china

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hjw2:

china

 
08.11.03 12:20
  www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/SH/0/depot/0/bt/...0/bt/2/index.html
Zick-Zock:

naechste mal, so

 
08.11.03 12:27
china;-) schoenes wochenende !MfG, ZiZo | Update: www.scalpgroup.de  
hjw2:

x

 
09.11.03 13:08
       china 1254200


        china 1254200
         
hjw2:

test

 
12.11.03 00:16

Infos zu China-Investitionen und Aktienzyklen und ein Gastbeitrag von Marc Faber
[ Börse & Wirtschaft: Elliott-Wellen-Forum ]

Geschrieben von EM-financial am 11. November 2003 15:56:42:

Nachrichten und Kursverlauf der Radio Corp. of America und die aktuelle Nasdaq "Blasenabbauphase".

Volkswirtschaftlicher Teil mit der Struktur der chinesischen Volkswirtschaft.


Unter anderem auch mit einer Tabelle aller in Deutschland gehandelten China-Aktien (ISIN, KGV, Einschätzung), könnte als Überblick ganz nützlich sein.

Kurz und knapp auf 35 Seiten:

Viel Spaß beim lesen!


http://www.tadbrief.de/tad_03-11.pdf

hjw2:

test

 
15.11.03 02:26

Übermächtiger Konkurrent

Konjunktur: China zwingt zum Umdenken

Im September war es so weit: Erstmals hatte China die USA als wichtigste Ausfuhrregion Südkoreas abgelöst. In den ersten neun Monaten des Jahres gingen 17,7 Prozent des südkoreanischen Exports nach China, 17,6 Prozent nach Amerika.

http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buildww/cn/...depot/0/index.html

hjw2:

U.S. protectionism

 
22.11.03 16:25
Smoot-Hawley Tariff

The Smoot-Hawley Tariff Act of June 1930 raised U.S. tariffs to historically high levels. The original intention behind the legislation was to increase the protection afforded domestic farmers against foreign agricultural imports. Massive expansion in the agricultural production sector outside of Europe during World War I led, with the postwar recovery of European producers, to massive agricultural overproduction during the 1920s. This in turn led to declining farm prices during the second half of the decade. During the 1928 election campaign, Republican Presidential candidate Herbert Hoover pledged to help the beleaguered farmer by, among other things, raising tariff levels on agricultural products. But once the tariff schedule revision process got started, it proved impossible to stop. Calls for increased protection flooded in from industrial sector special interest groups and soon a bill meant to provide relief for farmers became a means to raise tariffs in all sectors of the economy. When the dust had settled, Congress had agreed to tariff levels that exceeded the already high rates established by the 1922 Fordney-McCumber Act and represented among the most protectionist tariffs in U.S. history.

The Smoot-Hawley Tariff was more a consequence of the onset of the Great Depression than an initial cause. But while the tariff might not have caused the Depression, it certainly did not make it any better. It provoked a storm of foreign retaliatory measures and came to stand as a symbol of the ‘beggar-thy-neighbor’ policies (policies designed to improve one’s own lot at the expense of that of others) of the 1930s. Such policies contributed to a drastic decline in international trade. For example, U.S. imports from Europe declined from a 1929 high of $1,334 million to just $390 million in 1932, while U.S. exports to Europe fell from $2,341 million in 1929 to $784 million in 1932. Overall, world trade declined by some 66% between 1929 and 1934. More generally, Smoot-Hawley did nothing to foster trust and cooperation among nations in either the political or economic realm during a perilous era in international relations.

The Smoot-Hawley tariff represents the high-water mark of U.S. protectionism in the twentieth century. Thereafter, beginning with the 1934 Reciprocal Trade Agreements Act, American commercial policy generally emphasized trade liberalization over protectionism. The United States generally assumed the mantle of champion of freer international trade, as evidenced by its support for the General Agreement on Tariffs and Trade (GATT), the North American Free Trade Agreement (NAFTA), and the World Trade Organization (WTO).

Quelle US Department of State
hjw2:

Vermögensverwalter auf dem Marsch nach China

 
23.11.03 10:26
Reiche im Reich der Mitte suchen Beratung
Vermögensverwalter auf dem langen Marsch nach China
von Torsten Engelbrecht

Hongkong -  Von diesem Wirtschaftswachstum kann Deutschland nur träumen: Nach plus acht Prozent im vergangenen Jahr erwarten Experten für dieses und nächstes Jahr in China noch höhere Steigerungsraten. "Vor drei Jahren war China noch siebtgrößte Handelsnation der Welt, wird aber wohl in diesem Jahr auf Platz drei vorrücken - hinter Deutschland und die USA", so Nick Lardy, Professor am Institute for International Economics. Durch den Wirtschaftsboom steigt vor allem auch die Zahl der Reichen und Superreichen. Und ihr Vermögen wächst rasant. Zugleich fehlt es ihnen noch an professioneller Betreuung, sprich Private-Banking-Services. "Das Potenzial des chinesischen Private-Banking-Markts ist riesig", so Shane Knowler, Experte für Finanzdienstleistungen in Hongkong. "Viele Institute richten daher den Fokus auf China, auch wenn es noch viele Unwägbarkeiten gibt."


So gibt es einer Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting Group zufolge in China 270 600 Haushalte, die über ein investierbares Vermögen (net investable assets) von mehr als einer Million Dollar verfügen. Ihr Gesamtvermögen: 636 Milliarden Dollar. Fachleute der Schweizer Bank UBS, größter Asset-Manager weltweit, wiederum errechneten, dass Chinas Private-Banking-Markt 100 Milliarden Dollar schwer ist. Und auch die Wachstumsrate der netto-investable assets kann sich sehen lassen. Nach Angaben von Datamonitor beträgt diese 20 Prozent pro Jahr für die nächsten fünf Jahre - während die Raten für Hongkong und Taiwan auf nur zwölf und elf Prozent beziffert werden.


Interessant macht den Private-Banking-Markt vor allem, dass die staatlichen Institute in China mehr als 90 Prozent des Banken-Marktes kontrollieren. Deren Service-Qualität lässt jedoch stark zu wünschen übrig, was die Chancen für ausländische Vermögensverwalter, Financial Planner und Investmentberater, nur vergrößert. Zugleich modernisiert China seit seinem Beitritt zur Welthandelsorganisation WTO im Jahre 2001 sukzessive seine Finanzmarkt-Regularien. So wurde vor kurzem neben der allmächtigen Zentralbank People's Bank of China, die für die Globalsteuerung und die Überwachung des Finanzwesens im Land verantwortlich zeichnet, die China Banking Regulatory Commission (CBRC) gegründet. Experten werten dies als Zeichen dafür, dass man in China dem Bankwesen eine unabhängige Aufsicht verpassen will. Auch werden chinesische Regulierer nicht müde zu betonen, man werde - wie beim WTO-Beitritt zugesagt - den Finanzmarkt für ausländische Akteure öffnen. So soll die Mindestinvestitionssumme von derzeit 20 Millionen Dollar, die eine ausländische Bank für eine Lizenz in China benötigt, merklich gesenkt werden - was dem Private-Banking-Markt einen weiteren Schub verleihen würde. Wann dies geschieht, steht aber noch nicht fest. Dabei verweisen Private Banker auf das Jahr 2006, wenn China als WTO-Mitglied angehalten sein wird, sein Bankensystem zu öffnen. Zugleich hoffen sie darauf, dass China mal wieder für eine Überraschung gut ist und bereits vorher handelt.


"Auch fließt zwar reichlich ausländisches Investitionskapital nach China, doch Chinesen selbst dürfen auf Grund der restriktiven Devisenkontrollen nicht in Kapitalanlagen investieren, die in ausländischen Währungen gehandelt werden", so Michael Fung, Leiter von JP Morgans Private-Banking-Abteilung in Asien. Knowler verweist zwar darauf, dass es auch Private-Banking-Produkte gebe, die in lokaler Währung zu haben sind. "Doch erst ein Zurückfahren der Devisenkontrollen würde dem Markt zum Durchstarten verhelfen."


Das "Forbes"-Magazin veröffentlicht jedes Jahr eine Liste der 100 reichsten Chinesen. Und vor kurzem erschien in der Zeitschrift "Far Eastern Economic Review" eine Untersuchung über die Lebensstile, Gewohnheiten und Wünsche von 1000 Firmenchefs in den Zentren Shanghai, Beijing und Guangzouh. Einige dieser betuchten Festlandchinesen nutzen bereits die Dienste von Private Bankern in Hongkong. Entsprechend gelten Kooperationen als einer der derzeit wichtigsten Wege, den chinesichen Private-Banking-Markt schon jetzt so gut es geht zu erschließen. UBS und HSBC etwa sollen diesen Weg bereits beschritten haben.


Daneben gibt es nach Angaben von Pricewaterhouse-Coopers PwC derzeit mindestens zwölf Asset-Management-Joint-Ventures zwischen chinesischen und ausländischen Instituten - darunter ING, Prudential, Allianz/Dresdner, BNP Paribas, ABN Amro, Société Générale und Invesco. "Dies zeigt, wie rapide sich der Markt entwickelt", so Knowler. Und eine PwC-Umfrage unter 29 Private Bankern und Wealth-Managern in Hongkong, Singapur und Australien ergab: Zwei Drittel der Befragten haben China wegen des enormen Marktpotenzials als ihr Hauptziel für die nächsten Jahre auserkoren.


Artikel erschienen am 23. Nov 2003
dishwasher:

lernt den Chinesen

 
23.11.03 10:32
auch noch die professionelle Abzocke, dann ham se den Neokapitalismus gleich richtig im Blut und ruinieren uns um so schneller.
hjw2:

Gebrochener Zauber

 
09.05.04 08:58


Chinas Boom stößt an seine Grenzen, und die Aktienmärkte brechen ein. Anleger setzen vermehrt auf die hiesigen Profiteure des Aufschwungs
von Frank Stocker

Wen Jiabao, Chinas Ministerpräsident, gewann bei seinem Deutschlandbesuch durch seine freundliche Art. Wu Xiaoling ist aus anderem Holz geschnitzt. "Wer mit uns ein Spiel treiben will, sollte sich vorsehen", warnte die stellvertretende Chefin der chinesischen Notenbank vor wenigen Wochen beim Boao-Forum, einer Konferenz der Finanz- und Wirtschaftsverantwortlichen Ostasiens. "Spekulanten werden bestraft." Und kaum hatte sie das ausgesprochen, reagierten die Börsen in Hongkong und Shanghai. Der Hang-Seng-Index ist in den Sinkflug übergegangen. 20 Prozent hat er in den letzten beiden Monaten verloren. Die Anleger befürchten, dass in China in Kürze eine große Blase von Überinvestitionen platzt.


Die Zahlen legen das nahe. Die Wachstumsrate von 9,7 Prozent im ersten Quartal ist für deutsche Verhältnisse schon unvorstellbar. Doch sie spiegelt die rasante Entwicklung noch nicht einmal richtig wider, denn darin fließen auch die Landwirtschaft und das darbende Hinterland ein. Allein die industrielle Aktivität ist im März aber um 19,4 Prozent gestiegen. Der Stromverbrauch wuchs um 16,4 Prozent. Die Investitionen in neue Industrieanlagen und Produktionsstätten legten gar um gigantische 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Derartige Raten konnte selbst Japan während seiner Aufholjagd in den 70er-Jahren nicht aufweisen. "Der Investitionsboom hat zu solchen Exzessen geführt, dass eine anschließende Krise nicht ausgeschlossen werden kann", warnt daher Stephen Roach, Chefökonom von Morgan Stanley.


Die Regierung in Peking und die Notenbank wollen es nicht so weit kommen lassen, sondern die Wirtschaft gezielt zu einer "sanften Landung" bringen. Ende April wies die People's Bank of China in einem ersten Schritt elf staatliche Banken an, für drei Tage keinerlei neue Kredite zu vergeben. Gleichzeitig erhöhte sie die Mindestreservesätze. Und um allen klar zu machen, was die Stunde geschlagen hat, ließ die Regierung zehn Manager einer privaten Stahlgesellschaft festnehmen, weil sie angeblich ohne Genehmigung ein Investitionsprojekt im Umfang von 1,3 Milliarden Dollar weiter vorangetrieben hatten.


Ein weiteres Zeichen und eine weitaus effizientere Maßnahme, den Boom zu bremsen, könnte eine Erhöhung der Leitzinsen sein. Die Investmentbank Crédit Suisse First Boston erwartet, dass die Notenbank die Zinsen ab Juni schrittweise erhöhen wird, um immerhin 200 Basispunke innerhalb der kommenden 18 Monate. Auch Goldman Sachs rechnet mit einer Anhebung um einen Prozentpunkt binnen zwölf Monaten.


Die Frage ist, ob damit die sanfte Landung gelingt oder ob es zu einer Überreaktion kommt. "Wir glauben, dass die Wachstumsrate bei Investitionen von derzeit 43 Prozent bis Ende 2005 auf null bis zehn Prozent zurückgehen wird", äußert sich Andrew Garthwaite von Crédit Suisse First Boston besorgt. "Das würde dann auch ganz klar eine deutlichere Abschwächung des Bruttoinlandsprodukts bewirken als bisher von der Mehrheit der Analysten angenommen." Sie rechnen derzeit mit einem Rückgang auf 8,3 Prozent in diesem und 7,7 Prozent im nächsten Jahr.


"Ich teile diesen Pessimismus nicht", sagt dagegen Stephen Roach. "Immer wieder in den vergangenen Jahren hat China die Schwarzseher eines Besseren belehrt." Das war bei der großen Asienkrise Mitte der 90er der Fall und auch während der globalen Rezession von 2001. Das zentrale Thema der chinesischen Reformen sei "Stabilität". "Und genau das ist es, worauf Frau Wu zielt", so Roach.

Auch Zachary Karabell, Vizechef von Fred Alger Management und Manager von dessen China-US Growth Fonds, glaubt nicht an eine Blase in der wirtschaftlichen Entwicklung. "Es gibt allerdings starke Schwankungen an den chinesischen Aktienmärkten", warnt er. "In den vergangenen Monaten ist viel heißes Geld in chinesische Aktien geflossen", so Karabell. "Bei dem kleinsten Zeichen, dass die Wirtschaft vielleicht nicht mehr ganz so stark wächst, fließt daher viel Geld wieder ab."


Richard Wong, Fondsmanager des HSBC Chinese Equity, sieht das ähnlich. "Wir erwarten, dass der Markt sich im zweiten Quartal weiter konsolidieren wird, weil Anleger angesichts der gegenwärtigen Unsicherheiten erst mal Gewinne mitnehmen", sagt er. "Dennoch glauben wir, dass diese kurzfristigen Sorgen keinen Einfluss auf Chinas langfristige Wachstumsperspektiven haben."


Die Schwankungen an den chinesischen Aktienmärkten werden aber auch in Zukunft groß bleiben. "In einem Schwellenland gibt es immer viel Geld, das am Boom teilhaben will, und wenige Aktien", beschreibt Karabell das Dilemma. Er rät daher, lieber indirekt auf Chinas Erfolg zu setzen. "Es gibt sicher eine Reihe viel versprechender chinesischer Unternehmen, dennoch sollten Investoren sich vor allem die Unternehmen zu Hause anschauen, die direkt in China engagiert sind", sagt er. "Das ist eine Möglichkeit, am Wachstum Chinas teilzuhaben, bei geringerem Risiko als bei einer direkten Anlage in den volatilen chinesischen Aktienmarkt."


Allerdings dürften sich in den kommenden Monaten die Gewichte der Branchen verschieben. Während bisher vor allem Erdöl- und Rohstoffwerte oder Zulieferer für die Stahlindustrie profitierten, könnte sich nun der Schwerpunkt auf den Konsum verlagern. "Die robuste Inlandsnachfrage wird ein wesentlicher Antriebsfaktor für das wirtschaftliche Wachstum und die Aktienkurse bleiben", glaubt Richard Wong. Und Frau Wu wirbt - trotz aller Abneigung gegen Spekulanten - um Mithilfe. "Ich fordere alle dazu auf, zu einer sicheren Reise des chinesischen Boots beizutragen."


Artikel erschienen am 9. Mai 2004

wams
hjw2:

China streitet mit der EU

 
08.07.04 05:17
Wolfgang Pomrehn                                                            8.07.2004
 
Titelkampf
 
WTO-Konkurrenten: China streitet mit der EU, ob die Volksrepublik eine Markwirtschaft ist
 
Chinas stellvertretender Handelsminister Gao Hucheng hat am Montag Unternehmerverbände und juristische Vereinigungen des Landes zu »konzertierten Anstrengungen« aufgerufen, um chinesischen Firmen im Wettbewerb mit ausländischen Konkurrenten zu helfen. Nach einem Bericht der englischsprachigen China Daily will die Regierung künftig mehr von den Möglichkeiten zum Schutz der eigenen Märkte Gebrauch machen, die das Regelwerk der Welthandelsorganisation WTO biete. Die Volksrepublik ist der WTO im November 2001 beigetreten. Deren Regelungen erlauben es den Mitgliedsländern, Importe mit Strafzöllen oder anderen Beschränkungen zu belegen, wenn deren Preise unter den Herstellungskosten liegen. Das betroffene Land kann gegen diese sogenannten Antidumpingmaßnahmen Widerspruch beim WTO-Schiedsgericht in Genf einlegen.

Hintergrund der Ankündigung ist vermutlich eine Auseinandersetzung mit der Europäischen Union über Chinas Status. In der Vorwoche hatte ein Bericht der EU-Kommission der Volksrepublik abgesprochen, eine Marktwirtschaft zu sein. Die Auseinandersetzung ist allerdings weniger eine politische denn eine technische und hat ausschließlich für die Beilegung von Handelsstreitigkeiten Bedeutung. Wenn ein Unternehmen sich bei der EU-Kommission oder der für Zoll- und Handelsfragen zuständigen Behörde in einem anderen WTO-Mitgliedsland über unfaire Preise von Importen beklagt, dann werden deren Herstellungskosten geprüft. Hat das Herkunftsland das Etikett »Markwirtschaft«, werden die Angaben der Hersteller als Grundlage genommen. Fehlt das »Gütesiegel«, dann gelten die Kosten in einem vergleichbaren Drittland mit Marktwirtschaft als Referenz, um staatliche Subventionen oder Dumpingpreise festzustellen.

In den WTO-Beitrittsverhandlungen hatte die EU gegenüber Peking das Recht ausgehandelt, diese für maximal 15 Jahre als Nicht-Marktwirtschaft behandeln zu können. China hatte jedoch schon im Juni letzten Jahres, also nach nicht einmal zwei Jahren WTO-Mitgliedschaft, bei der EU den Status einer Marktwirtschaft beantragt. Bisher erkennen dies nur Singapur, Neuseeland, Malaysia und Thailand an. Die Regierungen in Paris und Berlin hatten bei verschiedenen hochrangigen Staatsbesuchen ihren chinesischen Gesprächspartnern Unterstützung zugesagt, doch die Kommission scheint anderer Meinung zu sein.

Vor allem in vier Feldern, so eine Sprecherin der EU-Kommission, sehe man noch Handlungsbedarf: Die Einmischung der Regierung in die Wirtschaft müsse vermindert, die Verbindlichkeit der Gesetze über Bilanzierung in den Unternehmen durchgesetzt, die Gleichbehandlung der Unternehmen in Eigentums- und Insolvenzverfahren gesichert und der Bankensektor marktwirtschaftlich organisiert werden. Zu letzterem gehöre auch, daß »diskriminierende Barrieren« abgeschafft würden. Die EU hatte nämlich bereits in den Beitrittsverhandlungen über Chinas Aufnahme in die WTO insbesondere um freien Zugang für Banken und Versicherungen der EU-Länder zum chinesischen Markt gerungen.

Allerdings ist der aktuelle Statusstreit bestenfalls ein schwaches Instrument, um dieses Ziel quasi durch die Hintertür zu erreichen. Nach Angaben der Kommission gibt es seitens der EU derzeit in nur 32 Fällen Anti-Dumpingmaßnahmen gegen chinesische Produkte. Betroffen sind lediglich fünf Prozent der Einfuhren aus dem Reich der Mitte. Sechs weitere Klagen sind derzeit bei der Kommission anhängig.

Peking reagierte auf die Kritik aus Brüssel mit zwei Gesetzesinitiativen. Zum einen wurde ein neues Gesetz verabschiedet, das behördliche Genehmigungsverfahren vereinheitlichen und verschlanken soll. Ziel sie es, so die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua, den Machtmißbrauch einzelner Beamter einzuschränken. Das Gesetz solle sowohl wirtschaftliche wie auch soziale Aktivitäten erleichtern. Außerdem wurde das Außenhandelsgesetz geändert. Künftig brauchen Einzelpersonen und Unternehmen keine Lizenz mehr, wenn sie im Außenhandel tätig werden wollen.

Am schwierigsten wird es hingegen sein, den EU-Forderungen in bezug auf den Bankensektor nachzukommen. Trotz umfangreicher Umschuldungsmaßnahmen stöhnen Chinas staatliche Banken noch immer unter einer Milliardenlast riskanter Kredite. Sie mit dieser Hypothek aus der staatlichen Kontrolle zu entlassen und freiem Wettbewerb auszusetzen, könnte den ganzen Finanzsektor zum Einsturz bringen.

Unterdessen hat die Regierung in Peking jedoch die Kontrollen für Kapitalverkehr weiter gelockert. Chinesische Versicherungsgesellschaften erhielten erstmalig die Erlaubnis, einen Teil ihres Kapitals im Ausland zu investieren. Beobachter erwarten, daß vor allem Hongkong von diesem Kapitalzufluß profitieren wird. Andere chinesische Branchen investieren schon seit einigen Jahren verstärkt im Ausland: Im April belief sich die Summe der von chinesischen Unternehmen angekündigten Auslandsinvestitionen auf rund zehn Milliarden Euro. Wenn die Vorhaben umgesetzt werden, hätten chinesische Firmen damit insgesamt 40 Milliarden Euro in Fertigungsanlagen und Handelsniederlassungen im Ausland gesteckt.
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