Börse: Charttechnik als Parameter
Börse berechenbar machen - das ist wohl der Traum eines jeden Aktionärs. Verfechter der sogenannten Charttechnik sind überzeugt, ein solches Mittel zur Verfügung zu haben. Aus abgebildeten Kursverläufen der Vergangenheit leiten sie mit Hilfe der Mathematik (Geometrie) Trends, Tendenzen und mögliche künftige Kursentwicklungen ab, hoffen so, Einstiegs-oder Ausstiegspunkte zu ermitteln.
TBI, GLD, MACD oder Monumentum - die Parameter der Charttechniker klingen auf den ersten Blick sehr kompliziert. Aber z.B. die häufig verwendeten gleitenden Durchschnittslinien eines Kursverlaufes lassen sich mit relativ einfachen Berechnungen bestimmen. Aus diesen gezeichneten Linien, Kanälen oder auch Dreiecksformationen lesen die Charttechniker dann ihre Anlagestrategie ab. Auch die großen institutionellen Anleger, Banken und Broker beschäftigen sich mit dem Thema. Allerdings wird die Charttechnik bei der professionellen Wertpapieranalyse nur ergänzend zum Research der Fundamentaldaten eines Unternehmens verwendet. Hauptgrund dafür: Charttechnik liefert generell keine Prognose oder Perspektive sondern eine allein an der bisherigen Entwicklung orientierte Analyse. Dennoch handeln immer mehr Anleger auch nach charttechnischen Aspekten, die Charttechnik könnte so zu einer "self-fullfilling prophecy" werden. Allerdings sollte man die Charttechnik nur bei Titeln anwenden, die in höheren Stückzahlen gehandelt werden. Bei marktengen Titeln, wie z.B. kleineren Werten aus dem Neuen Markt macht die technische Analyse wenig Sinn - diese sind zu anfällig für kurzfristige, "unmotivierte" Kursschwankungen. Insgesamt eignet sich die charttechnische Analyse eher für den kurzfristiger orientierten Anleger.
Nahezu alle gängigen Anbieter von Kursabfragen im Internet wie z.B. comdirect.de , wiwo.de oder das internationale Finanzportal von www.yahoo.com liefern kostenlos einfache chartechnische Darstellungen für jede Aktie. Weitergehende (kostenpflichtige) chartechnische Analysen finden sich z.B unter www.charttec.de. Dort gibt es auch Literaturhinweise und eine einleitende Erklärung für Neueinsteiger.