Acht Jahre für nichts
Immer tiefer rutschen die deutschen Aktien, wieder gab es schwarze Stunden für Händler und Anleger. Verkaufsorders diktierten das Geschehen an den Börsen, der Dax hielt sich nur knapp über der 2200-Punkte-Marke und war damit so schwach wie seit acht Jahren nicht mehr.
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Am härtesten traf es jedoch den Dax. Mit einem Minus in Höhe von 4,3 Prozent auf 2205 Punkte mussten die Anleger einen Tagesverlust hinnehmen, den sie bislang nur vom Neuen Markt gewöhnt waren.
Die Verlierer waren diesmal nicht nur in einzelne Branchen zu finden - es traf alle, quer durch die Reihen: So drückten Gerüchte über eine Kapitalerhöhung bei der Allianz deren Aktien um satte 7,1 Prozent auf 53,90 Euro. Die T-Aktie der Deutschen Telekom - am Morgen zählte sie noch zu den Gewinnern - verlor am Ende 2,6 Prozent auf 9,25 Euro. Aktien der BASF gaben 4,4 Prozent auf 28,86 Euro nach. Angeblich will die Allianz ihren Anteil an dem Chemieriesen verkaufen. Zu den wenigen Lichtblicken im Dax zählten Lufthansa und Infineon mit einem Plus in Höhe von 6,1 beziehungsweise 1,0 Prozent.
Für eine kurze Unterbrechung des Abwärtsrauschs sorgte lediglich die Meldung, der Terroristenführer Osama Bin Laden sei gefasst worden. Der Dax reagierte darauf mit einem deftigen Ausschlag nach oben. "Der Index legte in wenigen Minuten 35 bis 40 Punkte zu", sagte Aktienmarktstratege Christian Schmidt von der Helaba.
Doch die Freude währte nur kurz. Pakistanische Offizielle dementierten die Meldung, die der BBC-Monitor-Dienst unter Berufung auf einen iranischer Radiosender verbreitet hatte, umgehend. Genauso schnell wie der Dax angestiegen war, gab er seine Gewinne wieder ab. ´
spiegel.de