Umgang mit Geld
Nach Neujahr ist diesmal an der Wall Street ein alter Börsenwitz aufgewärmt worden: Ein Händler kauft von einem Farmer einen Esel für 100 Dollar. Der Händler bezahlt, der Esel soll am nächsten Tag geliefert werden. Am nächsten Tag erscheint der Farmer beim Händler und klagt: "Der Esel ist tot." Der Händler: "Wenn der Esel tot ist, geben Sie mir mein Geld zurück." Der Farmer sagt: "Das geht nicht, es war schon Ihr Esel, als er gestorben ist." Darauf erwidert der Händler: "Dann liefern Sie mir eben den toten Esel." Der Farmer: "Was wollen Sie denn mit dem toten Tier?" "Nun" - erwidert der Händler - "ich werde ihn verlosen." Der Farmer erstaunt: "Aber Sie können doch keinen toten Esel verlosen." Der Händler: "Das lassen Sie mal meine Sache sein." Einen Monat später treffen sich die beiden wieder. Wie ist denn die Geschichte mit dem toten Esel ausgegangen? Der Händler strahlt: "Ich habe 500 Lose zu 2 Dollar pro Stück verkauft und damit genau 898 Dollar netto mit dem toten Esel verdient." Der Farmer fragt: "Hat sich denn niemand beschwert?" "Doch - der Gewinner. "Dem habe ich seine 2 Dollar für das Los zurückerstattet."
Die Geschichte vom Geschäft mit dem toten Esel hätte man sich auch in Europa erzählen können. Nach den gewaltigen Börsenverlusten des vergangenen Jahres gibt es jetzt schon wieder Verkäufer, welche den Anlegern für 2003 wieder Börsengewinne versprechen. "Geben Sie mir Ihr Geld. Die Aktienkurse werden steigen. Aber: Auch wenn sie fallen sollten, werden Sie gewinnen. Ganz einfach: Mit der Hälfte Ihres Einsatzes kaufen wir per Kasse Aktien. Für die andere Hälfte erwerben wir zur Absicherung Put-(Verkaufs-)Optionen. Da kann doch nichts passieren."
Sollte der unschlüssige Kunde zögernd fragen: "Wenn nun die Aktien steigen, dann verliere ich doch die andere Hälfte meines Einsatzes mit den Put-Optionen." Der Händler erwidert: "Keine Angst, Sie werden trotzdem verdienen. Wir passen nämlich Tag und Nacht für Sie auf und würden rechtzeitig die Put-Kontrakte in Call-(Kauf)-Kontrakte wandeln." "Und wenn Sie mal schlafen müssen?", fragt der Anleger weiter. "Aber mein lieber Mann", sagt daraufhin der Händler, "Sie müssen doch wissen, daß an der Börse nicht alles zu haben ist: "Die Aktien, die Puts und die Calls, und obendrein wollen Sie auch noch Ihr Geld zurückhaben."
Die Geschichte erinnert an das berühmte Zitat des Berliner Bankiers Fürstenberg: "Aktionäre sind dumm und frech. Dumm, weil sie uns ihr Geld geben, und frech, weil sie dafür auch noch was haben wollen." Die meisten leidgeprüften Anleger werden freilich derzeit noch keine große Lust verspüren, neue Börsenrisiken einzugehen. Sie werden wohl zunächst einmal die Börsenjongleure auf dem Hochseil allein tanzen lassen. Wer kann schon wissen, ob es nun Krieg im Irak gibt oder nicht? Wer vermag abzuschätzen, ob der Ölpreis in nächster Zeit noch weiter steigen wird? Und was wird der Dollar gegen Euro womöglich morgen oder übermorgen kosten? Alles Rechnungen mit vielen Unbekannten. Das mag ein ideales Klima für professionelle Spekulanten sein, die glauben, eine gute Nase zu haben, und die hoffen, mit Hilfe unzäh liger Derivate den Markt in jeder Situation im Griff zu haben.
Die größte Geschäftsbank der Schweiz, die UBS, will ihren Kunden das Abwarten schmackhaft machen. Sie hat ein innovatives Anlageinstrument, den "Gold Key", entwickelt, mit dem man "im Golde sein kann, ohne in Gold direkt investieren zu müssen". Dank einer Hebelwirkung der Zertifikate würden die Anleger bereits von kleineren Bewegungen am Goldmarkt profitieren können, sagt die Bank. Oder Sie investieren wie die deutsche Sängerin und Tänzerin Silvia Moss: "Wenn ich überschüssiges Geld hätte, würde ich mir einen Hof auf dem Lande kaufen und dort Pferde laufen lassen."
Nach Neujahr ist diesmal an der Wall Street ein alter Börsenwitz aufgewärmt worden: Ein Händler kauft von einem Farmer einen Esel für 100 Dollar. Der Händler bezahlt, der Esel soll am nächsten Tag geliefert werden. Am nächsten Tag erscheint der Farmer beim Händler und klagt: "Der Esel ist tot." Der Händler: "Wenn der Esel tot ist, geben Sie mir mein Geld zurück." Der Farmer sagt: "Das geht nicht, es war schon Ihr Esel, als er gestorben ist." Darauf erwidert der Händler: "Dann liefern Sie mir eben den toten Esel." Der Farmer: "Was wollen Sie denn mit dem toten Tier?" "Nun" - erwidert der Händler - "ich werde ihn verlosen." Der Farmer erstaunt: "Aber Sie können doch keinen toten Esel verlosen." Der Händler: "Das lassen Sie mal meine Sache sein." Einen Monat später treffen sich die beiden wieder. Wie ist denn die Geschichte mit dem toten Esel ausgegangen? Der Händler strahlt: "Ich habe 500 Lose zu 2 Dollar pro Stück verkauft und damit genau 898 Dollar netto mit dem toten Esel verdient." Der Farmer fragt: "Hat sich denn niemand beschwert?" "Doch - der Gewinner. "Dem habe ich seine 2 Dollar für das Los zurückerstattet."
Die Geschichte vom Geschäft mit dem toten Esel hätte man sich auch in Europa erzählen können. Nach den gewaltigen Börsenverlusten des vergangenen Jahres gibt es jetzt schon wieder Verkäufer, welche den Anlegern für 2003 wieder Börsengewinne versprechen. "Geben Sie mir Ihr Geld. Die Aktienkurse werden steigen. Aber: Auch wenn sie fallen sollten, werden Sie gewinnen. Ganz einfach: Mit der Hälfte Ihres Einsatzes kaufen wir per Kasse Aktien. Für die andere Hälfte erwerben wir zur Absicherung Put-(Verkaufs-)Optionen. Da kann doch nichts passieren."
Sollte der unschlüssige Kunde zögernd fragen: "Wenn nun die Aktien steigen, dann verliere ich doch die andere Hälfte meines Einsatzes mit den Put-Optionen." Der Händler erwidert: "Keine Angst, Sie werden trotzdem verdienen. Wir passen nämlich Tag und Nacht für Sie auf und würden rechtzeitig die Put-Kontrakte in Call-(Kauf)-Kontrakte wandeln." "Und wenn Sie mal schlafen müssen?", fragt der Anleger weiter. "Aber mein lieber Mann", sagt daraufhin der Händler, "Sie müssen doch wissen, daß an der Börse nicht alles zu haben ist: "Die Aktien, die Puts und die Calls, und obendrein wollen Sie auch noch Ihr Geld zurückhaben."
Die Geschichte erinnert an das berühmte Zitat des Berliner Bankiers Fürstenberg: "Aktionäre sind dumm und frech. Dumm, weil sie uns ihr Geld geben, und frech, weil sie dafür auch noch was haben wollen." Die meisten leidgeprüften Anleger werden freilich derzeit noch keine große Lust verspüren, neue Börsenrisiken einzugehen. Sie werden wohl zunächst einmal die Börsenjongleure auf dem Hochseil allein tanzen lassen. Wer kann schon wissen, ob es nun Krieg im Irak gibt oder nicht? Wer vermag abzuschätzen, ob der Ölpreis in nächster Zeit noch weiter steigen wird? Und was wird der Dollar gegen Euro womöglich morgen oder übermorgen kosten? Alles Rechnungen mit vielen Unbekannten. Das mag ein ideales Klima für professionelle Spekulanten sein, die glauben, eine gute Nase zu haben, und die hoffen, mit Hilfe unzäh liger Derivate den Markt in jeder Situation im Griff zu haben.
Die größte Geschäftsbank der Schweiz, die UBS, will ihren Kunden das Abwarten schmackhaft machen. Sie hat ein innovatives Anlageinstrument, den "Gold Key", entwickelt, mit dem man "im Golde sein kann, ohne in Gold direkt investieren zu müssen". Dank einer Hebelwirkung der Zertifikate würden die Anleger bereits von kleineren Bewegungen am Goldmarkt profitieren können, sagt die Bank. Oder Sie investieren wie die deutsche Sängerin und Tänzerin Silvia Moss: "Wenn ich überschüssiges Geld hätte, würde ich mir einen Hof auf dem Lande kaufen und dort Pferde laufen lassen."