Von Monika Rech
Strategien im Umgang mit Beruf und Familie
Seit Anfang des Jahres lächeln bundesweit Männer, Frauen und Kinder von Plakatwänden und Litfaßäulen zu uns herab. Sie alle strahlen vor Glück, weil sie das haben, was in Deutschland längst nicht mehr selbstverständlich ist: eine Familie. Die Bundesregierung und das Familienministerium werben mit der Kampagne "Familie Deutschland" für das Glück im Kreise der Lieben. Ansätze wie Teilzeitarbeit, Elternzeit, aber auch die Erhöhung des Kindergeldes und steuerliche Erleichterungen sollen den Weg in Richtung Familie ebnen. Aber ist er bereits gangbar? Wie sieht die Realität von berufstätigen Eltern aus? Welche Strategien verfolgen Profi-Eltern? Was denken Berater über Vereinbarkeit von Beruf und Familie?
Sich selbst entlasten
Christiane Martin sollte aus dem Gröbsten raus sein. Ihre drei Kinder sind mit ihren neun, elf und dreizehn Jahren längst dem Kleinkindalter entwachsen. "Jetzt", hält Christiane Martin der landläufigen Meinung entgegen, "brauchen mich die Kinder weit mehr als im Säuglings- und Kleinkindalter." Als Ansprechpartnerin, Seelsorgerin und Freundin von drei Heranwachsenden sowie als vollberufstätige Redakteurin ist sie Meisterin des Spagats zwischen Beruf und Familie. Ihr Rat: Entlasten Sie sich selbst durch eine Haushaltshilfe oder Kinderbetreuung. So schaffen Sie sich einen Freiraum. Und machen Sie beruflich das, was Ihnen Spaß macht. Auf diese Weise entkommen Sie vielleicht sogar dem schlechten Gewissen, das viele berufstätige Eltern belastet, weil sie glauben, ihre Kinder zu vernachlässigen.
Schlechtes Gewissen besiegen
Genau dieses schlechte Gewissen versucht Hannelore Fritz, seit zehn Jahren als Coach und Seminarleiterin zum Thema "Life-Work-Balance" (www.innovativ-seminare.de), ihren Teilnehmern zu nehmen. "Eltern versuchen oft sich zweizuteilen." Als Arbeitnehmer tun sie ihr Bestes, um einen guten Job zu leisten, als Eltern bemühen sie sich, hundertprozentig für ihre Kinder da zu sein. Aus dem Unterschied zwischen Anspruch und Machbarkeit erwächst jenes schlechte Gewissen, das zusätzlich Stress erzeugt. Dazu rät Hannelore Fritz: Bewusst Prioritäten setzen und diese leben. Sehr wichtig: ein soziales Netz aufbauen.
Flexibilität bei Unternehmen und Arbeitnehmern
"Beruf- und Privatleben können mit Gewinn für alle Beteiligten auf einen Nenner gebracht werden." Derart optimistisch geht Elena de Graat an das schwierige Thema heran. Und auch sie ist ein Profi. Mit ihrem Unternehmen "Work & Life" (www.work-and-life.de) forscht sie über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und berät Ministerien, Unternehmen und Stiftungen. Als Arbeitgeberin und Mutter zweier Söhne im Alter von 12 und 16 Jahren weiß sie, wovon sie spricht. Sie plädiert für Flexibilität bei Unternehmen und Eltern. "Mitarbeiter und Vorgesetzte müssen gemeinsam verträgliche und für alle Gewinn bringende Lösungen entwickeln".
Ein Beispiel: Anfang des Jahres 2000 setzte sich Ford Deutschland mit dem Thema Kinderbetreuung auseinander. Nach einer eingehenden Analyse der eigenen Rahmenbedingungen, der Betreuungsangebote in der Region und der Wünsche der Mitarbeiter setzte sich eine Lösung durch, die im Ford Jargon "Back Up Care Center" genannt wird - ein internes Notfall-Kinder-Betreuungsangebot. Maximal 36 Kinder im Alter zwischen sechs Monaten und 12 Jahren kommen in die Obhut von professionellen Erziehern. Wenn das reguläre Betreuungssystem versagt, tritt das unternehmenseigene Modell ein. Die Mitarbeiter sind zufrieden und für das Unternehmen ist die Betreuung günstiger als Ausfälle von Mitarbeitern
quelle; www.capital.de/sk/113000.html
Strategien im Umgang mit Beruf und Familie
Seit Anfang des Jahres lächeln bundesweit Männer, Frauen und Kinder von Plakatwänden und Litfaßäulen zu uns herab. Sie alle strahlen vor Glück, weil sie das haben, was in Deutschland längst nicht mehr selbstverständlich ist: eine Familie. Die Bundesregierung und das Familienministerium werben mit der Kampagne "Familie Deutschland" für das Glück im Kreise der Lieben. Ansätze wie Teilzeitarbeit, Elternzeit, aber auch die Erhöhung des Kindergeldes und steuerliche Erleichterungen sollen den Weg in Richtung Familie ebnen. Aber ist er bereits gangbar? Wie sieht die Realität von berufstätigen Eltern aus? Welche Strategien verfolgen Profi-Eltern? Was denken Berater über Vereinbarkeit von Beruf und Familie?
Sich selbst entlasten
Christiane Martin sollte aus dem Gröbsten raus sein. Ihre drei Kinder sind mit ihren neun, elf und dreizehn Jahren längst dem Kleinkindalter entwachsen. "Jetzt", hält Christiane Martin der landläufigen Meinung entgegen, "brauchen mich die Kinder weit mehr als im Säuglings- und Kleinkindalter." Als Ansprechpartnerin, Seelsorgerin und Freundin von drei Heranwachsenden sowie als vollberufstätige Redakteurin ist sie Meisterin des Spagats zwischen Beruf und Familie. Ihr Rat: Entlasten Sie sich selbst durch eine Haushaltshilfe oder Kinderbetreuung. So schaffen Sie sich einen Freiraum. Und machen Sie beruflich das, was Ihnen Spaß macht. Auf diese Weise entkommen Sie vielleicht sogar dem schlechten Gewissen, das viele berufstätige Eltern belastet, weil sie glauben, ihre Kinder zu vernachlässigen.
Schlechtes Gewissen besiegen
Genau dieses schlechte Gewissen versucht Hannelore Fritz, seit zehn Jahren als Coach und Seminarleiterin zum Thema "Life-Work-Balance" (www.innovativ-seminare.de), ihren Teilnehmern zu nehmen. "Eltern versuchen oft sich zweizuteilen." Als Arbeitnehmer tun sie ihr Bestes, um einen guten Job zu leisten, als Eltern bemühen sie sich, hundertprozentig für ihre Kinder da zu sein. Aus dem Unterschied zwischen Anspruch und Machbarkeit erwächst jenes schlechte Gewissen, das zusätzlich Stress erzeugt. Dazu rät Hannelore Fritz: Bewusst Prioritäten setzen und diese leben. Sehr wichtig: ein soziales Netz aufbauen.
Flexibilität bei Unternehmen und Arbeitnehmern
"Beruf- und Privatleben können mit Gewinn für alle Beteiligten auf einen Nenner gebracht werden." Derart optimistisch geht Elena de Graat an das schwierige Thema heran. Und auch sie ist ein Profi. Mit ihrem Unternehmen "Work & Life" (www.work-and-life.de) forscht sie über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und berät Ministerien, Unternehmen und Stiftungen. Als Arbeitgeberin und Mutter zweier Söhne im Alter von 12 und 16 Jahren weiß sie, wovon sie spricht. Sie plädiert für Flexibilität bei Unternehmen und Eltern. "Mitarbeiter und Vorgesetzte müssen gemeinsam verträgliche und für alle Gewinn bringende Lösungen entwickeln".
Ein Beispiel: Anfang des Jahres 2000 setzte sich Ford Deutschland mit dem Thema Kinderbetreuung auseinander. Nach einer eingehenden Analyse der eigenen Rahmenbedingungen, der Betreuungsangebote in der Region und der Wünsche der Mitarbeiter setzte sich eine Lösung durch, die im Ford Jargon "Back Up Care Center" genannt wird - ein internes Notfall-Kinder-Betreuungsangebot. Maximal 36 Kinder im Alter zwischen sechs Monaten und 12 Jahren kommen in die Obhut von professionellen Erziehern. Wenn das reguläre Betreuungssystem versagt, tritt das unternehmenseigene Modell ein. Die Mitarbeiter sind zufrieden und für das Unternehmen ist die Betreuung günstiger als Ausfälle von Mitarbeitern
quelle; www.capital.de/sk/113000.html