Markteinschätzungen
Markteinschätzung für den 28. Oktober 2002
DAX, Dow Jones, Nasdaq, Internet-Index, Biotech-Index und Neuer Markt
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Sehr geehrte Damen und Herren!
Sehen wir den Wald vor lauter Bäumen nicht?
Liegen wir damit falsch festzustellen, dass der Markt überkauft ist?! – Nein damit liegen wir richtig!
Die Frage welche wir uns stellen müssen ist vielmehr, steigt der Markt trotz überkaufter Lage weiter? Die Antwort kann nur lauten, wir wissen es nicht?! Keiner weiß es, jeder wartet auf einen Rückschlag, auf die notwenige Korrektur, aber bis auf eine Seitwärtsbewegung in den letzten 4 Tagen ist von einer Korrektur nicht viel zusehen!
In einem völlig überverkauften Markt sich sehr frühzeitig einstoppen zu lassen war nicht schwer, auch wenn es wohl die meisten Marktteilnehmer verpasst haben. Jetzt aber zu erkennen ob es trotz geschilderter technischen Signale weiter nach Oben geht, ist mehr als schwer, zumindest wenn man die technischen Indikatoren betrachtet!
Welche Indikatoren kann man sonnst noch zurate ziehen?
Einmal kann man sich den V-DAX und den VIX betrachten und feststellen, dass die Volatilität mit knapp 50 bzw.
40 Punkten sich immer noch im Extrembereich aufhält, was ein Hinweis darauf ist, dass noch viel Angst im Markt ist.
Betrachtet man sich außerdem die Zuflüsse in Aktienfonds, so stellt man fest, dass im Vergleich zu Anfang 2000 beinahe nichts mehr in Aktienfonds fließt, sprich Lieschen Müller in den letzten Monaten endgültig das Handtuch geworfen hat und in Renten und Immobilienfonds umschichtet!
Blickt man dann allgemein umher, so hört man schon lange nichts mehr an den Stammtischen der Republik über das Thema Aktien und wenn dann nur dass fast jeder eine Menge Geld damit verloren hat.
Die Firmenpleiten sind auf höchsten Niveau angekommen, es vergeht kaum ein Tag an dem nicht ein Unternehmen am Neuen Mark Insolvenz anmeldet und vor zwei Wochen hat man dies sogar Gerüchteweise über unsere in Frankfurt notierten Großbanken gehört.
Die Stimmung ist also alles im allen, trotz des Anstiegs der letzten Wochen, saumäßig schlecht!
Dass Dumme an der ganzen Sache ist nur, als Charttechniker kann man schwer aus seiner Haut, denn irgendwann wird sich ein fortdauernder Anstieg in einem überkauften Markt rächen, dass zeigt die Erfahrung (siehe 2000), die Frage ist nur wann?! Und noch schlimmer, langsam bekommt man dass Gefühl, der Markt steigt tatsächlich immer weiter, ohne nachhaltig zu korrigieren, trotz überkaufter Technik! Dies führt zu einer Kurzschlussreaktion mit anschließender Kaufpanik und dann korrigiert der Markt tatsächlich…
Wie man es somit bei einer solchen Situation auch dreht und wendet, es bleibt schwierig!
Daher hilft nur Eines, man bewahrt einen kühlen Kopf, behält die Positionen welche man noch hat und zieht die Stoppkurse langsam nach. Für Positionen welche ausgestoppt wurden, werden neue Stopp-Buys platziert und im Fall des Falles wiederum Stopps gesetzt, mehr kann man nicht tun! Darauf zu vertrauen, dass dies nun tatsächlich die Trendwende war und man deshalb keine Stopps setzt ist ebenso tödlich, als darauf zu warten, dass eine günstige Einstiegsgelegenheit kommt!
Wir werden uns deshalb nachfolgend kurz fassen und lediglich die technischen Indikatoren anreißen, die Stoppkurse und neuen Stopp-Buys angeben, zusammen mit den nächsten Widerständen und jeweils einen 3-Jahrescharts von Nasdaq und Internet-Index aufzeigen.
Am Montag kommen aus den USA nach unserem Wissen keine Konjunkturdaten, damit geht es erst am Dienstag mit dem Verbrauchervertrauen weiter.
Zu den Indizes:
Zur parallelen Betrachtung der aktuellen Indizes mit Indikatoren entsprechend aufbereitet bitte hier klicken für USA und hier für Deutschland und gewünschten Betrachtungszeitraum auswählen!
Alle Indizes sind nach RSI überkauft, am stärksten davon betroffen ist der Neue Markt und der Internet-Index.
Nach Fast-Stochastik überkauft sind weitestgehend alle US-Indizes, allen voran Nasdaq und Internet-Index. DAX und Nemax50 sind dagegen nach Fast-Stochastik sogar kurzfristig überverkauft!
MACD und Momentum sind bei allen Indizes positiv und tragen die jüngste Aufwärtsbewegung.
DAX Stopp-Buy 3150 Punkte, Stopp auf Skb. 3000 Punkte.
Nächster Widerstand 3180 und 3300 Punkte.
Dow Jones Stopp-Buy 8650 Punkte, Stopp 8500 Punkte auf Schlusskursbasis
Nächster Widerstand 8726 und 9077 Punkte.
S+P500 Stopp-Buy 910 Punkte, Stopp 900 Punkte auf Schlusskursbasis.
Nächster Widerstand 926 und 945 Punkte
Nasdaq Stopp 1295 Punkte auf Schlusskursbasis
Nächster Widerstand 1335, 1347, 1380 und 1400 Punkte (logarithmischer Abwärtstrend seit 30.08.2000)
Internet-Index Stopp 74,50 Punkte auf Schlusskursbasis
Nächster Widerstand 76,80 Punkte 78,40 und 81 Punkte.
(Der Index befindet sich aktuell an einem, seit 30.08.2000 bestehenden logarithmischen Abwärtstrend!)
Biotech-Index Stopp-Buy 351,50 Punkte, Stopp 345 Punkte
Nächster Widerstand 354, 355.60, 358.80 und 402 Punkte
Neuer Markt (Nemax 50) Stopp-Buy 430 Punkte, Stopp 420 Punkte auf Schlusskursbasis.
Nächster Widerstand 454, 465, 490 und 555 Punkte.
Fazit:
Wir haben Eingangs ausführlich geschildert in welcher Zwickmühle man sich aktuell durch die überkauften Märkte und den aber scheinbar nicht wirklich korrigieren wollenden Indizes befindet.
Beängstigend ist aber gerade dieser Eindruck, denn meistens entsteht jener bevor die Märkte tatsächlich Korrigieren.
Gerade die Nasdaq befindet sich im Bereich von 1335-1400 Punkten am Anfang der nächsten massiven Widerstandszone, gebildet durch einen logarithmischen bzw. arithmetischen Abwärtstrend seit 17.05.2002 und vor allem abschließend durch einen logarithmischen Abwärtstrend seit August 2000!
Wenn also, werden sich die Topbildung und eine anschließende Korrektur in den kommenden 1-2 Woche ausbilden, je nachdem wie schnell ein noch möglicher Anstieg vonstatten geht. Vielleicht geht es sogar schneller als man denkt und die Korrektur beginnt bereits Anfang dieser Woche.
Bis dahin werden wir lediglich die Stoppkurse nachziehen. Falls die neuen Stopp-Buy-Marken tangiert werden, muss man sich wohl oder übel abermals einstoppen lassen, auch wenn der Erfolg fraglich ist. Noch schlimmer wäre es sicherlich, wenn der Markt weiter steigt und man das Nachsehen hat.
In diesem Sinne wünschen wir ein Erholsames Wochenende!
Und denken Sie mit Blick auf die vergangenen 3 Jahre daran, ein Markt steigt nicht Übernacht in den Himmel, werden Sie also nicht leichtsinnig, es wird immer wieder Gelegenheiten geben Geld zu verdienen. Durch eine mögliche Übertreibung nach Oben, müssen wir nach der scheinbaren Übertreibung nach Unten, eben durch!
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