Marktstart 2021: Evergrande stellt sechs neue Elektroautos der Marke Hengchi vor

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Michael
Do, 06. Aug 2020
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Das chinesische Unternehmen Evergrande, einigen vielleicht als Eigner des Saab-Nachfolgers NEVS sowie Hauptanteilseigner des E-Auto-Start-ups Faraday Future bekannt, hat gleich sechs neue Elektroautomodelle seiner Marke Hengchi vorgestellt. Alle Modelle sollen Evergrande zufolge in kurzer Abfolge in Produktion gehen und beginnend mit dem Hengchi 1 ab 2021 ausgeliefert werden. Zu den Hengchi-Modellen, die schlicht und einfach mit den Ziffern 1 bis 6 benannt sind, gehören SUVs, Crossover und Limousinen vom A- bis zum D-Segment. Konkrete Details, einschließlich der Preise oder der Verfügbarkeit der Modelle, nannte Evergrande allerdings nicht.
An Selbstbewusstsein mangelt es dem Neuling in der Autobranche nicht: Innerhalb der kommenden drei bis fünf Jahre will Evergrande in Sachen Größe und Wettbewerbsfähigkeit die weltweit führende Elektroauto-Gruppe werden, so das Unternehmen in einer Mitteilung. Zwei seiner neuen Produktionsstandorte in Guangdong und Shanghai sollen in der zweiten Hälfte dieses Jahres fertiggestellt werden und ab dem kommenden Jahr 200.000 Fahrzeuge pro Jahr produzieren können. In diesem und dem kommenden Jahr will Evergrande umgerechnet gut drei Milliarden Euro in die Entwicklung von Elektroautos investieren. Neben den sechs angekündigten Modellen seien 13 weitere in der Entwicklungsphase.
Der Hengchi 1 ist eine vollelektrische Luxus-Limousine im D-Segment. Der Hengchi 2 ist als rein elektrische Luxuslimousine im B-Segment konzipiert, der Hengchi 4 wird ein vollelektrisches Luxus-Van mit sieben Sitzen sein. Alle drei Modelle wurden von Anders Warming entworfen, der bereits bei BMW, MINI und Borgward als Chefdesigner tätig war. Der Henchi 3 als rein elektrischer Luxus-Oberklasse-SUV positioniert, und der Hengchi 5 und 6 sind als SUV und Crossover im A-Segment ausgelegt.

Evergrande habe bereits strategische Partnerschaften mit gut 60 weltweit führenden Zulieferern von Autoteilen geschlossen und Lieferketten unter anderem für Batterien und Antriebe aufgebaut. Auch eine fortschrittliche Fahrzeugherstellung, ein innovativer Vertrieb sowie intelligentes Laden seien Teil der Strategie. Außerdem habe das Unternehmen Kapazitäten für Forschung und Entwicklung in China, Schweden, Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich, Italien, Japan und Südkorea aufgebaut. Auch hierzu gibt es allerdings keine konkreten Details.
Es bleibt also abzuwarten, welche handfesten Infos auf die vollmundigen Ankündigungen folgen. Am nötigen Kleingeld zumindest mangelt es Evergrande nicht: Die Evergrande Group ist gemessen am Umsatz das zweitgrößte Immobilienunternehmen in China. Einige der höchsten Wolkenkratzer der Welt wurden von dem Unternehmen geplant und entwickelt. In den Forbes Global 2000 der weltgrößten Unternehmen belegte die Evergrande Group im Jahr 2019 Platz 94.