Charttechnik deutet auf Zinswende hin

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EinsamerSam.:

Charttechnik deutet auf Zinswende hin

 
29.03.05 13:45
Umlaufrendite bricht aus Abwärtstrend aus

Charttechnik deutet auf Zinswende hin

Mit dem jüngsten Anstieg hat die Umlaufrendite für öffentliche Anleihen ihren achtmonatigen Abwärtstrend geknackt. Zusammen mit dem Renditetief im Juni 2003 birgt diese Konstellation die Gefahr einer breit angelegten unteren Trendwende bei den Zinsen. Renditejäger sollten daher darauf achten, dass sie nicht mehr auf Anleihen mit langer Restlaufzeit setzen.

Charttechnik deutet auf Zinswende hin 1875505 DARMSTADT. Anleger, die in den letzten Jahren angesichts des unbeständigen Aktienmarktes auf Anleihen umsattelten, profitierten doppelt: Zum einen von den sicheren Zinsen, zum anderen von den deutlichen Kursgewinnen ihrer Papiere am Markt. Je länger die Restlaufzeit einer Anleihe ist, desto erfreulicher entwickelt sich ihr Wert in Zeiten sinkender Zinsen. Doch wer angesichts eines stagnierenden Aktienmarktes jetzt erst mit dem Erwerb von Staatsanleihen oder Rentenfonds liebäugelt, der dürfte zu spät kommen.

Seit dem Zinshoch im Jahr 1990 bei über neun Prozent folgt die von der Deutschen Bundesbank erfasste Umlaufrendite einem übergeordneten Abwärtstrend. Im Schaubild sind die letzten Ausläufer dieser Entwicklung seit 2002 zu erkennen. Auffallend ist, dass die Durchschnittsrendite aller Anleihen noch weiter nachgab, obwohl die europäische Zentralbank mit einer ersten Leitzinserhöhung im Januar bereits auf die steigende Inflation reagierte. In den USA ist die Zentralbank deutlich weiter. Hier erhöhte Greenspan die Leitzinsen schrittweise seit Mitte 2004 auf zuletzt 2,75 Prozent.

Der Inflationsdruck dürfte indes anhalten. Anfang des Monats stieß der CRB-Index für Rohstoff-Futures auf ein neues Allzeithoch vor, was sich über steigende Produktionskosten der Unternehmen schon bald bei den Verbraucherpreisen bemerkbar machen wird. Den Zentralbanken wird nichts anderes übrig bleiben, als den Geldhahn mittels Zinserhöhungen weiter zuzudrehen, um die Inflation einzudämmen.

Steigende Zinsen bei kurzen Restlaufzeiten werden ihre Wirkung für die Anleihen mit langen Laufzeiten nicht verfehlen. Davon sind auch Industrieobligationen nicht ausgenommen. Der Anstieg der Umlaufrendite auf zuletzt 3,5 Prozent ist daher nur als erster Schritt in Richtung spürbar steigender Zinsen zu werten. Als nächstes Kursziel kommt die Widerstandszone im Bereich von 4,1 Prozent in Betracht. Kommt es zu diesem vermeintlich vernachlässigbaren Anstieg um 0,6 Prozentpunkte, beschert das dem Besitzer einer Anleihe mit zehn Jahren Restlaufzeit einen Kursverlust von rund 5,5 Prozent. Da das Finanzamt bei dem Zinsertrag auch noch die Hand aufhält, wäre schnell die Rendite zweier Jahre verloren. Angesichts des sich klar abzeichnenden Zinsanstieges sollten Anleger derzeit nur auf Anleihen mit möglichst kurzer Restlaufzeit setzen. Im Depot befindliche Bestände an Staatsanleihen und Rentenfonds sollten sicherheitshalber reduziert oder gegen Kurzläufer eingetauscht werden.

Hans-Dieter Schulz ist Experte für technische Analyse und Mitherausgeber der Hoppenstedt-Charts, Lutz Mathes sein Mitarbeiter.

Quelle: HANDELSBLATT, Dienstag, 29. März 2005, 12:00 Uhr

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EinsamerSam.:

Charttechniker sehen Dax in Handelsspanne

 
29.03.05 14:17
Börsenbarometer hat bei rund 4280 Punkten gut Unterstützung

Charttechniker sehen Dax in Handelsspanne

Ein neues Jahreshoch steht für den Dax zumindest auf kurze Sicht wohl nicht auf der Tagesordnung.

HB FRANKFURT. Hierfür müsste der Index eine starke Widerstandszone überwinden, die bei etwa 4390 bis 4395 Punkten liegt. Marken innerhalb dieser Zone finden sich am Dienstag in den meisten technischen Marktkommentaren. Martin Siegert von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) zum Beispiel sieht bei 4392 Punkten das Top einer “b-Welle“. Er ist jedoch optimistischer als die meisten seiner Kollegen: Ein Bruch dieser Marke könne dem Dax Flügel verleihen und Signal für eine dynamische Aufwärtsbewegung sein.

„Nachfolgend erwarten wir dann ein neues Jahreshoch deutlich über der 4435er-Marke“, lautet die Prognose Siegerts im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires. Als Kursziele böten sich der Widerstand bei 4484 Punkten und darüber die aus der so genannten Elliott-Wave-Theorie (nach der Kurse in Wellenformen verlaufen) abgeleitete Marke von 4524 an. Dass sich der Dax stattdessen Richtung Süden aufmacht und dabei die Unterstützungszone bei 4276 unterschreitet, hält der Analyst für unwahrscheinlich. „Sollte dies jedoch geschehen, sollten 'Long'-Positionen sofort glatt gestellt werden“, rät Siegert.

Etwas vorsichtiger äußert sich Volker Bien von der Hypo-Vereinsbank. Zwar stehe für den Dax nun der Ausbau der rechten Schulter einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS) an. Ein neues Jahreshoch erwartet der Analyst jedoch nicht. „Das Potenzial für eine Erholung sollte bis knapp 4400 Punkte reichen.“ Bien verweist auf den S&P-500, der seit November ebenfalls eine SKS-Formation gebildet habe. Deren Nackenlinie liege bei 1165 Punkten. Die Trading-Oszillatoren seien zwar auf kurze Sicht im überverkauften Bereich angelangt. Dennoch sei es noch zu früh für einen Anlauf auf neue Höchststände. Eine Aufwärtsbewegung könne bereits am Widerstand bei 1190 „verhungern“. Alternativ könne sich der S&P-500 in dieser Zone stabilisieren und anschließend - mit einem Verlassen des überverkauften Bereichs der Stochastik - ein neues Aufwärtssignal senden.

Die Analysten der DZ Bank sehen den Dax als Profiteur einer anstehenden Erholung der US-Aktienindizes. Die Situation dort sei überverkauft und die “Short“-Spekulationen an der New York Stock Exchange auf einem hohen Niveau. Damit bestünde die Chance auf eine Erholungsbewegung, die auch den Dax stützen dürfte. Gelinge der Durchbruch über die Marke von 4337 Punkten, könne der Index bis auf 4390 klettern. Bei 4337 liege das 38,2%-Retracement des am 7. März begonnenen Abwärtstrends. Die 4390er-Marke sei ein Zwischenhoch innerhalb dieses Trends.

Unverändert auf der Tagesordnung stehe dennoch ein Test der wichtigen Schlüsselmarke um 4280/70 Punkte, heißt es weiter von der DZ Bank. Martin Siegert von der LBBW macht bei 4276 Punkten eine horizontale Unterstützungslinie aus. Diese verbinde das Zwischenhoch von Mitte Januar mit den Tiefs vom Februar und März. Auf diesem Niveau habe der Dax in den vergangenen Wochen „guten Support“ gefunden.

Während also die Handelsspanne des Dax von 4276 bis 4390/95 Punkten erst einmal weder viel Aufwärtspotenzial noch Abwärtsrisiko signalisiert, könnten die kommenden Tage für den Euro-Stoxx-50 von entscheidender Bedeutung sein. „Sofern der Index nicht unverzüglich in seinen alten mittelfristigen Aufwärtstrend bei aktuell 3068 Punkten zurückkehrt, ist eine längere Korrektur der vorangegangenen Gewinne wohl unausweichlich“, meint Stefan Schilbe von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Führt diese Korrektur den Blue-Chip-Index unter die Unterstützungszone von 3018 bis 3007 Punkten, so ließe sich hieraus ein Kursziel von 2900 ableiten.

Damit läge der Index aber noch immer „komfortabel“ über der steigenden 200-Tage-Linie bei derzeit 2858 Punkten, fügt Schilbe hinzu. Anleger sollten die Gefahren jedoch nicht unterschätzen und bestehende “Long“-Positionen mit einem Stopp unter 3007 absichern. Zukäufe seien aus technischer Sicht allerdings erst oberhalb von 3118 Punkten sinnvoll.

Quelle: HANDELSBLATT, Dienstag, 29. März 2005, 13:37 Uhr

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