Aktien Frankfurt: DAX vor Zinsentscheidung schwächer - 'Aufwärtstrend intakt' Übersicht zurück weiter
03.12.02 18:11
FRANKFURT (dpa-AFX) - Zwei Tage vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) haben die deutschen Aktienmärkte am Dienstag bei ruhigem Geschäft insgesamt nachgegeben. Der Aktienindex DAX verlor 2,78 Prozent auf 3.285,93 Punkte. Während der MDAX der 70 mittelgroßen Standardwerte 0,41 Prozent leichter bei 3.153,13 Punkten notierte, sank der NEMAX 50 am Neuen Markt um 2,31 Prozent auf 441,17 Punkte.
Händler verneinten aber eine Stimmungseintrübung nach den klaren Gewinnen am Montag. "Alles wartet hier auf die Zinsentscheidung", berichtete ein Aktienhändler in Stuttgart. "Der Aufwärtstrend bleibt intakt - die nächsten Tage sollten einen Versuch in Richtung 3.500 DAX-Punkte bringen", hieß es in einer Markteinschätzung der Postbank. Die meisten Experten rechnen inzwischen mit einer kräftigen Zinssenkung der EZB in Höhe von 0,5 Prozentpunkten zur Stimulation der Konjunktur in Europa.
Frühe Kursgewinne für Banken und Technologiewerte wurden bereits in der ersten Handelsstunde aufgezehrt. Im Handelsverlauf belastete der finnische Mobiltelefon-Hersteller Nokia mit seiner schwächeren Prognose für den weltweiten Handy-Absatz im kommenden Jahr die Märkte in Europa zusätzlich. So sank die Aktie von Konkurrent Siemens am Abend unter die 50 Euro-Marke. Der Titel verlor um 3,41 Prozent auf 49,62 Euro.
Nach dem kräftigen Plus am Vortag gaben Commerzbank-Aktien um 6,10 Prozent auf 9,70 Euro ab. Unter anderem hatte die US-Investmentbank Merrill Lynch die Aktie auf "Sell" herabgestuft. Während HypoVereinsbank um 4,42 Prozent auf 17,30 Euro verloren, gaben Deutsche Bank um 2,89 Prozent auf 50,67 Euro nach.
Am anderen Ende der Kurstafel gewannen defensive Aktien wie Schering oder der Konsumwert Henkel , der um 2,02 Prozent auf 62,07 Euro anstieg und damit die Spitze im DAX bildete. Metro gewannen 0,41 Prozent auf 24,72 Euro. Goldman Sachs erwartet ein erfreuliches Weihnachtsgeschäft und setzte die Aktie des Einzelhandelskonzerns auf eine vielbeachtete Empfehlungsliste.
Die Aktie der Deutschen Post verloren nach Meldungen über eine mögliche Übernahme der österreichischen Post um 3,50 Prozent auf 10,49 Euro. "Was vor zwei, drei Jahren noch für ein Holdrio gesorgt hätte, wird heutzutage auf mögliche Risiken abgeklopft", sagte ein Händler. Es zählten die Risiken und nicht die Chancen. Nach der vollstandigen Übernahme des Express-Kurierdienstes DHL sank die Aktie am Abend tiefer.
Am Neuen Markt verlor die Windkraftaktie Nordex 4,33 Prozent auf 2,87 Euro, nachdem unter anderem die Commerzbank ihre Kaufempfehlung für die Anteilsscheine zurückgenommen hatte. Der Kurs von NEMAX-50-Schwergewicht T-Online sank nach den hohen Zugewinnen am Vortag unter dem Einfluss von Gewinnmitnahmen um 6,06 Prozent auf 6,00 Euro./mr/hi
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Quelle: News (c) dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH.
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