01.07.2002
Erkaltete Liebe
Von Christian Rickens
Der gemeinsame Vertrieb ist am Starrsinn der Verkäufer gescheitert, das Marktplatzgeschäft vorzeitig erlahmt: Die Beteiligung am US-Softwarehaus Commerce One entwickelt sich für den SAP-Konzern zum Millionengrab.
Am 3. März 2000 führte Mark Hoffmann ein folgenschweres Telefonat. Der Chef des US-Softwarehauses Commerce One bot Hasso Plattner (58), dem Mitgründer der weit größeren deutschen SAP , eine strategische Partnerschaft beider Unternehmen an.
Visionäre unter sich: SAP-Gründer Hasso Plattner (im Bild) schmiedete im Frühjahr 2000 eine Allianz mit Mark Hoffmann von Commerce One. Doch das Bündnis scheiterte in der Praxis.
"Ich war zunächst skeptisch", erinnert sich Plattner, "weil SAP und Commerce One in vielen Bereichen Wettbewerber sind."
Doch Hoffmann ließ nicht locker und schaffte es, Plattner zu überzeugen. Im Juni 2000 kaufte SAP eine Minderheitsbeteiligung an Commerce One, beide Firmen vereinbarten, im Vertrieb und in der Entwicklung zu kooperieren. Unter massivem Einsatz des Begriffs "visionär", wurde die Ehe als Schulterschluss zwischen alter und neuer Wirtschaft gefeiert.
Wäre Plattner doch bei seinem Misstrauen geblieben. Zwei Jahre später ist das Bündnis so gut wie am Ende. Lediglich die 23-Prozent-Beteiligung kettet die beiden Partner noch aneinander. Die anhaltenden Verluste von Commerce One reißen Millionenlöcher in die SAP-Bilanz.
Ein Lehrbeispiel, das zeigt: So genannte strategische Allianzen in der Informationstechnologie scheitern häufig an der schnöden Realität in den beteiligten Unternehmen.
Weiter:
www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,201608,00.html
Erkaltete Liebe
Von Christian Rickens
Der gemeinsame Vertrieb ist am Starrsinn der Verkäufer gescheitert, das Marktplatzgeschäft vorzeitig erlahmt: Die Beteiligung am US-Softwarehaus Commerce One entwickelt sich für den SAP-Konzern zum Millionengrab.
Am 3. März 2000 führte Mark Hoffmann ein folgenschweres Telefonat. Der Chef des US-Softwarehauses Commerce One bot Hasso Plattner (58), dem Mitgründer der weit größeren deutschen SAP , eine strategische Partnerschaft beider Unternehmen an.
Visionäre unter sich: SAP-Gründer Hasso Plattner (im Bild) schmiedete im Frühjahr 2000 eine Allianz mit Mark Hoffmann von Commerce One. Doch das Bündnis scheiterte in der Praxis.
"Ich war zunächst skeptisch", erinnert sich Plattner, "weil SAP und Commerce One in vielen Bereichen Wettbewerber sind."
Doch Hoffmann ließ nicht locker und schaffte es, Plattner zu überzeugen. Im Juni 2000 kaufte SAP eine Minderheitsbeteiligung an Commerce One, beide Firmen vereinbarten, im Vertrieb und in der Entwicklung zu kooperieren. Unter massivem Einsatz des Begriffs "visionär", wurde die Ehe als Schulterschluss zwischen alter und neuer Wirtschaft gefeiert.
Wäre Plattner doch bei seinem Misstrauen geblieben. Zwei Jahre später ist das Bündnis so gut wie am Ende. Lediglich die 23-Prozent-Beteiligung kettet die beiden Partner noch aneinander. Die anhaltenden Verluste von Commerce One reißen Millionenlöcher in die SAP-Bilanz.
Ein Lehrbeispiel, das zeigt: So genannte strategische Allianzen in der Informationstechnologie scheitern häufig an der schnöden Realität in den beteiligten Unternehmen.
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