Bundesliga-Kick auf Staatskosten ?

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Bundesliga-Kick auf Staatskosten ?

 
04.04.02 12:35
Kaum zeichnet sich ab, dass die Bundesliga-Klubs durch die Kirch-Krise ein Problem bekommen könnten, laufen auch schon die wahlkämpfenden Politiker zu großer Form auf.
Nordrhein-Westfalen und die Bundesregierung winken mit Millionenbürgschaften für die Vereine. Bremens Bildungssenator Willi Lemke hält das für einen "Riesenskandal".

Hamburg - Der Bund und mehrere Landesregierungen erwägen Bürgschaften von bis zu 200 Millionen Euro für die Fußball-Bundesliga, um
                  den Konkurs einiger Vereine im Falle einer Insolvenz der Kirch-Gruppe vorzubeugen. Die nordrhein-westfälische Medien-Staatssekretärin
                  Miriam Meckel sagte, damit solle verhindert werden, "dass die Bundesliga zusammen mit Kirch vor die Wand fährt". Auch
                  Wirtschaftsstaatssekretär Alfred Tacke, der sich für die Bundesregierung um die Belange der Bundesliga kümmert, bestätigte das
                  Vorhaben: "Die Vereine haben mit uns gute Gespräche geführt, damit wir vorbereitet sind auf einen Eventualfall, dass Zahlungen
                  ausbleiben."


                                                         Tacke und der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) hätten in Absprache mit Bundeskanzler Gerhard

                  Schröder (SPD) bereits Mitte Februar mit Liga-Präsident Werner Hackmann, Liga-Geschäftsführer Wilfried Straub und weiteren
Fußball-Managern gesprochen, berichtete zuvor die "Süddeutsche Zeitung" (SZ). "Bei diesen Gesprächen ist verhandelt worden, dass Bund und Länder der Bundesliga ein
halbes Jahr Liquidität verschaffen wollen, damit in dieser Zeit die TV-Vermarktung neu geregelt werden kann", sagte Meckel laut "SZ".

Kirchs Vertrag mit der Bundesliga läuft noch bis Mitte 2004. Die nächsten Raten für die Übertragungsrechte in Höhe von knapp 100 Millionen Euro werden Anfang Mai und
Anfang August fällig. Insgesamt müsste Kirch noch rund 900 Millionen Euro bezahlen.

Der drohende Insolvenz-Antrag der KirchGruppe könnte eine Reihe von Profi-Clubs in größte finanzielle Schwierigkeiten bringen, weil diese sehr stark von den
Millionen-Honoraren des Konzerns für die Fernseh-Übertragungsrechte abhängig sind. Um dem entgegenzuwirken, soll die öffentliche Hand dem Zeitungs-Bericht zufolge
Garantieerklärungen abgeben, mit denen die Vereine zusätzliche Kredite bei den Banken aufnehmen können.

Für Bremens Bildungssenator Willi Lemke wären Bundesbürgschaften für Fußballvereine "ein Riesenskandal". Der frühere Manager von Fußball-Bundesligist Werder
Bremen sagte: "Es kann doch nur ein Scherz sein, wenn Steuergelder zur Finanzierung von Fußball-Profis herangezogen werden sollen." Es räche sich jetzt bitter, dass
den Spielern das Geld in den Rachen geworfen worden sei. "Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, dass unsere Bundesregierung an die Vereine Geld zahlt, damit die
Spieler unterhalten werden können", sagte der Senator.
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