SPD im Stimmungshoch
Die SPD kann dieser Tage beim Wähler wieder punkten. Dem ZDF-Politbarometer zufolge würde Schröders Partei derzeit um fünf Prozentpunkte zulegen. Größter Verlierer wäre demnach die FDP. Die Liberalen rutschen in der Umfrage von zwölf auf acht Prozent.
Berlin - Die Union liegt dem Politbarometer zufolge unverändert bei 40 Prozent. Die Grünen stagnieren bei acht Prozent. Erstmals seit April verliert eine mögliche Koalition aus Union und FDP damit ihre Mehrheit. Allerdings liegt sie weiter sechs Prozent vor Rot-Grün. Nach der von der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF durchgeführten Umfrage konnte die SPD auch in der politischen Stimmung deutlich zulegen.
Auch das Meinungsforschungsinstitut Emnid ermittelte einen leichten Zugewinn für die SPD, allerdings legte bei dieser Umfrage auch die Union zu. Auf die Frage, welche Partei sie am kommenden Sonntag wählen würden, nannten 39 Prozent die Union, so viel wie bei der vergangenen Umfrage. Die SPD legte in der Sonntagsfrage um einen Punkt auf 36 Prozent zu. Die FDP verlor einen Punkt auf nunmehr neun Prozent. Unverändert lagen die Grünen bei sieben und die PDS bei fünf Prozent. Von den Befragten erwarten 44 Prozent, dass die Opposition die Bundestagswahl gewinnt. 39 Prozent glauben, dass die rot-grüne Bundesregierung bestätigt wird. Damit verschob sich diese Einschätzung leicht zu Gunsten der Opposition.
Bei Emnid konnte die Union gegenüber der Vorwoche um zwei Punkte zulegen auf nunmehr 40 Prozent, die SPD verbesserte sich um einen Punkt auf 35 Prozent. Diese Zuwächse gingen zu Lasten der kleinen Parteien, die allesamt je einen Punkt einbüßten. Die FDP käme demnach auf neun Prozent, die Grünen auf sechs und die PDS auf fünf Prozent.
Neben der SPD konnte auch Bundeskanzler Gerhard Schröder zulegen. Er baute in der Beliebtheitsskala des Politbarometers seinen Vorsprung vor Unions-Herausforderer Edmund Stoiber (CSU) auf 54 Prozent (Vorwoche 52 Prozent) aus. Stoiber liegt bei 37 Prozent (38). Zwar führt Stoiber nach wie vor in der Frage der Wirtschaftskompetenz, aber hier schmolz der Abstand zu Schröder. Bei der Frage, wer am besten wirtschaftliche Probleme lösen kann, verbesserte sich der Kanzler von 15 Prozent im Mai auf jetzt 19 Prozent. Stoibers Werte sanken dagegen von 32 auf 29 Prozent. 47 Prozent der Befragten sehen allerdings bei der Wirtschaftskompetenz keinen Unterschied zwischen beiden Kandidaten.
Spiegel