Umfrage
Charttechniker warten auf neue Ideen
Weder die Bullen noch die Bären unter den Marktteilnehmern dürften in den nächsten Tagen die Oberhand beim Dax gewinnen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter technischen Analysten. Gute Chancen mit steigenden Kursen als Resultat wird allerdings dem japanischen Aktienmarkt eingeräumt.
HB FRANKFURT. Als Grund für den erwarteten lust- wie tendenzlosen Handel werden die ausgelaufene Berichtssaison, die Urlaubssaison sowie ein extrem ausgeglichenes Verhältnis unter den beiden Gruppen genannt.
„Warten auf neue Ideen“ betitelt Manfred Wolter, technischer Analyst bei der Landesbank Rheinland Pfalz, seine Dax-Prognose. Auf den Zeithorizont des Wartens geht Wolter nicht näher ein, nachdem der Dax bereits seit fast drei Wochen in der engen Spanne zwischen 5 600 und 5 700 Punkten pendelt. Dabei entspreche der obere Bereich des 50-prozentigen Fibonacci-Retracements der Korrektur von 6 162 auf 5 244 Punkte. Die untere Begrenzung der Spanne liege beim 61,8% Retracement der Bewegung. Darunter lägen Unterstützungen bei knapp 5 400, die wichtigsten Hürden oberhalb der genannten Range warten zwischen knapp 5 800 und 5 811 Punkten.
Die Indikatoren untermauerten die Seitwärtsbewegung mit einem MACD (Trendindikator mit Basis zweier gleitenden Durchschnitte) ohne nennenswerte Differenz und nahe Null, perfekt neutralen Oszillatoren und einer Trendstärke, die ebenfalls gegen Null tendiert. Auch ein Blick über den Atlantik lasse auf keine neuen Impulse hoffen. Strategische Aufstockungen böten sich im Dax erst oberhalb von 5 820 Punkte an, oder bei knapp 5 400. Eine bei 5 400 eingegangene Long-Positionierung sollte nach Aussage von Wolter allerdings durch einen Stop bei 5 360 Punkten abgesichert werden.
Michael Müller von Muellerfinancial.de sieht den Dax auf dem Weg in Richtung der oberen Begrenzung seiner prognostizierten Seitwärtsspanne im Bereich 5 780/5 840 Punkten. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass das am Montag gebildete Gap bei 5 628 Punkten nicht geschlossen werde. Einen Ausbruch aus dem übergeordneten Seitwärtskorridor erwartet Müller allerdings nicht. Dieser habe sich nach der Abwärtsbewegung von 6 162 bis 5 243 Punkten etabliert, die untere Begrenzung bilde die Trendunterstützung bei 5 480, die obere Begrenzung der Fibonacci-Widerstand bei 5 850 Punkten.
Als charttechnisch interessant stuft Müller die Aktie von Siemens ein, die am Montag eine bullische Divergenz ausgebildet hat. Damit habe die Aktie die Voraussetzung geschaffen, über die 65,10 Euro an die obere Begrenzung der Seitwärtsspanne bei 68,00/69,00 Euro zu laufen. Ein Unterschreiten der Tiefs der Vorwoche bei 61,60 Euro würde das positive Szenario auflösen.
Für einen steigenden japanischen Aktienmarkt sprechen nach Aussage der technischen Analysten der SEB Bank die sowohl kurz- wie mittelfristig positiven Impulse. Mit dem Ausbruch über den Widerstand bei 15 563 Punkten habe der Nikkei ein Kaufsignal generiert, nachdem der Index an dieser Marke bereits Anfang Juli und Anfang August gescheitert sei. Auf den nächsten starken Widerstand treffe der Nikkei erst bei 16 475 Punkten. Allerdings dürfte dieses Kursziel auf Wochensicht vermutlich nicht zu erreichen sein.
Die ansteigende 38-Tage-Linie schneide aktuell die 100-Tage-Linie, was ebenfalls für eine aufwärts gerichtete Tendenz spreche. Sollte der Nikkei wider Erwarten den Ausbruch über 15.563 Punkte nicht bestätigen, wird es nach Einschätzung der SEB Bank auch in Japan bei der volatilen Seitwärtstendenz bleiben.
Quelle: HANDELSBLATT, Dienstag, 15. August 2006, 13:52 Uhr
Euer
Einsamer Samariter
Charttechniker warten auf neue Ideen
Weder die Bullen noch die Bären unter den Marktteilnehmern dürften in den nächsten Tagen die Oberhand beim Dax gewinnen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter technischen Analysten. Gute Chancen mit steigenden Kursen als Resultat wird allerdings dem japanischen Aktienmarkt eingeräumt.
HB FRANKFURT. Als Grund für den erwarteten lust- wie tendenzlosen Handel werden die ausgelaufene Berichtssaison, die Urlaubssaison sowie ein extrem ausgeglichenes Verhältnis unter den beiden Gruppen genannt.
„Warten auf neue Ideen“ betitelt Manfred Wolter, technischer Analyst bei der Landesbank Rheinland Pfalz, seine Dax-Prognose. Auf den Zeithorizont des Wartens geht Wolter nicht näher ein, nachdem der Dax bereits seit fast drei Wochen in der engen Spanne zwischen 5 600 und 5 700 Punkten pendelt. Dabei entspreche der obere Bereich des 50-prozentigen Fibonacci-Retracements der Korrektur von 6 162 auf 5 244 Punkte. Die untere Begrenzung der Spanne liege beim 61,8% Retracement der Bewegung. Darunter lägen Unterstützungen bei knapp 5 400, die wichtigsten Hürden oberhalb der genannten Range warten zwischen knapp 5 800 und 5 811 Punkten.
Die Indikatoren untermauerten die Seitwärtsbewegung mit einem MACD (Trendindikator mit Basis zweier gleitenden Durchschnitte) ohne nennenswerte Differenz und nahe Null, perfekt neutralen Oszillatoren und einer Trendstärke, die ebenfalls gegen Null tendiert. Auch ein Blick über den Atlantik lasse auf keine neuen Impulse hoffen. Strategische Aufstockungen böten sich im Dax erst oberhalb von 5 820 Punkte an, oder bei knapp 5 400. Eine bei 5 400 eingegangene Long-Positionierung sollte nach Aussage von Wolter allerdings durch einen Stop bei 5 360 Punkten abgesichert werden.
Michael Müller von Muellerfinancial.de sieht den Dax auf dem Weg in Richtung der oberen Begrenzung seiner prognostizierten Seitwärtsspanne im Bereich 5 780/5 840 Punkten. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass das am Montag gebildete Gap bei 5 628 Punkten nicht geschlossen werde. Einen Ausbruch aus dem übergeordneten Seitwärtskorridor erwartet Müller allerdings nicht. Dieser habe sich nach der Abwärtsbewegung von 6 162 bis 5 243 Punkten etabliert, die untere Begrenzung bilde die Trendunterstützung bei 5 480, die obere Begrenzung der Fibonacci-Widerstand bei 5 850 Punkten.
Als charttechnisch interessant stuft Müller die Aktie von Siemens ein, die am Montag eine bullische Divergenz ausgebildet hat. Damit habe die Aktie die Voraussetzung geschaffen, über die 65,10 Euro an die obere Begrenzung der Seitwärtsspanne bei 68,00/69,00 Euro zu laufen. Ein Unterschreiten der Tiefs der Vorwoche bei 61,60 Euro würde das positive Szenario auflösen.
Für einen steigenden japanischen Aktienmarkt sprechen nach Aussage der technischen Analysten der SEB Bank die sowohl kurz- wie mittelfristig positiven Impulse. Mit dem Ausbruch über den Widerstand bei 15 563 Punkten habe der Nikkei ein Kaufsignal generiert, nachdem der Index an dieser Marke bereits Anfang Juli und Anfang August gescheitert sei. Auf den nächsten starken Widerstand treffe der Nikkei erst bei 16 475 Punkten. Allerdings dürfte dieses Kursziel auf Wochensicht vermutlich nicht zu erreichen sein.
Die ansteigende 38-Tage-Linie schneide aktuell die 100-Tage-Linie, was ebenfalls für eine aufwärts gerichtete Tendenz spreche. Sollte der Nikkei wider Erwarten den Ausbruch über 15.563 Punkte nicht bestätigen, wird es nach Einschätzung der SEB Bank auch in Japan bei der volatilen Seitwärtstendenz bleiben.
Quelle: HANDELSBLATT, Dienstag, 15. August 2006, 13:52 Uhr
Euer
Einsamer Samariter