dpa-afx
CHART-KOLUMNE: Abwärtstrends sind intakt
Sonntag 2. Februar 2003, 09:32 Uhr
Aktienkurse
Deutsche Bank AG
514000.DE
39.48
+0.39
Xetra DAX Index
DAX
2747.83
+54.05
Stoxx Ltd
^STOXX50E
2248.17
+9.98
FRANKFURT - Charttechnische Einschätzung des deutschen Aktienindex DAX
In der letzten Handelswoche setzten sich an den internationalen Aktienmärkten die tertiären Abwärtstrends fort und führten im EuroSTOXX (Zürich: ^STOXX50E - Nachrichten) 50 und im Londoner FTSE 100 sogar zu einem Unterschreiten der Vorjahrestiefs.
Im Unterschied zur vorangegangenen Handelswoche, traten in den intakten Abwärtstrends in den letzten Tagen jedoch auch erste Stabilisierungsansätze auf. Somit besteht nun kurzfristig erstmals seit drei Wochen wieder eine gute Chance auf eine Beruhigung der Kursverläufe.
Die aktuelle Ausgangslage zu Beginn der neuen Handelswoche läßt sich somit grundsätzlich wie folgt beschreiben:
(1) die dominierende Bewegungsrichtung der beurteilten Aktienindizes ist weiterhin abwärts ausgerichtet, die Abwärtstrends sind intakt und nicht im Bestand gefährdet;
(2) markttechnisch werden diese Abwärtstrends weitestgehend bestätigt; sie zeichnen sich durch eine deutlich angestiegene und tendenziell weiter steigende Bewegungsdynamik aus, was Stabilität und Zuverlässigkeit dieser Trends erhöht;
(3) kurzfristig sind Stabilisierungen in den Kursverläufen sehr wahrscheinlich, was zur Ausbildung kurzfristiger Schiebezonen innerhalb der Abwärtstrends führen sollte;
(4) in der allgemeinen praktischen Konsequenz bedeutet dies für uns, daß Käufe im Sinne des Aufbaus strategischer Positionen noch kein Thema sind; das Risiko auf der Unterseite und noch immer zu hoch;
Strategisch / mittelfristige Beurteilung
Der Wochenchart des DAX zeigt uns einen sekundären Abwärtstrend auf, dessen bisher letzter Abwärtsschub durch den jüngst ausgebildeten tertiären fallenden Trend ausgebildet wird. Dieser sekundäre Abwärtstrend definiert sich aus den beiden Bewegungshochs bei 3.476 vom 02. Dezember letzten Jahres und bei 3.157 vom 06. Januar diesen Jahres. Verbinden wir beide definierten Hochs mit einer Signallinie, verläuft diese in dieser Woche in etwa bei 3.050 Indexpunkten.
Aus markttechnischem Blickwinkel heraus, wird diese Abwärtstendenz bestätigt. Auffallend bleibt die ansteigende Bewegungsdynamik im Zusammenhang mit der Trendausbildung, wobei festzuhalten gilt, daß die Dynamik erst im Zusammenhang mit der jüngsten Entfaltung des tertiären Abwärtstrends und damit mit der Ausbildung des vorerst letzten Beines des sekundären Abwärtstrends deutlich angestiegen ist.
Das analytische Kursziel dieses Abwärtstrends bleibt vorerst der Bereich um 2.500, dem Jahrestief von 2002.
Sehen wir uns den letzten Wochen - Candle an, so liegt uns ein sogenannter "schwarzer Hammer" vor. In der Fachliteratur wird eine Hammer Formation in der Regel als Kaufsignal beschrieben, jedoch mit den Zusatzhinweisen verbunden, daß ein weißer Hammer ein stärkeres Kaufsignal darstellt als ein schwarzer und daß in der Regel eine Bestätigung erfolgen sollte. In der Praxis schränkt sich diese Pauschalaussage etwas ein.
Die wohl wichtigste Feststellung in diesem Zusammenhang ist, daß die Trefferquoten dieser Kursmuster auf Wochenbasis deutlich unter denen auf Tagesbasis liegen. Ein schwarzer Hammer, selbst bei einer etwas gelockerten Definition im Zusammenhang mit der Beschreibung der Lage dieses Kursmusters (zwei fallende Wochen reichen hier bereits aus, um einen vorangegangenen Abwärtstrend zu definieren) hatte im DAX in den letzten sieben Jahren eine magere Erfolgsquote als Kaufsignal von 16,67 Prozent (also Zufall), mit einem Profitfaktor unter 1.
Die Schlußfolgerung ist schnell gezogen: Es gibt aktuell keine Indikation auf Wochenbasis, die mit akzeptabler Wahrscheinlichkeit erwarten läßt, daß die dominante Abwärtsbewegung im Index, selbst bei einer sich noch etwas fortsetzenden Stabilisierung, beendet ist.
Der Vollständigkeit halber: aktuelle potentielle Unterstützungen bei 2.615 bis 2.563 (untergeordnet), 2.519 (übergeordnet); aktuelle Widerstände bei 2.742 / 2.743 (untergeordnet), 2.836 / 2.932 (übergeordnet).
--- Von Uwe Wagner, Deutsche Bank
CHART-KOLUMNE: Abwärtstrends sind intakt
Sonntag 2. Februar 2003, 09:32 Uhr
Aktienkurse
Deutsche Bank AG
514000.DE
39.48
+0.39
Xetra DAX Index
DAX
2747.83
+54.05
Stoxx Ltd
^STOXX50E
2248.17
+9.98
FRANKFURT - Charttechnische Einschätzung des deutschen Aktienindex DAX
In der letzten Handelswoche setzten sich an den internationalen Aktienmärkten die tertiären Abwärtstrends fort und führten im EuroSTOXX (Zürich: ^STOXX50E - Nachrichten) 50 und im Londoner FTSE 100 sogar zu einem Unterschreiten der Vorjahrestiefs.
Im Unterschied zur vorangegangenen Handelswoche, traten in den intakten Abwärtstrends in den letzten Tagen jedoch auch erste Stabilisierungsansätze auf. Somit besteht nun kurzfristig erstmals seit drei Wochen wieder eine gute Chance auf eine Beruhigung der Kursverläufe.
Die aktuelle Ausgangslage zu Beginn der neuen Handelswoche läßt sich somit grundsätzlich wie folgt beschreiben:
(1) die dominierende Bewegungsrichtung der beurteilten Aktienindizes ist weiterhin abwärts ausgerichtet, die Abwärtstrends sind intakt und nicht im Bestand gefährdet;
(2) markttechnisch werden diese Abwärtstrends weitestgehend bestätigt; sie zeichnen sich durch eine deutlich angestiegene und tendenziell weiter steigende Bewegungsdynamik aus, was Stabilität und Zuverlässigkeit dieser Trends erhöht;
(3) kurzfristig sind Stabilisierungen in den Kursverläufen sehr wahrscheinlich, was zur Ausbildung kurzfristiger Schiebezonen innerhalb der Abwärtstrends führen sollte;
(4) in der allgemeinen praktischen Konsequenz bedeutet dies für uns, daß Käufe im Sinne des Aufbaus strategischer Positionen noch kein Thema sind; das Risiko auf der Unterseite und noch immer zu hoch;
Strategisch / mittelfristige Beurteilung
Der Wochenchart des DAX zeigt uns einen sekundären Abwärtstrend auf, dessen bisher letzter Abwärtsschub durch den jüngst ausgebildeten tertiären fallenden Trend ausgebildet wird. Dieser sekundäre Abwärtstrend definiert sich aus den beiden Bewegungshochs bei 3.476 vom 02. Dezember letzten Jahres und bei 3.157 vom 06. Januar diesen Jahres. Verbinden wir beide definierten Hochs mit einer Signallinie, verläuft diese in dieser Woche in etwa bei 3.050 Indexpunkten.
Aus markttechnischem Blickwinkel heraus, wird diese Abwärtstendenz bestätigt. Auffallend bleibt die ansteigende Bewegungsdynamik im Zusammenhang mit der Trendausbildung, wobei festzuhalten gilt, daß die Dynamik erst im Zusammenhang mit der jüngsten Entfaltung des tertiären Abwärtstrends und damit mit der Ausbildung des vorerst letzten Beines des sekundären Abwärtstrends deutlich angestiegen ist.
Das analytische Kursziel dieses Abwärtstrends bleibt vorerst der Bereich um 2.500, dem Jahrestief von 2002.
Sehen wir uns den letzten Wochen - Candle an, so liegt uns ein sogenannter "schwarzer Hammer" vor. In der Fachliteratur wird eine Hammer Formation in der Regel als Kaufsignal beschrieben, jedoch mit den Zusatzhinweisen verbunden, daß ein weißer Hammer ein stärkeres Kaufsignal darstellt als ein schwarzer und daß in der Regel eine Bestätigung erfolgen sollte. In der Praxis schränkt sich diese Pauschalaussage etwas ein.
Die wohl wichtigste Feststellung in diesem Zusammenhang ist, daß die Trefferquoten dieser Kursmuster auf Wochenbasis deutlich unter denen auf Tagesbasis liegen. Ein schwarzer Hammer, selbst bei einer etwas gelockerten Definition im Zusammenhang mit der Beschreibung der Lage dieses Kursmusters (zwei fallende Wochen reichen hier bereits aus, um einen vorangegangenen Abwärtstrend zu definieren) hatte im DAX in den letzten sieben Jahren eine magere Erfolgsquote als Kaufsignal von 16,67 Prozent (also Zufall), mit einem Profitfaktor unter 1.
Die Schlußfolgerung ist schnell gezogen: Es gibt aktuell keine Indikation auf Wochenbasis, die mit akzeptabler Wahrscheinlichkeit erwarten läßt, daß die dominante Abwärtsbewegung im Index, selbst bei einer sich noch etwas fortsetzenden Stabilisierung, beendet ist.
Der Vollständigkeit halber: aktuelle potentielle Unterstützungen bei 2.615 bis 2.563 (untergeordnet), 2.519 (übergeordnet); aktuelle Widerstände bei 2.742 / 2.743 (untergeordnet), 2.836 / 2.932 (übergeordnet).
--- Von Uwe Wagner, Deutsche Bank