Boom bei Exporten lässt nach - Eurozone

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Boom bei Exporten lässt nach - Eurozone

 
08.08.06 19:16
Wiesbaden (dpa) - Der lang anhaltende Boom bei den deutschen Exporten lässt langsam nach. Der starke Euro und die abkühlende Weltwirtschaft hinterlassen erste Bremsspuren im Außenhandel.

Im Juni exportierten deutsche Firmen nur noch sieben Prozent mehr Waren als im Vorjahr - das war der geringste Zuwachs seit November 2005, berichtete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. Die Exporte werden nach Ansicht von Ökonomen im zweiten Halbjahr nicht mehr den Schwung des Vorjahres erreichen. Die deutsche Wirtschaft müsse daher künftig aus eigener Kraft und der Nachfrage im Inland wachsen.

"Es ist noch ein Schub von außen da, aber die Dynamik hat sich seit Jahresbeginn abgeschwächt", sagte Volkswirt Matthias Rubisch von der Commerzbank. "Das ist die Normalisierung nach dem Boom." Der Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA) sprach von einer "leichten Verschnaufpause", mit der "ein starkes erstes Halbjahr für den Export" ende.

Im gesamten ersten Halbjahr kletterten die Exporte zwar um knapp 13 Prozent auf einen Warenwert von 431,6 Milliarden Euro. Doch der für das Bruttoinlandsprodukt entscheidende Außenhandelsüberschuss - als Saldo von Exporten und Importen - verringerte sich im Juni gegenüber Vorjahr deutlich von 16,7 auf 13,3 Milliarden Euro.

Die Ausfuhren sind aber nach wie vor eine wichtige Stütze der Wirtschaft, auch wenn steigende Importe den Beitrag des Außenhandels zum Konjunkturwachstum begrenzen. Ökonomen gehen davon aus, dass die Exporte im zweiten Quartal ein Drittel oder sogar knapp die Hälfte des Wirtschaftswachstums von geschätzten 0,7 ausmachten.

Neben den Exporten hätten im Frühjahr vor allem Investitionen und Nachholeffekte am Bau nach dem kalten Winter die Wirtschaft angeschoben. Die genauen Zahlen für das zweite Quartal gibt das Statistische Bundesamt in der nächsten Woche (14.August) bekannt.

2005 waren die Exporte insgesamt um 7,5 Prozent gewachsen. Deutschland hat aber auch in diesem Jahr gute Chancen auf den Titel des Exportweltmeisters. Der BGA erwartet den Titel zum vierten Mal in Folge.

Die Importe legten im ersten Halbjahr stärker zu als die Exporte. Die Einfuhren stiegen um 19 Prozent auf 354,2 Milliarden Euro gegenüber 13 Prozent Plus bei den Ausfuhren. Allein im Juni wuchsen die Importe mehr als doppelt so schnell wie die Exporte. Grund dafür sind laut Ökonomen die Rekordpreise für Erdöl und Erdgas, die den Wert der Importe verteuern.

Zudem werden immer mehr Vorprodukte im billigen osteuropäischen Ausland gefertigt und dann zur Endmontage nach Deutschland gebracht (so genannte Veredelungsgeschäfte). Das Importplus wird aber auch als Zeichen für die Belebung der Konjunktur gewertet.

Alle Regionen der Welt trugen in den ersten sechs Monaten zu dem Wachstum bei, wobei die Exporte in Länder außerhalb der EU - wie die USA - am stärksten zulegten (plus 15 Prozent gegenüber Vorjahr). Die wichtigsten Abnehmer für deutsche Waren, die EU-Länder, kauften 12,4 Prozent mehr Waren "made in Germany".

Quelle
www.gmx.net/de/themen/finanzen/wirtschaft/...7347741MqS48.html
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