Die Kritischen AktionärInnen DaimlerChrysler (KADC) wollen DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp auf der Hauptversammlung die Entlastung verweigern. Sie fordern unter anderem das Ein-Liter-Auto, einen sofortigen Ausstieg bei Chrysler und Aufklärung über verschwundene Mitarbeiter in Argentinien.
Berlin - "Nicht nur wegen der großen Unzufriedenheit mit der geringen Dividende rechnen wir in diesem Jahr mit einer großen Anzahl von Gegenstimmen", sagte Paul Russmann, ein Sprecher des KADC am Dienstag in Berlin, "sondern auch weil viele der weltweit 1,9 Millionen Aktionäre Atomwaffen und Minen im Angebot des Konzerns für verwerflich halten."
Vor der Hauptversammlung von DaimlerChrysler macht der Dachverband kritischer Aktionäre wieder Stimmung gegen Schrempp. Wie schon bei der letzten Hauptversammlung wollen die Kritiker dem Vorstandsvorsitzenden die Entlastung verweigern. Dabei wird der KADC, eine der Anlaufstellen für Kleinaktionäre, allerdings auch diesmal keine Chance haben, gegen die Übermacht der Großaktionäre wie die Deutsche Bank eine Mehrheit zu erringen.
Nach Angaben von Wolfgang Menzel, Rüstungsfachmann des KADC, habe Daimler "immer noch Minen unter Decknamen wie PAAS und PATS im Angebot, die mit einer Aufhebesperre ausgestattet wie Anti-Personen-Minen wirken". Menzel verurteilte die Mitwirkung von Daimler an der Entwicklung neuer französischer Atomraketen über die Daimler-Beteiligung EADS (European Aeronautic Defense and Space Company). "Mit der Entwicklung der neuen ballistischen Rakete M-51, verstößt Daimler gegen die Richtlinien der Konzernzentrale", sagte Menzel. Diese verbieten "jegliche Mitwirkung bei ABC-Waffen und deren Komponenten sowie bei der Errichtung von Produktionsstätten für solche Waren". DaimlerChrysler müsse nach Ablauf der Stillhaltefrist im Juli nächsten Jahres aus der EADS aussteigen, so Menzel.
Zugleich kritisierte der Verkehrsexperte des KADC, Alexander Dauensteiner, dass die Technologieführerschaft bei Diesel-Pkw verloren gegangen sei: "Mit der über hundertmal höheren Rußpartikel-Emission als die der Konkurrenz gefährden Mercedes-Pkw weiterhin die Gesundheit der Menschen", sagte er. Nach Angaben von Dauensteiner müsse sich Daimler "ernsthaft überlegen, Chrysler sofort loszuwerden", und stattdessen in Zukunftsprojekte wie dem Ein-Liter-Auto zu investieren. Weiterhin forderte er, "eine Halbierung des Flottenverbrauchs, um die CO2-Emissionen drastisch zu senken".
Um das Schicksal der verschwundenen Mitarbeiter im Mercedes-Werk Argentinien während der Militärdiktatur aufzuklären, verlangt der KADC von Jürgen Schrempp "die sofortige Einsetzung der zugesagten internen Untersuchungskommission".
Den damals verantwortlichen Argentinien-Managern wird vorgeworfen, zwischen 1976 und 1977 in Abstimmung mit Militärs, die Ermordung von mindestens 13 Gewerkschafts-Mitgliedern aus dem Werk Gonzalez Catan in der Nähe der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires gedeckt zu haben. In Argentinien hatte sich im März 1976 eine Generalsjunta an die Macht geputscht. Bis zu ihrem Abtritt 1983 fielen ihr nach Angaben von Menschenrechtsgruppen 30.000 Menschen zum Opfer. Insbesondere Gewerkschafter und links orientierte Gruppen waren Opfer des Militärs.
spiegel.de
Berlin - "Nicht nur wegen der großen Unzufriedenheit mit der geringen Dividende rechnen wir in diesem Jahr mit einer großen Anzahl von Gegenstimmen", sagte Paul Russmann, ein Sprecher des KADC am Dienstag in Berlin, "sondern auch weil viele der weltweit 1,9 Millionen Aktionäre Atomwaffen und Minen im Angebot des Konzerns für verwerflich halten."
Vor der Hauptversammlung von DaimlerChrysler macht der Dachverband kritischer Aktionäre wieder Stimmung gegen Schrempp. Wie schon bei der letzten Hauptversammlung wollen die Kritiker dem Vorstandsvorsitzenden die Entlastung verweigern. Dabei wird der KADC, eine der Anlaufstellen für Kleinaktionäre, allerdings auch diesmal keine Chance haben, gegen die Übermacht der Großaktionäre wie die Deutsche Bank eine Mehrheit zu erringen.
Nach Angaben von Wolfgang Menzel, Rüstungsfachmann des KADC, habe Daimler "immer noch Minen unter Decknamen wie PAAS und PATS im Angebot, die mit einer Aufhebesperre ausgestattet wie Anti-Personen-Minen wirken". Menzel verurteilte die Mitwirkung von Daimler an der Entwicklung neuer französischer Atomraketen über die Daimler-Beteiligung EADS (European Aeronautic Defense and Space Company). "Mit der Entwicklung der neuen ballistischen Rakete M-51, verstößt Daimler gegen die Richtlinien der Konzernzentrale", sagte Menzel. Diese verbieten "jegliche Mitwirkung bei ABC-Waffen und deren Komponenten sowie bei der Errichtung von Produktionsstätten für solche Waren". DaimlerChrysler müsse nach Ablauf der Stillhaltefrist im Juli nächsten Jahres aus der EADS aussteigen, so Menzel.
Zugleich kritisierte der Verkehrsexperte des KADC, Alexander Dauensteiner, dass die Technologieführerschaft bei Diesel-Pkw verloren gegangen sei: "Mit der über hundertmal höheren Rußpartikel-Emission als die der Konkurrenz gefährden Mercedes-Pkw weiterhin die Gesundheit der Menschen", sagte er. Nach Angaben von Dauensteiner müsse sich Daimler "ernsthaft überlegen, Chrysler sofort loszuwerden", und stattdessen in Zukunftsprojekte wie dem Ein-Liter-Auto zu investieren. Weiterhin forderte er, "eine Halbierung des Flottenverbrauchs, um die CO2-Emissionen drastisch zu senken".
Um das Schicksal der verschwundenen Mitarbeiter im Mercedes-Werk Argentinien während der Militärdiktatur aufzuklären, verlangt der KADC von Jürgen Schrempp "die sofortige Einsetzung der zugesagten internen Untersuchungskommission".
Den damals verantwortlichen Argentinien-Managern wird vorgeworfen, zwischen 1976 und 1977 in Abstimmung mit Militärs, die Ermordung von mindestens 13 Gewerkschafts-Mitgliedern aus dem Werk Gonzalez Catan in der Nähe der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires gedeckt zu haben. In Argentinien hatte sich im März 1976 eine Generalsjunta an die Macht geputscht. Bis zu ihrem Abtritt 1983 fielen ihr nach Angaben von Menschenrechtsgruppen 30.000 Menschen zum Opfer. Insbesondere Gewerkschafter und links orientierte Gruppen waren Opfer des Militärs.
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