Bundesbank-Experte warnt:
10-Baht-Stücke ähneln 2-Euro-MünzenVerwechslungsgefahr
Selbst manche Automaten lassen sich durch die thailändische Zehn-Baht-Münze (r) täuschen und akzeptieren sie als Zwei-Euro-Münze.
Frankfurt/Main (dpa) - Die Deutsche Bundesbank mahnt zur Vorsicht: Thailändische 10-Baht-Münzen sehen fast genauso aus wie 2- Euro- Stücke. Die Münzen mit dem Bildnis des thailändischen Königs Bhumiphol seien genauso groß und bestünden ebenfalls aus zwei Metallen, sagte der Leiter des Zentralbereichs Barzahlungsverkehr der Deutschen Bundesbank, Peter Walter, in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
In den vergangenen Wochen seien die Münzen nicht nur illegal in Automaten geworfen worden, sondern auch im regulären Zahlungsverkehr aufgetaucht. Viele Menschen fielen beim Einkaufen auf den Nepp herein: 10 Baht haben derzeit einen Wert von 25 Cent.
Die Münzen kommen nach Ansicht von Walter meist in den Taschen von Urlaubern aus dem beliebten Reiseland nach Deutschland. Doch auch organisierte Verbrecher versuchten, damit Geschäfte zu machen.
«Zuerst haben die Automatenbetreiber die 10-Baht-Stücke gefunden - das war überraschend für uns, weil die meisten Automaten eigentlich sehr genau auf die Euro-Münzen eingestellt sein sollten», sagte Walter. Wenn Automaten die fernöstlichen Münzen annähmen, dann müssten sie «sehr grob oder gar nicht» eingestellt sein, meinte Walter. Schuld seien die Betreiber dann aber selbst: «Denn dann nehmen die Automaten unter Umständen auch Hosenknöpfe an.»
Im raschen Zahlungsverkehr, beispielsweise im Supermarkt, könnten die Münzen schon mal verwechselt werden, sagte Walter. «Ich habe ja volles Verständnis dafür, dass man mal was übersieht, wenn es schnell gehen muss, aber ich kann nur jedem raten: Nicht alles annehmen, was in der Mitte gelb und außen silber ist, sondern genau draufschauen!»
Das Problem sei bekannt: In der Vergangenheit seien die Menschen auf die ebenfalls zweifarbigen italienischen 500-Lire-Stücke hereingefallen, die zuletzt einen Umrechnungswert von 25 Cent hatten.
In vielen Ländern der Welt gebe es schon seit langem zweifarbige Münzen. «Zuerst kam Bi-Color und dann der Euro», sagt Walter. Bei rund 180 Währungen weltweit sei es auch unmöglich gewesen, jede denkbare Verwechslung auszuschließen. Als Grund für die derzeitige Verwirrung vermutet Walter, dass immer mehr Euro-Münzen der europäischen Nachbarn in Deutschland auftauchen. Da könne sich «König Bhumiphol» unbemerkt darunter mischen.