Markteinschätzungen
Markteinschätzung für den 26. Juli 2002
DAX, Dow Jones, Nasdaq, Internet-Index, Biotech-Index und Neuer Markt
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Sehr geehrte Damen und Herren!
„Schwach angefangen und dann stark Nachgelassen“ – dass war gestern die Bilanz an den Aktienmärkten.
Schlechte Konjunkturdaten und alte Kamellen bezüglich einer Untersuchung der Vorgänge um Enron bei JP Morgan und Citigroup brachten die Märkte abermals ins Trudeln.
Gerüchte um Bilanzierungsfehler bei AOL und schlechte Zahlen aus dem Halbleiterbereich, schickten vor allem die Hightechs auf Talfahrt.
Heute kommen aus USA die Zahlen zum Michigan Sentiment.
Zu den Indizes:
Zur parallelen Betrachtung der aktuellen Indizes mit Indikatoren entsprechend aufbereitet bitte hier klicken für USA und hier für Deutschland und gewünschten Betrachtungszeitraum auswählen!
Das Russischroulette im DAX endete mit Minuszeichen.
Der RSI ist überverkauft.
Die Fast-Stochastik befindet sich im unteren Drittel und zeigt ein Kaufsignal.
MACD und Momentum sind negativ.
Das Septembertief von 3539 Punkten wurde abermals unterschritten, der Index schließt unterhalb des 2 1/2jährigen Abwärtstrends (3690 Punkte).
Falls man sich bei 3700 Punkten zum Beginn des Handels spekulativ einstoppen lies, wurde man bei 3570 Punkten auf Skb. wieder grausam ausgestoppt.
Seit vier Börsentagen verläuft im DAX ein extrem steiler Abwärtstrend, welcher aktuell bei 3500 Punkten verläuft und da der Index über dieser Marke notiert, eine schwache Unterstützung bietet.
Angesichts der technischen Signale ist trotz überverkaufter Marktlage, mit Kursabschlägen zurechnen.
Wie schon gestern hingewiesen, hängt das Wohl und Weh des DAX nur von den USA ab, dort aber kommen die Märkte einfach nicht aus dem Sumpf von Skandalen und schlechten Unternehmensnachrichten heraus! Vielleicht bessert sich die Lage ab 1. August, wenn alle US-Bilanzen veröffentlicht sind? Solange die US-Märkte keinen Boden ausbilden, bleibt ein Trade im DAX ein unkalkulierbares Risiko. Stopp-Buys im DAX machen deshalb, wie man gestern zuspüren bekam, wenig Sinn. Man kann sich lediglich an den US-Indizes orientieren und falls dort ein Stopp-Buy ausgelöst wird, entsprechend auch im DAX reagieren.
Dow Jones und S+P500 haben gestern wie erwartet eine Topbildung vollzogen und den Handel kaum verändert verlassen.
Der RSI ist immer noch klar überverkauft.
Die Fast-Stochastik befindet sich durch den massiven Anstieg bereits im oberen Drittel (Dow Jones) bzw. im Mittelfeld (S+P500) und zeigt ein Kaufsignal, beginnt aber leicht zu kippen.
MACD und Momentum sind negativ.
Beide Candlesticks zeigen ein Trendwendesignal, was nicht auf steigende Notierungen schließen lässt.
Zeichnet man seit 20.05.2002 bei Dow Jones einen Abwärtstrend ein, so verläuft dieser bei 9030 Punkten.
Der seit 24.05.2002 bestehende Abwärtstrend des S+P500 liegt bei 950 Punkten. Beide Indizes notieren unterhalb dieser Marken.
Wir belassen die Stopp-Buy´s über den Abwärtstrends und reduzieren diese auf 9220 bzw. 967 Punkten. Stopp 1,5% unterhalb der Einstiegsmarken!
Seit 08.07.2002 hat sich bei beiden Indizes ein noch steilerer Abwärtstrend ausgebildet, welcher aktuell bei 8000 bzw. 870 Punkten verläuft. Damit notiert der Dow Jones über dieser Marke, der S+P500 darunter.
Entweder stellt man die bei 8050 bzw. 840 Punkten eingestoppten spekulativen Positionen vorsorglich glatt und platziert neue Stopp-Buys bei 8375 bzw. 861 Punkte (Stopp 1,5% unterhalb dieser Marken) oder aber man bleibt bei genannten Stopps von 8000 bzw. 835 Punkten.
Wie man es zurzeit auch anstellt, wirklich sicher kann man sich bei diesem irrsinnigen Markt nie sein.
Angesichts der technischen Signale, ist mit schwächeren Kursen zurechnen und auch ein Test der Jahrestiefstkurse ist im weiteren Verlauf möglich.
Nasdaq und Internet-Index konnten die Höchstkurse des Vortages nicht überwinden und haben den Handel stark im Minus beendet.
Der RSI ist wieder überverkauft.
Die Fast-Stochastik befindet sich bei der Nasdaq im unteren Drittel, zeigt noch ein Kaufsignal, kippt aber nach Unten, beim Internet-Index ist der Indikator überverkauft und zeigt ein Verkaufssignal.
MACD und Momentum sind negativ.
Die Nasdaq notieren über den, seit 17.05.2002 bestehenden Abwärtstrends, welche aktuell bei 1210 Punkten verläuft, der Internet-Index unter diesen bei 66 Punkten verlaufenden.
Es lässt sich noch ein Zweiter, seit 17.05.2002 bestehende Abwärtstrends einzeichnen, wenn man lediglich die Hochpunkte vom 17.05.2002 und vom 18.06.2002 verbindet. Diese Abwärtstrends befinden sich aktuell bei 1335 Punkten, bzw. bei 78 Punkten. Beide Indizes notieren unterhalb dieser Marken. Da dieser Abwärtstrends bereits einmal überschritten wurde, kann man einen weiteren Widerstand bei 1385 bzw. 81 Punkten einzeichnen.
Die technischen Signale lassen wenigstens intraday auf schwächere Kurse und einen nochmaligen Test des seit 1975 bestehenden Aufwärtstrends der Nasdaq schließen. Ein anschließendes Reversal, ähnlich wie am Mittwoch, kann bei diesem durchgeknallten Markt nicht ausgeschlossen werden.
Der Internet-Index markiert aktuell bereits neue Tiefs. Unterstützungen aus der Vergangenheit gibt es keine. Man kann lediglich einen Abwärtstrend einzeichnen und durch die untere Begrenzung dessen, eine Unterstützung bei etwa 60 Punkten finden.
Grundsätzlich muss wieder ein Trendwendesignal abgewartet werden.
Es bleibt daher bei den gestern genannten Stopp-Buy-Marken von 1300 bzw. 73 Punkte. Stopp 2% unterhalb dieser Marken.
Wer eiserne Nerven hat, kann ein Abstauberlimit wie folgt versuchen: Warten Sie ab, bis die Nasdaq die Marke von 1210 Punkten erreicht bzw. unterschreitet. Dreht der Markt dann im weiteren Verlauf und der Index marschiert wieder über 1210 Punkte, versuchen Sie eine Position, mit einem Stopp bei 1180 Punkten. Beim Internet-Index kann man versuchen bei 60 Punkten abzustauben, bzw. sich an der Nasdaq orientieren.
Der Biotech-Index hat als einziger Index, wie schon erwartet, ein Plus zu verbuchen.
Der RSI ist neutral.
Die Fast-Stochastik befindet sich im Mittelfeld und zeigt ein Kaufsignal.
Der MACD ist positiv, das Momentum negativ.
Der Candlesticks zeigt aktuell einen „Shooting Star“ welcher ein leichtes Verkaufssignal darstellt.
Der seit 19.04.2002 bestehender Abwärtstrend verläuft bei 330 Punkten und wurde gestern im Tagesverlauf überwunden, am Ende notiert der Index aber wieder unter dieser Marke.
Der Stopp-Buy von 325 Punkten wurde erreicht.
Auch hier muss man wohl zunächst mit schwächeren Kursen rechnen, zumal der Index unter Tageshoch schließt, auch wenn er gestern relative Stärke bewiesen hat.
Position vorsorglich hälftig glattstellen, Rest mit Stopp von ca. 315 Punkten versehen.
Der Neue Markt (Nemax 50) oder was davon noch übrig ist, hat den Handel weitestgehend unverändert beendet.
Der RSI ist leicht überverkauft.
Die Fast-Stochastik befindet sich im Mittelfeld und zeigt ein Kaufsignal.
Der MACD ist positiv, das Momentum negativ.
Der Candlesticks zeigt auch hier einen „Shooting Star“ und damit ein negatives Signal.
Der seit 17.05.2002 bestehende Abwärtstrend verläuft bei 545 Punkten.
Das Aufwärtspotential von 545-565 Punkten, wurde mit einem Tageshöchstkurs von 549 Punkten zunächst ausgereizt.
Wer eine Position eröffnet hat, stellt auch hier vorsichtshalber hälftig glatt und setzt für den Rest einen Stopp von 515 Punkten auf Schlusskursbasis.
Wer gestern bis 16.00 Uhr abgewartet hat, macht heute dasselbe und geht wie unter Nasdaq beschrieben vor.
Auch hier muss mit schwächeren Kursen und eventuell auch einen neuerlichen Test der Tiefstkurse (493 Punkte) vom Mittwoch gerechnet werden.
Fazit:
Wie bereits gestern vermutet, kam es bei Dow Jones und S+P500 zu einer Topbildung. Die Hightechs gingen nach einem kurzen verharren im Bereich des Vortagsschluss sogleich auf Talfahrt.
Damit verschlechtert sich das Stimmungsbild erneut und es muss mit einem nochmaligen Test der Jahrestiefstkurse gerechnet werden, ein abermaliges Reversal, ähnlich wie am Mittwoch, ist nicht auszuschließen.
Für Trader mit Nerven aus Stahl, Vorgehensweise wie unter Nasdaq beschrieben.
Ansonsten bleibt es bei den mehrheitlich genannten Stopp-Buy-Marken.
Mittelfristig stehen wir entweder kurz vor dem Ende dieser zermürbenden Baisse (siehe Volatilität und hohes Umsatzvolumen) oder aber am Anfang einer Entwicklung wie 1965-1980 als die Märkte nur seitwärts marschierten, bzw. im schlimmsten Fall vor einer wirklichen Weltwirtschaftskrise (siehe Bruch der 20jährigen Aufwärtstrends von Dow, S+P500 und DAX).
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