Britischem Immobilienmarkt droht der Crash
von Jochen Steffens
Zumindest, wenn man die Aussage des britischen Amtskollegen von Alan Greenspan, Mervyn King, so interpretieren will. Mervyn King ist der Meinung, dass sich die Immobilienpreise deutlich über dem Niveau befinden, welches die meisten Menschen als tragfähig betrachten würden. Auf Deutsch: die Blase ist überdehnt, sie droht zu platzen.
Man muss seine Aussage jedoch eher als dringliche aber wohl bedachte Warnung an die Investoren interpretieren, die weiter Geld in die englische Immobilienblase pumpen. Trotz Zinssteigerungen stiegen in England die Immobilienpreise innerhalb eines Jahres um 20 %. Ich weiß, was ich machen würde, wenn ich in England Immobilien besäße. Ich würde sie verkaufen. Vielleicht ein Jahr zu früh oder ein halbes – man weiß es nicht. Keiner kann vorhersagen, wann eine kritische Masse den Ballon zum Platzen bringt – auch ein Notenbanker nicht. Aber die Gefahr schnell sinkender Preise ist aktuell sicherlich höher, als die weiter steigender. Und versuchen Sie einmal ein Haus bei einbrechenden Immobilienpreisen zu verkaufen.
Denn eins ist offensichtlich, der britische Notenbankchef macht sich ernsthaft Sorgen und er verkündet das auch. Gibt es noch deutlichere Warnzeichen? Immerhin hat die Bank of England bereits 4 Zinsschritte in 7 Monaten hinter sich. Der vergleichsweise hohe Zinssatz von 4,5 % wird von der Bank of England schließlich mit der Immobilienblase begründet.
Wird Alan Greenspan auch irgendwann die US-Immobilienbesitzer warnen? Kann der Immobilienmarkt in den USA genauso wie der in England vielleicht noch weiter anziehen, über die ersten Zinserhöhungen hinaus? Sollte die Spitze, der Exzess, das letzte Aufflackern vor dem Einbruch den USA erst noch bevorstehen? Denkbar wäre es.
Immer mal wieder fragen Sie mich, ob man sich nicht langsam für den Einbruch des US-Immobilienmarktes positionieren sollte. Meine immer gleichlautende Antwort dazu: Warten Sie ab, bis Sie deutliche Anzeichen eines Zusammenbruchs erkennen, dann bleibt noch genug Zeit aufzuspringen. So eine Blase stirbt langsam, das braucht Monate – Jahre. Im Moment ist es jedenfalls noch zu früh.
Diese drastische Warnung von Mervyn King hat natürlich noch einen anderen Grund. Es geht nicht nur um das hehre Ziel arme Immobilienspekulanten vor Verlusten zu schützen, sondern es geht um die manifeste Sorge, dass die englische Wirtschaft in den Strudel eines Immobiliencrashs geraten könnte. Sie als geneigter Leser des Investor's Daily kennen dieses Sorge, zumindest was den US-Markt betrifft. Wer weiß, vielleicht läuft England der Entwicklung voraus, und wir können von England ein paar kleine Hinweise erhalten, wann, was, wie in den USA geschehen wird.
Aber auch sonst kriege ich immer wieder Anfragen, wie man sich bei der aktuellen Seitwärtsbewegung positionieren soll. Seit insgesamt 7 Monaten (!) befinden wir uns nun in dieser Seitwärtsphase. Das macht mürbe. Kein Trend, weder im Dax noch in den Devisen, auch nicht beim Gold. Silber versucht sich von dem Einbruch zu erholen (ist übrigens an der 6.30er Dollar-Marke zunächst einmal abgeprallt) Die Rohstoffe sind ebenfalls auf Konsolidierung und dann kommen auch noch schlechte Nachrichten wie bei Nokia oder heute bei Stada. Aktien brechen unmotiviert um zweistellige Prozentzahlen ein. Irgendwie ist das Gefühl NICHT investiert zu sein, im Moment das angenehmste. Die Charttechnik beschränkt sich auf einfachste Maßstäbe: Seitwärts ! Über 4175 bullish unter 3692 bearish, wenn der Bruch nachhaltig ist. Dazwischen: Rumeiern auf hohem Niveau – wenn ich das mal so salopp sagen darf.
Wenn Sie mich also fragen, wie Sie sich im Augenblick am Besten den Sommer über positionieren sollten, hier meine Antwort: Mit dem Gesicht zur Sonne ... es ist keine gute Zeit zum Investieren, genießen Sie also einfach die Frühsommertage. Die wirklich richtigen Trends werden aller Voraussicht erst im Spät-Sommer starten. Ein heißer Herbst wird folgen – mit allem was das Investorenherz erfreut: Einer Wahlkampfschlacht in den USA, sinkenden Ölpreisen, steigenden Kursen, sich verbessernden Konjunkturdaten, drohenden Anschlägen – was braucht ein Herbst mehr, um so richtig heiß zu werden ...
Natürlich kann wie immer an den Börsen alles auch ganz anders kommen. Aber, keine Sorge, ich bleibe Ihnen schließlich erhalten und sobald sich die ersten Anzeichen einer Veränderung dieser Prognosen ergeben, werde ich Sie natürlich an dieser Stelle informieren.
von Jochen Steffens
Zumindest, wenn man die Aussage des britischen Amtskollegen von Alan Greenspan, Mervyn King, so interpretieren will. Mervyn King ist der Meinung, dass sich die Immobilienpreise deutlich über dem Niveau befinden, welches die meisten Menschen als tragfähig betrachten würden. Auf Deutsch: die Blase ist überdehnt, sie droht zu platzen.
Man muss seine Aussage jedoch eher als dringliche aber wohl bedachte Warnung an die Investoren interpretieren, die weiter Geld in die englische Immobilienblase pumpen. Trotz Zinssteigerungen stiegen in England die Immobilienpreise innerhalb eines Jahres um 20 %. Ich weiß, was ich machen würde, wenn ich in England Immobilien besäße. Ich würde sie verkaufen. Vielleicht ein Jahr zu früh oder ein halbes – man weiß es nicht. Keiner kann vorhersagen, wann eine kritische Masse den Ballon zum Platzen bringt – auch ein Notenbanker nicht. Aber die Gefahr schnell sinkender Preise ist aktuell sicherlich höher, als die weiter steigender. Und versuchen Sie einmal ein Haus bei einbrechenden Immobilienpreisen zu verkaufen.
Denn eins ist offensichtlich, der britische Notenbankchef macht sich ernsthaft Sorgen und er verkündet das auch. Gibt es noch deutlichere Warnzeichen? Immerhin hat die Bank of England bereits 4 Zinsschritte in 7 Monaten hinter sich. Der vergleichsweise hohe Zinssatz von 4,5 % wird von der Bank of England schließlich mit der Immobilienblase begründet.
Wird Alan Greenspan auch irgendwann die US-Immobilienbesitzer warnen? Kann der Immobilienmarkt in den USA genauso wie der in England vielleicht noch weiter anziehen, über die ersten Zinserhöhungen hinaus? Sollte die Spitze, der Exzess, das letzte Aufflackern vor dem Einbruch den USA erst noch bevorstehen? Denkbar wäre es.
Immer mal wieder fragen Sie mich, ob man sich nicht langsam für den Einbruch des US-Immobilienmarktes positionieren sollte. Meine immer gleichlautende Antwort dazu: Warten Sie ab, bis Sie deutliche Anzeichen eines Zusammenbruchs erkennen, dann bleibt noch genug Zeit aufzuspringen. So eine Blase stirbt langsam, das braucht Monate – Jahre. Im Moment ist es jedenfalls noch zu früh.
Diese drastische Warnung von Mervyn King hat natürlich noch einen anderen Grund. Es geht nicht nur um das hehre Ziel arme Immobilienspekulanten vor Verlusten zu schützen, sondern es geht um die manifeste Sorge, dass die englische Wirtschaft in den Strudel eines Immobiliencrashs geraten könnte. Sie als geneigter Leser des Investor's Daily kennen dieses Sorge, zumindest was den US-Markt betrifft. Wer weiß, vielleicht läuft England der Entwicklung voraus, und wir können von England ein paar kleine Hinweise erhalten, wann, was, wie in den USA geschehen wird.
Aber auch sonst kriege ich immer wieder Anfragen, wie man sich bei der aktuellen Seitwärtsbewegung positionieren soll. Seit insgesamt 7 Monaten (!) befinden wir uns nun in dieser Seitwärtsphase. Das macht mürbe. Kein Trend, weder im Dax noch in den Devisen, auch nicht beim Gold. Silber versucht sich von dem Einbruch zu erholen (ist übrigens an der 6.30er Dollar-Marke zunächst einmal abgeprallt) Die Rohstoffe sind ebenfalls auf Konsolidierung und dann kommen auch noch schlechte Nachrichten wie bei Nokia oder heute bei Stada. Aktien brechen unmotiviert um zweistellige Prozentzahlen ein. Irgendwie ist das Gefühl NICHT investiert zu sein, im Moment das angenehmste. Die Charttechnik beschränkt sich auf einfachste Maßstäbe: Seitwärts ! Über 4175 bullish unter 3692 bearish, wenn der Bruch nachhaltig ist. Dazwischen: Rumeiern auf hohem Niveau – wenn ich das mal so salopp sagen darf.
Wenn Sie mich also fragen, wie Sie sich im Augenblick am Besten den Sommer über positionieren sollten, hier meine Antwort: Mit dem Gesicht zur Sonne ... es ist keine gute Zeit zum Investieren, genießen Sie also einfach die Frühsommertage. Die wirklich richtigen Trends werden aller Voraussicht erst im Spät-Sommer starten. Ein heißer Herbst wird folgen – mit allem was das Investorenherz erfreut: Einer Wahlkampfschlacht in den USA, sinkenden Ölpreisen, steigenden Kursen, sich verbessernden Konjunkturdaten, drohenden Anschlägen – was braucht ein Herbst mehr, um so richtig heiß zu werden ...
Natürlich kann wie immer an den Börsen alles auch ganz anders kommen. Aber, keine Sorge, ich bleibe Ihnen schließlich erhalten und sobald sich die ersten Anzeichen einer Veränderung dieser Prognosen ergeben, werde ich Sie natürlich an dieser Stelle informieren.