research die Aktie von
Mühlbauer in ihrem Rating von Hold auf "Buy".
Mühlbauer (WKN 662720)
Quelle: Aktienresearch
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Medigene: Buy (Merck Finck & Co)
Die Analysten von Merck Finck & Co empfehlen die Aktie von Medigene
zum Kauf.
Die Medigene AG ist ein produktorientiertes Biotechnologieunternehmen
mit dem Ziel, effiziente und innovative Therapeutika zur Behandlung
von Herz- und Tumorerkrankungen zu entwickeln und zu vermarkten.
Das Unternehmen gab den erfolgreichen Abschluss der klinischen Tests
für Leuprogel bekannt. Das Mittel diene zur Bekämpfung von
Prostatakrebs. Im Juni wurde ein weiterer klinischer Test bekannt
gegeben. Es handle sich um einen Impfstoff gegen bösartige Melanome.
Das Rating laute "Buy".
Medigene (WKN 502090)
Quelle: Aktienresearch
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Infineon Technologies: Buy (Merrill Lynch)
Die Analysten von Merrill Lynch empfehlen die Aktie von Infineon zum
Kauf.
Die Infineon Technologies AG produziert Chips für den Mobilfunk, für
Kommunikations- und Multimedia-Anwendungen, Automobil- und
Industrieelektronik sowie Speicherbausteine und Schaltkreise, etwa für
Chipkarten.
Das Papier werde aufgrund der schlechten Performance im Vergleich zum
Gesamtsektor zum Kauf empfohlen. Die Umsatzschätzungen für 2002 würden
von 6,6 auf 6,2 Mrd. Euro zurückgenommen. Die Papiere von Infineon
seien im Moment 30 % günstiger als die des Konkurrenten Micron.
Das Rating laute "Buy". Das Kursziel liege bei 32 Euro.
Infineon Technologies (WKN 623100)
Quelle: Aktienresearch
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9. EMPFEHLUNGEN AUSLAND
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Vinci: Buy (Société Générale (SG))
Die Analysten der Société Générale empfehlen die Aktie von Vinci zum
Kauf.
Das Unternehmen habe eine Wandelanleihe ausgegeben. Aufgrund hoher
Ausgaben für den Bau des Highway A86 in Chile, welcher 2002 eröffnet
werden soll, und dem Bau einer Brücke in Griechenland habe das
Unternehmen hohe Ausgaben bis zum Jahr 2004 und einen
Verschuldungsgrad von 93,7 %. Man schätze die Höhe der Ausgaben für
diese Projekte auf 500 - 600 Millionen Euro pro Jahr in dem Zeitraum
2001 - 2004. Nach der Ausgabe der Anleihe werde sich der
Verschuldungsgrad auf 61,2 % reduzieren.
Gehe man davon aus, dass alle Umtauschrechte ausgeübt werden, so werde
dies den Gewinn je Aktie im Jahr 2001 mit 4,3 %, im Jahr 2002 mit
2,6 % und im Jahr 2003 mit 3,1 % belasten. Das Papier des Unternehmens
bleibe eine attraktive Investmentmöglichkeit. Das Kursziel der
Analysten der Société Générale für die Aktie von Vinci liegt bei
78 Euro und das Rating lautet weiterhin "Kaufen".
Vinci (WKN 867475)
Quelle: Aktienresearch
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Philip Morris: Neutral (M.M. Warburg)
Die Analysten von M.M.Warburg & Co bewerten die Aktie von Philip
Morris mit Neutral.
Die Aktie des US-Nahrungsmittel- und Tabakkonzerns Philip Morris ge-
hört seit dem Frühjahr 2000 zu den absoluten Spitzenperformern im in-
ternationalen Blue-Chip-Konzert und profitiert u. a. von der Präferenz
der Anleger für defensive Aktien im Zuge der Baisse der New Economy,
so die Analysten. Auf dem aktuellen Kursniveau scheint dies nun eine
gute Gelegenheit zur Gewinnrealisierung zu sein, da Philip Morris sich
mit dem letzten Hoch bei 53,8 USD leicht unterhalb des Höchststandes
aus 1998 (59,5 USD) festzuhalten scheint, so die Analysten.
Laut den Analysten scheint es zu einer echten Neubewertung der Aktie
daher nicht zu reichen. Daher lautet das Rating der Analysten von
M.M.Warburg & Co für die Aktie von Philip Morris "Neutral".
Philip Morris (WKN 851777)
Quelle: Aktienresearch
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L'Oréal: Marketperformer (Goldman Sachs)
Die Analysten von Goldman Sachs stufen die Aktien von L'Oréal als
Marketperformer ein.
L'Oréal habe gestern die Umsätze für das erste Halbjahr bekannt
gegeben, die mit einem Anstieg von 13,5 % im Rahmen der Erwartungen
der Analysten liegen.
Die Währungseffekte seien niedriger als letztes Jahr (+1,8 % im
Vergleich zu +7,4 % in 2000). Der Konzern dürfe wohl somit in diesem
Jahr nicht von der starken Margenerweiterung profitieren, die er im
letzten Jahr durch Währungseffekte erfahren habe.
L'Oréal habe letzte Nacht den Ausstieg aus Lanvin angekündigt, einer
kleinen und womöglich verlustbringenden Luxusgutmarke. Die Analysten
von Goldman Sachs sehen dies als positiv an, da es den Fokus von
L'Oréal auf seine Kernkompetenzen im Bereich Kosmetik demonstriere.
L'Oréal (WKN 853888)
Quelle: Aktienresearch
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Mobile Telesystems: Buy (Credit Suisse First Boston)
Die Analysten der Credit Suisse First Boston empfehlen die Aktie von
Mobile Telesystems zum Kauf.
Das Unternehmen sie der größte GSM-Operator in Russland und habe Ende
2000 einen Marktanteil von 55 % in Moskau besessen. Die Vorteile des
Unternehmens gegenüber seinem Hauptkonkurrenten Vimpelcom seien die
Kundenbasis - 23 % der Nutzer generierten einen durchschnittlichen
Umsatz von mehr als 100 US-Dollar - und außerdem die bessere
Kostenstruktur. Das Unternehmen habe die Telekom XXI im May 2001 für
50 Millionen US-Dollar übernommen und rechne damit, den Betrieb in
St. Petersburg im vierten Quartal 2001 aufzunehmen mit dem Ziel, 20000
Kunden zum Ende des Jahres zu haben. Außerdem verfüge man mit
DeTeMobil über einen strategischen Partner.
MTS plane, Kuban-GSM und Smarts zu übernehmen. Nach dem Kauf der
Lizenz für St. Petersburg seien die einzigen Regionen, die dem
Mobilfunkbetreiber noch fehlten, der Nordkaukasus und die
Volgaregionen mit einer Gesamtbevölkerung von 42 Millionen. Man
glaube, dass die geplanten Übernahmen wichtige strategische Schritte
seien, um die regionale und nationale Präsenz zu verstärken, jedoch
hänge auch viel vom Kaufpreis ab. Die Analysten der Kredit Suisse
First Boston stufen die Aktie von Mobile Telesystems mit "Kaufen" ein.
Mobile Telesystems (WKN 501757)
Quelle: Aktienresearch
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Genentech Inc.: Buy (JP Morgan)
Die Analysten von JP Morgan empfehlen die Aktie von Genentech Inc. zum
Kauf.
Das Unternehmen habe seine Zahlen für das zweite Quartal 2001
vorgelegt und mit einem Gewinn pro Aktie von 0,19 US-Dollar, einer
Steigerung von 27 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum, im Rahmen der
Erwartungen der Analysten und der Konsensschätzungen gelegen. Der
Gesamtumsatz von 410,3 Millionen US-Dollar habe sogar die Prognosen
von 381,8 Millionen US-Dollar geschlagen. Der Großteil des Umsatzes
sei durch Rituxan und Herceptin erwirtschaftet worden, jedoch könnten
die starken Zahlen von Rituxan immer noch einige sehr optimistische
Schätzungen enttäuschen.
Seitens der Analysten reduziere man die Schätzungen für den Gewinn je
Aktie für das Jahr 2002 von 1,18 US-Dollar auf 0,94 US-Dollar und für
das Jahr 2003 von 1,11 US-Dollar auf 0,89 US-Dollar. Das Management
halte an seinem Ziel fest, den Gewinn je Aktie über die nächsten fünf
Jahre um 25 % zu steigern. Die Analysten von JP Morgan stufen die
Aktie von Genentech weiterhin mit "Kaufen" ein.
Genentech Inc. (WKN 924632)
Quelle: Aktienresearch
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Homestore.com: Accumulate (Merrill Lynch)
Die Analysten von Merrill Lynch haben die Bewertung von Homestore.com
von Buy auf Accumulate heruntergestuft.
Man meine, der Titel Homestore.com handelt in einem gesunden Verhält-
nis zu eBay oder anderen Internetvorreitern. Man bleibe optimistisch
in der Zukunftsperspektive, könne aber noch zu wenig in die Jahre 2002
und 2003 vorausschauen, um ohne Sorge viel von diesem Titel einzu-
kaufen. Unsicherheitsfaktoren seien die Entwicklung der Kundenanzahl,
Erneuerungen von Werbeverträgen und die Rendite aus Transaktionen.
Die Einstufung sei accumulate.
Homestore.com (WKN 924944)
Quelle: Aktienresearch
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Mondavi: Buy (Lehman Brothers)
Die Analysten von Lehman Brothers stufen Mondavi auf Buy herunter.
Das Risikoprofil der kalifornischen Weinindustrie steige aufgrund von
Schwächen im Hotel- und Restaurantsektor sowie von beträchtlicher
Konkurrenz aus Australien an. Daher reduzieren die Analysten ihr
Rating auch als Folge von Rückgängen bei Luxusweinen von Strong Buy
auf Buy. Jedoch bleibe die Aktie günstig bewertet.
Mondavi (WKN 886798)
Quelle: Aktienresearch
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