Bundesbank warnt vor Blase am Aktienmarkt
Aus der FTD vom 17.4.2002
Von Norbert Häring und Ina Bauer, Frankfurt
Nach Überzeugung der Deutschen Bundesbank sind zahlreiche europäische Aktien zu hoch bewertet. Sie äußert damit erstmals Zweifel an der Aktienbewertung und dämpft die optimistischen Prognosen.
Im Verlauf des Jahres 2001 seien die langfristigen Gewinnerwartungen der Analysten stärker gesunken als die Aktienkurse, "was Fragen hinsichtlich des derzeitigen Bewertungsniveaus aufwirft", warnt die Notenbank in ihrem Geschäftsbericht für das Jahr 2001.
Die Bundesbank äußert damit erstmals deutliche Zweifel an der Aktienbewertung und widerspricht den optimistischen Prognosen der meisten privaten Geschäftsbanken. Trifft die Einschätzung zu, müssen sich die Anleger mittelfristig auf weitere Kursverluste einstellen.
Schwierige Bewertung
Die Bundesbank räumt ein, dass die Bewertung von Aktien schwierig und mit erheblicher Unsicherheit behaftet sei. Aus diesen Erwägungen heraus gaben die Europäische Zentralbank und in den vergangenen Jahren auch die US-Notenbank Federal Reserve grundsätzlich keine Einschätzungen zur Angemessenheit der Aktienkurse ab. Die Abkehr der Bundesbank von dieser Praxis sei eine bewusste Entscheidung gewesen, verlautete aus Kreisen der Bundesbank in Frankfurt. Die Sorge über zu hohe Aktienbewertungen bestehe nicht nur bei der Bundesbank und bei europäischen Notenbanken. Dies ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass auch die US-Notenbank von weiteren Korrekturen an den Börsen ausgeht.
Für Anleger können Beurteilungen durch die Notenbanken von besonderer Bedeutung sein, da sie ansonsten praktisch ausschließlich auf die Einschätzungen durch private Geschäftsbanken angewiesen sind. Diese haben in der Regel ein ausgeprägtes Geschäftsinteresse an optimistischen Aussagen und Prognosen.
In den USA müssen sich derzeit mehrere Investmentbanken vor Bankenaufsicht und Staatsanwaltschaft dafür verantworten, dass sie angeblich entgegen der eigenen Einschätzung Aktien von Unternehmen zum Kauf empfohlen haben, mit denen sie in Geschäftsbeziehungen standen.
Optimistische Aktienumfrage
Die von der Financial Times Deutschland im Rahmen ihrer monatlichen Aktienumfrage befragten Strategen europäischer Banken sind tatsächlich sehr optimistisch, was die weitere Kursentwicklung angeht. Alle 13 Strategen, die Indexprognosen abgaben, rechnen für die nächsten drei Monaten mit steigenden Kursen europäischer Aktien. Bei deutschen Titeln rechnet nur ein Teilnehmer nicht mit Kursgewinnen. Durchschnittlich sehen die Strategen den Dax in drei Monaten um 4,6 Prozent und den Europe Stoxx um 6,4 Prozent höher als gegenwärtig.
© 2002 Financial Times Deutschland
NA WASS SOLL ICH GLAUBEN, NOCH VOR EINIGEN TAGEN WOLLTEN SIE NOCH GOLD VERKAUFEN UND DAFÜR AKTIEN KAUFEN. ODER???
Aus der FTD vom 17.4.2002
Von Norbert Häring und Ina Bauer, Frankfurt
Nach Überzeugung der Deutschen Bundesbank sind zahlreiche europäische Aktien zu hoch bewertet. Sie äußert damit erstmals Zweifel an der Aktienbewertung und dämpft die optimistischen Prognosen.
Im Verlauf des Jahres 2001 seien die langfristigen Gewinnerwartungen der Analysten stärker gesunken als die Aktienkurse, "was Fragen hinsichtlich des derzeitigen Bewertungsniveaus aufwirft", warnt die Notenbank in ihrem Geschäftsbericht für das Jahr 2001.
Die Bundesbank äußert damit erstmals deutliche Zweifel an der Aktienbewertung und widerspricht den optimistischen Prognosen der meisten privaten Geschäftsbanken. Trifft die Einschätzung zu, müssen sich die Anleger mittelfristig auf weitere Kursverluste einstellen.
Schwierige Bewertung
Die Bundesbank räumt ein, dass die Bewertung von Aktien schwierig und mit erheblicher Unsicherheit behaftet sei. Aus diesen Erwägungen heraus gaben die Europäische Zentralbank und in den vergangenen Jahren auch die US-Notenbank Federal Reserve grundsätzlich keine Einschätzungen zur Angemessenheit der Aktienkurse ab. Die Abkehr der Bundesbank von dieser Praxis sei eine bewusste Entscheidung gewesen, verlautete aus Kreisen der Bundesbank in Frankfurt. Die Sorge über zu hohe Aktienbewertungen bestehe nicht nur bei der Bundesbank und bei europäischen Notenbanken. Dies ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass auch die US-Notenbank von weiteren Korrekturen an den Börsen ausgeht.
Für Anleger können Beurteilungen durch die Notenbanken von besonderer Bedeutung sein, da sie ansonsten praktisch ausschließlich auf die Einschätzungen durch private Geschäftsbanken angewiesen sind. Diese haben in der Regel ein ausgeprägtes Geschäftsinteresse an optimistischen Aussagen und Prognosen.
In den USA müssen sich derzeit mehrere Investmentbanken vor Bankenaufsicht und Staatsanwaltschaft dafür verantworten, dass sie angeblich entgegen der eigenen Einschätzung Aktien von Unternehmen zum Kauf empfohlen haben, mit denen sie in Geschäftsbeziehungen standen.
Optimistische Aktienumfrage
Die von der Financial Times Deutschland im Rahmen ihrer monatlichen Aktienumfrage befragten Strategen europäischer Banken sind tatsächlich sehr optimistisch, was die weitere Kursentwicklung angeht. Alle 13 Strategen, die Indexprognosen abgaben, rechnen für die nächsten drei Monaten mit steigenden Kursen europäischer Aktien. Bei deutschen Titeln rechnet nur ein Teilnehmer nicht mit Kursgewinnen. Durchschnittlich sehen die Strategen den Dax in drei Monaten um 4,6 Prozent und den Europe Stoxx um 6,4 Prozent höher als gegenwärtig.
© 2002 Financial Times Deutschland
NA WASS SOLL ICH GLAUBEN, NOCH VOR EINIGEN TAGEN WOLLTEN SIE NOCH GOLD VERKAUFEN UND DAFÜR AKTIEN KAUFEN. ODER???