Warren Buffet verliert eine Milliarde Dollar
Falsches Timing bei Devisenspekulationen - Neue Beteiligung in Israel gefährdet.
New York - Warren Buffett, der milliardenschwere Investor aus Omaha in Nebraska, musste 2005 fast eine Mrd. Dollar Verlust aus Deviseninvestments verschmerzen. In diesem Jahr hat Buffett seine Wetten, mit denen er auf einen fallenden Dollar setzt, reduziert - just bevor die steilste Rutschpartie seit 18 Monaten für den Greenback begann. Buffetts Investment- und Versicherungsimperium Berkshire Hathaway war per Ende März noch mit 5,4 Mrd. Dollar in Devisenterminkontrakte investiert. Zum Vergleich: 21,8 Mrd. Dollar waren es 2005 in der Spitze, geht aus dem Geschäftsbericht hervor. Der US-Dollar-Index, der die Entwicklung des Dollar im Vergleich zu sechs großen Währungen abbildet, verlor im zweiten Quartal 5,1 Prozent. "Das war falsches Timing", sagt Samarjit Shankar, Direktor für globale Devisenstrategie bei Mellon Financial: "Auch ein alter Fuchs wie Warren Buffett kann bisweilen den rechten Zeitpunkt verpassen."
Weil Buffett davon überzeugt war, dass das Leistungsbilanzdefizit der USA die US-Währung schwäche, begann er 2002 seine Wette gegen den Dollar mit Hilfe von Forward-Kontrakten. In den ersten drei Jahren, in denen sich der Wert der Kontrakte steigerte, fuhr Berkshire 2,96 Mrd. Dollar Gewinn ein. 2005 hatte der Dollar-Index 13 Prozent zugelegt. "Meine Einstellung zu dem langfristigen Problem der USA hinsichtlich seiner unausgeglichenen Handelsbilanz, die ich in meinen früheren Berichten bereits dargelegt habe, bleibt unverändert bestehen", so Buffett zu seinen Aktionäre: "Meine Überzeugung hat Berkshire im Jahr 2005 jedoch 955 Mio. Dollar vor Steuern gekostet." Der Investmentveteran kündigte an, seine Devisenpositionen zurückzufahren, weil die Leitzinsen in den USA relativ zu den Zinsen weltweit steigen. Buffett teilte den Investoren weiter mit, er habe seine Terminkontrakte zugunsten einer neuen Absicherung gegen einen fallenden Dollar reduziert: Er kaufe jetzt Beteiligungen an Unternehmen außerhalb der USA. Die erste dieser Art, Buffetts vier Mrd. Dollar schwere Beteiligung von 80 Prozent an der israelischen Iscar Metalworking, sorgt für Besorgnis ganz anderer Art, denn das Werk in Tefen, das Metallfräsen für die Luftfahrt und Automobilindustrie herstellt, liegt in Reichweite der Hisbollah- Raketen, rund sechs Meilen von der libanesischen Grenze. "Mit der Krise ist die Unruhe gekommen", sagte Donald Thorpe, Versicherungsanalyst beim Analyseunternehmen Fitch Ratings in Chicago. "Diese Vermögenswerte sind jetzt mehr gefährdet."
Bloomberg
Falsches Timing bei Devisenspekulationen - Neue Beteiligung in Israel gefährdet.
New York - Warren Buffett, der milliardenschwere Investor aus Omaha in Nebraska, musste 2005 fast eine Mrd. Dollar Verlust aus Deviseninvestments verschmerzen. In diesem Jahr hat Buffett seine Wetten, mit denen er auf einen fallenden Dollar setzt, reduziert - just bevor die steilste Rutschpartie seit 18 Monaten für den Greenback begann. Buffetts Investment- und Versicherungsimperium Berkshire Hathaway war per Ende März noch mit 5,4 Mrd. Dollar in Devisenterminkontrakte investiert. Zum Vergleich: 21,8 Mrd. Dollar waren es 2005 in der Spitze, geht aus dem Geschäftsbericht hervor. Der US-Dollar-Index, der die Entwicklung des Dollar im Vergleich zu sechs großen Währungen abbildet, verlor im zweiten Quartal 5,1 Prozent. "Das war falsches Timing", sagt Samarjit Shankar, Direktor für globale Devisenstrategie bei Mellon Financial: "Auch ein alter Fuchs wie Warren Buffett kann bisweilen den rechten Zeitpunkt verpassen."
Weil Buffett davon überzeugt war, dass das Leistungsbilanzdefizit der USA die US-Währung schwäche, begann er 2002 seine Wette gegen den Dollar mit Hilfe von Forward-Kontrakten. In den ersten drei Jahren, in denen sich der Wert der Kontrakte steigerte, fuhr Berkshire 2,96 Mrd. Dollar Gewinn ein. 2005 hatte der Dollar-Index 13 Prozent zugelegt. "Meine Einstellung zu dem langfristigen Problem der USA hinsichtlich seiner unausgeglichenen Handelsbilanz, die ich in meinen früheren Berichten bereits dargelegt habe, bleibt unverändert bestehen", so Buffett zu seinen Aktionäre: "Meine Überzeugung hat Berkshire im Jahr 2005 jedoch 955 Mio. Dollar vor Steuern gekostet." Der Investmentveteran kündigte an, seine Devisenpositionen zurückzufahren, weil die Leitzinsen in den USA relativ zu den Zinsen weltweit steigen. Buffett teilte den Investoren weiter mit, er habe seine Terminkontrakte zugunsten einer neuen Absicherung gegen einen fallenden Dollar reduziert: Er kaufe jetzt Beteiligungen an Unternehmen außerhalb der USA. Die erste dieser Art, Buffetts vier Mrd. Dollar schwere Beteiligung von 80 Prozent an der israelischen Iscar Metalworking, sorgt für Besorgnis ganz anderer Art, denn das Werk in Tefen, das Metallfräsen für die Luftfahrt und Automobilindustrie herstellt, liegt in Reichweite der Hisbollah- Raketen, rund sechs Meilen von der libanesischen Grenze. "Mit der Krise ist die Unruhe gekommen", sagte Donald Thorpe, Versicherungsanalyst beim Analyseunternehmen Fitch Ratings in Chicago. "Diese Vermögenswerte sind jetzt mehr gefährdet."
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