isht.comdirect.de/common/images/t.gif" style="max-width:560px" > | HAMBURG (dpa-AFX) - Zum Wochenende hin werden zwei Märkte interessant, innerhalb derer sich möglicherweise Entwicklungen beginnen zu vollziehen, auf die wir im Grunde bereits seit einiger Zeit warten: (1) der Öl-Preis unterschreitet die bereits mehrfach definierte Unterstützung und Trigger-Marke, von der aus wir weitere, mittelfristig relevante Kursrückgänge im Öl erwarten und (2) der US-Dollar legt weiter zu. Bezogen auf das Wechselkursverhältnis zum EURO, diskutieren wir bereits seit Wochen die strategische Entwicklung EURO / USD auf Wochenbasis und unterstellten immer wieder eine mittelfristige, nachhaltige Abschwächung der Europa-Währung.
ÖL-PREIS
Sehen wir uns noch einmal die technische Ausgangslage in der Öl-Preis-Entwicklung an, auf deren Grundlage unsere Erwartungshaltung in Richtung fallender Kurse basiert. Es wird auf Tagesbasis schon sehr deutlich, anschaulicher ist jedoch der Wochenchart. Sowohl im Brent-Crude-Oil, als auch im Crude-Oil-Light-Sweet, unterschritt der Öl-Preis die als letzte Unterstützung und damit Trigger-Marke definierte untere Begrenzung einer seit März gültigen Konsolidierungs- und potentiellen Kurstrendumkehrzone. Im Brent-Crude definierten wir diese im Bereich um 48.68 USD, im Crude-Oil-Light-Sweet liegt diese bei etwa 49 USD. In beiden Sorten vollzieht sich derzeit der erwartete Bruch dieser Kursniveaus.
Setzt sich dieser Impuls fort, wovon wir mittelfristig und unter Berücksichtigung der aktuell gültigen technischen Ausgangslage ausgehen, sollte eine deutliche "Entlastung" auf der Öl-Preis-Seite eintreten, mit allen psychologisch bedingten Konsequenzen für die Aktienmärkte.
EURO / USD
In der Wechselkursentwicklung EURO / USD beziehen wir uns erneut und wiederholt auf den Wochenchart. Dieser weist uns einen, seit Anfang 2002 gültigen primären Aufwärtstrend für den EURO aus, der in seiner charttechnischen Definition (bezogen auf eine intakte Trendbegrenzungslinie), bereits Anfang April gebrochen wurde. In den Folgewochen hielt sich der EURO jedoch vergleichsweise hartnäckig oberhalb der 1.2867 USD, ein Kursniveau, welches wir in Folge als Trigger (Signal-Linie) definierten. In den letzten Wochen kam es immer wieder zu Brüchen dieses Signalkursniveaus, per Donnerstag wurde ein neues Jahrestief für den EURO gegen USD generiert. Dieser Impuls hält aktuell an.
In der Konsequenz rechnen wir weiterhin mit einer fortgesetzten Abschwächung der Europa-Währung. Die nächst tiefer liegende Unterstützung oder zumindest gültige Orientierungsmarke auf der Unterseite, ist das Kursniveau um 1.2633 USD, darunter lassen sich erst ab 1.2460 USD "alte" Chartmarken als mögliche Zielmarken herleiten.
In der Konsequenz gehen wir davon aus, dass aus mittelfristig / strategischer Sicht ein Trendwechsel im Wechselkursverhältnis EURO / USD eingeleitet wurde.
AKTIEN-INDIZES
Auf der Aktienseite unterstellen wir weiterhin, dass eine grundsätzliche Stabilisierung der Kurse bereits läuft, jedoch weniger weit fortgeschritten ist, als wir noch vor einer Woche unterstellten. Der Ausbruch der Kursverläufe aus ausgebildeten Doppelböden Anfang Mai, hat noch nicht zu dem Bewegungsimpuls geführt, den wir erwartet haben und der notwendig ist, um einen Kursanstieg zu gewährleisten.
In den Europa-Indizes bleiben wir latent optimistisch, da hier auch aus Sicht der jüngsten technischen Korrekturen noch immer gute, statistisch belegte Chancen bestehen, dass wir zumindest mit einer fortgesetzten Konsolidierung rechnen können. Gleiche Aussage gilt für die beiden Wachstumswerte-Indizes NASDAQ 100 und NASDAQ Comp..
Deutliche Abschläge sahen wir am Donnerstag im Dow Jones und im S&P 500 Index, die fast unter ihre Vortagestiefs reichten und damit den positiven Aspekt, der sich aus den Vortageskerzen heraus ergab, fast neutralisierten.
In der Konsequenz ist "die Kuh somit noch nicht vom Eis". Dennoch, besonders mit Blick auf die Randmärkte, unterstellen wir gute Chancen, dass sich die Märkte auf der Aktienseite in den nächsten Tagen nicht wesentlich verschlechtern sollten.
BUND-FUTURE
Der Bund-Future konsolidierte per Donnerstag auf Tagesbasis. Im Ergebnis liegt uns ein inside bar, bezogen auf den Vortag vor, gleichzeitig weißt uns das jüngste Tagesmuster einen so genannten Doji aus.
Im strategischen Gesamtbild liegt uns weiterhin ein absolut intakter Aufwärtstrend vor, der sowohl chart- wie markttechnisch bestätigt wird. Alle Aussagen der Vortage gelten zudem unverändert: als potentielle Unterstützungen gelten die Bereiche um 121.06 und um 120.24, die derzeit gültige Trendbegrenzungslinie verläuft zur Zeit bei 120.63. Widerstände lassen sich auch weiterhin nicht herleiten und die Schwungkraft ist ansteigend.
Auf der anderen Seite fällt der EURO (siehe oben) und der Öl-Preis reduziert sich ebenfalls. Diese Komponenten könnten zur Belastung für den Rentenmarkt werden.
Konsequenterweise bleiben wir zwar mit unseren Restbeständen noch immer long investiert, alles andere wäre technisch nicht zu rechtfertigen, doch achten wir auf ein sinnvolles Stop-Kurs-Management, um einen möglichen nachhaltigen Impulswechsel nicht zu verpassen.
Die Korrekturpotentiale im Bund-Future, bezogen auf die bisherige Wegstrecke des gesamten, seit Mitte / Ende März gültigen Aufwärtstrends, gelten unverändert auf folgenden Kursniveaus:
120.17 / 119.96 Minimumkorrektur 119.46 Normalkorrektur 118.95 / 118.75 Maximumkorrektur
DAX
Widerstände: 4275 (O), 4314 (u), 4413 (u), 4435 (u), 4483 (O); Unterstützungen: 4249 (u – steht zur Disposition), 4160 (u), 4131 (O), 4107 / 4101 (O);
Aktuell angepasste Korrekturpotentiale, bezogen auf die Wegstrecke des vorangegangenen Aufwärtsimpulses:
4262 / 4254 Minimumkorrektur 4236 Normalkorrektur 4217 / 4210 Maximumkorrektur
Die Handelsspanne vom Donnerstag umfasste im DAX 25 Indexpunkte, im FDAX kamen wir auf 28 Punkte Trading-Range. Als Tagesmuster blieb uns in der Kasse ein weiterer Doji. Diese Tage sind nicht nur schwer zu handeln, diese Tage signalisieren das Fernbleiben finaler Endkunden. Es ist praktisch „nichts los“, ein großer Teil der Marktteilnehmer steht möglicherweise abseits der Börse und wartet auf "Dinge, die da kommen mögen".
An der Gesamtkonstellation änderte der Donnnerstag nichts. Das heißt konkret:
- strategisch gesehen bleibt der DAX aktuell eher neutral, eingebettet in eine sehr breit gefasste Konsolidierungszone, innerhalb derer es dem Markt noch nicht gelungen ist, wirklich anhaltende, dynamisch stabile Trendverläufe auszubilden. Wir haben es mit zum Teil heftigen Kursschüben zu tun, die kurzlebig sind und sich mitunter durch plötzliche Gegenimpulse auszeichnen.
- im taktischen Zeitfenster konzentrieren wir uns weiterhin auf den laufenden tertiären Aufwärtstrend, der sich Ende März entfaltete und zur Wochenmitte hin „normal“ korrigiert wurde. Mit der jüngsten Erholung ist im Sinne der Definition die letzte Reaktion beendet, die statistische Wahrscheinlichkeit auf eine rasche Wideraufnahme des tertiären Trendverlaufes mit einem neuen Bewegungshoch oberhalb der 4314, liegt bei etwas über 50 Prozent.
In der Konsequenz ist der DAX aktuell noch immer als neutral zu betrachten. Somit fokussieren wir uns auf die eher taktischen Aktivitäten.
Uwe Wagner
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